Bruce Springsteen Forum

Eine sehr gute und ausführliche Beschreibung ist Dir gelungen, ulriwag.

Ich war selbst nur in vier Ländern: Österreich, Deutschland, Italien und Schweiz.

Österreich nur das Ernst-Happel-Stadion in Wien, Italien nur das San Siro in Mailand und Schweiz nur das Zürcher Letzigrund-Stadion.
In Deutschland war ich in den folgenden Stadien: FFM (hieß zu meiner Zeit "Commerzbank-Arena"), Olympiastadion München, Olympiastadion Berlin und Zentralstadion Leipzig.

Ich bin immer an verschiedenen Plätzen gewesen (vorne, mittig, hinten gestanden und auch gesessen).

Sieger ist natürlich das San Siro in Mailand. Wobei ich bei meinem letzten Konzert (Erster Abend 2016) einen ungünstigen Block erwischt hatte, aber ich konnte oft stehen und wurde zum Glück nicht von meinem Hinteren zum Sitzen ermahnt, meine direkten Sitznachbarn hatten Pech, sie wurden ständig gemaßregelt, wenn sie stehen wollten. Und mein anderer Sitznachbar, der eindeutig ein Italiener war, war ziemlich stoisch drauf - bis "Jungleland" kam und er sich dann vom Platz erhob und das legendäre Solo auf einem imaginären Klavier spielte.

Die Konzerte in Deutschland habe ich alle in positiver Erinnerung, besonders Frankfurt/Main 2012, München 2013 und Leipzig 2013. Nach wie vor unverständlich war das Gequatsche von zwei Burschen vor mir in München 2016 im FOS-Bereich, als Bruce zum Schluss "For You" sang. In Berlin 2016 hat mich das Herumgerenne der Leute mit hocherhobenen Mobiltelefonen (ich war auch im FOS-Bereich) während "Hungry Heart" ziemlich genervt.

Wien sehe ich immer mit gemischten Gefühlen, dort erlebte ich mein allererstes Konzert von Bruce Springsteen (Die Leute um uns herum, wir standen hinter der Absperrung, waren wirklich oasch.), das zweite in 2009 war auf Neusprech "mega" und das letzte in 2012 war mein weniger gutes Konzert. (Sound war miserabel und die Leute um uns herum waren nicht sehr aufmerksam.)

Zürich habe ich einmal hinten gehabt (Das war 2012 und ich war die einzige, die "Don't Look Back" erkannt hat, ansonsten spürte ich ein bemüht enthusiastisches Publikum; das zweite und letzte Mal war ich weiter vorn und es war gut - aber das ist auch dem sehr gemischten Publikum geschuldet, weil für das letzte Konzert der Europa-Tournee 2016 Tramps aus vielen verschiedenen, auch nicht-europäischen Ländern angereist sind.)

Im Grunde genommen kann es keine Garantie geben, ich habe im Laufe der Zeit auch mit anderen Tramps über die Konzerte gesprochen und wenn es dann hieß, "Ah, Du warst auch auf dem Konzert?", stellte es sich manchmal heraus, dass wir beide zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren, aber halt woanders gesessen/gestanden sind und den Eindruck gewannen, wir hätten völlig unterschiedliche Konzerte besucht.

Aber: Die Konzerte von Bruce Springsteen müssen gut sein. Denn sonst würden wir ja auf keine von seinen Konzerten mehr gehen wollen, oder?

Greetinx, S.

Eine Ergänzung noch zu den USA. Ich glaube, die Leute gehen dort mit einem anderen Anspruch in ein Konzert, genauso wie z. B. zu Sportveranstaltungen: Sie wollen unterhalten werden. Sie lassen sich gerne animieren und mitreißen, reißen aber selber erstmal nichts. Bei Sportveranstaltungen ist die Stadionregie für Stimmung verantwortlich und bei Konzerten halt der Künstler bzw. die Band. Dann springt der Funke durchaus über und die Leute stehen und tanzen auch oben auf den Rängen.

Ich finde, die Amis wollen etwas bedient werden. Aber sie kennen die Texte oft besser und singen lautstark mit. Und sie tanzen gern dazu. Bei ruhigen Stücken allerdings geht man gerne mal Getränke holen etc . So richtig fanatisch wie in Südeuropa sind sie nie

Wie sieht es bei holländischen Publikum aus? Immerhin hat er ja auch Wurzel dort und einen holländischen Namen. So könnten ihn ja auch die Holländer als Landsmann betrachten