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BeitragVerfasst: 22.02.2008 21:45 
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Ragman hat geschrieben:
daniela32de hat geschrieben:
Vielleicht ist ja Protestsong nur das falsche Wort. Cowboy wollte vielleicht sagen, das er über wichtige Dinge singt bzw. das was er für wichtig hält aufgreift.


Dann wäre ja jeder nicht triviale Text ein Protestsong. So ein Unsinn. Factory ist kein Protestsong, es ist eher das genaue Gegenteil. Da ist keine Anklage drin, kein Widerstand, keine Kritik, kein Ausweg. Nur eine perspektivlose Existenz. Nichts könnte weiter von einem Protestsong entfernt sein als Factory.

ich habe hier ja schon öfter gepostet das factory mein springsteen geheimfavorit ist und ich muss ragman recht geben.in dem song gibt es keinen protest !hier geht es um die ausweglosigkeit eines tristen lebens. ich erkenne z.b.meinen vater in dem song wieder.in factory beschreibt bruce wirklich ein trauriges stück leben.hier geht es wohl eher ums aufgeben oder keinen ausweg mehr finden denn um protest oder anklage!

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BeitragVerfasst: 22.02.2008 22:08 
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Während der 80er Jahre (Born in the USA) hat er ganz gezielt die "Rambo-Generation" angesprochen. Das war sicher auch Kalkül, welches er aber immer mit diversen Alben ("Nebraska", "Tom Joad") konterkariert hat. So gesehen ist die aktuelle Tour sicher ein "Rückschritt" ala "Give the People what they want"....Pferde sind teuer.... :?
Ich bin aber überzeugt das Springsteen bei kommenden Touren die "weniger breite" Masse bedienen wird.[/quote]

ich finde ein"give the people what they want"künstler ist springsteen nicht.dafür hat er schon zu viele nicht " großkommerzielle" touren gespielt wie tom joad,devils and dust oder auch die risiko!?seeger tour.das könnte man schon eher z.b. meiner zweiten liebe den stones vorwerfen.die habe ich seit der 82er tour jedesmal gesehen und da ist es schon der "give the people what they want" ablauf!ich denke wenn springsteen die weniger breite masse bedienen will geht er wieder auf solotour durch kleine hallen und wenn nicht zieht er als rocker durch die stadien der welt!

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BeitragVerfasst: 22.02.2008 22:22 
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Ich bleibe bei meiner Einstellung das Factory auch ein Stück Protest beinhaltet, wobei wie bereits geschrieben das Wort Protest devinitionssache ist. Eine Beschreibung eines tristen ausweglosen Arbeiterleben ohne dabei auch die Umstände dessen zu kritisieren welche dieses herbeigeführt hat ist quasi unmöglich. Aber letzendlich weiss nur Bruce was er genau mit diesem Lied verbindet und das schöne an Songs ist halt, das sich jeder sein persönliches Stück Interpretation herauspicken kann. sry für meine Rechtschreibung...es ist Freitag Abend ;-) *Prost*


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 00:12 
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an older tramp hat geschrieben:
Während der 80er Jahre (Born in the USA) hat er ganz gezielt die "Rambo-Generation" angesprochen. Das war sicher auch Kalkül, welches er aber immer mit diversen Alben ("Nebraska", "Tom Joad") konterkariert hat. So gesehen ist die aktuelle Tour sicher ein "Rückschritt" ala "Give the People what they want"....Pferde sind teuer.... :?
Ich bin aber überzeugt das Springsteen bei kommenden Touren die "weniger breite" Masse bedienen wird.


ich finde ein"give the people what they want"künstler ist springsteen nicht.dafür hat er schon zu viele nicht " großkommerzielle" touren gespielt wie tom joad,devils and dust oder auch die risiko!?seeger tour.das könnte man schon eher z.b. meiner zweiten liebe den stones vorwerfen.die habe ich seit der 82er tour jedesmal gesehen und da ist es schon der "give the people what they want" ablauf!ich denke wenn springsteen die weniger breite masse bedienen will geht er wieder auf solotour durch kleine hallen und wenn nicht zieht er als rocker durch die stadien der welt![/quote]

Das war auch nicht auf jede Tour gemünzt und muß auch gar nicht so schlecht sein. So wie Springsteen sich verändert hat, haben es auch manche Fans . Betonköpfe gibt es trotzdem immer!

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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:03 
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Natürlich gehört sein Underdog-Vorstadt-Loser-Dasein zu Springsteens Image. Fragt sich nur, ob er dieses Image selbst erschaffen hat oder ob das nicht sowieso ein Gebilde ist, das von Musikritikern und Fans erschaffen worden ist.

Aus den Videos der mittigen 80er eine Marketing-Strategie herauszulesen finde ich gewagt. Wenn man das "Dancing In the Dark"-Video gesehen hat, weiß man eigentlich, dass er bei den Drehs nicht bei Sinnen war ... ;)

Es ist letztendlich die Frage, ob man Springsteen für authentisch hält: Täte ich das nicht, würde ich ihn für künstlich, unglaubwürdig und berechnend halten, so wäre seine Musik und sein Gebahren unerträglich. Da ich für mich entschieden habe, dass ich ihn für weitgehend authentisch halte, kann ich auch mit dem Pathos leben, der mit Springsteen manchmal verbunden wird.

@ Zu den Protestsong:

Es ist ja gerade das interessante an Springsteens Texten, dass sie sich nicht platt gegen das Böse in der Welt gegen, gegen Industrielle ansingen oder von der Ausbeutung des Proletariats durch die herrschende Klasse handeln.

Springsteen beschreibt in seinen Liedern eher Zustände, alltägliche Gegebenheiten, Emotionen, er beschreibt sehr detailliert, er erzeugt Bilder von Orten, die Personen in seinen Songs haben Profil und Charakter.

Die Interpretation seiner Songs ist aber den Zuhörern überlassen. Den weiteren Schritt, zB Fabrik=Ausbeutung=Protest-gegen-Industrielle geht er nicht, er kaut seinen Zuhörern niemals vor, was sie von seinen Liedern und Texten halten sollen. Das Denken wird dem Zuhörer überlassen.

Natürlich kann man irgendwelche politischen Botschaften aus seinen Songs ziehen, aber welche, das ist jedem selbst überlassen.
Und das macht seine Musik erst interessant.


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:09 
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Ragman hat geschrieben:
daniela32de hat geschrieben:
Vielleicht ist ja Protestsong nur das falsche Wort. Cowboy wollte vielleicht sagen, das er über wichtige Dinge singt bzw. das was er für wichtig hält aufgreift.


Dann wäre ja jeder nicht triviale Text ein Protestsong. So ein Unsinn. Factory ist kein Protestsong, es ist eher das genaue Gegenteil. Da ist keine Anklage drin, kein Widerstand, keine Kritik, kein Ausweg. Nur eine perspektivlose Existenz. Nichts könnte weiter von einem Protestsong entfernt sein als Factory.



Ich habe doch gesagt Protestsong ist das falsche Wort. Wieso sollte dann jeder nicht triviale Song ein Protestsong sein. Wo ist denn da die Logik?

Allerdings finde ich auch, dass in Factory eben über diese Perspektivlosigkeit "protestiert "wird, sonst würde er ja nicht drüber schreiben. Protest bedeutet doch nicht alles gleich beim Namen zu nennen. Sowas gibts auch unterschwellig, man muss es natürlich raushören. Wenn dem Autor die Zustände passen würden, würde er ja nicht drüber schreiben.


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:12 
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Genauso sehe ich das halt auch, ich stimme daniela32 zu...

Ich kann auch nicht andauernd über die armen Hühner in einer Legebatterie singen ohne dabei die Konzerne anzuprangern die diese Tiere halten auch wenn ich die nicht DIREKT besinge. dann kann ich mir als Künstler auch das ganze Lied schenken.


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:15 
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@an older tramp


Das sehe ich aber ganz anders. Er hat doch bei BITUSA niemand speziell angesprochen. Er hat einfach seine Musik gemacht und hat den Nerv der Zeit getroffen. Er hat Glück gehabt. Kann sein, dass er zu der Zeit auch auf Muskeln, Stirnband und so einen Scheiss stand. Das hat ihn sicher beeinflusst. Aber das er gezielt diese Massen ansprechen wollte, glaube ich nicht. Er hatte einfach Glück.


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:19 
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daniela32de hat geschrieben:
Allerdings finde ich auch, dass in Factory eben über diese Perspektivlosigkeit "protestiert "wird, sonst würde er ja nicht drüber schreiben.


Nein, im Song selbst wird NICHT protestiert. Im Song wird beschrieben und grau ausgemalt - mehr nicht ! Wobei "grau" auch schon wieder meine Interpretation ist. ;)

Berthold Brecht hat Protesttexte geschrieben, alle mit "VORSICHT-BOTSCHAFT!-Gütesiegel". Diese Holzhammer-Methode ging mir in der Schule, beim Interpretieren solche Texte, immer auf den Sack, weil es nichts mehr zu interpretieren gab.


Zuletzt geändert von Mister Y am 23.02.2008 10:21, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:20 
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"Ein Protestlied oder auch Protestsong ist ein Lied, das sich gegen eine Autorität richtet und meist soziale oder politische Missstände thematisiert."

Auszug aus Wikipedia.de


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:27 
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daniela32de hat geschrieben:
Ragman hat geschrieben:
daniela32de hat geschrieben:
Vielleicht ist ja Protestsong nur das falsche Wort. Cowboy wollte vielleicht sagen, das er über wichtige Dinge singt bzw. das was er für wichtig hält aufgreift.


Dann wäre ja jeder nicht triviale Text ein Protestsong. So ein Unsinn. Factory ist kein Protestsong, es ist eher das genaue Gegenteil. Da ist keine Anklage drin, kein Widerstand, keine Kritik, kein Ausweg. Nur eine perspektivlose Existenz. Nichts könnte weiter von einem Protestsong entfernt sein als Factory.



Ich habe doch gesagt Protestsong ist das falsche Wort. Wieso sollte dann jeder nicht triviale Song ein Protestsong sein. Wo ist denn da die Logik?


Dass Du die unsinnige Definition von Factory als Protestsong damit erklärst, dass damit gemeint wäre, dass eigentlich damit gesagt wäre: "das er über wichtige Dinge singt bzw. das was er für wichtig hält aufgreift", dann wäre mit Protestsong schlicht jeder nicht triviale Song gemeint. Das ist sogar streng logisch.

Zitat:
Allerdings finde ich auch, dass in Factory eben über diese Perspektivlosigkeit "protestiert "wird,


Wo?

Zitat:
sonst würde er ja nicht drüber schreiben. Protest bedeutet doch nicht alles gleich beim Namen zu nennen. Sowas gibts auch unterschwellig, man muss es natürlich raushören. Wenn dem Autor die Zustände passen würden, würde er ja nicht drüber schreiben.


Eine Situations-, Charakter- und/oder Schicksalsbeschreibung hat noch nichts mit Protest zu tun. Ist denn Nebraska dann auch ein Protestsong? My Father's House? The River? Nach Deiner und Cowboys Argumentation wären das alles plötzlich Protestsongs. Ergo wäre alles nicht Triviale Protest. Und das ist Unfug, grober Unfug sogar.


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:28 
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Cowboy1979 hat geschrieben:
"Ein Protestlied oder auch Protestsong ist ein Lied, das sich gegen eine Autorität richtet und meist soziale oder politische Missstände thematisiert."

Auszug aus Wikipedia.de


Definitionen sind so eine Sache ... Aber selbst wenn man diese Defintition für brauchbar hält, dann ist das entscheidende Wort doch "gegen". Springsteen singt aber "über" eine Fabrik, nicht "gegen" eine Fabrik.

Das "gegen" wäre schon deine Interpretation, nicht die Springsteens.


Zuletzt geändert von Mister Y am 23.02.2008 10:32, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:30 
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Ich denke auch nicht, dass es ausschließlich eine Marketing-Masche ist.
Bruce ist einfach in dem Milieu, das er in seinen Songs am häufigsten thematisiert, aufgewachsen.
Auch wenn er den american dream (wie auch immer man diesen definieren will...auch dazu gab es ja hier schon eine spannende Diskussion) durch seinen Aufstieg in eine völlig andere Liga verwirklicht hat, liegen seine Wurzeln eben nicht in dieser Welt, in der man als finanziell einigermaßen gut :lol: gestellter Promi zwangsläufig ankommt.
Natürlich entfernt man sich ebenso zwangsläufig ein Stück weit von der Welt, die vor dem Ruhm und der Kohle lag…einfach weil man die existentiellen Probleme nicht mehr selbst hat und dies Einem auch die Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung gibt (so man sie nutzen will :wink: ).

Aber daran, dass er sich auch in neueren Songs immer wieder mit seiner Kindheit und Jugend auseinandersetzt, merkt man, dass er diese Wurzeln nicht vergessen hat. Und vielleicht…nur vielleicht…vermisst man ja auch „ganz oben“ eben diese Wurzeln, die Freundschaften der Kindheit, …ohne dass man natürlich seine Millionen jetzt wegschmeißt und wirklich dorthin zurück will.
Dazu passt vielleicht ein Song von M.M-W „Zurück auf die Straße“… diese Sehnsucht nach den „wilden Tagen“, als man noch dachte, man müsse sich nur ins Auto setzen, um irgendwo anders die Welt verändern zu können. Heute ist man woanders angekommen und die Welt…ist noch genauso bescheiden.
Also singt man wieder darüber, kehrt musikalisch in dieses Milieu zurück und rechnet mit den Träumen von einst und damit mit einem Stück des eigenen Lebens ab.

Was die Videos… Stirnband, Muckis usw. betrifft…gebe ich auch Daniela recht… vielleicht stand er einfach um diese Zeit drauf. Haben wir nicht alle ähnliche oder schlimmere Macken im Lebenslauf ? Die Zeit war halt so... warum sollte sie an einem Promi vorbei gehen?

Und natürlich…ganz nebenbei…verkauft es sich gut. Diesen Effekt nimmt man gerne mit :lol: .

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Marlon Brando, Pocahontas and me


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:33 
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Cowboy1979 hat geschrieben:
Auszug aus Wikipedia.de


:lol: Muahahaha :lol:


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BeitragVerfasst: 23.02.2008 10:49 
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Naja eine Lösung werden wir nicht finden zu der Thematik Factory und unterschwelliger Protest. Aber eine Meinung als Unfug oder auch grober Unfug zu betiteln ist erstens unfair und zweitens zeugt es nicht von grosser Tolleranz anderen gegenüber die mal nicht derselben Meinung sind. Ausserdem gibt es hier kein Richtig und Falsch.


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