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BeitragVerfasst: 04.03.2008 22:36 
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Nur um mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen... (sorry, offtopic):

"Kann es nicht sein, das sein " ich bin ein hart arbeitender Typ aus der Untwerschicht"-Image aufgesetzt ist und ein grosser Marketingtechnischer Gag ist um genau diese Bevölkerungsschicht anzusprechen?"

Irgendwie frag ich mich, ob du nich alte Sachen leicht überinterpretierst. Diese Thematiken sind vorgekommen, klar (ja, auch in Factory :P), aber die Zeiten sind lange vorbei. Vom jugendlichen Leichtsinn und dem Spaß am Leben (Greetings, WIESS) gings über die Suche nach einem wirklichen Sinn (BtR) und die dann hart zuschlagende Realität (Darkness) bis hin zur Verzweiflung (die traurige Hälfte von River, Nebraska). Born In The USA ist in jeder Hinsicht ne Ausnahmestellung, denn wie man an den Tracks sehr schön erkennen kann, hätte das Album eher den Stil einer Nebraska-Fortsetzung gehabt (Shut Out The Light), als die Discos zu füllen. Genau da war aber diese Timeline, diese über 10 Jahre dauernde Geschichte von Mary, Jenny, Terry, Rosie und co. vorbei.
Tunnel, Rising, D&D und Magic haben ihre Thematiken, die sind aber eher sachbezogen und nicht Teil dieser Saga. Diese Charaktere und ihre damals erzählten Lebensgeschichten haben ihm sicher geholfen, BitUSA genau so zu vermarkten, wie es eben dann rüberkam, aber spätestens seit damals gibt es den Working Class-Hero nicht mehr... er ist zu nem kritischen Beobacher von aussen geworden (Streets of Philly), aber nich mehr Teil dieser Gesellschaft, über die er damals gesungen hat.


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BeitragVerfasst: 07.03.2008 10:00 
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Verfolge eure Diskussion und denke , dass ihr doch alle vergesst, das Bruce von unten kommt, jetzt aber dank seines Talents und dank seiner Fans ganz oben steht. Trotzdem hat er nie die Bodenhaftung verloren und an seinen Grundwerten festgehalten.
Zitat David Sedaris: Springsteen ist Millionär u. läuft rum wie ein Schweißer, der gerad aus der Nachtschicht kommt.
Wichtig ist für mich als Fan: Seine Lieder u. Konzerte geben mir immer wieder sehr viel. Darum kaufe ich mit Freuden neue CD's, Konzertkarten, Merchandising. Leute wie z. B. Robbie Williams haben zwar auch Talent, aber den Bezug zur Realität verloren.
Und seid mal ehrlich: wäret ihr an Springsteens Stelle, würdet ihr es nicht ab u. an mal krachen lassen?
Neidisch bin ich nicht auf ihn, im Gegenteil. Der Mann ist für mich musikalisch ein Genie u. ich hoffe, er macht noch viele neue Alben u. wunderbare Konzerte wie z.B. Köln 2007.


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BeitragVerfasst: 09.03.2008 19:47 
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Beiträge: 151
Wohnort: Erster Hügel vom Harz
So isses, und über 30 Jahre im Geschäft zu sein und immer noch Stadien zu füllen - das kann sich nach wie vor sehen lassen und ist sehr selten.
Hat aber nichts mit der Frage nach "Marketinggag oder nicht" zu tun.

Wir als Fans sind Fans, weil wir - abgesehen davon, dass wir seine Musik lieben - auch Fans seiner Person sind und weil wir GLAUBEN zu wissen, wir er persönlich ist. Wir wissen es alle nicht und keiner von uns hat mit ihm in seinem Wohnzimmer mal ein Bier getrunken. Aber wir leben mit dieser Vorstellung des Kumpels Bruce. Vielleicht ist er ja auch so. Aber er wird auch nicht jeden ins Haus lassen...

"And everybody buddy wants to be my friend" hat er mal gesungen...


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BeitragVerfasst: 19.03.2008 14:19 
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Beiträge: 154
Wohnort: Vechta
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Bruce Springsteen WAR mal ein hart arbeitender Typ und er kam aus einer Familie von der Unterschicht. Aber natürlich musste auch er sich mit zunehmendem Erfolg den Strategien und Gegebenheiten der Branche beugen und ein wenig oder ein wenig mehr von seiner "Ur-Einstellung" zu den Dingen aufgeben und auf Manager und Produzenten hören.
Trotzdem schreibt er alle Songs selber und rennt keiner Mode in der Musik nach, er verändert sich immer wieder und bleibt doch derselbe. Daran kann man sehen, dass das Produkt Bruce Springsteen kein Marketinggag ist, sondern schlicht die Vermarktung eines authentischen Künstlers, der das macht, was er will und mit Hilfe von Managern und Produzenten versucht, Geld damit zu verdienen.
Man kann in dieser Branche sicher nicht zu hundert Prozent man selber bleiben. Einige versuchen es erst gar nicht und werden zu Marionetten von Produzenten. Roy Black zum Beispiel oder auch Peter Maffay in den Anfangszeiten haben ihre Musik gehasst und wollten ganz was anderes singen.
Das war bei Springsteen und natürlich auch bei vielen anderen nicht so, deshalb kam der Erfolg auch nicht von heute auf morgen, sondern stetig und langsam. Ein eindeutiges Indit für authentische und "ehrliche" Künstler.

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