Hi nochmal,
also da habe ich vermutlich mit meiner Wortwahl ("Anti-Raucher-Terrorismus") nicht gerade zur sachlichen Diskussion beigetragen, sorry dafür.
Ich habe auch nix gegen Nichtraucherschutz, ich wundere mich nur sehr, wie wenig Kompromisse möglich sind.
Da habe ich mich wohl mitreißen lassen, weil es mich doch eben sehr betrifft. Mein Lebenstil wird sich dadurch sehr ändern müssen. Bislang gehe ich z.B. regelmäßig in Pausen in umliegende Cafés oder Kneipen, trinke mir einen Kaffee und rauche eine. Oder nach dem Kino noch was trinken. Und viele andere Gelegenheiten, bei denen ich ausgehe. Da ich keine Lust habe, bei Wind und Kälte draußen zu stehen und ebensowenig Lust habe, beim Kaffee oder Bier aufs Rauchen zu verzichten, wird das eben zukünftig vermutlich im Wesentlichen entfallen. Und ich bin nicht der einzige, dem es so geht. Da, wo ich hingehe, liegen auf jedem Tisch Zigaretten, die Gäste rauchen gemütlich was weg, das Personal übrigens ebenso. Und das dürfen wir alles zukünftig nicht mehr.
Dass ihr jetzt sagt, aber ich will davor geschützt werden, ist okay. Aber warum geht das nicht, indem man getrennte Raucher- und Nichtraucherkneipen, -bars, -cafes macht? Wo ihr doch alle so furchtbar wild darauf seid, euch in Nichtraucher-Gaststätten aufzuhalten, würden die doch sicher voll? Oder getrennte Räume in der gleichen Gaststätte. Nö, der gesellschaftliche und medial mitgetragene Konsens ist gerade so, dass man sich auf Kompromisse doch gar nicht einlassen muss. Man lässt die Raucher einfach im Regen stehen. Und wenn wir getrennte Kneipen/Cafés etc. für Raucher und Nichtraucher hätten, wäre doch dem Nichtraucherschutz genauso Genüge getan, oder? Aber nein, das geht gar nicht, denn die Mehrheit hat sich darauf geeinigt, der Minderheit ihren Lebensstil vorzuschreiben. So empfinde ich das.
Und was jetzt hier im Forum passiert ist, das muss ich leider sagen, ist da typisch. Die siegesbewusste Mehrheit prügelt nochmal so richtig drauf, wenn mal einer wagt, dagegenzureden. Wer als Raucher wagt, auf seine Bedürfnisse hinzuweisen, ist ein "Dummschwätzer" (storyteller), einfältig, weil er dem "Lobbyisten-Gefasel der Tabakindustrie" glaubt (Mister Y), man ist sich nicht zu schade, es "gut" und "vollkommen zu recht" zu finden, wenn Raucher "diskriminiert" werden (Mister Y). Und die Raucher, sicher hier im Forum auch vertreten? Schreiben lieber nix, weil sie nicht auch auf die Fresse kriegen wollen.
Also: Dem Gesundheitsschutz der Nichtraucher dienen getrennte Räume oder getrennte Kneipen. Das Totalverbot überall dient darüber hinaus der Disziplinierung und Erziehung der Raucher ... und das ist nicht angemessen. Wissenschaftliche Berichte, die von der Tabalkobby finanziert werden, sind natürlich parteiisch. Wissenschaftliche Berichte von der Anti-Rauch-Front übrigens auch. Diese Wissenschaftlicher leben ebenfalls davon und bekommen Geld dafür, dass sie das Gegenteil herausfinden. Dass Rauch und Passivrauch schädlich ist, will ich ja gar nicht abstreiten, aber wenn ihr mal lest, welche Ungeheuerlichkeiten da manchmal verbreitet werden, dann ist es abstrus (letztens musste ich mir erzählen lassen, dass die Luft in den Räumen, NEBEN denen ein Raucherraum sei, belasteter sei als im Raucherraum selbst ... also hört mal, mit ein bisschen nachdenken ...). Und alle schädlichen Stoffe unterliegen Grenzwertbestimmungen, das ist die übliche Logik bei allen Gefahrenstoffen in Deutschland und Europa. Nur beim Tabakrauch gilt das nicht mehr, da ist auf einmal auch das kleinste Fitzelchen Rauch nicht mehr hinnehmbar. Ist schon komisch. Und als Letztes: Es stimmt, dass nach den Rauchern die nächsten dran sein werden. Schaut mal nach, was die EU so alles vorhat und wundert euch nicht, wo in 10 oder 20 Jahren Alkohol so überall verboten ist, auf welchen Genußmitteln überall dicke Warnhinweise sind uswusf.
Gute Nacht
Michael
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