shut out the light hat geschrieben:
Also das mit der Original ESB ist so eine Sache. ESB ohne "Little Steven" kann man sich heute doch kaum vorstellen, Bruce schreit ja auch mindestens 50 x "Steve" während der Shows. Ich persönlich habe mein erstes Bruce Konzert am 18.6.1985 gesehen und war seither regelmäßig bei seinen Konzerten. Einen gewissen Steven van Zandt habe ich mit Bruce zusammen aber das erste mal 14 (!) Jahre danach auf der Bühne gesehen, 1999 bei der REUNION Tour.
Dannys Tod war sicher ein Einschnitt für die Band und auch ein Wendepunkt der Tour. Ich denke, es ist allen bewusst geworden, wie schnell alles vorbei sein kann und das es wirklich die letzte Tour sein KÖNNTE.
KÖNNTE, aber nicht MUSS.
Ja, man kann den Verlauf der Tour so interpretieren, dass es wie ein grandioser Abschied war. Aber es könnte doch genauso gut sein, dass Bruce bewusst geworden ist, was wirklich "BRUCE SPRINGSTEEN" ausmacht: Nicht irgendwelche Nebenprojekte, so toll und interessant die auch sein mögen, sondern eben BRUCE SPRINGSTEEN AND THE E-STREET BAND mit all den tollen songs und der wirklich einmaligen Performance. Es gibt nichts Vergleichbares.
Mein "Bauchgefühl" sagt, dass wir die schneller wiedersehen werden, als wir denken. In München, Wien, Berlin und anderen vernachlässigten Weltstädten beispielsweise. Wenn die von der Bühne runterschauen auf die (in Europa) begeisterten Massen und in die strahlenden Gesichter einzelner Fans ... . Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die so etwas nie wieder erleben wollen, wenn es eine Möglichkeit dazu gibt.
Solo oder mit anderen Kumpels kann Bruce doch noch touren wenn er 85 ist -fit wie er ist - vielleicht als "buena vista springsteen club" ...
Ich denke nicht, dass Bruce seine Soloprojekte als "Nebenprojekte" sieht und nur das was zählt ist die E-Street Band. Jetzt gerade geht er voll auf mit seiner Band und das ist auch gut so. Er hat aber die Seeger Sessions genauso voll gelebt, wenn man das jetzt so sagen kann.
Genauso seine Soloprojekte. Nebraska ist doch kein "Nebenprodukt". Er braucht einfach Abwechslung. Er hat sich damals von der E-Street-Band getrennt, weil er etwas anderes machen wollte. Er wollte einen anderen Sound. Es hat ja Jahre gedauert bis zur Wiedervereinigung.
Er ist eben ein richtiger Künstler, der Herausforderungen sucht. Ich liebe seine Soloprojekte und als ich in München 2005 andächtig seinem Konzert gelauscht habe, habe ich die Band kein Stück vermisst. Ich habe keine Vergleiche gezogen und will sie auch heute nicht ziehen.
Im Gegenteil bin ich froh, dass ich Bruce so nahe, wie z.B. während seiner GOTJ Tour, erleben durfte. In einer kleinen Halle, dass war was wirklich Großes. Sowas geht nur ohne Band. Nur er mit Gitarre und Mundharmonika. Da bekomme ich heute noch das Flattern.
Man muss nicht immer vergleichen.