Bruce Springsteen Forum

Hi Tramps,
ja mich gibt es auch noch. Habe lange überlegt hier im Forum überhaupt noch mal zu posten. (die Gründe dafür werde ich in der TB nennen, sofern ich da noch Zugang habe) Aber nachdem was ich alles hier gelesen habe muss ich einfach meinen Senf dazugeben sonst platze ich.
Was habt ihr nicht alle für Erwartungen an ein Konzert und an Mr. Springsteen. Je höher ihr mit euren Erwartungen rangeht umso tiefer die „Enttäuschung“ wenn alles nicht so gelaufen ist wie „IHR“ es euch geplant habt. Verdammt, habt ihr alle verlernt zu genießen und euch gehen zu lassen? Einfach mit dem zufrieden sein was man bekommt? Den Augenblick genießen auch wenn er nicht perfekt ist.
Dieses hinterherhecheln nach dem Perfekten wo alle Parameter zu 100% erfüllt werden kann einem den schönsten Abend vermiesen. Komisch ist nur ich habe bei dem Konzert keinen gesehen, der als Springsteen losgelegt hat, sich über den Sound beschwert hat. Oder der aus Protest über das missfallen der Interpretationen von „Johnny99“ oder „Cadillac Ranch“ sich die Ohren zugehalten hat.
Ich hab nur in die Gesichter von einem Haufen musikbegeisteter Tramps geschaut, deren Augen geglänzt haben als der „Boss“ losgelegt hat. Wo ist die Begeisterung von diesem Abend geblieben?
Muss man sich diesen Abend mit der krampfhaften Nachlese der Sachen, die nicht so gut gelaufen sind, vermiesen? Ich hab manchmal den Eindruck, das mit der Häufigkeit der besuchten Springsteen Konzerte auch die Erwartungen an selbigen steigt. Der Gedanke liegt nah, das hier der ein oder andere zu sehr verwöhnt wurde und meint es müsste immer so weitergehen.
Ich kann nur sagen ich fand das Konzert absolut GEIL. Ich hab jeden Augenblick genossen.
Selbst das warten in der Schlange mit all den anderen Tramps, die gemeinsame Vorfreude und das Kribbeln im Bauch. Hab wieder ne menge Leute kennen gelernt (Gruß an Wild&Innocent und die anderen Leutz) Das mit den Nummern war echt gut gemeint aber zum scheitern verurteilt, wenn man solche Sachen im Vorfeld nicht mit den Konzertveranstaltern abklärt. Aber auch das war ein Erlebnis für sich, ich sag da nur „go back“. Die Kartenpreise? Naja sch.. drauf Hauptsache man war dabei. Hab an dem Abend mächtig abgezappelt und ne menge Spaß gehabt.
Ich habe den Abend und die ganzen Tage davor richtig genossen und bereue keine Sekunde.
Hoffe das ich Springsteen noch öfter erleben darf und freue mich jetzt schon auf das nächste Konzert.

in alles andere als stiller Vorfreude
Jay

Das schreibt Wolfgang Niedecken über das Konzert:

17. Mai, Mittwoch, Frankfurt, Festhalle, Bruce Springsteen + the Pete Seeger Band

Mit Hellmän und Didi ab in die Frankfurter Festhalle, um Bruce mit seinem neuesten Projekt live zu erleben. Verspäteter Soundcheck, weil irgendwas mit den Flügen nicht wie geplant gelaufen ist; Danach dann das mittlerweile schon obligatorische Plauderstündchen unter vier Augen.

Nach unserem letzten Treffen im vergangenen Sommer hatte ich nun wirklich nicht wieder so schnell mit ihm gerechnet. Umso schöner, dieses vor Spielfreude schier berstende Pete Seeger-Tribute Album seit Tagen bei heruntergekurbelten Fenster im Auto zu hören. Man muss ja optimal auf das heutige Konzert vorbereitet zu sein.

Wie Bruce erzählt, hat sich dieses Projekt in drei eintägigen Sessions wie von selbst ergeben. Somit musste es logischerweise auch auf die Bühne.

Dummerweise bin ich bis heute noch gar nicht dazu gekommen, mir die Bonus-DVD zum Album anzusehen. Deshalb absolviere ich den Song „Buffalo Girl“, zu dem mich Bruce mit den Worten „Germany wouldn’t be complete without Wolfgang“ auf die Bühne holt, im „Learning by Doing“ Verfahren, Aber kein wirkliches Problem: einfache Chords und solange ich jeweils Bruce erste Zeile mitkriege, gibt es keine größeren Komplikationen.

Ein außergewöhnliches und phantastisches Konzert mit einer 16-köpfigen Sessionband, die bezüglich amerikanischer Folklore keinerlei Wünsche offen lässt: Bläser, Fiddler, Akkordeon, Pedal-Steel-Gitarre, Trommeln, Gospel-Sänger, Stehbass, Banjo und reichlich viel akustische Gitarren.

Ich fühle mich in einigen Momenten an Dylan’s Rolling Thunder – Review erinnert, ein ander Mal an die Pogues, an die E-Street-Band oder an den Solo-Bruce von „Nebraska“, „Tom Joad“ oder die „Devils and Dust“. Als die Brass-Band die Halle via Massenimprovisation übernimmt, denke ich an die WDR Big Band und ihren Saaleinmarsch bei „Queen vun dä Ihrestross“ in unserem gemeinsamen „Niedecken Köln“ Projekt.

Ich freue mich jetzt schon auf den Herbst. Denn bei dieser ersten Konzertrunde von Bruce und der Pete Seeger Band wird es nicht bleiben.


Quelle: http://www.bap.de/band_logbuch.php

Im Herbst geht es also nochmal mit Seeger Sessions Band weiter!

Da hast Du vollkommen recht. Weniger wäre oft mehr.

Hi @ all
Ich habe mich masslos über die Gross demo in der Nähe der halle (ich glaube Verdi oder so) geärgert. denn dadurch gab es einen megalangen Stau, in dem wir über 45 Minuten fast hangen. Wir hatten keine Chance das Konzert rechtzeitig zu erreichen.
Dadurch haben wir den Opener verpasst.. Der erhebenste Augenblick denn es gibt. Bruce auf die Bühne kommend, und ich kann es wegen so einem Scheiss nicht sehen, trotz Tickets in Höhe von 80 Euro.
Ich finde man hätte hier noch mehr koordinieren können, denn es erging noch vielen anderen so.
Frechheit! Dazu kam dann noch, dass alle parkplätze schon belegt war. Nun such mal als Fremder in FRA einen parkplatz!
Gott sei Dank gab es hinten eine mega Baustelle. da konnte man dann abstellen..

Und: Der Sound war anfangs nicht gut. Das hat mich echt gewundert.

Alles in allem aber ein echt geiles Erlebnis. Ich hoffe es geht im Herbst weiter...die Gerüchte Küche brodelt ja...

LG
Samojede

Lies mal meinen Beitrag durch, zwei über deinem!

Da hat Bruce ihm wohl nicht gesagt, dass er nichts ausplaudern darf

@ Jayhawk
ich seh das genauso, am Start war die Seeger-Sessions Band!
Nicht mehr und auch nicht weniger!
Ein Musiker unbekannter als der andere!
Alle austauschbar und gesichtslos, wenn mal einer fehlt oder sonstwie verhindert ist fällt es kaum ins Gewicht.
Sieht man diese Konzert vielleicht unter dem Gesichtspunkt:
"Seeger Sessions-Band feat. Bruce Springsteen" kann man sich als Folklore und Rearworld-Hillybilly Fan durchaus wohlfühlen.
Die entscheidende Frage, die du auch gestellt hast ist doch:
Was erwartet man von einem Konzert, und hier speziell von einem Springsteen-Konzert!
Und hier muß ich sagen, das ich (persönlich) von einem Konzert ( <b>jetzt mal allgemein</b>) die großen Hits erwarte. Da Konzerte fast immer zur Promotion von neuen Alben genutzt werden ist es ja auch Usus, daß einige Songs des neuen Albums gespielt werden, dann aber zu den Klassikern übergegangen wird, und in der letzten Zugabe dann der (Killer-)Hit als Rausschmeißer den Abend dann unvergeßlich macht.
Jetzt mal zu vorgestern <b>speziell:</b>
Bin eigentlich ziemlich skeptisch an diese gesamte Sache herangegangen, da sich diese Mayflower-Mucke sich für mich persönlich als ziemlich schwer verdaulich darsellte. Da aber der Eintrittspreis, den ich bezahlt hatte für mich i.O. war, das Wetter super war, die Anreise glatt lief und die hier im Forum aufgebauten Kontakte in der realität sich als noch viel ntter als im virtuellen Raum erwiesen, war die gute Laune schon vorhanden.
Als sich dann der Platz, den ich schließlich ergattern konnte noch als perfekt herausstellte war ja alles im grünen Bereich.
Vorher hatte ich erst dreimalig das neue Album gehört sowie einmalig die erste Rehearsal-Show. Da ich ziemlich kurzfristig entschlossen hatte nach FFM zu reisen sind mir von lieben Menschen am Montag noch einige Aufnahmen der bisherigen Konzerte zugeschickt worden, aber ich hatte mich entschlossen, auch aus Zeitgründen, mir diese Aufnahmen vorher nicht anzuhören um mir ein halbwegs unvoreingenommenes Bild machen zu können.
Jetz hab ich mals die Setlist hier reinkopiert:
1.Old Dan Tucker
ein guter Einstieg, ist Usus bei Konzerten mit einem Stück des neuen Albums zu beginnen und war in meinen Augen auch völlig OK, das Stück "groovt"

2. Oh Mary Don't You Weep
Nicht so mein Fall,
ein weiterer Knaller wäre vielleicht besser angebracht gewesen, möglicherweise John Henry an dieser Stelle und die Halle kocht richtig?!

3.Johnny99
Nein, nein, nein
Muß in dieser Variation nicht sein,
Nein, nein, nein
schmunzeln muß ich immer noch, wie ich eastwood bei den ersten Tönen lossprinten seh um Bier zu holen.

4.John Henry
Die Ansagen von Bruce werden deutlicher, oder meine ich das nur?
Sehr gut gemacht, aber ich persönlich hatte Johnny99 noch nicht verdaut

5.Eyes on the Prize
Hab ich jetzt mal keine Meinung zu, ist unauffällig

6.Jesse James
Irgendwie spring der Funke beim Publikum nicht über,
aus meiner Sicht, von oben, ist die Stimmung doch als "verhalten" zu bezeichnen.
Auf den oberen Rängen scheinen sich nur "Tote" oder zumindest welche die es in nächster Zeit vorhaben zu werden angesiedelt zu haben.
eastwood wird angemacht, weil er versucht zu tanzen!?
Auch im Stehplatzbereich sind hinter den ersten fünf Reihen wenig Hände in der Luft.


7.Cadillac Ranch
ist imho auch nicht Big-Band tauglich

8. Long Black Veil /9.Erie Canal/10.Oklahoma Home

Mittlerweile denke ich über die "Seesions"-Band nach,
Ist das jetzt spontan?
Ist das einstudiert?
Wieso haben die diese komischen Klamotten an?
Gab es das Kostümdesigner?
Muß man als "Künstler eigentlich alles mitmachen um auf der nächsten Platte mit dem Aufkleber:
"On Tour with Bruce Springsteen" werben zu dürfen?

11.Mrs.McGrath /12.How can a Poor Man /13.Jacobs Ladder
Auch hier gilt, kann man mal gehört haben, hat aber keinen blkeibenden Eindruck hinterlassen

14.We Shall Overcome
hier hatte ich im Vorfeld gedacht, das wird nie was.
Auf der CD eindeutig die Niete.
Aber wie Bruce, das vorgetragen hat, alle Achtung!
Von den langsamen Seeger-Session Stücken am Besten mit am meisten Ausdruck vorgetragen.
Ich war fasziniert!

16.Open all Night
Mit dem Festhallenchor völlig OK

16.Pay Me My Money Down
So langsam kommt Stimmung auf, die Toten erwachen!
Schunkeln, mitsingen ohne Ende - bin immer noch etwas heiser

17.My City Of Ruins
Bombastisch, was aber auch daran liegt, daß er die Seeger-Super Band zurückhaltender einsetzt!

18.Ramrod
Was hat er mit diesem Song nicht schon alles angestellt?
Das klappt immer

19.You Can Look But You Better Not Touch
Nach Ramrod noch einen bekannten Song, an dieser Stelle hätte es gerne noch etwas (mit den alten Songs)weiter gehen können.
Es hätte auch nichts dagegen gesprochen die Band mal für einen Song komplett vom Eis zu schicken und an irgendeiner Stelle eine Solo-Einlage zu geben.
20.When The Saints Go Marching In
Jetz kommt auch bei mir(!!!) New Orleans Gefühl auf!
Sehr gut (live) rübergebracht!!!

21.Buffalo Gals
Ich gewinne die Wette mit Tulpe, weil Wolfgang Niedecken auf der Bühne erscheint.
So etwas macht man nicht zum Abschluß des Konzerts, es ist OK, wenn er Gastmusiker einfügen will, aber dann bitte im letzten Drittel des Konzerts, aber am Ende erwarte ich den Hammer!

Insgesamt ein Konzert, was ich PERSÖNLICH jetzt nicht so zu meinen absoluten Highlights zählen werde, dafür ist mir die Musikrichtung einfach zu fremd.
Man kann es sich als bekennender BITUSA-Gröhler mal ansehen um mitreden zu können. Ich muß es aber nicht nochmals haben.
<b>Aber ein Springsteen kann es einfach mit der ESB besser!</B>

Der Sound war in meinen Augen OK,
Das es bei einem Live-Konzert auch am Klatsch oder Pfeifgeräusche geben kann, war mir vorher auch bekannt.
Mit Bruuuuuce-Rufen hab ich auch gerechnet!
Die Videoleinwände haben mich auch geärgert, allerdings aus dem Grund, weil die Dinger so dämlich angebracht sind, daß sie aus den Rängen fast völlig verdeckt sind.
Ich hatte hier den Eindruck als wenn es sich hier um Absicht handelte und nur phasenweise auf die Leinwände eingeblendet werden sollte.

Alles in allem war Frankfurt eine Reise wert wegen:
in der Reihenfolge des Auftritts:
bossfan
Mary Queen
Mr. Outside
Tulpe
eastwood
Silverpalomino
E-Streeter
<b>Bruce Springsteen&The Seeger Sessions Band</b>
Kai Hawaii
BigBossMan

hope 2 cu all on Tour with the E-Street Band

Michael

Hi!

Dass Kritik geübt wird, ist ein unumstößlicher Garant für die Demokratie.

Aber vielleicht könnten sich einige zumindest in den ersten 24 Stunden

nach dem Konzert mit verbalen Kotzausbrüchen zurückhalten, denn damit

kann man anderen wirklich etwas die Stimmung vermiesen.

Zudem gibt es, kaum zu glauben, Menschen, die sich NUR 1 Konzert

ansehen können. Wenn sich diese dann direkt nach dem Konzert einfach

freuen, ist ihnen völlig egal, ob Bruce beim Konzert am Vortag eine

schönere Hose anhatte oder mehr grinste.

Ich selbst habe eines meiner schönsten Bruce-Konzerte gesehen, und ich

bin seit 88 dabei.



Ein paar Dinge muss ich aber anmerken:

Bruce langweilt langsam mit seiner ewig gleichen Erklärung bezüglich seiner Deutschkenntnisse (was aber schnell vergessen ist).

Des Weiteren nervt mich Herr Niedecken, der offensichtlich völlig unvorbereitet ein Duett mit dem Boss singt, denn er kann, obwohl er Englisch spricht, keine zwei Sätze richtig ablesen. Und falls die beiden das so toll finden, können sie ja NACH dem Konzert rumjammen, dann haben eventuelle Zuhörer in der Regel schon ein paar Bierchen weg und sehen das Ganze locker.

Bei allem Respekt vor Niedecken, aber der gehört echt nicht in ein Bruce -Konzert.

Noch nerviger sind die selbsternannten Einlass-Checker, die irgendwo, Hunderte von Kilometern vom Konzertort entfernt, eine feine Liste mit ihren Namen aufstellen und andere, wohlgemerkt ERWACHSENE MENSCHEN, nötigen, sich eine Nummer auf den Handrücken zu krickeln. Erstens ist das nicht gerecht, weil die ersten 40 Nummern willkürlich und selbstherrlich vergeben werden, ohne Rücksicht auf diejenigen, die eigentlich früher da waren. Das finde ich unverschämt. Außerdem ist es unpassend, ausgerechnet in Deutschland ohne Legitimation und ohne die individuelle Zustimmung aller nummerierte Menschen zum Appell antreten zu lassen. DAS LASSE ICH MIR NICHT BIETEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Davon abgesehen - es war ein geiles Konzert!!!!!!!!


Ethan Edwards

Blöd nur, dass Du in punkto Gastauftritten bei Herrn Springsteen nichts zu sagen hast.

.... Hmmh .... Obwohl....

Da die überwältigende Mehrheit diesen Gastauftritt mit Begeisterung verfolgt und genossen hat, geht das eigentlich doch mehr als in Ordnung. Minderheitenmeinungen bzw. deren Vertreter haben es nun einmal hier und da schwerer.
....
Aber einen Vorschlag habe ich noch. All diejenigen, die es geradezu als Affront betrachten, dass sich ein Herr Niedecken von Herrn Springsteen auf die Bühne einladen lässt, die können ja eine Art Pamphlet verfassen. Und ihrem Unmut schriftlich Ausdruck verleihen. Und dann natürlich auch allesamt hübsch unterschreiben. Und dann das Ganze auch noch artig Herrn Springsteen persönlich zuschicken. Natürlich ausreichend frankiert.
Habe ich noch was vergessen? Ach so, ja. Und sich damit dann allesamt so herrlich lächerlich machen.

storyteller

Naja, schon mal ein guter Anfang!
Was meinste, Papa?

Ich wollte mich ja nicht mehr aufregen, aber so ein Blödsinn darf nicht unkommentiert bleiben.
Nummern willkürlich? Liste hunderte Kilometer vorher vorbereitet? Geht's noch?

Nachdem etwas Zeit vergangen ist, will ich jetzt auch mal aufschreiben, wie ich das Konzert erlebt habe. Vorab: Es geht dabei natürlich um Empfindungen und nicht um etwas Objektives. Muss mir das selbst immer wieder sagen, wenn ich hier im Forum negative Kritiken lese, weil die so vollkommen konträr zu dem sind, was ich erlebt habe. Aber ich bemühe mich zu akzeptieren, dass andere eben anderes empfinden.

Also: Nach einigem Stress bei der Anreise (Stau durch von Stundenten blockierte Kreuzung und zunächst volles Parkhaus) waren wir dann doch noch um 20 vor 8 an der Halle. Vor Nervosität konnte ich nicht mal mehr zum Merchandising-Stand, sondern bin gleich in die Halle rein. Platz sichern und warten, auf das, was da kommen sollte. Kurz vor Beginn noch meinen Sitzplatz gegen einen Stehplatz am Geländer (1. Rang, Mitte) getauscht – und dann ging’s auch schon los. Ich muss zugeben, dass ich schon etwas skeptisch war, als ich die „Seeger Sessions“-Songs das erste Mal in Auszügen auf der Sony-Seite hörte, aber als die CD dann raus kam, ging es mir doch wie vielen. Man hört die Songs und beginnt sie mehr und mehr zu lieben. Eine Ausnahme: „We Shall Overcome“, aber dazu später mehr.

Habe die Setlist jetzt nicht im Kopf, deshalb nur meine persönlichen Highlights:
Pay Me My Money Down – die ganze Halle singt und singt und singt und singt und würde wohl auch heute noch singen, wäre dann nicht doch noch ein anderes Stück gekommen. Obwohl es textlich eigentlich um eine ernste Sache geht, ein Gute-Laune-Stück vor dem Herrn!
My City Of Ruins – Nicht wirklich zu beschreiben, mein Gefühl bei diesem Song. Irgendwie als stünde die Zeit plötzlich still. Plötzlich zählt nichts mehr als dieser eine Moment. Gigantisch. Reines Glück. Tja, aber auch das sind alles nur leere Worte für ein ganz großes Ereignis. Da fällt mir nur der Vergleich ein, dass man den Geschmack einer Zitrone auch nicht erklären kann, sondern eben reinbeißen muss...
We Shall Overcome – millionenmal gehört, aber noch nie so intensiv, intim, gebrochen-zerbrechlich wie an diesem Abend von Bruce. Kein Vergleich zur relativ glatten CD-Version.
When The Saints Go Marching In – Als ich hörte, dass dieser Song auf Tour gespielt wird, grauste es mir, aber dies hier war Gospel pur. War Kirchentagsfeeling im allerbesten Sinne...
Jacob’s Ladder – Singe ich immer noch vor mich hin. Eine quasi-religiöse Erfahrung (ohne Scheiß!), immer und immer noch einmal gesteigerter Gesang, eine Halle, die komplett mitgeht und das Wissen, mit dem Kartenkauf alles, aber auch alles richtig gemacht zu haben
Buffalo Gals – Ja, viele mögen Wolfgang Niedecken nicht (und „Hungry Heart“ ist ein Song auf den ich ohnehin gut verzichten kann), aber allein dadurch, dass Bruce ihn ansagt, entsteht eine Atmosphäre gespannter Erregung, die in der Halle mit Händen zu greifen ist. Ein Raunen geht durch die Menge und irgendwie erfasst das auch mich. Dass Niedecken mit seinem Gesang dann nicht gerade hilfreich ist (um es mal so auszudrücken) macht da gar nichts.

Nach dem Konzert treffe ich meine Frau und meinen Schwager wieder (durch einen blöden Zufall saßen/standen wir nicht zusammen) – und beiden halten bereits ein Tour-Shirt in Händen. Nichts besonderes, mögen viele sagen, aber: Meine Frau hat in ihrem Leben maximal 3 Shirts gekauft (alle von Paul Weller) und mein Schwager ist Springsteen-Fan der alten Schule und kannte vorher KEINEN der aktuellen Songs. Nun sind beiden völlig aus dem Häuschen und auf der Rückfahrt reden wir schon über die Möglichkeit, weitere Konzerte im Herbst zu sehen...!

Krönender Abschluss am nächsten Tag im Zug nach Hamburg. Trage mein Tour-Shirt, eine Tramperin, die schon seit 1981 zu Bruce geht, steigt zu, und die nächsten 3 ½ Stunden vergehen wie im Flug. Als wir Aussteigen, haben wir längst die Adressen ausgetauscht und bleiben gewiss in Kontakt.
Das Warten auf die Herbst-Termine beginnt...

Ich glaube, ich habe das hier irgendwann schon einmal geschrieben, aber irgendwie finde ich es immer wieder traurig, wenn man sich tatsächlich davon die Stimmung vermiesen lässt, dass andere etwas nicht so gut fanden wie man selber.

Mir selbst hat das Konzert in Frankfurt sehr gut gefallen und auch nahezu all meine Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen, aber wenn andere das Konzert als nicht so gelungen empfunden haben und das dann auch hier äußern (was ja ihr gutes Recht ist), so hat das doch keinen Einfluss auf mein persönliches Konzerterlebnis.

Ich lese mir doch nicht die ganzen negativen bzw. kritischen Beiträge durch und führe dabei eine Liste darüber, was denn jetzt vielleicht tatsächlich nicht so wirklich toll war, um dann am Ende zu dem Schluss zu kommen, dass das ja wohl irgendwie doch ein richtig mieses Konzert gewesen sein muss, das ich da besucht habe.

Warum nur habe ich das nicht schon während des Konzertes und direkt danach bemerkt?

Ich für meinen Teil kann nur behaupten, dass ich bei einem tollen Konzert dabei sein durfte, und dieses Gefühl, dieses persönliche Erlebnis, kann mir auch die schlechteste Kritik nicht kaputt machen.

Wenn ich mich über jede schlechte Konzert- oder auch CD-Kritik aufregen würde, die meinem eigenen Empfinden nicht entspricht, und mir davon letztendlich vielleicht sogar die Stimmung vermiesen lassen würde, dann hätte mich wohl schon längst aufgrund eines massiven Herzkaspers das Zeitliche gesegnet.

...Einfach locker bleiben, sich über das freuen, was man selbst erlebt hat und die Meinungen der anderen zwar zur Kenntnis nehmen aber nicht als neuen Maßstab betrachten, denn Geschmäcker sind nun mal glücklicherweise verschieden.

Jetzt muss ich aber auch mal was dazu sagen. Was auch schon von "Nightdancer" mehrmals gesagt worden ist. Die Nummern wurden nicht willkuerlich vergeben, so ein Bloedsinn ! Und das ganze Prozedere wozu und ueberhaupt sollte ja nun mittlerweile auch bekannt sein. War zufaellig auch einer unter den ersten 40 und kann daher ruhigen Gewissens sagen das dieses nicht der Fall war. Und es wurde locker bis 300 hochnummeriert, bis irgendwann in den Nachmittag hinein.
Zugegebener Massen war es am Anfang ein wenig schwierig das ganze in richtig geordneten Bahnen zu organisieren, das kommt aber nur dem Umstand zu teil weil auch in der Messe selber ordentlich was los war. Zwischen 9 und 11 kamen die Menschen foermlich von ueberall her. Dann war da auch einer netter Mann von der ansaessigen Sicherheitsfirma der uns die schon da waren (und man hat gesehen wer zur Messe wollte und wer zum Konzert) freundlich aber bestimmt gesagt hat wir sollten doch rueber auf die Gruenflaeche gehen und uns aufhalten. Weil die Messe den Vorplatz quasi mitgemietet hat usw.,......
Also wir rueber auf die Gruenflaeche mit etwa knapp 50 Leuten. Haben uns dort eine ganze weile aufgehalten. Dann hat unsere Nummernaufzaehlerin (die uebrigens deutsche und keine Englaenderin ist wie hier schon vermutet, und das ganze nur u.a. auf englisch aufgezaehlt hat weil auch Italiener, Hollaender und auch andere Nationen vertreten waren) und 2-3 andere das organisiert das neben der Halle Absperrgitter aufgestellt wurden mit dem Hinweis das in der naechsten Zeit es immer mehr werden. Denke so gegen 10:30 - 11 Uhr wurden die Absperrbarrieren aufgebaut. Wir sind demzufolge auch alle rueber. Spaetestens dann wurden alle Nummern ordnungsgemaess vergeben, tue aber hierbei vernachlaessigen ob sich nun schon ein paar Konzertgaenger vor errichten der Absperrgitter auf dem Platz befunden haben und die Leute auf dem Rasen nicht gesehen haben. Weil auf dem Rasen sind in der Zwischenzeit auch ein paar dazu gekommen. Wenn es 15 waren war das viel. Dann wurde eben stuendlich ein Roll Call gemacht, was auch gut funktioniert hat.
Also man sollte den Leuten die das ganze mit den Gittern usw. organisiert haben vielleicht ein wenig mehr Respekt entgegen bringen.
Auch wenn das mit den Nummern vielleicht nicht jedem gefaellt. So lief das an sich ganz gut in geordneten Bahnen.
Und wie hier auch schon mehrfach erwaehnt und von mir auch mehrmals persoenlich miterlebt funktioniert das mit den Nummern im Ausland ueberall gut und zuverlaessig ! Und dort gibt es auch keine Streiterein von wegen Selbstherrlichkeit, Vetternwirtschaft und solch ein Scheiss !!!!

Das das am Ende nicht funktioniert hat ist leider den Mitarbeitern der Messe anzulasten, die ueberhaupt den Blick fuer die Situation verloren haben. Fernab dessen ob es nun Nummern gab oder nicht. Wie kann ich denn soviele Leute auf einmal rein lassen ?? Also ich fand die Einlasssituation aus den ersten 3-4 Reihen wo ich stand ziemlich gefaehrlich. Das da wohl keinem ernsthaft etwas passiert ist soweit wie ich weiss alle Achtung. Also sowas hab ich noch nicht erlebt ! Da wurde geschoben usw. man hatte kaum eine Chance vorne etwas dagegen zu machen !
Und mittlerweile hab ich in meinen auch noch jungen Jahren schon einige Konzerte gesehen, aber sowas - nein sowas noch nicht.
Und mir ist es dabei scheiss egal ob ich nun in der ersten, dritten oder zehnten Reihe stehe. Jetzt werden sich sicher einige fragen ja warum warst dann so frueh da ? Tja mein Bus kam fruehs um 6 Uhr in Frankfurt an. So hatte sich das dann ergeben. Das ging eben nicht anders von der Verbindung her.
Dieses ganze war mit Sicherheit einer meiner negativsten Konzertereignisse was die Organisation von der Festhalle angeht. Ich denke wenn das mit dem Einlass ordentlich funktioniert haette, Nummern oder nicht, immer 20-30 Leute ordentlich mit Kontrolle, Karten abreissen usw. wuerde es hier sicher nicht soviel negative Stimmung geben. Dann haetten sicher alle gesagt (Ausnahmen bestaetigen die Regel) hey das war gut, so sollte das immer sein.

So das waren meine 50,4 Cent zu diesem Thema was Selbstherrlichkeit und aehnliches angeht,......

Ich kam erst so gegen 16h an der Festhalle an,trotzdem habe ich ein sehr gutes Plätzchen im Innenraum ergattern können.War recht mittig direkt hinter dem Pit.
Kann mich nicht beschweren,was die Ordner anbelangt,wurde nicht kontrolliert,konnte locker hineinlaufen.



1.Old Dan Tucker
Als Opener eignet sich dieses Lied bestens,sehr schön gemacht.

2. Oh Mary Don't You Weep
War angenehm,viel Stimmung bei der Band,der Funke springt später auch ins Publikum.

3.Johnny99
Die schlechteste Version des Songs,die je hören durfte.Mir gefällt diese Countryfassung nicht sonderlich,ist eben so.

4.John Henry
Schön kraftvoller Gesang von Bruce,ganz gut gelungen.

5.Eyes on the Prize
Hat mir viel besser gefallen als auf dem Album,emotional gesungen.

6.Jesse James
War ziemlich gut,die Fans kommen langsam immer besser in Fahrt.

7.Cadillac Ranch
Für mich der erste Highlight des Konzerts,ich mag diese Version sehr!

8. Long Black Veil
Der nächste Hammer,ein sehr schönes Lied.

9.Erie Canal
Die Band im Gleichschritt im Refrain,klasse Lied.

10.Oklahoma Home
Einer meiner liebsten Songs auf der Platte,Bruce singt mit vollem Gefühl dieses Lied,exzellent gemacht.

11.Mrs.McGrath
Auf der Platte auch mein Favorit,das Stück muss Bruce einfach in jeder Show bringen,megacool.

12.How can a Poor Man
Hmm,hat mich postiv überrascht,der Song hat mich erreicht.Liegt vielleicht auch daran,weil ich es im Konzert live höre und sehe?

13.Jacobs Ladder
Auch hier,bin ich sehr angenehm überrascht worden,ich ging voll mit.

14.We Shall Overcome
Beeindruckend,wie Bruce dieses Lied vorgetragen hat,respekt Bruce!

16.Open all Night
Auch diese Version gefällt mir ausgesprochen gut,der Sprechgesang von Bruce alles passt gut!

16.Pay Me My Money Down
Stimmung pur,einer der Höhepunkte der Show,Bruce macht mit dem Publikum Scherze.Der Tubaspieler und Drummer machen bisschen Theater in E-Street-Manier mittendrin der Boss!
Klasse!

17.My City Of Ruins
Ich war total fasziniert von diesem Stück,großartig.

18.Ramrod
Ohh,bin bisschen (diesmal) negativ überrascht,nee diese Fassung ist nicht der Reisser...

19.You Can Look But You Better Not Touch
Für mich vielleicht das Lied des Abends,ich war völlig hin und weg,genial.

20.When The Saints Go Marching In
Schliesse mich Pete Seeger's Meinung an,New Orleans-Feeling,sehr schön gemacht.!

21.Buffalo Gals
Naja,Niedecken war völlig von der Rolle,hat falsch gesungen.
War als Abschluss passend,da hätte trotzdem Bruce noch einen Song nachschieben können finde ich.

Fazit,ich war mehr als voll zufrieden,die Band ist richtig gut,wenn auch keine spontane Requests möglich sind,eine Manko leider.
Ich werde dieses Konzert in meinen Erinnerungen als großartig behalten.

Zudem möchte ich alle Tramps von hier grüßen,die ich vor,während und nach dem Konzert gesehen habe.
Bosstime,Thunder,Iceman,BaKaHePeRi,Angelika und Lucy und alle anderen...

"No retreat no surrender"


Woody Guthrie