Mr_Highriser hat geschrieben:
Wichtig ist natürlich, dass das Gewaltmonopol und die demokratische Ordnung akzeptiert und damit in ihren Vorteilen verstanden wird. Und auf der Insel geschieht ja dies eben nicht. Deshalb wird die Ordnung so leicht durch Jack zerstört. Eine der für mich wichtigsten Botschaften des Buchs ist also die Notwendigkeit der guten Erziehung. Es ist wichtig unseren Kindern die Vorteile der Demokratie aufzuzeigen, die Notwendigkeit von Regeln und ihnen zu lehren, dass radikaler Populismus letztendlich nur Schaden anrichtet.
Sie werden von einem britischen Militärschiff gerettet. Das hat doch nichts mit Demokratie zu tun. Da schwingt britischer Kolonialismus mit durch, der ja auch unter der Prämisse stattfand, unzivilisierte Völker zu "zivilisieren". Das ist ein Loblied auf den britischen Imperialismus oder eine Entschuldigung für die Eroberung der aus britischer Sicht unzivilisierter Völker. Das Ende, sind ja nur zwei oder drei Seiten, ist ganz, ganz übles Zeugs... und selbst rein dramaturgisch mies geschrieben, weil die Handlung einfach abbricht. Ich hatte, als ich das Buch las, den Eindruck, irgendein strunzdummer Lektor hätte auf so ein Ende bestanden und Golding hätte dann irgendwas hingerotzt. Leider scheint Golding den Mist wirklich selbst verbrochen zu haben.
Von diesem Ende war ich wirklich enttäuscht und geschockt. Enttäuscht, weil ich das Buch eigentlich gut fand und das Ende einfach stinklangweilig ist, vollkommen ohne Pointe, so als wär Golding nix mehr eingefallen und geschockt wegen diesem imperialistischen Unterton, der dem Buch nicht steht.