Bin nun auch wieder aus dem Koma erwacht. Fangen wir also mal beim Anfang an, also bei der Anfahrt. Beschissener dürfte es wohl nicht gehen, 100 Minuten von der Autobahnabfahrt bis zum Parkplatz. In Mannheim war nun überhaupt nichts irgendwie geregelt, man hätte glauben können, die Polizei wäre über das Konzert und den Massenansturm nicht informiert gewesen. Nachdem wir dann endlich um 20.20 in der Halle waren ging es kurz darauf um 20.35 los.
Der Sound war bei uns wirklich gut, wenngleich auch ein wenig zu laut und übersteuert, insgesamt aber wirklich O.K. Bruce hatte einige Male während des Abends leichte stimmliche Probleme, schonte sich aber keinesfalls. Standardsetlist, ohne große Überraschungen. Patti war nicht dabei. Schade.
Besonders gelungen fand ich dafür die Backingvocals von Soozie. Die Stimmung war in der ganzen Halle toll, auch auf den Rängen. Fast jeder hat gestanden und mitgeklatscht. Den meisten Songs von Magic war anzumerken, dass sie live noch nicht so gut beim Publikum ankommen. Das war bei der Rising-Tour m.E. ganz anders. Mein Highlight des Abends war TOL, mit einem gigantisch langen Solo von Nils.
Auch Santa kam noch in der Zugabe, was mich ebenfalls freute. Insgesamt 23 Songs und 2,05 Stunden Spieldauer, eines der kürzesten Konzerte der bisherigen Tour. Bruce machte kaum Ansagen und hatte nur wenig an Interaktion mit dem Publikum. Ein Song folgte nahtlos an den anderen. Leider war die Stimmung, die von der Bühne ausging nicht halb so gut, wie die im Saal. Nicht nur mir kam es so vor, als wenn die Band einfach routinemäßig ihr Set runterspielte. Es war ganz bestimmt kein besonderer Abend. Mir war es einfach zu wenig, was von der Band rüberkam. Meiner Frau ging das auch so.
Zusammendfassend aber ein schöner, kein gigantischer, Abend. Die Merchandising-Preise grenzen an Ausbeutung, für eine Kaffeetasse € 20 (ja, das waren mal DM 40,-) und für T-Shirts bis zu € 60,- sind wahrlich keine Arbeiterpreise. Zum ersten Mal daher nichts gekauft. Die Abfahrt war dann erstaunlicherweise problemlos.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein schöner, aber kein gigantischer Abend, war und ich froh war, Bruce und die Band mal wieder gesehen zu haben.