Lasse hat geschrieben:
Bei einem Bluegrass Festival komme ich mir wahrscheinlich ähnlich verloren vor, wie die Blues Brothers
Obwohl Bluegrass, da gibt es eine recht verwegende Band, die hat eine Metallica Tribute CD rausgebracht, "Fade to Bluegrass", Metallica Klassiker im Bluegrass Stil. Du siehst, Metal und Bluegrass sind nicht sooo weit voneinander entfernt
"Bluegrass ist die vielleicht wichtigste aller US-amerikanischen Volks- oder Folk-Musikrichtungen. Außerhalb Amerikas wird Bluegrass oft mit der Country-Musik gleichgesetzt, er unterscheidet sich von dieser jedoch in zahlreichen Punkten. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist das rein akustische Klangbild, das heutzutage aus Banjo, Fiddle (Geige), Mandoline, Gitarre, Dobro, Kontrabass und Gesang besteht. Die Mandoline ersetzt dabei das Schlagzeug und erzeugt perkussive "Chop"-Schläge auf dem Offbeat. Die Harmonien im Gesang sind zumeist eng in Terz- und Quint-Harmonien geführt"
Auszug aus Wikipedia-Bluegrass
Bluegrass ist nix wo du dich "reinkämpfen" kannst. Entweder es packt dich oder nicht.
Und ich hab auch Verständnis für die Konfusion oder gar Ablehnung.Denn diese Art Musik ist nix was nebenher läuft.
Die meisten Leute hierzulande haben entweder nie etwas davon gehört oder tuen es als Country oder Hillybilly Musik ab.
Für mich ist "We shall overcome" am ehesten ein Bluegrass-Album,kein Folk/Country/Gospel/Blues Album wie es in sämtlichen Besprechungen und Kritiken heißt.
Das einzig "unpassende" sind die Bläser,die Springsteen auf wunderbare Weise "passend" macht.
Auch die Gospel-Einflüsse sind nicht ungewöhnlich,Hank Williams-Klassiker "I saw the Light" ist auf fast jedem Bluegrass-Album zu finden.
Mich hat es vor gut 20 Jahren "gepackt" durch 2 Filme- "Bonnie& Clyde" indem immer wieder Lester Flatts & Earl Scruggs "Foggy Mountain Breakdown" zu hören ist und "Flußfahrt/Beim Sterben ist jeder der Erste-Deliverance" in dem sich ein Gitarrist und ein (etwas schräg aussehender
) Banjospieler ein musikalisches Duell liefern-Dueling Banjos halt.
Von da an war ich infiziert.
Aber ich kenne niemanden aus meinen Bekanntenkreis den ich "überzeugen" konnte. Entweder man sagte sofort "Jesses,ist das geil" oder "Puh,das ist ja nervtötend" (meine Frau z.B.
)
Ich könnte mir vorstellen das einige User noch nie mit einer derartigen Musik konfrontiert wurden. Diejenigen die merken das sie es "packt" werden vielleicht demnächst ein paar Bluegrass-Alben im Schrank stehen haben. Die sich verwundert am Kopf kratzen und mit den Augen rollen
werden auch in Zukunft keinen Zugang finden.
Ich bekomme nach über einem Jahr immer noch keinen Zugang zu "Devils& Dust",und dieses Album ist weiß Gott typischer Springsteen als es "We shall overcome" je werden wird.
Eins glaube ich aber versprechen zu können...wenn sich die Zuschauer auf das Konzert einlassen (die anderen sollten sowieso zu Hause bleiben) sollte die Halle beben.
Was ich an Stimmung bisher bei Bluegrass Konzerten erlebt habe war einzigartig.
Empfehlung: Bluegrass-The World Greatest Show (Seldome Scene/Country Gentleman/New South)........da ist ne Instrumental-Fassung von "The House of the Rising Sun"drauf,da wirfste dich weg.
Wer eher ein Zugang zu "Irish-Folk" hat,wird die Verwandtschaft zu Bluegrass auch erkennen,genauso wie die "Chieftains". "Down the old Plank Road" macht das mehr als deutlich.