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 Betreff des Beitrags: Was schreibt die Presse?
BeitragVerfasst: 19.05.2006 11:52 
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Hier mal nen Artikel aus der Frankfurter Rundschau vom 19.05.2006. Mir scheints die Schreiberin der Zeilen ist auch ein kleines bißchen ein Tramp?! :wink:

Kleiner Kommentar meinerseits, wie wohl von anderen auch schon erwähnt: Nen sehr starker Moment im Konzert war für mich 'My city of ruins'! Hab mich bei dem 'rise up'-Gesängen der Fans irgendwie dabei ertappt, dass ich zur Hallendecke geschaut habe und nur gehofft habe, dass das Dach nicht wegfliegt! :D

Und hier nun der Artikel (habs mit dem 'schönen' Einfügen leider nicht so):

Springsteen on Tour
Politik & Spaß & Whisky
VON SYLVIA STAUDE

Für alles ist eine Zeit, und für viele Dinge kommt sie irgendwann zurück - manchmal überraschend, manchmal fast zwangsläufig. So scheint nun wieder die Zeit reif zu sein für die Musik Pete Seegers, vor dem und während des Zweiten Weltkriegs der wohl wichtigste politische Sänger der USA. Bruce Springsteen hat das erkannt; und das kann nur denjenigen erstaunen, der den "Boss" nicht als einen ebenfalls politischen Sänger betrachtet. 1997, dann erst wieder 2005 und '06 gab es im Springsteenschen Wohnzimmer drei jeweils nur einen Tag dauernde Zusammenkünfte, die "Seeger Sessions". Die Bläser mussten auf den Flur, der große Rest der Band passte in die gemütlich-gediegen aussehende Wohnstube. Man probte nicht lang rum, man spielte. Eine CD kam heraus (We Shall Overcome - The Seeger Sessions), seit einiger Zeit läuft die Tournee zur CD. Das einzige Deutschland-Konzert in der Frankfurter Festhalle war binnen Minuten ausverkauft.

So war es auch im vergangenen Jahr bei Springsteens Solo-Tour (zu: Devils & Dust); aber dass er nun die Musik eines anderen, eines inzwischen 87-Jährigen, spielte, schreckte offenbar niemanden ab. Im Gegenteil: "You came very prepared", lobte er "Frankfurt" am Ende, "ihr seid sehr gut vorbereitet". Es war in der Tat ein Publikum, das die geringste Chance, die ihm zum Mitsingen geboten wurde, auch nutzte.

Anheizer & Wirbelwinderzeuger
Das ist wiederum nicht so erstaunlich, wie es klingt. Pete Seeger wusste, wie er Botschaften mitreißend transportiert, egal, ob er die Lieder selbst schrieb oder sich, sehr oft, bei Volksmusik (so genannten Traditionals) bediente. "Old Dan Tucker", mit dem Spring-steen sein Konzert eröffnete, ist ein musikalischer Anheizer, bei "My Oklahoma Home" kann man herrlich "blown away" grölen, obwohl das Thema - eine schreckliche Dürre - weiß Gott kein Heiteres ist, und "We Shall Overcome" oder "When the Saints Go Marchin' In" gehörten früher nicht zufällig zu jeder Schul-Jazzmesse oder ins Zeltlager. Aber obwohl Springsteen seine 16-köpfige Band an diesem Abend einen Wirbelwind an Musik entfachen lässt, nimmt er sich und sie gerade bei diesen beiden Liedern zurück, beginnt leise, langsam, gebrochen und holt den unaufgeregt-melancholischen Marc Thompson als Co-Sänger ans Mikro. Es sind rührende Momente.

Auf der DVD zu den Seeger Sessions spricht Springsteen ein schwieriges Wort gelassen aus: "recontextualise". In einen neuen Kontext stellen will er die Seeger-Songs, dann, so ist er überzeugt, "werden sie wieder zum Leben erwachen". Es hilft, dass er in diesem Fall eben nicht auf Seegersche Art allein schrammelt, wie auf der - wunderbaren - Devils & Dust-Tour, sondern einen von vielen geknüpften Teppich unter die Texte breitet, hochflorig und herrlich angeschmuddelt. Wo man so spielt, so tüchtig und froh, da lässt man sich gern nieder.

Es ist aber auch einfach die Zeit wieder gekommen für Lieder, in denen ein Arbeiter zu seinem Boss sagt: "Pay Me my Money Down". Oder eine Mutter beklagt, dass ihr Sohn mit Holzbeinen aus dem Krieg zurückkehrt ("Mrs. McGrath"). Und auch eine explizite Bush-Kritik - drei neue, auf das Versagen in New Orleans gemünzte Strophen für "How Can a Poor Man Stand Such Times" - ist kein Fremdkörper an diesem Abend, dessen Aktualität überrascht angesichts von Material, das bis zu 200 Jahre alt ist. Ein Vergleich mit den Biermösl Blosn ist vielleicht nicht zu gewagt: Bodenständige Musik auf traditionellen Instrumenten kleidet hier wie da aktuell politische Texte vorzüglich.

"Spaß" sollen wir haben, wünscht uns Springsteen anfangs. Haben wir. Ein paar mickrige Kronleuchter über der Bühne erzeugen zwar keine Wohnzimmer-Session-Atmosphäre in dieser Halle, in die Tausende passen; aber im Laufe des Abends fühlt es sich tatsächlich an, als rückten die Leute näher zusammen. Die Stimmung ist - unglaublich. Ein paar Mal steht Springsteen fast hilflos vor dem Mikro, darauf wartend, dass das Trampeln und Pfeifen so weit abklingt, dass er weitermachen kann im Programm. Das, neben den meisten Titeln der neuen CD, auch fremd und frisch klingende Versionen von einigen seiner eigenen alten Songs enthält, "Johnny 99" etwa, ein dreckiges "You Can Look" oder "Cadillac Ranch". Sowie eine zarte, runde Fassung des irischen Folkklassikers "The Long Black Veil".

Aber nicht nur intellektuell ("recontextualise") redet Springsteen auf der Sessions-DVD daher, er gibt auch handfeste Hinweise darauf, was den Charme seiner Neu-Aufnahmen - und damit auch den Charme des Live-Auftritts - ausmacht: Ich will einen whiskygetränkten Sound, sagt er da. Vor allem seine Stimme muss ihm diesen Wunsch erfüllen - und das tut sie. Sie wird überhaupt interessanter, je älter Springsteen (jetzt 56) wird, rauer, tiefer, vielschichtiger.

Er war auf der Bühne schon immer ein Tier (die Rezensentin erinnert sich an ein Vier-Stunden-Konzert unter sengender Sonne im Münchner Olympiastadion), er schont sich auch in fortgeschrittenem Alter nicht. Gut zweieinhalb pausenlose Stunden sind es in Frankfurt, und keine Sekunde scheint er sich dabei zu schonen. Wenn schließlich ein Freund, Wolfgang Niedecken von BAP, zum letzten Lied ("Buffalo Gals") mit auf die Bühne kommt, merkt man im Vergleich, welch wilde Energie The Boss auf sein Publikum loslässt. Eigentlich sollte er einen ganz anderen Beinamen bekommen: The Animal.

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There can be only one!


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 Betreff des Beitrags: Rhein Main Presse
BeitragVerfasst: 19.05.2006 12:02 
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Einkehr auf der Cadillac Ranch
Bruce Springsteen mit Country-Bigband in der Frankfurter Festhalle




Auf dem Treck nach Westen: Bruce Springsteen.
Knorr
Vom 19.05.2006

Von
Jens Frederiksen

FRANKFURT Wie eine große Familie singen, swingen, trompeten sie sich da vorne warm. Und die passenden Accessoires sind auch schon da. Über der Szene hängen vier verschnörkelte Messing-Kronleuchter, umrahmt von einem gerafften Samtvorhang. Wohlfühl-Atmosphäre eben, Marke alter Ballsaal oder Western-Saloon. Und obwohl die Bühne in der Frankfurter Festhalle nun wirklich nicht klein ist, kommt das Gefühl von Weite, gar Verlorenheit keine Sekunde lang auf.

Bruce Springsteen hat zum Musiker-Stelldichein geladen - und gekommen ist nicht einfach eine Band in Standardbesetzung und mit dem einen oder anderen Extra im Gepäck. Nein: Es stehen neben und hinter dem Mann mit der Lederweste und der lässig vom Rücken baumelnden Akustikgitarre nicht weniger als 16 Akteure auf dem treppenartig ansteigenden Areal.

Der Alternativ-Zirkus unterwegs. Und wie das bunte Völkchen aussieht, so klingt es auch. Kein krachendes Schlagzeug zum Einstieg, kein E-Gitarren-Gewitter als Muntermacher - das Erste, was man an diesem Abend hört, ist das metallische Scheppern eines Banjo und das herrische Jaulen einer Fiedel.

Springsteen hat eine Platte mit Traditionals eingespielt. "We Shall Overcome" heißt das ebenso eigenwillige wie gewöhnungsbedürftige Stegreifprodukt, dessen Untertitel etwas irreführend auf den Protestsänger Pete Seeger verweist - irreführend deshalb, weil aus der Feder ebendieses Pete Seeger gerade mal der Titelsong und die Textneufassung eines Spirituals, "Jacob´s Ladder", stammen. Alles andere ist altüberliefertes Material: Gospels, Folksongs, Countryballaden.

Und genau dieses Material spielt Springsteen jetzt auf der Promotion-Tour. In Frankfurt geht´s los mit "Old Dan Tucker", einer geigengestützten Verbeugung vor einem dieser schrulligen Western-Helden, die betrunken ins Lagerfeuer fallen und sich ihr Gesicht mit dem Rest-Wasser aus der Gemüsepfanne waschen. "O Mary Don´t You Weep" folgt auf dem Fuße - ruppig, extravagant, laut. Das Schema ist dabei stets das selbe: Nach der Einleitung auf Banjo oder Geige steigert sich das Ganze zu einem schnaubenden Bigband-Arrangement, das wahlweise in ein Gospel-Jubilieren oder ein Dixieland-Tatü-Tata übergeht. Die Abstimmung ist perfekt, alles sitzt. Aber ein Stück klingt wie das andere. Und: Mit Springsteen hat das wenig zu tun - und seine rockig heisere Stimme wirkt in den meisten Stücken denn auch eigenartig fremd.

Überflüssig zu sagen, dass das eigene Repertoire des "Boss" kaum zum Zuge kommt. In den gesamten zweieinhalb Stunden gibt es nicht einmal ein halbes Dutzend seiner bewährten Stücke: das rockige "Johnny 99" gehört dazu, der in ein rhythmusbetontes Bläserarrangement eingesenkte Fetzer "Cadillac Ranch" - und zu guter Letzt die bewegende 11.-September-Beschwörung "City Of Ruins".

Viel mehr Zeit und Hingabe freilich widmet Springsteen einem ausladenden, zur Mitsing- Nummer emporgetriebenen "Pay Me My Money Down", einem ganz langsam und brüchig angesungenen "We Shall Overcome" und, im Zugaben-Set, einem sehr balladesk gefassten "When The Saints Go Marching In". Ganz zum Schluss bittet Springsteen dann sogar noch den BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken auf die Bühne - freilich nur, um ihn bei einem weiteren Traditional im Refrain zu verstecken.

Bombenstimmung trotzdem - nur bei denjenigen nicht, die gern ein Springsteen-Konzert gehört und gesehen hätten. Ein echtes.

_________________
......the Highway is alive tonight


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 12:10 
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Wohnort: Nordthüringen
Hier ist der erste Artikel nochmal online:

http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=886045

Selbe Zeitung von gestern:
http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/panorama/panorama/?em_cnt=885825


Und ein Lokalblatt:
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=2964346


Auch ein schöner Beitrag mit grossem Farbbild ist heute im Feuilleton der FAZ, Seite 41. Die gibt es ja überall zu kaufen oder sie liegt gelesen rum.

Ein Bezahllink gibt es dazu:
[url]http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=common/zwischenseite.asp&dx1={E194FF1E-97CA-0009-CE20-7187425118BB}&rub={01345753-1D51-4A28-9550-C982F21BCDBF}[/url]
Cheers und olè,
michaglasi


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 12:49 
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Die Presse schreibt 'ne Menge. Und manchmal auch 'ne Menge halbwahrer bis gänzlich unwahrer Dinge. Und verkauft das Ganze dann jedoch als vermeintlich wahr.

....

Werter Herr Frederiksen,

das Lied 'My City Of Ruins' ist nicht anläßlich der Terroranschläge vom 11.September 2001 geschrieben worden. Sollte dem entgegen meiner Behauptung doch so sein, dann hätte Herr Springsteen schon lange vor den damaligen Anschlägen von selbigen Kenntnis gehabt haben müssen.

Zudem interessiert es mich, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, dass ein Konzert ein 'echtes Springsteen-Konzert' ist. Ich dachte immer, in erster Linie gelten die Konzerte als 'echte Springsteen-Konzerte', bei denen Herr Springsteen auf der Bühne steht und singt bzw. das eine oder andere Musikinstrument spielt.
Gibt es da bestimmte Vorschriften? Muss die Anzahl der eigenen Lieder einen bestimmten Mindestprozentsatz der vorgetragenen Lieder erfüllen? Oder reicht in diesem Zusammenhang eventuell eine bestimmte anteilige Mindestnettospielzeit der eigenen Lieder aus?
Und wie sieht es aus mit unterschiedlichen Arrangements von z.B. Born In The USA? Wie ordnen Sie da bitte die verschiedenen Versionen ein?
Und müssen bestimmte Musiker, die bislang eine lange Wegstrecke mit Herrn Springsteen auf der Bühne zusammen musiziert haben, eben gleichzeitig mit Herrn Springsteen auf der Bühne stehen? Gibt es auch da genauere Regeln?

Sollte zudem für Sie nach Ihrem eigenen Bekunden 'ein Stück wie das andere' geklungen haben, dann empfehle ich das Aufsuchen eines Ohrenarztes. Den einen oder anderen und nicht nur stilistischen Unterschied sollte auch ein weniger musikalischer Mensch herauszuhören in der Lage sein. Und ich spreche hier nicht nur von Nuancen.

Wenn man schon kritisch schreibt, was ja auch ganz legitim ist, dann sollte man sich doch ein kleines bißchen Mühe geben. Das ist doch nicht zuviel verlangt. Oder etwa doch?

Danke.

storyteller

_________________
Unter dem Strich steht hier kein bedeutungsschwangerer Text.


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 12:53 
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In der Hanauer Post schmückte der Boss die TITELSEITE. Finde das Blättchen leider nicht online.

Bild

Hanau Post, 18.05.06


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 16:15 

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Hallo,
ich habe einen Bericht im Main-Netz gefunden - könnt gerne mal draufschauen:
:D
http://www.main-netz.de/ausgehen/musikn ... 11466.html


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 18:53 
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Beiträge: 18
Wohnort: Nürnberg
Auch in den "Nürnberger Nachrichten" war was zu lesen.

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=499941&kat=48


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 19:05 
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Hier noch was im Echo online

http://www.echo-online.de/suedhessen/te ... ?id=374142


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 20:04 
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Danke für die vielen Links !

Der Boss hat hier eine wirklich gute Presse, verdientermaßen.

Die Konzertberichte sind überwiegend sehr positiv. :D


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BeitragVerfasst: 19.05.2006 20:25 
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Als ich die heute Morgen die Rezession von Frau Staude in der FR las beschlich mich auch das Gefühl sie sei ein Tramp ;-) .
Leider muß ich aber auch teilweise Herrn Frederiksen Recht geben,- ein "Echtes" Bruce Konzert war es irgendwie nicht. Ganz deutlich habe ich dies bei "City of Ruins" gespürt, diese Version hätte auch solo oder mit der ESB gepasst.
Trotzdem war's ein super Konzert.

_________________
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Badlands


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BeitragVerfasst: 20.05.2006 09:08 
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michaglasi hat geschrieben:


Ich finde es lohnt sich übrigens wirklich die Frankfurter Allgemeine (FAZ) wegen diesem Bericht zu kaufen. Der Bericht dehnt sich über eine komplette Seite und das Bild ist schön groß drauf, ist echt ´ne nette Erinnerung.


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BeitragVerfasst: 20.05.2006 14:05 
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Und es ist wirklich mal ein sehr angenehm zu lesender Artikel. Keine Fehler, soweit ich das beurteilen kann, keine merkwürdigen nicht recherchierten Aussagen. Und alles in allem sehr schön geschrieben.
Ich dachte sofort an den Abend zurück, als ich ihn gelesen habe.


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 Betreff des Beitrags: Artikel in RP
BeitragVerfasst: 24.05.2006 11:31 
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Hier noch was aus dem Rheinischen:

Springsteen feiert einziges Deutschland-Konzertveröffentlicht: 18.05.06 - 08:27

Frankfurt/Main (rpo). Rockstar Bruce Springsteen hat am Mittwochabend sein einziges Deutschland-Konzert gegeben. Er brachte die ausverkaufte Frankfurter Festhalle zum Tanzen. Zusammen mit der "Seeger Sessions Band" sorgte der "Boss" für ausgelassene Stimmung unter den etwa 8.000 Fans.
Wer hätte gedacht, dass ein Folkloreabend die Frankfurter Festhalle zum Kochen bringt? Wer hätte gedacht, dass bei dem abgenudelten Dixieschlager "When the saints go marching in" 8000 Menschen glänzende Augen bekommen? Eine Verbeugung vor dem legendären Folkbarden Pete Seeger macht es möglich. Verbeugt hat sich am Mittwochabend die Rocklegende Bruce Springsteen.

Den Auftakt zu der Hommage an Seeger, der Anfang Mai 87 Jahre alt geworden war, hatte Springsteen am 30. April in New Orleans gegeben. Kurz zuvor hatte der "Boss" mit der Seeger Session Band 13 traditionelle Songs im Studio aufgenommen. "Es war ein ausgelassener Ritt, rückwärts und vorwärts zu meiner frühesten Musik, die zwanglos und frei war", beschrieb Springsteen die Zusammenarbeit mit der 13-köpfigen Band.

Die Auswahl der "traditional songs" orientierte sich an Seegers 1960 erschienener Sammlung "American Favorite Ballads". Doch wer die von Springsteen eingespielte CD in der heimischen Wohnstube hört, bekommt nicht mal ungefähr eine Ahnung, welch Klangspektakel der 56-Jährige und seine Session Band live auf die Bühne zaubern können.

Gospel, Irish Folk, Blues, Klezmer, Dixieland - alles pointiert und doch infernalisch vorgetragen und angeführt von einem Musiker, der sonst eher für kernige und schnörkellose Songs bekannt ist. Vielleicht wirkt der Sänger daher mitten zwischen Tuba, Violine, Banjo, Saxophon, Fidel, Trompete, Piano oder pedal steel mit seiner Konzertgitarre teilweise etwas verloren und gibt dann mehr den Kapellmeister.

Das Potpourri der Musikrichtungen ist so vielfältig, dass die Menge immer ein paar Takte braucht, bis ihr der gerade neu angestimmte Rhythmus in die Glieder fährt. Aber spätestens zum Ende eines jeden Stückes wippen auch die Fans im zweiten Rang mit. "Ihr wart heute Abend gut vorbereitet", lobt Springsteen die Fangemeinde nach seinem einzigen Deutschlandkonzert. "Wir haben etwas neues probiert, ich danke für euer Vertrauen."

Zehn Konzerte in Rekordzeit ausverkauft

Ein allzu großes Wagnis war Springsteen mit seinem Folk-Experiment angesichts seiner riesigen Fangemeinde allerdings nicht eingegangen. Seine Homepage vermeldet, die zehn Konzerte in Europa seien in Rekordzeit ausverkauft gewesen: in London nach zehn, in Manchester nach sieben, in Amsterdam gar nach vier Minuten. Der eine oder andere eingefleischte Anhänger mag vielleicht ein bisschen traurig gewesen sein, dass Springsteen auf dieser Tournee gänzlich auf seine großen Hits verzichtet.

Auch der so furios gefeierte Seeger wird den ganzen Abend übrigens mit keiner Silbe erwähnt. Die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Musikern scheinen auch überschaubar. Seeger kam aus gutem Haus, ging auf die Straße und zettelte Protestmärsche an. Springsteen kam von der Straße in dem Kaff Freehold, New Jersey, und stieg in den Olymp der Unterhaltungsmusik auf. Irgendwo unterwegs müssen sie sich begegnet sein.

Springsteen hat aus seiner ländlichen Herkunft auch nie einen Hehl gemacht und sie in zahlreichen seiner Lieder verarbeitet. Vielleicht wirkt sein Auftritt an diesem Abend mit der illustren Straßenkapelle, die mit Schiebermützen und Hosenträgern daherkommt, deswegen so authentisch.

Auch der Abgang der Straßenmusiker - von der als Western-Saloon mit Kronleuchtern dekorierten Bühne - gerät stilecht in Polonäse mit der Rückendeckung eines Tuba-Solos. Allerdings kehrt die Formation für eine Handvoll Zugaben zurück. Und als sich fast zweieinhalb Stunden stimmungsvoller Live-Musik dem Ende neigten, schleicht sich auch noch BAP-Sänger Wolfgang Niedecken zu einem kleinen Duett mit dem Boss auf die Bühne.

+ Bilder

http://www.rp-online.de/public/article/ ... ews/332508


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BeitragVerfasst: 29.05.2006 20:01 
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hi Leni,

ich wohn mittlerweile auch in aschebersch. Bin umgezogen. klasse, endlich mal jemande aus meiner umgebung. Meine Freundin, die auch in Frankfurt dabei war, hat mir erzählt, dass sie noch tramps in der bahn gesehen hat, die nach aschaffenburg gefahren sind. Warst du auch dabei??

lg manu :D

_________________
Ich muss nicht mit der Liste meiner besuchten Konzerte prahlen - mir reichen meine 26 cm!


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BeitragVerfasst: 30.05.2006 11:54 
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Beiträge: 569
Wohnort: Niederrhein
Hier etwas aus der WZ vom Niederrhein zu Frankfurt:

"Bruce Springsteen: Familienfest mit dem Boss


Der Rocker begeistert mit Rückgriff auf Folklore mit rund 8000 Menschen in der Frankfurter Festhalle.


Frankfurt. "Wir werden viel Spaß haben", verspricht er in passablem Deutsch und lacht dabei spitzbübisch. Und dann geht der Spaß auch schon los. Keine langen Vorreden, keine Erklärungen. Bruce Springsteen, der Stadionrocker, der Geschichtenerzähler, macht Straßenmusik. 16 Musiker hat er sich dazu auf die Bühne geholt. Mit ausgelassener Spielfreude ziehen sie die 8000 Fans beim einzigen Deutschland-Konzert der "Seeger Sessions"-Tour in der Frankfurter Festhalle in ihren Bann: 140 Minuten voller Energie und großartiger Stimmung.
Die Musik der Landarbeiter, der Hafenarbeiter, der Widerstandskämpfer mit großer Leichtigkeit und der so Boss-typischen Intensität bringt Springsteen die zum Teil Jahrhunderte alten Songs auf die schmucklose Bühne.

Die Band spielt mit einer derartigen Wucht, dass der Funke sofort überspringt. Mit "Old Dan Tucker" und "O Mary don' t you weep" startet die Show kraftvoll und mit schlurfender Rasanz. Mit dem Gitarrenhals dirigiert Springsteen die Big Band und das Publikum.

Immer wieder animiert er zum Mitsingen. Die Leute sollen feiern. Die Einladung dazu nehmen sie allzu gerne an: Wippen, tanzen, klatschen wie auf einem Familienfest und die Fiedel, Banjo, Waschbrett, Posaune, Saxophon, Tuba, Gitarren und Standbass spielen dazu.

Bei aller Ausgelassenheit vergisst der Boss seine Anliegen nicht. "Mrs. McGrath" und "We shall overcome" - laut Springsteen dem wichtigsten aller Antikriegslieder - sind friedvolle Botschaften.

Innig singt Springsteen "Long black veill", heiser flüstert er das berührende "Eyes on the prize" - zwei intime Höhepunkte, die in der unbeschwert heiteren Nacht stille Momente bescheren. Dass sich Springsteen in der Tradition dieser ursprünglichen Folklore sieht, macht er deutlich, indem er eigene Klassiker wie "Open all night" ins Programm einstreut völlig neu im Sinne Pete Seegers arrangiert.

Nach über zwei Stunden hält es niemanden mehr. Die Halle steht kopf, jubelt, feiert frenetisch. Singt beschwingt "Pay me money down".

Mit "Buffalo Gals", im Finale gesanglich von Wolfgang Niedecken unterstützt, schließt ein strahlender Straßenmusiker aus New Jersey eine bemerkenswerte Nacht. Eine Fröhlichkeit, die sich überträgt. Lächelnde Leute gehen nach Hause.


19.05.06
Von Thomas Reuter"

Vom Thomas Reuter (selber bekennender Tramp und Fan) weiß ich, dass er es am Abend danach sehr schwer hatte. "Eros Ramazotti" war der nächste Termin der anstand. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen.

Waiting on a Sunny Day (and Bruce)
Guido


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