Bruce Springsteen Forum

ich denke mal das er am zweiten Abend sein Youngstown Full Band bekommen hat

Der Sound ! Setlist! Der Blick aufs tobende Camp Nou von oben ! Alles zusammen!

Hätte ich nicht gedacht!

Ohne meine Beschreibungen vom Samstag jetzt falsch zu verstehen das erste Konzert war super! Aber es geht ja um die Unterschiede. Folgende meine ich für mich ausmachen zu können:

Samstag bin ich viel ruhiger angegangen als Sonntag. Ich hatte den Gig gar nicht geplant, hab mich entspannt auf die Trebüne gesetzt und ein geiles Konzert als Zuschauer genossen. Die Setlist schien mir eher auf die FC Barcelona Fans vom 19. hin ausgerichtet zu sein (Hungry Heart, Waitin', Mary's Place, Dancing), was ja nichts Schlechtes Per Se ist, denn die Lieder haben im Camp Nou richtig Spaß gemacht. Aber da die Sicht nicht so berauschend war und ich die Leinwände auch nicht richtig einsehen konnte war das Konzert für mich nicht so ein intimes Erlebnis wie das vom 20.

Da war ich im Pit hinten wo Platz war, konnte wunderbar tanzen und habe so viele persönliche Tourpremieren gehört. Allein Youngstown, Murder, I'm Going Down oder Rosie haben solche Euphoriewellen in mir ausgelöst, einmal wegen des Publikums um mir herum, dann wegen der Performance der Künstler (in speziell diesen Liedern so wie im Ganzen) und wegen der Tatsache, vielleicht das letzte Mal die E Street band gesehen zu haben. Das war auch der Grund warum ich Thunder Road so doppelt berührend fand. Abschlusskonzertfeeling halt.

Hi Detlef,
genau - deinen Worten ist nichts hinzuzufügen ...außer: viele Grüße aus Lev .

Uwe

Besser, hmmm...

Dann sage ich mal: Mailand.

Ich kann mit meinen 3 Konzerten auf der Europa-Sommertour ganz gut Vergleich ziehen.
Mailand, Barcelona I + II, alle drei Konzerte im Pit erlebt, ziemlich identische Plätze.

An Anstrengung war Mailand nicht zu überbieten, auch nicht an Hitze (schlimmer als in Barcelona).
Aber das Konzert war einfach vielleicht noch den Deut überraschender, einige Songs zum erstenmal gehört, die sich in Barcelona dann (zwar auch auf grandiose Weise) wiederholt haben. Die Stimmung ziemlich identisch, vielleicht fand ich Mailand noch eine Spur lauter, die "Milano"-Rufe von Bruce habe ich immer noch im Ohr.

Barcelona I, auch sehr anstrengend, die 1300 km Anreise, wenig Schlaf - all das zollte Tribut. Dennoch lang nicht so anstrengendes Warten im Vorfeld, noch viel besser organisiert. Diesmal um 10Uhr am Stadion gewesen, noch Nummer 806 bekommen, in Mailand zur gleichen Zeit waren schon über 900 Leute da, die Bänder bereits am Verteilen. In Mailand bis zum Einlassbeginn nicht gewußt, wo man landen wird, in Barcelona bereits um 16h das Bändchen bekommen.
Das erste Konzert in Barcelona auch sehr schön, war ja schließlich auch mein Fluss dabei.
Auch über Backstreets habe ich mich sehr gefreut. Eine tolle Party und noch kam das leise Gefühl des Abschiednehmens noch nicht an mich ran.

Barcelona II, eigentlich geglaubt, diesen Abend von der Tribüne aus zu erleben. Dann nach dem ersten Konzert von einem lieben Freund seine Innenraumkarte unter die Nase gehalten bekommen. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Diesmal um halb elf zum Stadion gekommen, fast identische Nummer bekommen. Super Organisation, noch besser als am Vortag. Bändchen schon um 14Uhr bekommen. Danach sehr relaxten Nachmittag mit Freunden gehabt, gemütlich zum Einlass und noch besseren Platz als am Vortag schlussendlich. Lang nicht so anstrengende Wartezeit, viele interessante Beobachtungen in den Backstagebereich gehabt. Von Kevin, dem Musiktechniker von Bruce, ein guitar-pick von Bruce bekommen, dank Steve, der ihn vorher darum gebeten hatte. Ein Wahnsinnskonzert, eine tolle Party! Bruce mit seinem Sohn im Gitarrenduett bei American Land. Tougher than the rest mit Patti, Tränen sind geflossen. Mitgemacht, als wäre es das letztemal. Mehrmals das Gefühl beschlichen, jetzt wirklich am Abschiedskonzert zu stehen. Bei Twist&Shout die Bühne nur mehr durch Tränen gesehen. Liebe Freunde bei mir, die mit mir das gleiche gefühlt haben.

Fazit: für mich ist keines der Konzerte besser, alle waren auf ihre Weise besonders und einzigartig.
Barcelona II war aber das für mich auf jeden Fall emotionalste Konzert. Freude und Trauer gleichzeitig zu verspüren, ist nicht so leicht zu verarbeiten, daran nage ich immer noch.

Aber wenns ein Abschied war, dann war er mehr als würdig und ich bin froh, so froh, dabei gewesen zu sein.

Danke, Grüße zurück!
Denke, man sieht sich!

Mailand hat für mich auch einen ganz besonderen Stellenwert, und ich ordne es locker vor den beiden Barca Shows ein. Aufgrund der besonderen Umstände (mit Sitzplatzticket nach Mailand geflogen, auf Stehplatz umdisponiert, zum ersten Mal einen Rollcall über Nacht mitgemacht, die HITZE , Stress um mein Pitbändchen, miserable Luft und Enge im Pit,...) hatte sich bei mir ein immenser Adrenalinpegel aufgebaut, der sich pünktlich mit Start der Show über 3 Stunden hinweg entladen hat. Ich hab den ganzen Gig wie im Rausch erlebt, da spielen dann auch so "Nebensächlichkeiten" wie Setlist etc keine Rolle mehr.

Genauso ergings mir auch, wobei einen Rollcall über Nacht hab ich mir nach wie vor erspart. Aber in Mailand war das Warten dann ab 10Uhr ungemein anstrengender, man wußte halt bis zum Einlass nicht, wo man landen wird.
Vielleicht habe ich mir von Barcelona noch den Deut mehr Überraschungen erhofft, z.B. "Sandy" hätte ich nur zu gern gehört oder auch "drive all night", da bin ich dem Boss schon ein bissl böse, dass er diese Songs ausgelassen hat.
Andererseits wars aber auch gut, dass die zweite Show nicht voll von solchen emotionsgeladenen Liedern war, möglicherweise hätte ich das Konzert dann nur mehr durch Tränen gesehen. Der Abschied fiel mir schwer in Barca, sehr schwer.

Sonntag ist bei mir vorne!
Warum?
Für mich war der Sound und die Stimmung ein tick besser als am Samstag. Zu dem hatte ich Sitzplatztickets und habe die Show in vollen Zügen genossen.
Ich bin während des Konzerts im Camp Nou umhergelaufen und habe mir die Show von verschiedenen Perspektiven angeschaut und genossen.
Dazu die Performance von Bruce mit seinem Sohn Evan und die noch einen Tick länger gespielten Zugaben geben letztlich den Ausschlag.

Die Unterschiede zwischen Samstag und Sonntag sind trotzdem nur marginal.