Bruce Springsteen Forum

Nebenbei, fällt mir grade ein: ich bekam mal einen Anruf von einem Meinungsinstitut, die eine Umfrage zum Fernsehverhalten machten. Als erstes wurde ich gefragt, welche Sender ich am meisten sehen würde, und ich sagte: ARTE und die dritten Programme... da hat das nette Fräulein von dem Institut die Befragung beendet.

Fernsehen an sich ist Kulturgut, meinte ich damit. Aber der Begriff Kulturgut ist wohl zu positiv besetzt, um das teilweise Grauen, das einem in der Flimmerkiste präsentiert wird, damit in Verbindung zu bringen.

ja...so nen anruf bekam ich letztens auch. ich hab aber gesagt: "halt die fresse" und hab aufgelegt. Bestimmt hat die kleine Frau bei mir RTL angekreuzt.

Ich wüsste gar nicht welches Programm ich am meisten sehe....ich denk aber mal das bayerische Fernsehen. Da läuft am Sonntag immer eine ganz tolle Sendung namens "Unter unserem Himmel" mit netten Berichten.
Eigentlich guck ich sowieso nur DVD.

Für RTL bezahlen wir alle jedesmal, wenn wir im Supermarkt an die Kasse gehen. Das summiert sich im Laufe eines Monats sicher auf mehr als 17,03 Euro.

Wenn ich dann noch bedenke, dass ich das RTL-Programm noch nicht mal geschenkt würde haben wollen, in den ÖRs aber wenigstens ab und zu mal vernünftige Filme (und dann ohne Werbung!) laufen, find ich letztere gar nicht so schlecht.

dann zähl doch mal die Filme auf, die du in dieser Woche in der ARD oder im ZDF gesehen hast?

Ich habe von "ab und zu" geredet, das bedeutet nicht, dass jede Woche ein vernünftiger läuft.

Aber Filme wie "21 Gramm", "Lost in Translation", "Mexican" oder "Oldboy" liefen zuerst und zumeist ausschliesslich bei den ÖRs, weil sie nicht in das Beuteschema der Privaten passen.

Auf RTL hab ich übrigens schon seit Ewigkeiten keinen Film mehr gesehen.

Wenn man sich's andersrum überlegt... 17,- EUR im Monat für wieviele Sendungen, die man wirklich sehen will? Ein Pay-TV Sender, wo man pro Sendung beispielsweise 1,- EUR zahlt (bei einer Quoten in Millionenhöhe wären das für den Sender auch zwangsläufig Einnahmen in Millionenhöhe) würden die meisten wohl deutlich billiger wegkommen. Warum ich eigentlich das Gehalt von Beckmann und Kerner zahlen muss, nur um mich dann, wenn ich mich doch mal in ihre Sendung verirre, über ihre saublöden, dummen Fragen aufrege, ist eigentlich nicht einsichtig. Vielleicht sollte man öffentlich-rechtliches Fernsehen genauso wie werbefinanziertes einfach verbieten, aus Gesundheitsgründen. Wenn man für alles, was man im Fernsehen konsumiert, aktiv zahlen muss und nicht nur passiv über Gebühren oder Produktpreise, würde viel weniger ferngesehen wären. Das wäre ein Beitrag zum mündigen Bürger... aber wer will das schon?

am RTL hab ich am Sonntag diesen Eiszeit-Endzeit Film gesehen...Titel hab ich vergessen - ist auch nicht so wichtig

Aber für 7 Milliarden Euro GEZ Zwangsgebühren sollte man eigentlich täglich interessante Filme erwarten können - und nicht erst nach 23.30 Uhr.

Das Öffentlich Rechtliche Fernsehen war mal gut. Ich erinnere nur an die tollen Serien wie zum Beispiel "Polizeiinspektion 1", "Irgendwie und Sowieso" oder "Zur Freiheit". "Rockpalast" darf man in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen. Und was kommt heute? Rockpalast wurde im Grunde abgesetzt und als Serien laufen Sachen wie "Unser Charly" oder "Forsthaus Falkenau".

Vorbei sind auch die Zeiten der grossen Entertainer wie Kuhlenkampf usw. Dafür gibts fast schon eine tägliche "Wir kochen mit Kerner" Sendung oder "Wetten Dass..." mit einem gelangweilten Gottschalk.
Von Harald Schmidt will ich gar nicht erst reden...was der macht, grenzt fast schon an Arbeitsverweigerung

Heute Abend um 00.20 Uhr kommt ein sehenswerter Spielfilm im ZDF:

SCHIFFSMELDUNGEN

Nur verteilen sich diese 7 Milliarden Euro blöderweise auf etliche Millionen Gebührenzahler, die alle sehr eigene Vorstellungen davon haben, wie mit ihren Gebühren umgegangen werden soll.

Die Sendezeiten stören mich nicht so sehr, da ich Filme meist sowieso aufnehme und mir anschaue, wenn ich Zeit und Lust dazu habe.
Grundsätzlich seh ich das TV-Programm auch relativ nüchtern: Es läuft insgesamt ne Menge Schrott, sowohl bei den ÖRs als auch bei den Privaten. Bezahlen tu ich letztlich für beide, aber bei den Privaten zahl ich für genau die strunzdoofen Werbespots, die mir beim Anschauen der paar guten Sendungen dann auch noch Pickel und Hautausschlag verursachen. Das ist sozusagen doppelte Bestrafung. Bei den ÖRs kann ich die Sendungen, die mir dann wirklich mal gefallen, wenigstens ungestört genießen.



Naja, das ist jetzt schon ein bisschen nostalgische Verklärung. Kitsch wie "Unser Charly" hat es schon immer gegeben, im Grunde schlagen doch schon "Klassiker" wie Lassie und Flipper in diese Kerbe. Und was heute Forsthaus Falkenau ist, war früher die Schwarzwaldklinik oder Ich heirate eine Familie. So große Unterschiede seh ich da nicht.

Die Quasi-Absetzung des Rockpalasts ist tatsächlich sehr bedauerlich. Nur muss man sich da fragen, inwieweit die ARD dafür verantwortlich ist, wenn die MTV-, VIVA- und TopOfThePops-geschädigten Kids heutzutage sich eben einfach für eine solche Sendung nicht mehr interessieren. Natürlich wäre es wünschenswert, gerade dann eine Alternative anzubieten - aber wenns halt keiner mehr guckt?!



Nun können die ÖRs aber auch nix dafür, dass die Zeiten und der Zeitgeist sich geändert haben. Ein Kulenkampff hätte im TV heute keine Chance mehr. Und was WD angeht: Du und ich mögen darüber denken, wie wir wollen, aber es ist nun mal der letzte Vertreter der "großen Samstagabendshow". Und wenn du die kippst und stattdessen einen "vernünftigen" Film zeigst, werden 10 Millionen Menschen bei dir auf der Matte stehen und rumjammern, dass man ihnen bei all den vielen Gebühren, die sie zahlen, ihre Lieblingssendung weggenommen hat.



Man merkt ihm sehr deutlich an, ob er Lust hat oder nicht. Oft hat er leider keine, aber ab und zu gelingt ihm doch noch ne gute Sendung. Oder zumindest mal ne halbe.

@Ragman: Ich bezweifle sehr, dass ein reines Per-per-View die Situation verbessern würde. Im Gegenteil: Wenn die Sender pro Sendung kassieren, werden sie sich nur noch mehr auf quotenstarke Massenware konzentrieren, und für Minderheitenprogramme bleibt dann überhaupt kein Platz mehr. Du magst bedauern, dass ein Teil deines Geldes in die Taschen von Beckmann und Kerner wandert, durch das gleiche "Solidaritätsprinzip" finanzieren aber auch viele Leute Arte und die 3. mit, die diese Sender nicht oder nur sehr selten gucken. Könnte Arte tatsächlich ausschliesslich von den Leuten leben, die es regelmäßig einschalten?

ARTE hat gestern mit dem Schwulen-Porno

bestimmt viele Zuschauer vor die Fernseher gelockt. Sogar ich hab mir diesen Mist angeschaut und konnte danach nicht schlafen

Bei Schmidt hab ich manchmal den Eindruck, der will testen, wie weit er wirklich gehn kann, bis die ARD ihm einen Fußtritt verpasst.



Wie glaubst Du wohl ist das Verhältnis von den Produktionskosten der ARTE-Sendungen verglichen nur mit dem Gehalt (noch nicht einmal die weiteren Produktionskosten ihrer Sendungen) von Beckmann, Kerner, Schmidt, Maischberger, Gottschalk, Pilawa, etc., etc.? Ich glaube, die paar Leute, die regelmäßig ARTE kucken (und da reden wir auch von immerhin ein paar Hundertausend Leuten in Deutschland und Frankreich) könnten die ARTE-Sendungen locker finanzieren.

Leider war ich einerseits schon beim Scheibenwischer eingeschlafen... und wollte andrerseits keinen Schwulen-Porno sehn.

da ist dir wirklich was entgangen.

Nein, ich glaube nicht...