Ich lese zur Zeit:
Die StrasseZitat:
Aus der Amazon.de-Redaktion
Was ist da bloß aus Amerika auf unsere Büchertische niedergegangen? Drüben bemühte man bereits alttestamentarische Vergleiche. McCarthys frühere, düstere Werke kündigten einen solchen Wurf schon länger an. Nun aber, angesichts dieses finsteren Kreuzweges eines Vaters und seines Jungen durch ein schwarz verregnetes Endzeitamerika, wirken sie wie harmlose Fingerübungen. McCarthys Vision der letzten Menschheitstage nimmt sich aus, als wären Die Nacht der lebenden Toten in einem wahnwitzigen Remix wiederauferstanden. Ein verstörendes Stück Literatur. Man erschauert! Und erwacht!
Die Wand, von Marlen Haushofer. Thomas Glavinics Die Arbeit der Nacht. Letzter Überlebender in einer menschenleeren Welt zu sein, dies Thema hat Autoren seit jeher fasziniert. Doch keiner hat diesen Zustand derart existenzialistisch eingedampft wie McCarthy. Kein Baum, kein Strauch, keine Kreatur. Übrig ist nichts als das nackte Dasein. Wir kennen nicht den Anlass der Katastrophe, die Amerika in den nuklearen Winter gestürzt hat. Bleiben ohne Orientierung. Nur dieses erbarmungswürdige Bild wird uns eingebrannt: Der namenlose Vater und sein kleiner Sohn, ihren Einkaufswagen mit den wenigen Habseligkeiten über menschenleere Highways unter ewigem Ascheregen südwärts schiebend, in der Hoffnung auf ein wenig Wärme. Die, man ahnt es, nicht mehr zu finden sein wird!
Aus diesen frostigen Zutaten meiselt McCarthy Bilder von schauerlicher Gültigkeit. Die ständige Gefahr umherirrender Marodeure, die, grausigen Jenseitsgestalten gleich, auf der Suche nach Essbarem alles menschliche Verhalten abgelegt haben. Der Revolver des Vaters. Die verbliebenen zwei Patronen. Unmerklich jongliert McCarthy mit der Frage, ob in dieser apokalyptischen Kälte noch irgendein gütiger Gott am Wachen sei. Und bietet ebenso unmerklich eine Antwort an. Den Vater, der seinen kleinen Sohn in eiskalter Nacht unter der Plane wärmend an sich drückt. Ihn beschützend bis zum Ende. Seine letzte große Aufgabe. Spätestens jetzt wissen wir, was wir vor uns haben. Keinen Bruce Willis, keine Science fiction (was manche Mainstream-gewohnten Leser enttäuschte), -- sondern die zarte Geschichte einer großen Liebe in einer unwirtlichen Welt. Und dies fast ohne Worte! -– Ravi Unger -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: Taschenbuch .
Kurzbeschreibung
Ein Vater und sein Sohn wandern durch ein verbranntes Amerika. Nichts bewegt sich in der zerstörten Landschaft, nur die Asche im Wind. Es ist eiskalt, der Schnee grau. Ihr Ziel ist die Küste, obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Sie haben nichts als einen Revolver mit zwei Schuss Munition, ihre Kleider am Leib, eine Einkaufskarre mit der nötigsten Habe - und einander. "Die Straße" ist die bewegende Geschichte einer Reise, die keine Hoffnung lässt, nur die verzweifelte Liebe des Vaters zu seinem kränkelnden Sohn. Von der US-amerikanischen Kritik als "Meisterwerk" (Booklist) und als "das dem Alten Testament am nächsten kommende Buch der Literaturgeschichte" (Publishers Weekly) apostrophiert, ist dies der Höhepunkt von McCarthys außergewöhnlichem literarischem Werk. Es ist ein Roman über die letzten Dinge, über das Schlimmste und Beste, zu dem die Menschheit fähig ist: ultimative Zerstörung, verzweifeltes Durchhaltevermögen und, nicht zuletzt, die Zärtlichkeit und Zuneigung, die Menschen im Angesicht der Vernichtung Kraft zum Überleben geben.
Das Buch gibts
hierDas Buch ist wirklich lesbar - habe es an einem Tag gefressen.
Vor zwei Tagen habe ich zum 3 mal Früchte des Zorns beendet (was für ein blödes ende) und jetzt lese ich George Orwells 1984 (ich muß zu geben zum ersten mal).