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BeitragVerfasst: 10.10.2007 18:04 
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Schala la la la, la la la la la la

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BeitragVerfasst: 10.10.2007 23:13 
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hacki hat geschrieben:
Schala la la la, la la la la la la


Was soll uns das sagen? :nixweiss


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BeitragVerfasst: 11.10.2007 06:02 
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@ space-force Was soll uns das Sagen ? K.I.S.S.
Scha la la war eine der anspruchvollen Textpasagen aus "girls in......."

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BeitragVerfasst: 11.10.2007 07:18 
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hacki hat geschrieben:
@ space-force Was soll uns das Sagen ? K.I.S.S.
Scha la la war eine der anspruchvollen Textpasagen aus "girls in......."


Na ja, auch bei einem Songwriter wie Bruce Springsteen muss ja nicht JEDER Song so anspruchsvoll sein!

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BeitragVerfasst: 11.10.2007 10:12 
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Besonders bei Konzertkritiken habe ich oft das Gefühl, dass der Journalist zu faul war, sich das Konzert mit seinem Journalistenausweis kostenlos anzusehen und meint, dass er eine Konzertbesprechung auch schreiben kann, wenn er Archivmaterial von Born in USA ein bisschen verändert, dass seine Kollegen mal irgendwann geschrieben haben. Mich ärgert, dass viele Journalisten lieber inkompetente Minimalinformationen schreiben, statt einfach mal an Fans z.B. per Internet herantreten und fragen, ob ein echter Fan bereit wäre, kostenlos (immerhin wäre der Eintrittspreis wohl absetzbar) sachlich über ein Konzert zu schreiben.
Beim Konzert in Köln am 06.11.06 hat z.B. ein Journalist der Westfälischen Rundschau ein bisschen etwas über die Born in USA-Zeit geschrieben aber vergessen zu erwähnen, das Wolfgang Niedecken bei Pay me my money down als Gast mit auf der Bühne war obwohl die Westfälische Rundschau wie einige andere Tageszeitungen ziemlich häufig darüber berichten, was Wolfgang so macht. Für mich war das ein typisches Zeichen, dass der Journalist von Wolgang Niedeckens Auftritt nichts gewusst hat, weil er keine Lust hatte, zu einem Konzert eines Altrockers zu gehen, der ihn scheinbar nicht interessierte. Auf die jeweils eine email an die Zeitung und den Journalisten und die einfache Frage, warum er Niedecken nicht in einem Nebensatz erwähnt habe, bekam ich natürlich keine Antwort. So frage ich mich, wie ernst manche Journalisten ihren Beruf und das früher mal dazu gehörige Recherchieren eigentlich nehmen?
Man konnte sich wohl auch früher irgendwo eine kostenpflichtige Pressemappe mit Zeitungsartikeln bestellen aber das habe ich noch nicht gemacht.
Ich meine, dass besonders bei amazon einige Kunden CDs oder auch DVDs rezensieren, die sie noch nicht kennen können, weil sie noch gar nicht veröffentlicht sind (nur um der erste zu sein) und dann nur so Minimalinformation schreiben, dass sie es Super, Geil oder sonst was finden aber weiter nicht auf die Musik selbst oder die Texte eingehen.


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BeitragVerfasst: 11.10.2007 13:47 
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hacki hat geschrieben:
@ space-force Was soll uns das Sagen ? K.I.S.S.
Scha la la war eine der anspruchvollen Textpasagen aus "girls in......."

Aha. Also weil zum Schluß hin mal "Scha la la" gesungen wird, ist es "K.I.S.S."? Sehr vereinfachte Sichtweise.


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BeitragVerfasst: 11.10.2007 20:22 
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space_force hat geschrieben:
hacki hat geschrieben:
@ space-force Was soll uns das Sagen ? K.I.S.S.
Scha la la war eine der anspruchvollen Textpasagen aus "girls in......."

Aha. Also weil zum Schluß hin mal "Scha la la" gesungen wird, ist es "K.I.S.S."? Sehr vereinfachte Sichtweise.

Genau meine Meinung. Echte K.I.S.S.- Songs bestehen nur aus Scha la la und yeah yeah yeah.

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BeitragVerfasst: 12.10.2007 21:11 
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jk124 hat geschrieben:
Besonders bei Konzertkritiken habe ich oft das Gefühl, dass der Journalist zu faul war, sich das Konzert mit seinem Journalistenausweis kostenlos anzusehen und meint, dass er eine Konzertbesprechung auch schreiben kann, wenn er Archivmaterial von Born in USA ein bisschen verändert, dass seine Kollegen mal irgendwann geschrieben haben. Mich ärgert, dass viele Journalisten lieber inkompetente Minimalinformationen schreiben, statt einfach mal an Fans z.B. per Internet herantreten und fragen, ob ein echter Fan bereit wäre, kostenlos (immerhin wäre der Eintrittspreis wohl absetzbar) sachlich über ein Konzert zu schreiben.
Beim Konzert in Köln am 06.11.06 hat z.B. ein Journalist der Westfälischen Rundschau ein bisschen etwas über die Born in USA-Zeit geschrieben aber vergessen zu erwähnen, das Wolfgang Niedecken bei Pay me my money down als Gast mit auf der Bühne war obwohl die Westfälische Rundschau wie einige andere Tageszeitungen ziemlich häufig darüber berichten, was Wolfgang so macht. Für mich war das ein typisches Zeichen, dass der Journalist von Wolgang Niedeckens Auftritt nichts gewusst hat, weil er keine Lust hatte, zu einem Konzert eines Altrockers zu gehen, der ihn scheinbar nicht interessierte. Auf die jeweils eine email an die Zeitung und den Journalisten und die einfache Frage, warum er Niedecken nicht in einem Nebensatz erwähnt habe, bekam ich natürlich keine Antwort. So frage ich mich, wie ernst manche Journalisten ihren Beruf und das früher mal dazu gehörige Recherchieren eigentlich nehmen?
Man konnte sich wohl auch früher irgendwo eine kostenpflichtige Pressemappe mit Zeitungsartikeln bestellen aber das habe ich noch nicht gemacht.
Ich meine, dass besonders bei amazon einige Kunden CDs oder auch DVDs rezensieren, die sie noch nicht kennen können, weil sie noch gar nicht veröffentlicht sind (nur um der erste zu sein) und dann nur so Minimalinformation schreiben, dass sie es Super, Geil oder sonst was finden aber weiter nicht auf die Musik selbst oder die Texte eingehen.



...alles blanke Vermutungen...im uebrigen konnte ich "Magic" auch hoeren und rezensieren...obwohl das Album noch nicht veroeffentlicht war :roll:
Im uebrigen kommt Springsteen eigentlich sehr sehr gut in den Kritiken weg. Da sind doch ein paar kritische Anmerkungen durchaus erlaubt...schliesslich ist er der "Boss" und nicht der liebe Gott! Und wer heiratet schon seinen Boss?....OK...viele haben einen Boss daheim. Ich auch.... :wink:

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BeitragVerfasst: 13.10.2007 15:13 
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Noch eine amerikanische Nacht
12.10.2007 | 18:51 | THOMAS KRAMAR (Die Presse)

Pop. Bruce Springsteen, 58, fühlt sich auf seinem neuen Album als „verlorener Cowboy bei Sonnenuntergang“. Zu einer schönen und dauerhaften Spielart der Sozialromantik.

Nichts gegen das Internet, aber Ultrakurzwelle und Mittelwelle sind Dauerregenten im Reiche Pop, Bezirk „ärmlich, aber sauber“. Wir hatten „Radio Ethiopia“ (Patti Smith), „Radio Gaga“ (Queen), „Radio Free Europe“ (R.E.M.), nur zum Beispiel. Nun bringt uns Bruce Springsteen das Formatradio für alle „broken heroes on their last way power drive“, wie er sein Zielpublikum einst in „Born To Run“ so schön beschrieben hat, für alle „Springsteeners“, wie die abgebrühten Popjournalisten prosaischer sagen.

Es heißt „Radio Nowhere“ und beschallt die „last lone American night“, in der der „Boss“ höchstpersönlich durch den „misty rain“ braust, auf der Suche nach einem „mystery train“, schon um des Reimes willen, und ruft: „Ich will tausend Gitarren! Ich will hämmerndes Schlagzeug!“

Kriegt er. Zu diesem Behufe verfügt Bruce Springsteen ja über seine „E-Street-Band“, diesen voluminösen Klangkörper, der sich vor lauter Masse der Beschleunigung hörbar widersetzt. Umso größer ist die Freude, wenn er – auf der langen Geraden – trotzdem Tempo erreicht, freilich unter beachtlichem Energieverbrauch: Die E-Street-Band gleicht hier dem archetypischen amerikanischen Personenkraftwagen. Wenn sie rollt, dann rollt sie, durch die „magic street“, bis zur „edge of town“.

Ja, auch die sucht Springsteen wieder auf, auf seinem 15.Studioalbum, das er selbstbewusst „Magic“ genannt hat, wohl wissend, dass sie funktioniert, seine Formel zur Beschwörung von Rührung, jetzt und immerdar, zu jeder Tageszeit von den „red mornings“ über die „late afternoon sun“ bis ins „cool of the evening light“.

Alle Helden sind gebrochen
Seine Helden sind, wie gesagt, gebrochen, nicht durch den Erzählstil, bewahre, sondern durch das Leben, die „girls in their summer clothes“ beachten sie nicht mehr, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, sie fahren auf dem Highway, bis die Straße schwarz wird, zählen die Meilen...

Jeden anderen Singer/Songwriter würde man verhöhnen, wenn er seinen Bildern so treu bliebe. Doch Springsteen nimmt man sogar ab, dass er sich als „lost cowboy at sundown“ fühlt. Und zwar irgendwie trotz allem gut fühlt. „Glory Days“ hieß einer der von Springsteens eindringlichsten Mitsing-Songs: Ihm (respektive seinem lyrischen Ich) werden auch die trüben Tage im Rückblick glorios, und selbst im Elend findet er noch eine Idylle, als wolle er das Rilke-Wort von der Armut als „großem Glanz von innen“ illustrieren. Diese tief romantische Spielart des Sozialrealismus macht Springsteen zum Ahnen aller „Americana“-Bands, die mit ihren Holzfällerhemden und verschrammten Gitarren über den Ozean kommen und bei allen Klagen doch eines sagen: Es ist ein gutes Land, ja: ein gelobtes Land.



Die Wüste ist anderswo
Die wilde Wüste ist anderswo. Im Irak etwa, wo Springsteen seinen Song „Devil's Arcade“ ansiedelt: Hier klingt das Wort „heroes“ wirklich nur mehr bitter. Hier ist Springsteen seinem alten Ziel zumindest nahe, das er auf „The Ghost of Tom Joad“ (1995) erreicht hatte: ein John Steinbeck des Songs zu sein, ein Chronist, dessen Wut und Tränen wie von selbst aus den Geschichten fließen. Doch selbst hier, mitten im Söldner-grauen, sieht er ein „glorious kingdom of the sun on your face“...

Schärfer sind die Bilder der Heimkehr. Wenn der Erzähler etwa, begleitet von einem wehmütigen Echo, einem heftig outrierenden Saxofon, hämmerndem Schlagzeug und zirka tausend Gitarren, unter dem glühenden Nachthimmel in der Ferne seine Geburtsstadt sieht. Wenn der Song in die Zeile „It's gonna be a long walk home“ mündet. Man kann darüber lächeln. Womöglich wehmütig. Aber Bruce Springsteen hat es wieder einmal geschafft, einem sein Abendland vehement in den Hippocampus zu drücken: Es heißt Amerika, und dort ist jeder Verlierer 1)ein Cowboy, 2)einsam, 3)auf dem langen Weg nach Hause und 4)ein Held. Vor allem bei Sonnenuntergang.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.10.2007)


Gruß
Malerknecht

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I Found Living Proof


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BeitragVerfasst: 13.10.2007 18:41 
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Malerknecht hat geschrieben:
Noch eine amerikanische Nacht
12.10.2007 | 18:51 | THOMAS KRAMAR (Die Presse)

Pop. Bruce Springsteen, 58, fühlt sich auf seinem neuen Album als „verlorener Cowboy bei Sonnenuntergang“. Zu einer schönen und dauerhaften Spielart der Sozialromantik.

Nichts gegen das Internet, aber Ultrakurzwelle und Mittelwelle sind Dauerregenten im Reiche Pop, Bezirk „ärmlich, aber sauber“. Wir hatten „Radio Ethiopia“ (Patti Smith), „Radio Gaga“ (Queen), „Radio Free Europe“ (R.E.M.), nur zum Beispiel. Nun bringt uns Bruce Springsteen das Formatradio für alle „broken heroes on their last way power drive“, wie er sein Zielpublikum einst in „Born To Run“ so schön beschrieben hat, für alle „Springsteeners“, wie die abgebrühten Popjournalisten prosaischer sagen.

Es heißt „Radio Nowhere“ und beschallt die „last lone American night“, in der der „Boss“ höchstpersönlich durch den „misty rain“ braust, auf der Suche nach einem „mystery train“, schon um des Reimes willen, und ruft: „Ich will tausend Gitarren! Ich will hämmerndes Schlagzeug!“

Kriegt er. Zu diesem Behufe verfügt Bruce Springsteen ja über seine „E-Street-Band“, diesen voluminösen Klangkörper, der sich vor lauter Masse der Beschleunigung hörbar widersetzt. Umso größer ist die Freude, wenn er – auf der langen Geraden – trotzdem Tempo erreicht, freilich unter beachtlichem Energieverbrauch: Die E-Street-Band gleicht hier dem archetypischen amerikanischen Personenkraftwagen. Wenn sie rollt, dann rollt sie, durch die „magic street“, bis zur „edge of town“.

Ja, auch die sucht Springsteen wieder auf, auf seinem 15.Studioalbum, das er selbstbewusst „Magic“ genannt hat, wohl wissend, dass sie funktioniert, seine Formel zur Beschwörung von Rührung, jetzt und immerdar, zu jeder Tageszeit von den „red mornings“ über die „late afternoon sun“ bis ins „cool of the evening light“.

Alle Helden sind gebrochen
Seine Helden sind, wie gesagt, gebrochen, nicht durch den Erzählstil, bewahre, sondern durch das Leben, die „girls in their summer clothes“ beachten sie nicht mehr, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, sie fahren auf dem Highway, bis die Straße schwarz wird, zählen die Meilen...

Jeden anderen Singer/Songwriter würde man verhöhnen, wenn er seinen Bildern so treu bliebe. Doch Springsteen nimmt man sogar ab, dass er sich als „lost cowboy at sundown“ fühlt. Und zwar irgendwie trotz allem gut fühlt. „Glory Days“ hieß einer der von Springsteens eindringlichsten Mitsing-Songs: Ihm (respektive seinem lyrischen Ich) werden auch die trüben Tage im Rückblick glorios, und selbst im Elend findet er noch eine Idylle, als wolle er das Rilke-Wort von der Armut als „großem Glanz von innen“ illustrieren. Diese tief romantische Spielart des Sozialrealismus macht Springsteen zum Ahnen aller „Americana“-Bands, die mit ihren Holzfällerhemden und verschrammten Gitarren über den Ozean kommen und bei allen Klagen doch eines sagen: Es ist ein gutes Land, ja: ein gelobtes Land.



Die Wüste ist anderswo
Die wilde Wüste ist anderswo. Im Irak etwa, wo Springsteen seinen Song „Devil's Arcade“ ansiedelt: Hier klingt das Wort „heroes“ wirklich nur mehr bitter. Hier ist Springsteen seinem alten Ziel zumindest nahe, das er auf „The Ghost of Tom Joad“ (1995) erreicht hatte: ein John Steinbeck des Songs zu sein, ein Chronist, dessen Wut und Tränen wie von selbst aus den Geschichten fließen. Doch selbst hier, mitten im Söldner-grauen, sieht er ein „glorious kingdom of the sun on your face“...

Schärfer sind die Bilder der Heimkehr. Wenn der Erzähler etwa, begleitet von einem wehmütigen Echo, einem heftig outrierenden Saxofon, hämmerndem Schlagzeug und zirka tausend Gitarren, unter dem glühenden Nachthimmel in der Ferne seine Geburtsstadt sieht. Wenn der Song in die Zeile „It's gonna be a long walk home“ mündet. Man kann darüber lächeln. Womöglich wehmütig. Aber Bruce Springsteen hat es wieder einmal geschafft, einem sein Abendland vehement in den Hippocampus zu drücken: Es heißt Amerika, und dort ist jeder Verlierer 1)ein Cowboy, 2)einsam, 3)auf dem langen Weg nach Hause und 4)ein Held. Vor allem bei Sonnenuntergang.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.10.2007)


Gruß
Malerknecht


Was muß in der Kindheit schiefgelaufen sein um auf sowas zu kommen?? :lol:


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BeitragVerfasst: 23.10.2007 10:07 
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als ich das album das erste mal hörte, war ich ziemlich enttäuscht, da mir sehr viele lieder ein wenig 0815 mäßig vorkommen sind. doch je öfter ich mir dann die cd angehört habe, desto besser hat sie mir dann gefallen - echt start finde ich "devils arcade" v.a. das ende, ich finde das der song ziemlich power hat.
mein resümee ist, daß es für mich nicht das unvergeßlichste seiner alben ist (ich bin auch eher ein fan der frühen werke), doch ich bin trotzdem froh, es mir gekauft zu haben.

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BeitragVerfasst: 23.10.2007 22:23 
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Geronimo hat geschrieben:
Malerknecht hat geschrieben:
Noch eine amerikanische Nacht
12.10.2007 | 18:51 | THOMAS KRAMAR (Die Presse)

Pop. Bruce Springsteen, 58, fühlt sich auf seinem neuen Album als „verlorener Cowboy bei Sonnenuntergang“. Zu einer schönen und dauerhaften Spielart der Sozialromantik.

Nichts gegen das Internet, aber Ultrakurzwelle und Mittelwelle sind Dauerregenten im Reiche Pop, Bezirk „ärmlich, aber sauber“. Wir hatten „Radio Ethiopia“ (Patti Smith), „Radio Gaga“ (Queen), „Radio Free Europe“ (R.E.M.), nur zum Beispiel. Nun bringt uns Bruce Springsteen das Formatradio für alle „broken heroes on their last way power drive“, wie er sein Zielpublikum einst in „Born To Run“ so schön beschrieben hat, für alle „Springsteeners“, wie die abgebrühten Popjournalisten prosaischer sagen.

Es heißt „Radio Nowhere“ und beschallt die „last lone American night“, in der der „Boss“ höchstpersönlich durch den „misty rain“ braust, auf der Suche nach einem „mystery train“, schon um des Reimes willen, und ruft: „Ich will tausend Gitarren! Ich will hämmerndes Schlagzeug!“

Kriegt er. Zu diesem Behufe verfügt Bruce Springsteen ja über seine „E-Street-Band“, diesen voluminösen Klangkörper, der sich vor lauter Masse der Beschleunigung hörbar widersetzt. Umso größer ist die Freude, wenn er – auf der langen Geraden – trotzdem Tempo erreicht, freilich unter beachtlichem Energieverbrauch: Die E-Street-Band gleicht hier dem archetypischen amerikanischen Personenkraftwagen. Wenn sie rollt, dann rollt sie, durch die „magic street“, bis zur „edge of town“.

Ja, auch die sucht Springsteen wieder auf, auf seinem 15.Studioalbum, das er selbstbewusst „Magic“ genannt hat, wohl wissend, dass sie funktioniert, seine Formel zur Beschwörung von Rührung, jetzt und immerdar, zu jeder Tageszeit von den „red mornings“ über die „late afternoon sun“ bis ins „cool of the evening light“.

Alle Helden sind gebrochen
Seine Helden sind, wie gesagt, gebrochen, nicht durch den Erzählstil, bewahre, sondern durch das Leben, die „girls in their summer clothes“ beachten sie nicht mehr, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, sie fahren auf dem Highway, bis die Straße schwarz wird, zählen die Meilen...

Jeden anderen Singer/Songwriter würde man verhöhnen, wenn er seinen Bildern so treu bliebe. Doch Springsteen nimmt man sogar ab, dass er sich als „lost cowboy at sundown“ fühlt. Und zwar irgendwie trotz allem gut fühlt. „Glory Days“ hieß einer der von Springsteens eindringlichsten Mitsing-Songs: Ihm (respektive seinem lyrischen Ich) werden auch die trüben Tage im Rückblick glorios, und selbst im Elend findet er noch eine Idylle, als wolle er das Rilke-Wort von der Armut als „großem Glanz von innen“ illustrieren. Diese tief romantische Spielart des Sozialrealismus macht Springsteen zum Ahnen aller „Americana“-Bands, die mit ihren Holzfällerhemden und verschrammten Gitarren über den Ozean kommen und bei allen Klagen doch eines sagen: Es ist ein gutes Land, ja: ein gelobtes Land.



Die Wüste ist anderswo
Die wilde Wüste ist anderswo. Im Irak etwa, wo Springsteen seinen Song „Devil's Arcade“ ansiedelt: Hier klingt das Wort „heroes“ wirklich nur mehr bitter. Hier ist Springsteen seinem alten Ziel zumindest nahe, das er auf „The Ghost of Tom Joad“ (1995) erreicht hatte: ein John Steinbeck des Songs zu sein, ein Chronist, dessen Wut und Tränen wie von selbst aus den Geschichten fließen. Doch selbst hier, mitten im Söldner-grauen, sieht er ein „glorious kingdom of the sun on your face“...

Schärfer sind die Bilder der Heimkehr. Wenn der Erzähler etwa, begleitet von einem wehmütigen Echo, einem heftig outrierenden Saxofon, hämmerndem Schlagzeug und zirka tausend Gitarren, unter dem glühenden Nachthimmel in der Ferne seine Geburtsstadt sieht. Wenn der Song in die Zeile „It's gonna be a long walk home“ mündet. Man kann darüber lächeln. Womöglich wehmütig. Aber Bruce Springsteen hat es wieder einmal geschafft, einem sein Abendland vehement in den Hippocampus zu drücken: Es heißt Amerika, und dort ist jeder Verlierer 1)ein Cowboy, 2)einsam, 3)auf dem langen Weg nach Hause und 4)ein Held. Vor allem bei Sonnenuntergang.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.10.2007)


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Malerknecht


Was muß in der Kindheit schiefgelaufen sein um auf sowas zu kommen?? :lol:


Warum gleich wieder persoenlich...eigentlich ist das doch gar keine so schlechte Kritik. Wenn man lesen, bzw, "zwischen" den Zeilen lesen kann....

Auch wenn man Springsteen Hasser ist, muss mit Sicherheit nichts in der Kindheit "falsch" gelaufen sein. Alles eine Frage der "Fanbrille'.....

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BeitragVerfasst: 24.10.2007 07:47 
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Wohnort: Scherfede
Sorry..., aber so schlecht finde ich die Kritik garnicht. Habe an manchen Stelen herzhaft lachen können!
Als großer Boss - Fan wage ich sagen zu dürfen, daß der Autor ja nun nicht immer ganz falsch liegt... . Springsteens Heldenepos ist schon manchmal ganz schön schwülstig - aber eben trotzdem schön, gelle?!

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BeitragVerfasst: 24.10.2007 12:10 
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Es ist schon interessant, wenn man hier unsere „Rezensionen“ von Magic der letzten Wochen bis dato liest. Vielen geht es so wie mir, dass das Album mit der Zeit immer besser wird. Ich war schon anfangs begeistert, besonders von Last To Die, RN und I’ll Work For You Love, aber mittlerweile kommt Magic nicht mehr aus meinem Player raus. Und damit hat es sämtlichen Bruce – Neuerscheinungen der letzten 20 Jahre den Schneid abgekauft! Meine persönliche Hitliste wurde durch Magic auch durcheinander gewürfelt.
Nr. 1 Darkness (steht da, bleibt da, spielt außer Konkurrenz!)
Nr. 2 BTR (da war mal D&D, aber auch durch Magic hab’
ich Bock auf Rock, und Magic hat kein Jungleland)
Nr. 3 Magic (Magic macht Spass! Back to the 80’)


Zuletzt geändert von Falko am 25.10.2007 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 24.10.2007 17:46 
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Wohnort: Erster Hügel vom Harz
Margit hat geschrieben:
Sorry..., aber so schlecht finde ich die Kritik garnicht. Habe an manchen Stelen herzhaft lachen können!
Als großer Boss - Fan wage ich sagen zu dürfen, daß der Autor ja nun nicht immer ganz falsch liegt... . Springsteens Heldenepos ist schon manchmal ganz schön schwülstig - aber eben trotzdem schön, gelle?!


Im Grunde will der Kritiker doch nur eines sagen: Bruce Springsteen singt immer den selben Mist. Mal böse gesagt. Aber wo ist da das Problem ? Wo andere in jedem zweiten ihrer Songs von der zerbrochenen Liebe singen oder über gar nichts, sing Bruce wenigstens mit etwas Hintergrund. Klar, die Themen bei Springsteen gleichen sich des öfteren. Aber er bleibt aktuell. Und er muss sich doch nicht noch mal selbst neu erfinden, nur um die weniger wissenden Kritiker zum Jubeln zu bringen. Er hat seinen Stil oft genug variiert.


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