t3lly hat geschrieben:
[ch stell mal die Hypothese auf, dass die Künstler im Endeffekt von den illegalen Downloads profitieren.
Jain.
Das Problem an der Geschichte von Downloads betrifft eher weniger eine gefestige Fangemeinde. Die werden sich so oder so das Album kaufen, auf welchem Tonträger auch immer. Die Qualität ist besser und man hat ein Booklet. Sammelleidenschaft kommt natürlich auch noch hinzu. Eine selbstgebrannte CD gibt nix her.
Sicherlich können (theoretisch) Downloads eher unbekannte Künstler fördern, aber wie sieht denn die Realität aus? Meist bestehen die Downloads aus einzelnen Titeln, die so oder so schon bekannt und in den Charts sind. Komplette (unbekannte) Alben sind eher die Ausnahme. Damit werden Stücke aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist wie bei einem guten Buch, dort kann man auch nicht einfach so die besten Seiten herausreißen und einzeln betrachten, oder man sollte es nicht tun. Damit verliert das Buch seine eigentliche Qualität.
Der Verfall und die Beliebigkeit von Musik und "Künstlern" hat auch hier seine Ursache.
Die Radiolandschaft war zu meiner Jugendzeit, als ich auf Springsteen aufmerksam wurde, eine ganz andere. Es gab mehr Freiheiten für die Moderatoren. Heute spielen sie nur noch die vorgefertigten Bänder ab und labern blödes Zeug dazwischen.
Wäre die Medienlandschaft damals nicht anders gewesen, warum hätte ich jemals irgendwas von Springsteen kaufen sollen? Er wäre völlig an mir vorbeigegangen, von einem möglichen großen Zufall abgesehen. Was man nicht kennt, das lädt man sich auch nicht runter, ganz zu schweigen von einem Konzertbesuch, übertragen auf die heutige Zeit.
Damit will ich sagen, als Fazit: Niemand, es sei denn er ist schon Fan und will sofort die neuen Sachen vorab hören, wird sich mal so zur Probe für ihn unbekannte Sachen laden. Damit ist dem Künstler (und letztendlich uns), definitiv nicht geholfen.
Und so nebenbei, 15 Euro für ein Album sind nun wirklich nicht die Welt, auch nicht für einen Studenten.