MmeMarie hat geschrieben:
Radio Nowhere:
Der Song hat mir auf Anhieb richtig gut gefallen, geht richtig gut ab!
Die Atmosphäre wirkt irgendwie apokalyptisch, ich habe da so ein Bild aus einem Film vor Augen (war es "The Day After"??!?) von einem Mann, der nach einer nuklearen Katastrophe entsetzt und verwirrt durch die Trümmer einer Stadt taumelt, weil denkt, er sei der letzte Mensch auf der Welt. Als Happy End klingelt irgendwo ein Telefon und er weiß, daß er es nicht ist.
Ich sehe es als ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Solidarität. "Bin ich der letzte verbliebene Mensch in dieser kalten Welt?" wäre ein gutes Motto für diesen Song, meiner Interpretation nach. Diese Frage ist in einer immer egoistisch werdenden und individualisierten Welt mehr als berechtigt.
MmeMarie hat geschrieben:
Your Own Worst Enemy:
Ja, mit diesem Song hatte ich erst die größten Schwierigkeiten. Diese vielen "Wall-Of-Sound" Glöckchen, Bimmeln und Streicher fand ich doch zunächst sehr überladen.
Die Gesangsmelodie fand ich auch zeitweise irgendwie schräg zur Musik.
Mittlerweile gefällt der Song mir besser. Vor allem der Text und der Harmoniegesang an der Stelle:
"But everything ist upside down, Your own enemy has come to town".
Ich stelle mir eine Person vor, die etwas getan hat, wodurch ihr Leben aus dem Ruder gelaufen ist und das Selbstvertrauen gen Null gesunken ist.
Könnte z.B. ein eifersüchtige Familienvater sein, dessen Ehefrau ihn betrogen hat. Er verliert den Kopf und schlägt sie. Später wird ihm bewußt, was er angerichtet hat und kann sich selbst kaum noch ertragen "So you removed all the mirrors"
Gibt aber sehr viele Interpretationsmöglichkeiten, vielleicht auch die eine oder andere politische.
Den Song deute ich persönlich anders. Für mich geht es darum, daß man versucht seine "Feinde" abzuwehren und damit selbst zu seinem größten Feind wird. Stichwort: Einschränkung der Bürgerrechte.
MmeMarie hat geschrieben:
Girls in their Summer Clothes:
Ja..auch ein wenig viel Drumherum, aber irgendwie ein schöner Ohrwurm. Stimmt, der Anfang erinnert mich auch an "Waiting".
Eigentlich auch ein erfrischender Text zwischen so viel Politischem und Traurigen.
Der Text und die Atmosphäre haben für mich etwas von "Sandy". Ich bin wieder auf dem Boardwalk an einem lauen Sommerabend mit seinen Bars und Cafes und die Mädels in ihren Sommersachen flanieren vorbei. Doch, ich bin dabei, den Song liebzugewinnen.
Auch den Song deute ich anders. Die Figur bemerkt, sie gehört irgendwie nicht mehr dazu, warum auch immer. Jedenfalls gehen die Mädels an ihm vorbei und bleiben nicht mehr stehen wie früher. Ich sehe es eher als Metapher: das Leben zieht an dieser Figur vorbei. Über die Gründe kann man natürlich spekulieren. Altern, Entfremdung? Alles möglich.
Deine restlichen Auslegungen sehe ich ganz ähnlich.