Also ich habe mich ja auch bisher mit einer ausführlichen Rezension zurückgehalten und erspare mir auch die Vergleiche mit anderen CDs von Bruce.
Jede CD hat ihre Zeit und ihr bestimmtes Thema.
Ich habe im Vorfeld kein neues Born to run oder Darkness erwartet. Es ist auch töricht, daran zu denken.
Jetzt nach über vier Wochen hören fällt mir vorerst nur eins ein:
RESPEKT
Respekt vor Bruce Springsteen!
Ich kenne kaum einen Künstler, der im zweiten Teil seines Lebens eine solche Vielseitigkeit an den Tag legt und gleichzeitig ein hohes Niveau und Stil hält.
Wer es schafft innerhalb weniger Jahre drei grundsätzlich unterschiedliche Stile zu halten und zu prägen, der leistet wahrlich Großes.
Egal, wem der akkustische Bruce mit Devils oder der folkige mit SSB oder letztlich der rockige mit der E-Street Band gefällt ... alle drei Stile bewegen sich in ihrem eigenem Bereich und haben ihre eigene Klasse.
Es ist nichtig, hier Vergleiche untereinander zustellen.
So ging es mir auch beim Hören von Magic.
Ich habe es zuerst (als mp3) ohne große Textnähe gehört. So ist es wirklich eine sehr geradlinige Rock-CD mit einigen musikalischen Facetten.
Als dann der Text dazu kam, habe ich mehrmals Gänsehaut bekommen.
Texte wie "Devils Arcade, Gipsy Biker, Long walk home oder Last to Die" sind jetzt schon Klassiker in ihrer meisterhaften Beschreibung. Voller Zynismus, Trockenheit und einfach purer Realität.
Beides kombiniert ergibt für mich eine CD, die ich von Bruce niemals mehr erwartet hätte. Es ist keine Neuerfindung, aber auch kein alter Aufguss. Vielmehr ein Mix aus jahrzehntelanger Erfahrung und großer neuer Inspiration.
Seit Tage höre ich E-Street Radio bei Sirius und merke, dass sich kaum ein neuer Song verstecken muß.
Natürlich gibt es Songs auf der CD, die ich auch nur mäßig finde, aber die Anzahl der Perlen ist jetzt schon größer als bei The Rising.
Meine absoluten Anspielhits:
"Last to Die" - "Devils Arcade" - "Magic" - "Long walk home" - "Gipsy Biker"
... und hoffentlich ist das bei jedem anderen anders