LUCINDA WILLIAMS - WEST
Tracklist:
01. Are You Alright?
02. Mama You Sweet
03. Learning How to Live
04. Fancy Funeral
05. Unsuffer Me
06. Everything Has Changed
07. Come On
08. Where Is My Love?
09. Rescue
10. What If
11. Wrap My Head Around That
12. Words
13. West
Infos:
Zitat:
Aus der Amazon.de-Redaktion
Obwohl sich die Arrangements von dem charakteristischen Mix aus Blues, Country und Folk entfernen, ist West wahrscheinlich Lucinda Williams’ bestes Album. Jedenfalls ist es musikalisch mit Abstand ihr mutigstes und auch textlich oft außergewöhnlich stark. Selbst ihr Gesang klingt besser denn je, von dem Verletzlichkeit ausstrahlenden „Where Is My Love?“ bis zu „Unsuffer Me“, das wie ein reinigendes Gewitter wirkt. Der New Yorker Produzent Hal Willner, der schon mit Künstlern wie Marianne Faithful und Lou Reed arbeitete, hat progressive Musiker engagiert, die in verschiedensten Stilen zu Hause sind: Mit Bill Frisell an der Gitarre, Bob Burger an den Tasten, Jenny Scheinman an der Geige und Gary Louris von den Jayhawks als Backgroundsänger lässt Willner ein vielschichtiges Klanggewebe entstehen. In einem großen Teil der Songs verarbeitet Lucinda Williams den Tod ihrer geliebten Mutter („Mama You Sweet“, „Fancy Funeral“) oder (in dem aggressiven, vernichtenden „Come On“ und dem mantrahaften „Wrap My Head Around That“) das hässliche Ende einer Beziehung. „Are You Alright?“, „Learning How to Live“ und „Everything Has Changed“ schließlich könnten die Nachwehen beider Ereignisse widerspiegeln. Weitere Höhepunkte sind „Rescue“, das durch distanziertes Understatement und pulsierende Ambient-Sounds an Beth Orton erinnert, und der träumerisch-melancholische Titeltrack. Lucinda Williams ist mit ihrer Musik ja schon immer Wagnisse eingegangen, aber noch sie so große wie mit West. --Don McLeese
Zitat:
CountryMusicNews.de
Lucinda Williams kann man wohl kaum als emsige Arbeitsbiene bezeichnen. Gerade mal vier Alben hat sie - auf vier verschiedenen Labels - seit ihrem Meilenstein „Car Wheels On A Graves Road" von 1998 veröffentlicht. Die spröde Blonde gilt als Perfektionistin. Sie, so wird in den Studios gemunkelt, feilt und schraubt so lange an den Songs herum, bis sie für sie perfekt klingen, das heißt: perfekt unperfekt. Gerade eben so, als habe man sie spontan eingespielt. Heikel, heikel ...
Für das neue Album „West" nahm Hal Willner (u.a. Lou Reed, Marianne Faithful) den heißen Produzentenstuhl neben ihr ein. Gemeinsam mit Musikern wie Star-Drummer Jim Keltner (Clapton, Lennon u.a.), dem abgefahrenen Gitarristen Bill Frisell, Keyboarder Rob Burger und Geigen-Virtuosin Jenny Scheinman sollten allerdings die irgendwie widersprüchlichen Sound- und Songvorstellungen der alternativen Folk- und Countrysängerin glücken. Will man doch meinen...
Und tatsächlich: Die CD ist voller Widersprüche! Das Cover ist eine Augenweide – das Titelfoto zeigt die Sängerin in nachdenklicher Pose, ein grimmiger Zug um die Mundwinkel, der Blick stur ins Nichts gerichtet. Klappt man das Pappcover auf galoppieren einem im Gegenlicht Wildpferde durch einen romantisch bewaldeten Bachlauf entgegen. Vielleicht ein Fingerzeig an „Der Pferdeflüsterer", dessen Soundtrack sie mit „Still I Long For Your Kiss" maßgeblich veredeln half. Das 16-seitige Booklet wiederum erinnert mit dem grobkörnigen Aufmacherfoto an die Zeit der amerikanischen Depression, an Steinbecks „Früchte des Zorns", an Armut, Elend, Einsamkeit. Die Fotos im Innenteil könnte man in ihrer Magenta-Nostalgie an eine Liebeserklärung an den Mittleren Westen der USA deuten; an die Zeit, als man noch glaubte, alles sei möglich, alles werde gut; als Amerika noch für die „unbegrenzten Möglichkeiten" im positiven Sinne stand.
Diese Widersprüchlichkeit, dieses kontrastieren der Pole findet musikalisch ihre Fortsetzung. Großartiges wechselt sich ab mit Banalem; Feingeistiges mit Grobschlächtigem; Trauriges mit Lustigem; Intelligentes mit Stumpfsinn. Vermutlich ist es wichtig zu wissen, dass Lucinda Williams einiges zu verdauen hatte: Ihre Mutter starb und auch sonst hatte sie privat einiges wegzustecken. Wie für Musiker üblich, ist Songschreiben die beste Therapie. Doch manchmal möchte man es, ehrlich gesagt, gar nicht so genau wissen. Wie sie beispielsweise in dem lauten, rockigen „Come On" über ihren Ex abledert, na ja ... Oder das musikalisch überzeugende, textlich aber irritierende „Fancy Funeral". Sorgen könnte man sich über sie allerdings machen, liest man die einfach nur albernen Textzeilen von „What If" – da singt sie doch allen Ernstes Zeilen wie: „If cats walked on water, and birds had bank accounts, and we loved one another in equal amounts." Dummerweise verpackt sie diesen hochkarätigen Unsinn in wundervolle, elegische Klänge. Widersprüche, Sie verstehen...
Doch die CD hat auch einige wirklich exzellente Songs zu bieten. Die wundervolle Liebeserklärung an ihre Mutter „Mama You Sweet", das melancholische, mit einer herrlichen Gitarre verzierte „Rescue", der hypnotisierende Opener „Are You Alright?" (ähem, diese Frage stellt sie im Verlauf des Songs übrigens genau 22 Mal). Dadaistisch monoton dagegen kommt das mit einem verstörenden Telefongemurmel beginnende „Wrap My Head" daher – wer sich eine rappende Amanda Lear in ausgewaschenen Jeans und Cowboystiefel vorstellen kann, liegt nicht so ganz falsch.
Fazit: Lucinda Williams hat harte Zeiten hinter sich – das hört man auch. Trotz mancher Fehlgriffe bleibt sie trotzdem eine der interessantesten Singer/Songwriterinnen im Folk und Country. (Gunther Matejka)
Meine Meinung:
Lucinda Williams stammt aus dem tiefen Süden der USA und macht schon seit Anfang der 70er Jahre Musik. Im März 2007 erschien ihr 11. Album mit dem Titel "WEST" - eine perfekte Mischung aus schweren Blues-Stücken, Countrysongs und schönen Pop-Balladen. Auch Bruce Springsteen ist ein grosser Lucinda Williams Fan und trat im November 2006 mit der Künstlerin in London auf (siehe hier:
http://www.asbury-park.de/forum/viewtopic.php?t=10233 ). Tolles Album
:arrow::arrow: Mehr Infos, Hörproben und Bestellmöglichkeit findet ihrhier .