Aaalso....
Ich bin mittlerweile seit 23 Jahren Springsteen-Fan, habe - wie hierzulande vermutlich viele - mit "Born In The USA" angefangen, allerdings war ich damals gerade mal zarte zehn Jahre alt...
Nachdem ich bereits die CCR-7"-Sammlung meiner Mutter als Kind "assimiliert" hatte, war zu dieser Zeit mein bester Freund das Radio, und da gab es ja damals durchaus noch sehr Ordentliches zu hören, unter anderem auch Songs wie "Born In The USA" - dessen unbändige Energie es mir ganz besonders angetan hatte. Also wünschte ich mir zu Weihnachten das dazugehörige Album - und von da an ging's bergab. Dieses Album hat nicht mehr und nicht weniger gemacht als mein Leben zu verändern, mir über schwere Jahre Kraft gegeben und überhaupt - meine Jugend wäre anders gewesen, hätte ich nicht Songs wie "No Surrender" oder "Downbound Train" gehabt... ich hab von den Texten kein Wort verstanden, aber das Feeling hat einen kleinen Wicht, ein verunsichertes Kind mitten in der häßlichen Scheidung seiner Eltern auf einer ganz speziellen Ebene erreicht. Ich verstand, daß dieser Kerl in "Born In The USA" auch gerade in einer Sache gefangen war, die über seine Macht herausging, ihn aber dennoch nicht losließ. Daß der Sänger von "Cover Me" das Gefühl kannte, sich nur die Bettdecke über den Kopf ziehen zu wollen, daß der Typ aus "Downbound Train" am Ende seiner Kraft war, aber irgendwie weiterging... und die Kraft, die "No Surrender" mir auch in den Folgejahren noch regelmäßig zu geben in der Lage war, hat mein Leben manches Mal attraktiver gemacht...
Mit vierzehn entdeckte ich schließlich den Metal für mich, aber meine Springsteen-Sammlung blieb heilig (auch wenn ich ehrlich gesagt - für nen Dreizehnjährigen nicht verwunderlich - mit "Tunnel Of Love" ursprünglich nicht viel anfangen konnte, dieses Album hat mich erst später richtig "erreicht"). Mein musikalischer Weg führte mich über Metal, Poserrock, Blues, Progrock, die Beatles und Zappa, aber Springsteen blieb für mich einfach der Chef (ich hab's noch nie fertiggebracht, ihn "Boss" zu nennen, das machen Pfälzer einfach nicht, außerdem klingt so ein genuscheltes "Scheff" viel cooler
).
Natürlich habe ich auch so mein Kreuz mit der einen oder anderen Phase des Herrn in den letzten Jahren gehabt, "D&D" beispielsweise hat mich bis heute nicht begeistert (und als er in Frankfurt 2005 "Reason To Believe" massakriert hat, habe ich mich ernsthaft gefragt, ob ich nicht lieber aufstehen und im nächsten Pub ein Bier trinken gehen sollte, bevor es noch den ganzen Abend so weiter geht...) - dafür bin ich, ganz der Rocker, von der Energie der SSB völlig begeistert und hoffe, daß der Gute davon möglichst viel aufs nächste Studioalbum rüberrettet.
Außer Springsteen stehe ich noch auf The Who, Marillion, Genesis und die meisten ihrer Ableger, die Finn-Brüder und ihre diversen Projekte (z.B. Crowded House oder Split Enz), Dan Baird/Georgia Satellites, alte REM, Beatles (und den Solo-McCartney), die Hooters und Big Country, aber grundsätzlich finde ich in fast jeder Sparte Musik ein paar Sachen cool (Ausnahmen: HipHop und Schlagermucke).
Tja, und in meiner eigenen Band spiele ich dann Musik, die klingt wie ein Zusammenschluß all dieser Elemente - nur halt nicht so gut.
Und ich hab noch nie ernsthaft einen Springsteen-Song gecovert - weil, das geht auch bei versierteren Künstlern meist in die Hose...
Freue mich jetzt schon auf viele heiße Diskussionen und neue Bekanntschaften!!!
Gruß,
Sascha
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