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BeitragVerfasst: 18.12.2006 19:59 
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Mein lieber Mister Y:
Woher bitte entnimmst Du, daß ich Steve van Zandt 's Solo Alben mag?
In Sachen Heavy Metal hat sich also Deiner Meinung nach in den letzten 15 Jahren nichts getan.
Um mal einige Stilrichtungen aufzuzählen:
Death-Metal, Black-Metal, Gothic, Speedmetalvarianten,... und, und, und
gerade in diesem Bereich hat sich einiges getan, und wenn man auch selber mal über den Tellerrand schaut, kann man auch hier einiges entdecken.

Selbst bei einigen Folkmetalvarianten vermute ich mal, daß sie bei Dir ins Plattenschränkchen passen könnten.
Nimm beispielsweise Fiddler's Green aus deutschen Landen, die sind der SSB garnicht so unähnlich. Allerdings ohne Bläser und mehr im Indiebereich angesiedelt.
Oder bedenke mal die ganzen "Mittelalter-Sachen" wie In Extremo, Tanzwut, Finisterra... die in den letzten Jahren relativ viel Erfolg hatten.
Auf die Schnelle fallen mir noch Nightwish, Within Temptation, Therion ein, die Heavymetal mit Frauenstimmen und mit klassischen Elementen vereinen.
Oder hör Dir mal die Düsterfraktion an, Empyrium, Estatic Fear, Lacrimosa,... alles melodische Sachen, mit teilweise komerziellen Erfolgen, "Brennende Komet"
Ich vermute mal, daß es in BO mehr Einbahnstraßen als in EN gibt, aber nutz mal die Seitenfenster.

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Trainer, laß mal den Holländer schießen
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BeitragVerfasst: 18.12.2006 20:03 
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Pete Seeger hat geschrieben:
Death-Metal, Black-Metal, Gothic, Speedmetalvarianten,... und, und, und
gerade in diesem Bereich hat sich einiges getan,


Ja genau, das ist ja das Schlimme...

Zitat:
In Extremo, Tanzwut, Finisterra...


Hör auf, mir wird gleich schlecht!

Zitat:
uf die Schnelle fallen mir noch Nightwish, Within Temptation, Therion ein, die Heavymetal mit Frauenstimmen und mit klassischen Elementen vereinen.


Stopp, sag ich!

Zitat:
Oder hör Dir mal die Düsterfraktion an, Empyrium, Estatic Fear, Lacrimosa,...


Okay, Du hast nicht auf mich gehört, jetzt ist der Brechreiz da!


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BeitragVerfasst: 18.12.2006 20:10 
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und für die Fans der anzahlmäßig etwas größeren Bands:
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BeitragVerfasst: 18.12.2006 21:08 
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Tommy Soprano hat geschrieben:
Floyd hat geschrieben:
als ich SSJ zum ersten Mal Live im Münchner Nachtwerk sah, drehten sich mir auch die Fussnägel auf. Da war ich richtig in Extase - gerade wegen den Bläsersätzen.


November 1992 wars, wenn ich mich recht erinnere. Als an einer Stelle jeder Musiker ein anderes Stück spielen sollte - aber alle gleichzeitig 8)

Off-Topic.
War das nicht in der Theaterfabrik in München?
War ein extrageiles Konzert damals!


WG 8)

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BeitragVerfasst: 18.12.2006 21:23 
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Wohnort: Irgendwo in Deutschland
Woody Guthrie hat geschrieben:
Tommy Soprano hat geschrieben:
Floyd hat geschrieben:
als ich SSJ zum ersten Mal Live im Münchner Nachtwerk sah, drehten sich mir auch die Fussnägel auf. Da war ich richtig in Extase - gerade wegen den Bläsersätzen.


November 1992 wars, wenn ich mich recht erinnere. Als an einer Stelle jeder Musiker ein anderes Stück spielen sollte - aber alle gleichzeitig 8)

Off-Topic.
War das nicht in der Theaterfabrik in München?
War ein extrageiles Konzert damals!


WG 8)


Ja.das war die Theaterfabrik ... und es war wirklich ein Extraklasse Konzert 8)

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BeitragVerfasst: 18.12.2006 21:27 
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Ich scheiße mal wieder klug: Im März 1992 war er in der Theaterfabrik (Unterföhring, um genau zu sein). Im November 1992 war er dann noch mal im Nachtwerk. Da war dann die Aktion mit den verschiedenen Songs zur selben Zeit.


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BeitragVerfasst: 18.12.2006 23:05 
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Ragman hat geschrieben:
Pete Seeger hat geschrieben:
Death-Metal, Black-Metal, Gothic, Speedmetalvarianten,... und, und, und
gerade in diesem Bereich hat sich einiges getan,


Ja genau, das ist ja das Schlimme...

Zitat:
In Extremo, Tanzwut, Finisterra...


Hör auf, mir wird gleich schlecht!

Zitat:
uf die Schnelle fallen mir noch Nightwish, Within Temptation, Therion ein, die Heavymetal mit Frauenstimmen und mit klassischen Elementen vereinen.


Stopp, sag ich!

Zitat:
Oder hör Dir mal die Düsterfraktion an, Empyrium, Estatic Fear, Lacrimosa,...


Okay, Du hast nicht auf mich gehört, jetzt ist der Brechreiz da!


Ragman du hast vollkommen recht, das aufgezählte ist nur Mist, Metall klang meiner Meinung anch in den 80ern eindeutig am Besten, Iron Maiden Number of the Beast, Metallica Ride the Lightning, Master of Puppets Slayer für die ganz harten usw. Accept Balls to the Wall, sorry aber gegen das und noch viel mehr ist das heutige Gegrunze einfach nur schlecht finde ich, aber trotzdem Geschmackssache!


3 Akkorde und die Gitarre 4 Halbtöne tiefer stimmen das man nichts mehr machen brauch und noch ne schwarze Kutte und schon hat man den modernen metall Sound, okay es gibt Ausnahmen aber naja... net mein Fall!

Aber SSJ finde ich ehrlich gesagt auch bescheiden!

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BeitragVerfasst: 19.12.2006 00:09 
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Ragman hat geschrieben:
Mister Y hat geschrieben:
Pink Floyd (und Nachfolger...), Metallica, Alice Cooper, Heavy Metal an sich ... , ich bitte Dich, da hat sich doch seit 15 Jahren nichts entscheidendes mehr getan oder entwickelt.


Mehr als bei Herrn Dylan :twisted:


Moment mal ... es mag ja stimmen, dass Dylan in den letzten 20 Jahren keine neue Musikrichtung erfunden hat - aber eine im Leben reicht für gewöhnlich auch.

Dennoch: Wer nicht hört, wie wandlungsfähig Herr Dylan auf der Bühne in den letzten 20 Jahren war, der ist entweder absolut taub oder er will es einfach nicht hören.

Außerdem kompensiert Dylan seine musikalischen Defizite mit seinen Texten. Musikalisch bewegt sich Dylan zwar in gewohnten Blues/Folk/Country-Bahnen, aber Musik und Lyrics kann man bei Dylan nicht einfach voneinander trennen. Und gerade textlich und vom Songwriting her hat sich in den letzten 10 Jahren eine Menge getan. "Time Out Of Mind" ist meines Erachtens die beste Dylanplatte aller Zeiten - die ist von 1997, ein Meilenstein, die beste Platte der 90er Jahre. Und zusammen mit den letzen Alben hat er eine erstaunliche Trilogie rausgebracht.

Und Dylan wird gehört und geschätzt von jüngeren Kollegen - ich bin der festen Überzeugung, dass er stilprägender ist als viele glauben. Springsteen bekennt sich zB offen zu ihm, und was Ryan Adams derzeit live auf die Bühne zaubert gefällt mir - ganz ehrlich - sogar besser als Dylan selbst in 2006 (und erinnert doch ganz ungemein an Dylan live)

Außerdem kann es generell kein Zufall sein, dass jemand, der so eine seltsame Stimme hat wie Dylan seit 45 Jahren Platten verkauft und Konzertsäle füllt. Und so eine Entwicklung ist ohne musikalische Veränderung, ohne Wandel, Neuerfindung und Selbstdemontage gar nicht möglich.

Auch wenn Dylan in oberflächlichen Zusammenfassungen gerne auf die 60er reduziert wird: Dylan ist mehr als eine überlebte Erinnerung von graubärtigen Altllinken und Sozialkundelehrern jenseits der 50. Allein mit dieser Fangemeinde - die es durchaus gibt - könnte Dylan nicht alljährlich never ending touren, die Seiten des Feuilletons füllen und immer jüngere Zuschauer anziehen. Mit meinen 30 Jahren bin ich weiß Gott nicht der jüngste auf seinen Konzerten.




Ganz allgemein: Die besten Musiker verändern sich und haben deswegen Erfolg. Veränderung macht musikalische Klasse aus. Viele "one hit wonder" scheitern einfach daran, dass sie nicht in der Lage sind, sich von ihrem einen Hit zu befreien, weil sie versuchen den einen Hit immer wieder neu zu singen oder zu komponieren.

Ich glaube in dieser Hinsicht auch nicht an Zufälle. Es kann kein Zufall sein, dass so ein Nichtsänger wie Dylan 45 Jahre - SINGEND- im Musikgeschäft überlebt. Es kann auch kein Zufall sein, dass Springsteen mit E Street Band (oder wie dieses Jahr ohne) es immer wieder schafft, Arenen zum Kochen zu bringen, dabei neue Stilrichtungen auszuprobieren und dennoch Springsteen zu bleiben. Und es kann auch kein Zufall sein, das so einer wie Johnny Cash, dessen musikalische Karriere eigentlich schon 20 Jahre vorbei war, am Ende doch wieder einer der größten war (indem er seine Musik radikal, verändert, verjüngt und entstaubt hat ).

Und sich wirklich über Jahrzehnte im Geschäft zu halten, dabei kreativ zu bleiben - das schaffen die wenigsten, und nur die talentiertesten. Und sie schaffen das nur, weil sie wandeln, verändern und neue Wege gehen.

Selbst die Beatles wären schnell wieder verschwunden, wenn sie beim "Yeah yeah yeah" stehen gebleiben wären. Sie haben sich aber gewandelt, sich ein neues Image gegeben und bizarre Filme über gelbe Unterseeboote gemacht ... ;)

Die einzige Band, die es geschafft hat mit dem nahezu gleichen Konzept 40 Jahre im RnR-Geschäft zu überleben sind die Stones - aber die Stones sind eben die Stones. ;) Und deren fortwährender Erfolg ist wirklich rätselhaft.

Zitat:
Woher bitte entnimmst Du, daß ich Steve van Zandt 's Solo Alben mag?


Gegenfrage: Woher entnimmst Du die Aussage, dass ich gesagt hätte, dass Du sie magst ? ;)

Ich dachte wer Springsteen & E Street Band mag, der muss auch Van Zandts Musik irgendwie mögen - Van Zandt als Musiker und Gitarrist. Und den sog New-Jersey-Shore-Sound, den Rock'n'Soul'n'Punk der frühen 70er hat er genauso miterfunden wie Springsteen (scheppernde Gitarre + traditioneller Rock + große Melodien + Tröte (Sax bzw. Horns))


Zitat:
In Sachen Heavy Metal hat sich also Deiner Meinung nach in den letzten 15 Jahren nichts getan.
Um mal einige Stilrichtungen aufzuzählen


Schön und gut, ich glaube meine alten Ohren wären nicht in der Lage, diese Stilrichtungen zu unterscheiden. Krach bleibt immer Krach ... ;)

Nein, im Ernst, es gibt einfach Musikrichtungen, da fehlt mir der musikalische Zugang. Mir könnte auch jemand erzählen, dass das eine Techno, das andere House oder Drum'n'Bass ist - das würde für mich keinen Unterschied machen, da sich alles anhört wie Furzgeräusche ausm Computer. Ohne diesen Musikrichtungen zu nahe treten zu wollen. ;)

Folk-Metal ? Hmm, sind das Heavy-Bands, die akustische Instrumente spielen ...? Das klingt nach MTV Unplugged, ist aber auch nix neues und auch schon ein Weilchen her.

Ansonsten sehe ich in Crossover-Variationen - etwa mit klassichen Orchester-Elementen (hat Metallica das nicht auch mal gemacht ?) nicht unbedingt eine musikalische Weiterentwicklung. "Pur Klassisch" bleibt immer noch "Pur" ... (würg) ;) Das was bisher Keyboards besorgt haben wird mit einem Orchester zugekleistert, na toll. Säuselige Klassikorchester haben im Rock & Pop meines Erachtens sowieso nichts verloren - schlimmer sind eigentlich nur noch Synthesizer-Streicher.

Dass man mit jeder Art von Musik - auch mit Metalvarianten - kommerziell erfolgreich sein kann mag schon sein. Aber das ist kein Maßstab.

Wenn Springsteen nach seiner zweiten gefloppten Platte meinetwegen eine Hand oder einen Arm oder seine Stimme verloren hätte - dann wäre er immer ein erfolgloser Provinzmusiker aus NJ geblieben - vielleicht noch erfolgloser als Southside Johnny heute ist. Dennoch wäre "Rosalita" heute immer noch ein geiler Song, auch wenn ich den Song vielleicht nie gehört hätte.

Deswegen kann es nicht richtig sei, Musiker - hier ist der Bezug dieses viel zu langen Beitrags zu Jesse Malin ;) - von vornherein als Provinzler abzuwerten, nur weil sie vielleicht nie den ganz großen Durchbruch schaffen. Was einem da so alles entgeht ... wer weiß wie viel gute Musik irgendwo da draußen ist, von der nur kein Mensch was weiß, weil sie nie den großen Erfolg hatte? Auf keinen Fall werde ich riskieren, dass ICH gute Leute fahrlässig ignoriere oder verpasse, schon allein deswegen bekommt Jesse Malin eine Chance ...

Denn ich habe viel zu viel Spaß an meinem Lieblinghobby und ich kann nicht immer warten, bis ein Musiker so erfolgreich ist, dass man von ganz allein drauf stößt. Manche Musiker muss man einfasch ausgraben, außerdem gefällt mir die meiste Musik, die der breiten Masse vorgesetzt wird, sowieso nicht. Ich könnte tagelang Hitradio hören - ohne ein erwähnenswertes Musikstück zu hören oder was gescheites zu entdecken....

Außerdem war es in Dylans oder Springsteens Jugendzeit sicherlich leichter, den Einstieg in die allgemeine Popmusik zu finden. Wen interessiert heute noch Songwriter-Talent oder musikalisches Talent an sich ? Die Gefahr, dass einem gute Leute durch die Lappen gehen ist ist heute bestimmt größer als damals. Denn die selbstgeschriebene und eigenständige Musik hat heute kaum noch ein Lobby - jedenfalls nicht im massentauglichen Radio. Es gibt kaum noch ein Medium, um Musik, wie ich sie mag kennen zu lernen. Ich bin auf Livekonzerte (vielleicht auf gute Vorbands!) oder auf gut recherchierte Plattenkritiken (die oft aber daneben liegen oder fragwürdige Vegleiche ziehen - vertrauen kann man immer nur seinen eigenen Ohren!) angewiesen. Und da kommen mit gute Empfehlungen eines Herrn Springsteen doch gerade recht.


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BeitragVerfasst: 19.12.2006 08:01 
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Mister Y hat geschrieben:
Moment mal ... es mag ja stimmen, dass Dylan in den letzten 20 Jahren keine neue Musikrichtung erfunden hat - aber eine im Leben reicht für gewöhnlich auch.


:shock: Welche neue Musikrichtung hat Dylan denn Deiner Meinung nach erfunden?

Zitat:
"Time Out Of Mind" ist meines Erachtens die beste Dylanplatte aller Zeiten - die ist von 1997, ein Meilenstein, die beste Platte der 90er Jahre. Und zusammen mit den letzen Alben hat er eine erstaunliche Trilogie rausgebracht.


Time out of Mind ist völlig überschätzt. Wie Leute auf die Idee kommen, das Ganze in irgendeine Weise auf eine Stufe mit Highway 61 Revisited oder Blood on the Tracks stellen zu können, ist mir schleierhaft. Dylan war in der Tat mal revolutionär, wenn auch nicht musikalisch, sondern für das, wofür er stand. Heute ist das nur noch traurig, eine Farce seiner selbst.

Okay, Love & Theft hatte etwa eine Handvoll vielversprechender Lieder, die zumindest die Hoffnung machten, dass es wieder aufwärts mit ihm geht. Aber das neue Album... tz, von Ain't Talking vielleicht abgesehen, alles nur Austauschware.

Zitat:
Und Dylan wird gehört und geschätzt von jüngeren Kollegen - ich bin der festen Überzeugung, dass er stilprägender ist als viele glauben. Springsteen bekennt sich zB offen zu ihm, und was Ryan Adams derzeit live auf die Bühne zaubert gefällt mir - ganz ehrlich - sogar besser als Dylan selbst in 2006 (und erinnert doch ganz ungemein an Dylan live)


Stilprägend für Springsteen? Ja, aber nicht der Dylan heute, sondern der Dylan der 60er!

Zitat:
Auch wenn Dylan in oberflächlichen Zusammenfassungen gerne auf die 60er reduziert wird: Dylan ist mehr als eine überlebte Erinnerung von graubärtigen Altllinken und Sozialkundelehrern jenseits der 50.


Tztztz, man könnte meinen, Du hast was gegen den 60er Jahre Dylan.

Zitat:
Folk-Metal ? Hmm, sind das Heavy-Bands, die akustische Instrumente spielen ...?


Nein, das sind Leute, die meinen, mittelalterliche Stilelemente in ihre Musik zu bringen. Dummerweise hat sich das nicht wirklich aus der Folklore entwickelt, sondern aus so Metal Bands wie Rainbow, Sabbath und Blind Guardian, klingt ein bisschen wie Blackmore's Night, nur ohne schmachtiges Gesülze, dafür mit viel E-Gitarre, Gekreische, Schwert, Blut, Frodo und William Wallace.

Dafür, dass Du von der Metalszene offenbar überhaupt keine Ahnung hast, schimpfst Du aber ordentlich auf sie. :wink:


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BeitragVerfasst: 19.12.2006 09:13 
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Zitat:
Welche neue Musikrichtung hat Dylan denn Deiner Meinung nach erfunden?


Gilt Dylan nich als Begründer des Folkrock ? Man kann natürlich drüber streiten, ob das ne eigene Musikrichtung ist, weil eigentlich nur Folkelemente mit Rock und Blues verbunden werden. Dann kann man aber auch in Frage stellen, ob Rock'n'Roll eine eigene Musikrichtung ist, der auf dem Blues basiert und dazu ein bißchen Country und Rumstata einfließt.

Fest steht wohl, dass es so einen wie Dylan vor ihm nicht gegeben hat - weder textlich noch musikalisch in dieser Form- so dass das schon eine eigenständige Musikrichtung darstellt, egal wie man das Kind nun nennt.

Zitat:
Time out of Mind ist völlig überschätzt. Wie Leute auf die Idee kommen, das Ganze in irgendeine Weise auf eine Stufe mit Highway 61 Revisited oder Blood on the Tracks stellen zu können, ist mir schleierhaft.


Ich tue das ausdrücklich. Außerdem ist "Time Out Of Mind" die Platte, mit der ich sozusagen aufgewachsen bin. Mit dieser Platte hat meine Generation zu Dylan gefunden. Schon allein deswegen hat sie für mich persönlich einen höheren Stellenwert als alle anderen Dylanalben. Außerdem enthält sie so großartige Song wie "Not Dark Yet", "Tryin' To get To Heaven" oder "Million Miles" ...

Die Alben der 60er schätze ich viel mehr im Livegewand der 90er und 2000er Shows ... Den Dylan der 60er erlebe ich als Livemusik jedes Jahr neu und auf der Bühne präsent - die Alben aus der Zeit waren für mich - im Vergleich zur Livemusik - immer nebensächlich.

Zitat:
Stilprägend für Springsteen? Ja, aber nicht der Dylan heute, sondern der Dylan der 60er!


Da wäre ich mir nicht so sicher ... Gerade der jüngste Hang, seine eigenen Songs zu demontieren war geradezu dylanesque ... ;)


Zitat:
Tztztz, man könnte meinen, Du hast was gegen den 60er Jahre Dylan.


Keinesweges. Ich leide nur unter einseitigen Berichten und Dokumentationen, die sich immer auf die Bürgerrechtsbewegung, Newport 65 und die elektrischen Alben bis 1968 beschränken. Das entspricht nicht dem Dylan, den ich schätze und denn ich von zahllosen Konzerten kenne. Ich finde den fahrenden Sänger der letzen 20 Jahre einfach interessanter, weil ich das Schaffen dieses Musikers seit vielen Jahren verfolge.

Musikhistorische Relevanz - in einem Jahrzehnt , das ich nicht mal erlebt habe - ist eine Sache, es ist historisch sehr interessant, darüber mal Berichte oder Filme wie "No Direction Home" zu sehen. Aber Livepräsenz ist mir wichtiger, und hierüber könnte man auch mal was schreiben.


Zitat:
Dafür, dass Du von der Metalszene offenbar überhaupt keine Ahnung hast, schimpfst Du aber ordentlich auf sie.


Das hat in diesem Forum doch Tradition ... ;)


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BeitragVerfasst: 19.12.2006 09:58 
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Mister Y hat geschrieben:
Gilt Dylan nich als Begründer des Folkrock ?


Bei Dylan-Fans vielleicht, aber sonst?

Zitat:
Fest steht wohl, dass es so einen wie Dylan vor ihm nicht gegeben hat


Ansichtssache. Aber selbst wenn, dann reden wir auch hier von dem Dylan der 60er, nicht von dem Dylan heute.

Zitat:
Ich tue das ausdrücklich. Außerdem ist "Time Out Of Mind" die Platte, mit der ich sozusagen aufgewachsen bin. Mit dieser Platte hat meine Generation zu Dylan gefunden.


Hallo? Deine Genaration fand erst 1997 zu Dylan? Du bist doch sogar ein paar Monate älter als ich. Ich hab Dylan aber schon vor Time out of Mind gehört. Ich hab schon 1995 über die verhunzte Times They Are A-Changin' Version bei MTV Unplugged geschimpft und mich über die Radikalkürzung von Desolation Row geärgert.


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BeitragVerfasst: 19.12.2006 12:58 
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Jetzt wird hier über Dylan diskutiert und Mister Ys beste und in jedem Wort richtige Aussage komplett unter den Tisch gekehrt. Ich darf noch einmal zitieren:

Zitat:
Deswegen kann es nicht richtig sei, Musiker - hier ist der Bezug dieses viel zu langen Beitrags zu Jesse Malin Wink - von vornherein als Provinzler abzuwerten, nur weil sie vielleicht nie den ganz großen Durchbruch schaffen. Was einem da so alles entgeht ... wer weiß wie viel gute Musik irgendwo da draußen ist, von der nur kein Mensch was weiß, weil sie nie den großen Erfolg hatte? Auf keinen Fall werde ich riskieren, dass ICH gute Leute fahrlässig ignoriere oder verpasse, schon allein deswegen bekommt Jesse Malin eine Chance ...

Denn ich habe viel zu viel Spaß an meinem Lieblinghobby und ich kann nicht immer warten, bis ein Musiker so erfolgreich ist, dass man von ganz allein drauf stößt. Manche Musiker muss man einfasch ausgraben, außerdem gefällt mir die meiste Musik, die der breiten Masse vorgesetzt wird, sowieso nicht. Ich könnte tagelang Hitradio hören - ohne ein erwähnenswertes Musikstück zu hören oder was gescheites zu entdecken....

Außerdem war es in Dylans oder Springsteens Jugendzeit sicherlich leichter, den Einstieg in die allgemeine Popmusik zu finden. Wen interessiert heute noch Songwriter-Talent oder musikalisches Talent an sich ? Die Gefahr, dass einem gute Leute durch die Lappen gehen ist ist heute bestimmt größer als damals. Denn die selbstgeschriebene und eigenständige Musik hat heute kaum noch ein Lobby - jedenfalls nicht im massentauglichen Radio. Es gibt kaum noch ein Medium, um Musik, wie ich sie mag kennen zu lernen. Ich bin auf Livekonzerte (vielleicht auf gute Vorbands!) oder auf gut recherchierte Plattenkritiken (die oft aber daneben liegen oder fragwürdige Vegleiche ziehen - vertrauen kann man immer nur seinen eigenen Ohren!) angewiesen. Und da kommen mit gute Empfehlungen eines Herrn Springsteen doch gerade recht.


GENAU! :knuddel


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BeitragVerfasst: 19.12.2006 13:07 
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Zitat:
Hallo? Deine Genaration fand erst 1997 zu Dylan? Du bist doch sogar ein paar Monate älter als ich. Ich hab Dylan aber schon vor Time out of Mind gehört. Ich hab schon 1995 über die verhunzte Times They Are A-Changin' Version bei MTV Unplugged geschimpft und mich über die Radikalkürzung von Desolation Row geärgert.



Also, ich habe im Frühjahr 1995 mein erstes Konzert gesehen, eher spontan und ohne jede Erwartung, damals mit der "Greatest Hits" und der "More Greatest Hits" im Gepäck, ach ja und "World Gone Wrong" - mehr kannte ich nicht (Unplugged war wohl noch nicht veröffentlicht). "World Gone Wrong" war damals seine "aktuelle Platte", und ich war fest überzeugt, davon was zu hören ... ; Dazu hatte ich noch eine Aufnahme von Woodstock '94, da das Konzert damals bei Radio FFH übertragen worden ist ...

1991 hat er sein letzes Studioalbum rausgebracht ("Under The Red Sky""). Das Konzert 95 in Bielefeld, naja, ein erkälteter Dylan hat mich knapp anderthalb Stunden vollgeröchelt - ich fand es damals irgendwie interessant aber nicht wirklich überzeugend. Bis 1997 habe ich mir zwar seine Platten nach und nach zugelegt - einiges fand ich toll, anderes mäßig - tja, und 1997 kam dann "Time Out Of Mind", 1998 in Bremen das erste Konzert dazu. TOOM war damals die erste Platte mit eigenen Song seit vielen Jahren - und da ich erst mit diesem Album endgültig zu Dylan gefunden habe, wird das für mich immer ein zentrales und wichtiges Album bleiben.


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BeitragVerfasst: 19.12.2006 18:13 
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@Mister Y.
Du bis ja ein hartgesottener Dylanfan! :wink:

Weiss nicht warum dir die neueren Sachen von Bob so gefallen?
Die letzte Platte (mit eigenen Songs) von ihm,die mich sage mal,nachhaltig beeindruckt hat ist "Oh mercy".
Die neue ist total langweilig,das "Roling Stone"-Magazin sieht es traditionell anders! :?



WG

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BeitragVerfasst: 20.12.2006 09:00 
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Woody Guthrie hat geschrieben:
@Mister Y.
Weiss nicht warum dir die neueren Sachen von Bob so gefallen?
Die letzte Platte (mit eigenen Songs) von ihm,die mich sage mal,nachhaltig beeindruckt hat ist "Oh mercy".
Die neue ist total langweilig,das "Roling Stone"-Magazin sieht es traditionell anders! :?


WG


Die Geschmäcker sind eben verschieden. Für mich ist "Modern Times" das Album des Jahres, ob's der Rolling Stone schreibt oder nicht."Oh Mercy" steht aber auch ziemlich weit oben in meiner Liste ... Die neueren, teils etwas bluesigeren Alben sind vielleicht nicht so eingängig, wie das relativ glatt produzierte "Oh Mercy" - aber sind trotzdem gut. Basta! ;)


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