Neil Young Coburg, 23.08.2008Also, was ich da gestern Abend erlebt habe war allerfeinste Sahne!
Der Reihe nach:
Eigentlich wollte ich ein paar Leute von Forum hier vor Ort treffen. Wie immer hat das leider nicht geklappt (littleSarah, forester etc.). Einzig Bernie aus Lichtenfels habe ich (zu kurz, leider) getroffen.
So gegen 16:00 Uhr habe ich geschaut, ob schon jemand am Einlass steht. Da ca. 50 Leute anstanden, beschloss ich mich einzureihen. Kurze Zeit später wurden es immer mehr hinter mir. Gegen 18:00 Uhr endlich Einlass. Problemlos und flott abgefertigt und direkt vor die Bühne in die 1. Reihe. Um 19:00 Vorband „Nosie Katzmann“, der mir bis gestern gar nichts sagte aber richtig gute Lieder schreibt und spielt, eröffnete den Abend. Nach der Vorband kam gegen 20:00 Neil Young und seine Electric Band auf die Bühne. Sein Mikrofonständer wurde vorher auf seine gewünschte Höhe genauestens justiert. Ebenso seine „Old Black“ von seinem Techniker Larry Gragg mehrmals gecheckt. Ohne Firlefanz ließ sich Neil Young sein Werkzeug umhängen und gab Vollgas. Was dann folgte war eines der besten Konzerte, die ich überhaupt bisher erlebt habe. Es schien, dass das gesamte technische Equipment aus einem Museum stammte. Alle Gitarren und der Bass hingen an Kabeln, nix Sender, von Klang her jedoch absolut sauber und bestechen rein!! Neil Young spielte sich bei jedem Lied in Trance. Während der Songs wurde passend zum nächsten Lied im Hintergrund ein „Gemälde“ gezeichnet und ausgestellt. Meine persönlichen Highlights waren:
„Out of the Blue“, Helpless, Old Man, Unkown Legend, Get back to the Country, Rocking in the free world.
Neil´s Band bestach u. a. mit Ben Keith und Rick Rosas am Bass. Sogar sein Girarrentechniker Larry Gragg spielte die Banjo-Parts. Als Zugabe folgte „A Day in the Life“. Und was Neil Young da abgezogen hat, ist wirklich kaum zu beschreiben. Er riss förmlich alle Saiten aus seiner „Old Black“, provozierte Rückkopplungen mit dem Teil an einem Röhrenverstärker. „Trommelte“ mit den lose hängenden Saiten auf dem Korpus. Wie schon gesagt: Wie in Trance!! Ich hatte das Gefühl, er schrottet seine alte Gibson.... Sein Gitarrentechniker kann sich jedenfalls über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Nach „A Day“ kam die Band noch auf der Bühne zusammen und verabschiedete sich winkend vom Publikum. Auch ohne grossen Schnick-Schnack, wohl aber sehr herzlich. Alles in allem waren es 2:40 Stunden Neil Young vom Feinsten und jeden Cent wert. Wenn man bedenkt, dass Neil Young auch schon 63 Jahre alt ist, und derartiges im Stande ist live zu bieten verdient das allen Respekt meinerseits. Dankbar und zufrieden, den Kopf leicht schüttelnd über das gerade erlebte und mit leicht dröhnenden Ohren machte ich mich schlurfend auf meinen kurzen Heimweg.