freehold01 hat geschrieben:
Kundenbeschwerde - Springsteen Mannheim 02.12.2007 - Sie behandeln Ihre Kunden und Künstler wie den letzten Dreck.
An die Geschäftsführer der Marek Lieberberg & United Promoters Konzertagentur: Marek Lieberberg, Anna-Luise Keggenhoff
Sehr geehrter Herr Lieberberg, verehrte Frau Keggenhoff,
Ich habe am Sonntag den 02.12.2007 das Bruce Springsteen Konzert in Mannheim gesehen. Als großer Fan vom Boss wartete ich, wie viele andere auch, seit den frühen Morgenstunden vor der SAP Arena, um einen der begehrter Plätze vor der Bühne zu erhalten. Ich wartete seit 11:00 Uhr morgens und trug mich in die, bei Springsteen Konzerten typischen, Roll Call Listen ein. Meine Nummer war die 54 am Eingang B. Gute Voraussetzungen also, um in den Genuss der begehrten Plätze vor der Bühne zu kommen. Zu meinem Entsetzen stellte ich fest, das die Gitterkästen, die beim Einlass benötigt werden, erst eine Stunde vor Einlass montiert wurden. Da standen bereits jeweils mehr als 500 Personen an Eingang A und Eingang B an. Von einem Roll Call, und was das im Detail ist, hatte kein Mitarbeiter des Security Team jemals etwas gehört. Die Mitarbeiter schafften es nicht die 500 Leute am Eingang B aus einer geordneten Warteschlange in den Eingangsbereich überführen zu können. Es brach ein Chaos aus. Das dann Leute mit in diesem Eingangsbereich standen die keine einzige Minute gewartet hatten ging der Security am A**** vorbei. Ich machte gute Miene zum guten Spiel und warte in diesem zusammen gepressten Menschenpulk. Als es dann Probleme beim Einlass gab, wurde das Megaphon zur Hilfe genommen und gedroht, dass die Security den Eingang B schließt, wenn die ganze Gruppe nicht auf der Stelle einen Meter zurücktritt. Leicht gesagt wenn man in der Menge eingeklemmt ist.
Frage: Warum waren die Absperrungen nicht morgen um 8:00 Uhr schon aufgebaut? Warum werden keine Zick-Zack Gitter eingesetzt wie am Flughafen? Dann hat die Security auch ein leichtes Spiel bei der Eingangskontrolle. Drängeln macht hier keinen Sinn!
Als ich dann mit meiner Nummer 54 auf dem Handrücken „endlich“ in der SAP Arena war, traute ich meinen Augen nicht. Die Security verlangte tatsächlich, dass Innenraum Kartenbesitzer den Weg über die erste Etage nehmen, obwohl es einen direkten Weg in den Innenraum gegeben hätte. Und zwar genau den, der am Schluss für den Auslass verwendet wurde. So entstand ein erneutes Gedränge, welches vermeidbar gewesen wäre.
Endlich im Innenraum angekommen traute ich wieder meinen Augen nicht. Der Innenraum war bereits zu einem Drittel gefüllt. Ich Nummer 54 (Eingang B) war perplex. Wie konnte das sein? Ich rannte so schnell ich konnte an den Pit Bereich heran, um dort zu erfahren, dass ich nur mit einem speziellen Pit Armband hereinkommen würde. Eine Dame hatte anscheinend Mitleid mit mir und meinte, dass ein dunkelhäutiger Mann im hinteren Bereich der Halle diese Armbänder verteilen würden. Ich rannte hin, hatte Glück und bekam eines der begehrten Bänder. Im Pit Bereich angekommen bekam ich die nächste Überraschung. Viele der im Pit befindlichen Zuschauer hatten gar keine Nummer am Handgelenk. Wie war das möglich?
Dann ging das Übel weiter. Die Ränge sahen noch um 20:00 Uhr, also eineinhalb Stunden nach dem Einlass, so aus als wolle man Springsteen in Mannheim nicht willkommen heißen. Auch hier ein Zeichen an Springsteen: „ Bruce you are not welcome in Germany!!!!“
Als es dann um 20:30 Uhr losging war ich körperlich schon völlig fertig.
Dann die Show. Ich hatte den Eindruck Bruce müsste nach der Show in Mannheim noch den Bus kriegen. Es ging Song auf Song, ….. Bang, Bang, Bang. Wer Bruce kennt, das setze ich bei Ihnen voraus, weiß, dass dieser Abend für Bruce Business as usual war. Ich glaube der ist schon mit einem solchen Frust im Bauch auf die Bühne gekommen.
Dass es besser geht beweist die Show in Arnheim einen Abend zuvor. Hier stimmte alles. Die Holländer kamen mit eine drittel der Security aus und die Securities waren freundlich zu den Gästen. Der ganze Ablauf war durch organisiert bis zum Schluss. Bruce der noch einen Tag zuvor erkrankt war tanzte über die Bühne wie ein junger Gott.
Der Grund meines Schreibens ist, dass Sie sich mehr Ihrer Verantwortung bewusst sind, die Sie für die Gesundheit Ihrer Gäste haben. Das die Vorkommnisse keine Einzelfall sind, beweist der Springsteen Auftritt in Frankfurt auf der Seeger Sessions Tour 2006 (17.05.2006). Auch hier war der Einlass lebensgefährlich! Ich persönlich brach mir bei der Einlass Kontrolle einen Zeh. Bitte lassen Sie sich von Ihrer Security die Akten vorlegen. Die werden Ihnen bestätigen, dass die Situation damals außer Kontrolle war. Ich habe eine nicht entwertete Eintrittskarte bei mir daheim liegen. Die ganze Menschenmenge rannte in die Festhalle (!!!!) ohne Kontrolle. Es war lebensgefährlich. Der Grund für die Gefahr waren nicht die Zuschauer. Die warteten bereits seit über zehn Stunden. Es waren auch dort keine ordentlichen Kontrollzeilen installiert. Ich stellte mir damals schon die Frage wie man die Zuschauer aus dem Eingangsbereich der Messe in die Festhalle bringen kann ohne den Ausgang für die Messe zu blockieren. Ich war anscheinend der einzige der sich darüber Gedanken gemacht hat.
Der zweite Teil der Verantwortung die sie tragen ist die Verantwortung dem Künstler gegenüber. Ich habe bereits ein solches Konzert (Marke lustlos) erlebt. Das war Springsteen in Gelsenkirchen 2003. Auch hier schaffte es der Veranstalter nicht die Zuschauer rechtzeitig zum Konzertstart in der Arena zu haben. Das Konzert fing erst kurz vor 21:00 Uhr an und Bruce musste um 23:00 Uhr bereits aufhören wegen gültiger Lärmbeschränkungen. Die Begrüßung: Good evening Gelsenkirchen, where ever it is??? Das war deutlich. Wenn Ihnen das nicht aufgefallen ist dann fehlen mir die Worte.
Ich habe bereits viel Springsteen Konzerte im Ausland gesehen. Aber solche Ausfälle wie am Sonntag habe ich noch nie erlebt. Das ist der Gipfel der Frechheit.
Meine Bitte:
Suchen Sie Ihre Security besser aus. Nicht Masse sondern Quality ist wichtig.
Stellen sie die Kontrollkästen, Schlangen, Gitter. Was auch immer. Stellen Sie die schon am frühen Morgen auf.
Erklären Sie Ihren Security Teams was Roll Calls sind. Die gibt es bei Springsteen seit 30 Jahren. Wer am längsten wartet kommt als erster in die Halle.
Stellen Sie genügend Toilettenhäuschen auf. Drei Dixi Klos sind wirklich mehr als erbärmlich. Da hatte ich bei meinem Polterabend ja mehr.
Mir ist der Sonntagabend gründlich verdorben worden. Ich bin mit einer richtigen Wut von Mannheim nach Düsseldorf gefahren. Karten für das nächste Jahr in Düsseldorf und Hamburg sind bereits bestellt. Ich hoffe die Organisation klappt dort besser. Vielleicht können Sie mich in Köln schon vom Gegenteil überzeugen?
Mit freundlichem Gruß
Freehold01
Ich habe Antwort erhalten:Sehr geehrter Herr Freehold01,
bezugnehmend auf Ihr Schreiben an Herrn Lieberberg & Frau Keggenhoff wegen dem Konzert mit o. g. Künstler am 02. Dezember 2007 in der SAP Arena Mannheim möchte ich Ihnen mitteilen, dass der von Ihnen erwähnte 'Roll Call' seitens des Tourneesecurity von Herrn Springsteen & Ansprechpartner unserer Einlass- & Platzanweiser abgelehnt wird und er die Anweisung gab, dass diese Durchnummerierung quasi ganz nett sei, aber keinerlei Einfluss darauf hat, wer in den vorderen Bereich darf oder nicht. Diese Zugangsberechtigungen wurden den Ordnern am Zugang zum Innenraum übergeben, mit der Information denjenigen Innenraumkarteninhaber ein Bändchen zu geben, der in diesen vorderen Bereich will. Limitiert war diese Anzahl auf knapp 540 Personen, die wir als Auflage seitens der Behörden der Stadt Mannheim für diesen Bereich hatten. Die Verteilung dieser Bändchen an insge- samt 8 Zugängen in den Innenraum erfolgte bei Ankunft der Karteninhaber. Bei Beginn des Einlasses wurden auch die 3 Eingänge in die SAP Arena (A / B / D) gleichzeitig geöffnet, unabhängig von einer Nummerierung, die die ersten ankommenden Fans von selbst durchführen, die aber für keinen bindend ist.
Die Einlassschleussen an den 3 Haupteingängen wurden ab 14.00 Uhr aufgebaut und das von Ihnen vorgeschlagene Zick-Zack Gitter ist an der SAP Arena leider nicht genehmigt worden, da die Eingangstüren auch gleichzeitig Fluchttüren sind ! Der Zugang zum Innenraum beim Einlass ist nur über die erste Etage und den 8 Treppen zum Innenraum möglich, auch das ist eine behördliche Auflage die wir nicht einfach ignorieren können. Der nach der Show geöffnete Ausgang ist ein Fluchtweg, der freigehalten werden muss & nur zum Auslass entsprechend geöffnet werden kann/darf.
Das Konzert war ausverkauft mit knapp 14000 Besuchern und es bleibt dem Einzelnen überlassen wann er seinen Sitzplatz einnimmt, seitens der SAP Arena als auch von uns, wurden die Besucher in den Foyers durch entsprechende Gongs & Durchsagen darauf hingewiesen Ihre Plätze einzunehmen. Zum Konzertbeginn waren dann auch alle Besucher auf Ihren Plätzen und erlebten einen fantastischen Abend und die Dauer eines Konzertes, sowie die Songauswahl ist einzig Angelegenheit des Künstlers, und er musste auch nicht den Bus kriegen wie Sie schreiben.
Zu dem Konzert in Frankfurt können wir nichts sagen, da wir in dieses nicht involviert warten, gehen aber davon aus, dass es nicht so war, denn der Securitydienst der Festhalle ist immer noch dort & gibt zu keinerlei Beanstandungen Anlass, wie wir bei dem von uns vor kurzem dort veranstalteten Konzert mit der Gruppe 'Fanta 4' selbst feststellen konnten.
Dasselbe bezieht sich auf die ebenfalls erwähnte Veranstaltung in Gelsenkirchen und jede Halle oder Stadion hat andere Voraussetzungen & Gegebenheiten in Bezug auf Auflagen, Vorgaben der Behörden & Polizei.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Mantel
Managing Director
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Erstens, weil sich jemand tatsächlich die Zeit nimmt, einen ellenlangen Beschwerdebrief an den Veranstalter zu schreiben, in dem es Vorwürfe betreffend Security-Verabsäumungen hagelt, welche ohne diesen ganzen Pit-/Roll-Call-Affenzirkus ohnehin nie ein Thema gewesen wären. Manchen Leuten scheint es offensichtlich wirklich nur mehr um niedrige Nummern auf dem Handrücken oder Armbänder zu gehen - die Diskussionen zum Thema "Konzert in Mannheim" in diesem Forum sind der lebende Beweis für meine These. Sollte es tatsächlich mal zu "Schwerverletzten" vor einem Konzert im Zuge dieses ganzen Theaters kommen (was Gott verhüten möge), ist daran weder Herr Mantel noch Frau Keggenhoff noch Herr Lieberberg schuld, sondern diejenigen, die das ganze Chaos überhaupt erst veranstalten - die "Fans".
Zweitens, weil sich ein Mitarbeiter des Veranstalters tatsächlich die Zeit nimmt, diesen Beschwerdebrief zu beantworten und dabei auch noch relativ sachlich und höflich bleibt (sehr schön finde ich übrigens dass dabei ganz deutlich gemacht wird, wie irrelevant diese ganzen Roll-Call-Listen von irgendwelchen selbsternannten Super-Fan-Listen-Führern in Wirklichkeit sind). Aktionen wie diese - sprich: der gesamte Pit-Wahnsinn an sich, aber natürlich auch die Beschwerde selbst - lassen Springsteen-Fans letztendlich wie einen Haufen Vorschüler aussehen.
Nur meine Meinung, versteht sich. Also nichts für ungut. Oder eben doch...whatever.