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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:32 
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Michael Kastner hat geschrieben:
Ganz abgesehen davon, daß Springsteen einen auf Sozialrevolutionär macht, sich in linker Gutmenschenmanier über Bill Gates lustig macht und selbst einen Vertrag mit der Plattenfirma hat, der über hundert Millionen Dollar schwer ist.

Das paßt nichts zusammen. Ich finde es gut, wenn jemand mit seiner Arbeit erfolgreich ist und Millionen verdient, aber dann sollte er dazu stehen und nicht so tun als wäre er der Held der Arbeiterklasse und käme direkt aus den Slums von New Orleans.

Sorry, aber da hat einiges nicht zusammengepaßt.

Viele Grüße

Michael Kastner



:rofl

Herrlich wie sich erwachsene Menschen über derartige Dinge echauvieren können.
Ich hätte es übrigens sehr begrüßt,wenn auf einem der Videowände das CL-Finale übertragen worden wäre. :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:35 
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klar hat man gemerkt, dass es ihm spaß gemacht hat!

Un zu euch nörglern sag ich echt nur bleibt daheim und hört backstreet boys


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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:40 
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Sorry, aber an all den Vorkommnissen, die Bruce gestern beeinflussen konnte, habe ich nichts aber auch garnichts auszusetzen. Es waren 2Std 28Minuten FUN pur, die ich mit einer ausgelassenen Truppe von Tramps singend, tanzend, hüpfend und schwitzend miterleben durfte und meine "Multitasking-Fähigkeit" Gucken-Staunen-Mitsingen-Tanzen aufs Höchste beanspruchte.
17 hochkarätige Musiker standen da auf der Bühne und brannten ein Feuerwerk ab, die keine Langeweile aufkommen ließ. Bruce in Höchstform und das Publikum bei uns vorne auch. Bruce bescheinigte uns "well prepared tonite" und dankte "for the faith and trust in me and the Band to make something new."
Wir hatten gestern ein geniales MCOR, was mir Elefantenpickel bereit hat, mitreißende Versionen von "Open all night" und "You can look but you better not touch", fesselnde "Mrs.Grath" und "Erie Canal" sowie in der Setliste geschickt platzierte Sing-alongs "Jacobs Ladder" und "Pay me momoney down". Die meisten Ovationen gab es für mich überraschend nach "My Oklahoma home".
Im Gegensatz zu Konzerten mit der E-Street Band, wo klar ist, wer der Boss ist, habe ich es bei diesem Konzert als sehr angenehm empfunden,
daß diese Band nicht wie Marionetten nehmen Bruce wirkten, sondern ein Gefüge von funktionierenden Einheiten bilden, die alle gleichberechtigt auf der Bühne agieren. Die Horn-Section, die Fiddler ( :shock: und ich dachte immer Soozie würde die 1. Fiddle spielen - Irrtum!), die Backgroung-Singer ... - alle hatten ihre Szenen in der ersten Reihe mit und ohne Bruce, der sich sogar des öfteren in der hinteren Bühnenbereich aufhielt und die anderen brillieren ließ.
Bruce war höchst zufrieden mit dem gestrigen Abend.
Ja, die Seeger-Session-Band funktioniert! Und wie aus Bandkreisen verlautet werden derzeit weitere Songs einstudiert, sodaß tatsächlich mit einer Fortsetzung der Tour im Herbst gerechnet werden kann. Ach ja, hätte ich fast verdrängt, unausweichlich kam dann der Showdown zum letzten Song. "No German show is complete without my German friend Wolfgang" tönte es von Bruce. Und da stand er nun in der Reihe von 17 durchgeschwitzten hochkarätigen Musikern vor einer ausgelassenen Menge, verloren und textunsicher. Na ja beim zweiten Refrain stimmte dann auch die Tonlage und sooo lang ist "Bugffalo Gals" jetzt ja nun auch nicht. Dennoch, manche mögen Bruce's Worte vielleicht als Drohung verstanden haben.
Zu den anderen negativen Begleitumstände des Konzertes mag ich mich nur kurz äußern.
Eine lebensgefährliche Einlaß-Prozedur von einer wiederum dilletantischen Security: Im Trippelschritt a la Guantanamo Bay mit Fußketten wurden die Wartenden nicht in Viererreihe sondern 25-30 Leute NEBENEINANDER durch einen schmalen Gang geführt. Unterwegs hatte vor dieser antrippelnden Masse weder ein Brezelstand noch 4 provisorich aufgestellte Einlaßsperren eine Chance. Das war so als wollte man einen 4000-Tonnen Güterzug zum Stehen bringen. Filmreif, wenn es nicht so traurig wäre. Prompt lagen die ersten Leute auf dem Boden, Fußbodenteppiche wurden zu Stolperfallen. Einlaßkontrolle nada! Meine Eintrittskarte liegt immer noch unversehrt hier neben mir, ich hatte keinen gefunden, der sie mir hätte abreißen können.
Alle anderen technischen Mängel lassen sich vielleicht durch Zeitmangel erklären. Am Vorabend gastierte Celtic Tiger mit einem komplett bestuhlten Konzert und aufwendiger Bühne in der Festhalle. Vielleicht wurde uns deshalb das technische Equipment wie mit der heißen Nadel gestrickt präsentiert. Keine besondere Ausschallung der Halle, keine Satellitenlautsprecher alles bratsch von vorne , ein defekter linke Bildschirm.

Der Sound war im vorderen Innenraum zwar nicht brilliant (Leute, wir waren in der Festhalle Frankfurt!!) aber doch annehmbar gut, denn wir bekamen den Sound von der Bühne und nicht aus den Türmen, unter denen bestimmt 1.und 2. Rang zu leiden hatten.
Wir hatten in VOR dem Konzert in unzähligen Threads tretmühlenartig immer wieder darauf hingewiesen und deswegen finde ich umso verwunderlicher, daß sich (wie bisher nach jedem Konzert) hier die Leute über einen breiigen Sound beschweren.

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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:41 
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Geronimo hat geschrieben:
:rofl

Herrlich wie sich erwachsene Menschen über derartige Dinge echauvieren können.
Ich hätte es übrigens sehr begrüßt,wenn auf einem der Videowände das CL-Finale übertragen worden wäre. :mrgreen:

...und über die Lautsprecherboxen hätte man auch Xavier Naidoo laufen lassen können :evil:

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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:45 
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Ich glaube es gab gestern in Frankfurt zwei Springsteen-Konzerte.
Zumindest scheint es als hätten wir nicht das Selbe gesehen.

Es war gestern mein erstes Konzert, stand in der 2. Reihe in der Mitte und die Stimmung war einfach nur grandios, überragend.
Die Stimmung ging mit Old Dan Tucker am Anfang gleich von 0 auf 100, alle haben mitgesungen und getanzt. Highlight war dann natürlich "Pay me my money down", wo das Publikum sein eigenes Solo hatte.
Bruce war richtig gut drauf und die Setlist war wahnsinnig geil, schöner wäre natürlich, wenn er mit Niedecken "Hungry Heart" gespielt hätte, aber auch so war`s schön. Von mir aus hätte er noch ewig weiter spielen können. So eine Stimme ist einfach zum niederknien.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt um 5 Uhr auf zu stehen und einen Tag in der Schlange zu warten.
Was das Chaos beim Einlass angeht, kann man leider nichts weiter drüber sagen, es war vom Management der Festhalle einfach beschissen organisiert, so dass auch Leute ohne Nummer vorne in der ersten Reihe standen. Andererseits war es auch schön, wie die ganzen Ordner Machtlos waren und überrant wurden UND ich habe noch eine jungfräuliche Eintritskarte die sich an der Wand sehr sehr schick anzusehen lassen wird!


Noch einen schönen Dank an 10th Avenue für die Karte UND die Unterkunft. War wirklich genial und hätte besser nicht laufen können!!!
Hoffentlich kann ich mich bald revangieren, wenn der boss im Herbst nach Hannover kommt!!!


Und @ all die nicht da waren: Ihr habt eine mörder-geile Show verpasst!


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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:48 
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Pete Seeger hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
:rofl

Herrlich wie sich erwachsene Menschen über derartige Dinge echauvieren können.
Ich hätte es übrigens sehr begrüßt,wenn auf einem der Videowände das CL-Finale übertragen worden wäre. :mrgreen:

...und über die Lautsprecherboxen hätte man auch Xavier Naidoo laufen lassen können :evil:


Schadenfreude ist nicht unbedingt mein Ding,aber das es DIR nicht gefallen freut mich ein Stück weit. :wink:
Dir muß es ja blendend gehen,das du nach der ewigen Motzerei über das neue Album auch nur einen müden Euro "geopfert" hast,um dieses Konzert zu besuchen.


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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:51 
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Michael Kastner hat geschrieben:
Erstmal waren einige der Plätze auf den Rängen nicht besetzt, obwohl die Veranstaltung _mal wieder_ offiziell nach wenigen Minuten ausverkauft war.

Wenn Du selber keinen Spaß haben kannst, wenn nicht alle Plätze besetzt sind, dann wirst Du auf Konzerten sehr selten viel Freude haben. Es wäre mir zudem neu, dass die Konzerte der Devils&Dust-Tour ausverkauft gewesen sind. Das gilt übrigens z.B. auch für die 'Rising'-Tour.

Michael Kastner hat geschrieben:
Der Sound war im ersten drittel des Konzerts einfach lausig abgemischt und die es kam nur ein Klangbrei rüber. Danach wurde es langsam besser. Aber als gut würde ich den Sound nicht bezeichnen.

Und das, obwohl der Veranstalter bzw. die Soundtechniker doch wissen müßten, daß die Festhalle in Frankfurt für ihre miserablen akustischen Verhältnisse berüchtigt ist. Ich hätte auch erwartet, daß man sich gerade bei einem Konzert mit hauptsächlich akustischen Instrumenten, etwas mehr Mühe gibt und vorher einen ordentlichen Soundcheck macht.

Aber das kann in Frankfurt definitiv nicht der Fall gewesen sein.


Die Akustik war zumindest andernorts sehr gelungen. So Du nicht bei dem sog. Soundcheck dabei gewesen bist, halte ich die These für sehr vermessen, es hätte definitiv keinen ordentlichen Soundcheck gegeben.

Michael Kastner hat geschrieben:
Dazu fiel der linke Großbildschirm des öfteren aus, bzw., was noch schlimmer war, er flimmerte oft minutenlang. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das vorher nicht getestet werden konnte. Und das passierte nicht irgendwann plötzlich mitten im Konzert sondern schon gleich am Anfang. Das Problem muß also vor Konzertbeginn bereits bestanden haben.

Das ist Unfug. Genauso gut kann dieser technische Fehler erst während bzw. zu Beginn des Konzertes aufgetreten sein.

Michael Kastner hat geschrieben:
Es ist einfach extrem nervig, wenn man direkt neben dem recht ruhigen Bühnenbild so eine Flackerorgie hat. Wie bereits erwähnt: teilweise fiel der linke Schirm ganz aus. Es wäre vielleicht besser gewesen den Bildschirm ganz abzuschalten.

Zwischenzeitlich waren doch beide Bildschirme ausgefallen. Es gibt Leute, denen kann man auch gar nichts recht machen.... :lol:

Michael Kastner hat geschrieben:
Das hat bei mir den Eindruck verfestigt, daß sie die Crew nicht sorgfältig auf das Frankfurter Konzert vorbereitet hat - weder was den Sound, noch was die Bildqualität angeht.

Du solltest lockerer werden.

Michael Kastner hat geschrieben:
Da ist es kein Wunder, daß es etwas gedauert hat, bis die Stimmung in der Halle gut war. Das lag sicherlich nicht am Publikum, sondern an der Technik.

Und Du solltest beim nächsten Mal gleich von Anfang an in die richtige Halle gehen. In der Frankfurter Festhalle zumindest war die Stimmung vom ersten (gezupften) Akkord an mehr als nur vorhanden.

Michael Kastner hat geschrieben:
Und als ich gerade gedacht hatte, daß es doch noch ein annehmbares Konzert geworden ist, kam diese Hohlbirne Niedecken auf die Bühne, der zu dämlich ist, zwei Zeilen Text und zwei Akkorde zu lernen.

Punktabzug.

Es ist doch immer wieder schön, wenn Beiträge durch niveauvolle Zeilen deutlich an Wert gewinnen. Leider stehen Deine (letzten) Zeilen nicht dafür.

Michael Kastner hat geschrieben:
Als jahrzehntelanger Springsteen- und Weaver/Guthrie/Seeger-Hörer fand ich die Idee, daß Springsteen einige von den Folk-Klassikern aufnimmt klasse.

Aber das Konzert hat den guten Eindruck der Platte getrübt.

Ich hatte den Eindruck, daß man sich für das Frankfurter Konzert nicht wirklich Mühe gegeben hat.

Ganz abgesehen davon, daß Springsteen einen auf Sozialrevolutionär macht, sich in linker Gutmenschenmanier über Bill Gates lustig macht und selbst einen Vertrag mit der Plattenfirma hat, der über hundert Millionen Dollar schwer ist.

Das paßt nichts zusammen. Ich finde es gut, wenn jemand mit seiner Arbeit erfolgreich ist und Millionen verdient, aber dann sollte er dazu stehen und nicht so tun als wäre er der Held der Arbeiterklasse und käme direkt aus den Slums von New Orleans.

Gerade der letzte Absatz steht eher dafür, dass es Dir weniger um eine Konzertkritik, als vielmehr um eine Kritik an Herrn Springsteen selber geht. Das ist ja auch völlig legitim. Nur, braucht es dazu eine derart lange 'Einleitung'? Die Aussagen der letzten beiden Absätze werden bzw. würden wohl dann auch schon vor dem Konzert gegolten haben und werden Dir dann wohl auch schon vorher bekannt gewesen sein. :roll:

Michael Kastner hat geschrieben:
Sorry, aber da hat einiges nicht zusammengepaßt.

Hier stimmen wir überein. Allerdings nur dann, wenn Du Deinen Beitrag meinst.

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BeitragVerfasst: 18.05.2006 10:53 
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Geronimo hat geschrieben:
Pete Seeger hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
:rofl

Herrlich wie sich erwachsene Menschen über derartige Dinge echauvieren können.
Ich hätte es übrigens sehr begrüßt,wenn auf einem der Videowände das CL-Finale übertragen worden wäre. :mrgreen:

...und über die Lautsprecherboxen hätte man auch Xavier Naidoo laufen lassen können :evil:


Schadenfreude ist nicht unbedingt mein Ding,aber das es DIR nicht gefallen freut mich ein Stück weit. :wink:
Dir muß es ja blendend gehen,das du nach der ewigen Motzerei über das neue Album auch nur einen müden Euro "geopfert" hast,um dieses Konzert zu besuchen.

Der Zusammenhang ist???
mir völlig unbegreiflich

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 Betreff des Beitrags: Re: springsteen im freien fall
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:05 
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rankman hat geschrieben:
....
ich selbst habe 120 EURO für mein innenraumticket bezahlt und habe damit meine persönliche schallgrenze erreicht. für dieses geld ist es absolut unakzeptabel wie sich die situation gestern in der festhalle dargestellt hat. ....

Wer war denn dann offenbar bereit, 120 Euro für ein Innenraumticket zu bezahlen und damit über 70% über dem Originalpreis für ein solches Ticket hinzulegen?! Hallo?! Geht's noch?!
Wer derart viel Geld für eine solche Karte auf den Tisch legt, der ist dann ja wohl selber Schuld. .... Sachen gibt's.... :roll:

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:22 
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Staldi hat geschrieben:
... wer die Akkustik in der Festhalle kennt weiss was Ihn erwartet.
Ich kann auch nur sagen typisch deutsch .


Das ist definitiv falsch. Vor zwei oder drei Jahren war ich bei Paul Simon in der Festhalle und der Sound war astrein und jedes Instrument und jede Stimme war gut rauszuhören. Das geht mittlerweile auch in der Festhalle. Und Paul Simon hatte zum großteil auch nur akustische Instrumente (mit einem vollständigen Bläsersatz) in der Band.

Was das "typisch deutsch" angeht, da kann ich Dir nur raten, mal in den USA auf ein Konzert zu gehen und zu schauen, wie sehr dort herumgekrittelt wird. Die _Kunden_ sind dort weitaus kritischer als in Deutschland. Guter Sound ist in den USA eine Selbstverständlichkeit.

Ich halte eher das Argument "typisch deutsch" für "typisch deutsch".

Staldi hat geschrieben:
Wenn die ganzen nörgler zu hause bleiben würden , könnten wir uns den Boss in ner kleiner Halle zu vielleicht günstigeren Preise anschauen.


Und Du meinst Du würdest weniger bezahlen, wenn Springsteen in einer keineren Halle spielen würde? Wo lernt man denn diese Art von Kalkulation?

Schon mal was von Gemeinkosten gehört? Der Gemeinkostenanteil erhöht sich nämlich pro Zuschauer, wenn die Anzahl geringer wird. Und Künstler wie Springsteen werden definitiv nicht auf Ihre Gage oder auch nur einen Teil davon verzichten, nur damit einige wenige ihn in einem familiärem Ambiente genießen könnte.

Ist ja auch nicht schlimm. Aber ich finde, einige Fans sollten sich mal von der Vorstellung lösen, daß ein Künstler aus Liebe zur Kunst auftritt. Da geht es ums Geld und betriebswirtschaftliche Gewinnmaximierung. Was ja nix schlimmes ist. Das macht ja eine Konzertindustrie erst möglich.

Abar die Kostendegression funktioniert nunmal so, daß die Kosten pro Zuschauer sinken, je größer eine Halle oder ein Stadion ist, oder daß sie steigen je kleiner der Veranstaltungsort ist.

Im Gegenteil: Je größer die Veranstaltung, desto größer der Gewinn. Nur im Falle großer Events kann man die Preise senken. Macht aber keiner, so lange genug Kunden bereit sind die geforderten Ticketpreise zu zahlen.

Das ist nunmal so.

Staldi hat geschrieben:
Ich fand das Konzert klasse und ich denke man hat es dem Boss auch angemerkt das es ihm Spass gemacht hat.


Das ist aber nur ein Teil des Abends. Ich finde es auch wichtig, daß es dem Publikum Spaß macht. Das hat den Künstler schließlich bezahlt. Und wenn ich ein Ticket kaufe, dann ist es eine Selbstverständlichkeit, daß der Künstler kein Trauerkloß ist.

Aber was nützt es mir, wenn der Künstler Mega-Spaß hat, und bei mir der Sound nicht ankommt?

Ich erwarte eben auch, daß die Technik stimmt und nicht einfach mal eine Anlage in der Halle aufgestellt wird, ohne daß ein Soundcheck stattfindet.

Und das mal ganz abgesehen von der Doppelmoral, die mein Vorredner angesprochen hat. Denn in der Tat handelt es sich bei den Seeger-Songs um Topical Songs aus der amerikanischen Arbeiterbewegung, die eine stark sozialistische Färbung haben.

Nicht umsonst stand Seeger jahrzehntelang auf der schwarzen Liste amerikanischer TV- und Radiostationen.

Ich mag den Inhalt der Songs nicht, aber ich mag die Art von Musik und die Art und Weise, wie die Texte geschrieben sind. Das ist Agit-Prop erster Sahne. Nicht meine Überzeugung, aber trotzdem gut gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Aber Springsteen tut so, als wäre er der Retter der Arbeiterklasse und kassiert gleichzeitig Millionen.

Nochmals: nichts ist schlimm daran, wenn man Millionen kassiert, aber dann über den Reichtum von Bill Gates herziehen und Lieder über die Armen zu singen, während man selbst die Kohle mit der Sackkarre durch die Gegend fährt, das paßt einfach nicht.

Warum stellt er sich nicht auf die Bühne und sagt: Ich bin Kapitalist, ich finde den Kapitalismus gut, weil er mich reich macht und ich stehe dazu.

Das fände ich mal 'ne klare Ansage.

Ich verstehe Springsteen mehr als eine Kunstfigur, als eine Art Theaterrolle, die er für seine Fans spielt. Mit der Realität hat das nichts zu tun.

Trotzdem: es wäre schön, wenn wenigstens die Technik funktionieren würde.

Viele Grüße

Michael Kastner


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 Betreff des Beitrags: spaß und nörgler
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:27 

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ich will euch dazu nur eines sagen, nämlich, dass ich verdammt hart arbeiten muss für mein geld und dafür auch eine gewisse leistung erwarte. genau wie man es von mir im job erwartet.

ich kann die springsteen-jünger nicht ertragen die jeden furz von ihm anbeten.

ich bin wahrlich kein nörgler o.ä. aber zu solchen luxus-fans wie es hier manche sind kann ich nur sagen, dass es in der musik von bruche ebenfalls nicht nur um spass geht.

wer die texte verstehen kann und des englischen mächtig ist wird dies bemerkt haben.

wer so hohe moralische ansprüche stellt wie springsteen muss sich auch daran messen lassen.

sorry, dass ich nicht zu denen gehöre die sich jeden mist vorsetzen lassen.

ausserdem habe ich springsteen schon ganz erheblich spielfreudiger gesehen, mit dem schlechten sound wird er sicherlich auch auf der bühne zu kämpfen gehabt haben, trotz monitoren, etc.

ich habe in der festhalle schon unzählige konzerte mit einem fast perfekten sound erlebt, unter anderem auch bei springsteen.

ein bißchen mehr kritikfähigkeit hätte ich euch hier schon zugetraut.

bei den preisen wird es ohnehin bald ein privatkonzert für euch!


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 Betreff des Beitrags: Re: springsteen im freien fall
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:28 
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rankman hat geschrieben:
....
als wäre das alles nicht schon ernüchternd genug gewesen, erklimmt dann auch noch Herr Niedecken die bühne. warum kann der sich nicht mal zurückhalten und muss auf jeder springsteen-tour irgendwo auftauchen und den versuch machen sich irgendwie an dem bunten reigen zu beteiligen? ich vermute langsam, dass seine eigene eitelkeit es einfach nicht zulässt, es nicht zu tun. «hier stehe ich (mit bruce, euerem held), also bin ich» denkt er sich und nervt die fans mit seinem nicht-können. ich habe noch gut das 99er konzert in köln in erinnerung, als herr niedecken bei «hungry heart» aus dem dunkel ins bühnenlicht sprang und weder den text noch sonst irgendetwas vom song konnte. das pfeifkonzert der springsteen-fans hat er wohl ignoriert oder verdrängt.

Solltest Du nicht längst im Kindergarten sein?
Wie Menschen, die vermeintlich erwachsen sind, zumindest aber wohl schon ein gewisses Alter erreicht haben, offenbar ständig diese fixe Idee mit sich rumtragen, ein Herr Niedecken dränge sich immer wieder selber auf und Herr Springsteen beuge sich dann nur immer wieder dem Willen eines Wolfgang Niedecken, der hat nun wirklich jeden Anspruch verloren, ernst genommen zu werden.

rankman hat geschrieben:
der gestrige abend war ein totalausfall, wegen diesem unstimmigen gesamteindruck.

Und auch hier gilt: Kritik ist völlig legitim. Nur, dann sollte sie durchdacht sein, stimmig und vor allem sachlich.
Der Begriff 'Totalausfall' kommt mir auch gerade in den Sinn. Allerdings in einem etwas anderen Kontext....

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 Betreff des Beitrags: Re: springsteen im freien fall
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:46 
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rankman hat geschrieben:


bruce war immer jemand mit sehr hohen moralischen ansprüchen und dann erwarte ich einiges in bezug darauf, wie er die songs interpretiert. er hat es nicht geschafft, die teilweise zynischen inhalte zu vermitteln, sondern hat die songs und texte lieber zu stimmungsknallern mit stadioncharakter unfunktioniert. die bitteren schicksale der personen, um die es in den songs geht, muss man mit einer gehörigen portion galgenhumor rüberbringen und nicht ein «blown away» der guten stimmung wegen zum schunkelcombo-rückwärtsschritt-und-jetzt-alle-mitsingen-hallenchor machen. die personen in denen es in seinen songs geht, können die preise, die herr springsteen seit einigen jahren aufruft sowieso nicht bezahlen und welcher der gestern, in der mehrzahl gut situierten, anwesenden angestellten weiss welch existentielle forderung man los wird wenn man einen song wie «pay me my money down» singt!



Das ist der einzige Absatz Deines Postings, dem ich uneingeschränkt zustimme. Arrangement und Songinhalt passen auf "WSO" nicht zusammen und die stärksten Songs der Konzerte "How can a poor man stand such time and live" sowie "Bring 'em home"(Paris 2006-05-10) fehlen auf dem Album.
Aus Menschenschicksalen Schunkel-Polkas zu machen ist auch für mich schwer nachvollziehbar. Auf den Konzerten im nicht Englisch-sprachigen Europa funktioniert es.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:48 
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Nightdancer hat geschrieben:
17 hochkarätige Musiker standen da auf der Bühne
Ich habe mehrmals gezählt und es waren 16+Wulfgäng

@rankman

deinen ärger verstehe ich wirklich ! 120 flöppen für ein Innenraumticket, daß man vor der Halle für 17 (!) euro erwerben konnte. Da hätte ich glaube ich auch einen Hals. Ich denke durch diese Tatsache ist deine objektive Wahrnehmung gestern etwas getrübt worden....


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 18.05.2006 11:51 
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Lasse hat geschrieben:
Was für ein Streß am frühen morgen, da fand ich unsere gemütliche 4er Runde gestern abend wesentlich entspannter, gelle "Namgar, Jerseylady, None...." :wink:


Ja, deutlich entspannter, fast schon harmonisch... muss wohl am Alkohol gelegen haben... wobei, ich hab ja gar nix getrunken... nunja, wie auch immer, schön zu sehen, dass immer noch jede Menge Leute persönlich beleidigt sind, wenn jemand nicht alles supi fand. Selbst dann, wenn diese Kritik nur rein technisch bzw. wirtschaftlich war und nie direkt auf Bruce' Perfomance bezogen. Da klingt doch ein Echo vom letzten Jahr durch, wo nicht sein durfte, dass es Leute gab, die sich nicht uneingeschränkt amüsiert haben.

Wäre ja echt auch langweilig, wenn sich hier irgend jemand mal als lernfähig erweisen würde... wo kämen wir denn da hin?


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