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BeitragVerfasst: 20.06.2016 15:25 
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Hier noch ein paar grundsätzliche Gedanken, die ich auch eben auf FB gepostet habe, dürft mich anschließend gerne "zerlegen" :devil :

Meines Erachtens war es ein großer Fehler, die Tour überhaupt nach Europa zu bringen. Natürlich erfreue auch ich mich daran, wenn Bruce auf Tour zu uns kommt. Nicht jeder kann sich einen Trip in die USA leisten. Aber ohne ein neues Album, macht eine Tour wenig bis keinen Sinn. So etwas kannte man bisher nur von anderen Classic Acts, die ihr 17. Best-Of-Album promoten wollen. Wenn die ursprüngliche Intention der (US-)Tour das Promoten der River-Box war, muss man schon ernsthaft hinterfragen, weshalb er dann keine Outtakes in den USA gespielt hat? Das macht doch überhaupt keinen Sinn?

Die Tour hätte in den USA beendet werden sollen, er hätte im Frühjahr oder im Laufe dieses Jahres das längst fertige Solo-Album herausbringen und dann dazu touren sollen. Niemand wäre überrascht gewesen, wenn es zu der Box keine Tour gegeben hätte.

Ich erkläre mir das jetzt Erlebte so, dass Bruce zu dem Zeitpunkt, als Bruce und Landau (habt Ihr gestern in Berlin gesehen, dass Landau zum Ende des Konzertes rechts am Bühnenrand stand und das eine oder andere Mal den Kopf geschüttelt hat, das ich so gedeutet habe, dass er auch heute noch von seinem Schützling absolut fasziniert ist) die Europa-River-Tour geplant haben, überhaupt noch nicht bewusst war, dass das Spielen des gesamten Albums mit der Zeit einfach zu langweilig wird. Dann waren irgendwann die Termine für Europa gemacht und Bruce war in einer Zwickmühle, was er jetzt machen soll. Hinzu kommt der Fakt, dass die E Streeters auch nicht jünger werden und Bruce jederzeit damit rechnen muss, dass ein weiteres Band-Mitglied nicht mehr sein wird. Also, noch schnell die Gunst der Stunde nutzen und noch einige Shows nach alter bewährter Rezeptur in Europa spielen. Es gab jetzt kein zurück mehr, also hat er sich entschlossen, vom River-Konzept abzuweichen, erst ein bisschen, dann immer mehr. Das Resultat sind Shows wie sie die Hardcore-Fans eigentlich nicht brauchen, alle anderen - und das ist die große Mehrheit - aber begeistern. Der casual Fan sieht ein Springsteen-Konzert wie jedes andere Konzert eines x-beliebigen Künstlers auch und will vor allem die Hits bzw. bekannteren Songs hören. Und genau das serviert ihnen Bruce nunmehr. Bruce sind die Hardcore-Fans auf dieser Tour weitestgehend egal. Er spielt jetzt mal nur für die Casuals!

Letztlich liefert er und 95 Prozent der Konzertbesucher gehen mehr oder weniger zufrieden nach Hause (wenn da nicht der oft miserable Sound wäre), weil sie genau das bekommen, was sie erwarten. Und dass Bruce, der ja eigentlich mit seinen 66 Jahren auch längst in Rente ist, "Dienst nach Vorschrift" macht , kann man ihm kaum verdenken. Er muss niemandem mehr etwas beweisen und hat derzeit mangels neuem Album auch nichts Relevantes zu sagen. Herauskommen Standard-Shows, in denen ein Song meist unstrukturiert an den anderen gepackt wird. Er macht sich ja auch keine großartige Mühe, irgendetwas Besonderes darzubieten, sondern setzt das Erfolgskonzept der Touren seit 2009 mehr oder weniger fort. Man kann das auch Bequemlichkeit nennen, was ich ihm ebenso wenig verdenken kann. Das macht er aber so gut und professionell wie kein anderer, aber wie oben beschrieben liegt der Kardinalfehler darin, dass es diese Tour nie hätte geben dürfen.

Es wird Zeit, dass die Tour zu Ende geht, endlich ein neues Album kommt mit einer Tour, die ein Konzept verfolgt und wieder frisch wirkt. Ich bin sicher, dass so etwas wieder kommt und er einmal mehr allen Kritikern und Nörglern beweisen wird, dass er auch noch andere Touren und Shows spielen kann als das, was wir momentan so seit 2009 erleben.

Und ja, ich habe vor allem gestrige Show in Berlin sehr genossen, obwohl es Standard war! Aber hätte ich wirklich etwas verpasst oder vermisst, wenn ich M und B 2016 nicht besucht hätte? Nicht wirklich (außer das Treffen bekannter Tramps :-) )!


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 16:37 
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Die Setlist von 1-10 liest sich ja komplett anders als in München. Freut mich für die, die dort waren! 8)
Ich wäre zu gern dabei gewesen.
Dass er bei "Waiting on a sunny day" wieder ein Kind auf die Bühne geholt hat, da dachte ich es wäre eine Ausnahme oder Spontanaktion in München gewesen-> aber scheinbar nicht :? naja...dass das dann die eingefleischten Fans stört, die von Konzert zu Konzert mitreisen ist schon verständlich :wink:


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 16:59 
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Ganz großes Kino gestern in Berlin, Highlights für mich waren gestern Backstreets und wenn ich mich nicht irre, die Deutschland Premiere von It's Hard to be a Saint in the City.

Was für mich nicht so gefällt, er spielt viel zu wenig von The River in Europa.
Wieso nicht mal im Zugaben Teil Ramrod oder Cadillac Ranch ?

Trotzdem, die Shows die ich jetzt besucht ( Barcelona meine persönliche Nr.1 bis jetzt) habe, waren alle Intensiv von der Bruce und der E -Street Band vorgetragen, selbst wenn er in München angeschlagen war, war es eine Klasse Show.


Zuletzt geändert von Santafe am 20.06.2016 17:01, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 20.06.2016 16:59 
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eastwood hat geschrieben:
Ich stand ganz vorne, direkt vor dem Center Stage. Ich habe ganz viele schöne Fotos gemacht. Ich glaube, eine bessere Perspektive gibt es echt nicht. Ich werde von diesem Konzert wieder ein Fotobuch machen. Wer dann Interesse daran hat kann sich gerne melden. Wenn jemand noch ein paar schöne Fotos in einer halbwegs guten Auflösung hat, kann sie mir gerne schicken. Ich melde mich dann wenn es fertig ist.

Zum Konzert:

Endlich habe ich backtreets bekommen.
Um es kurz zu machen: mein schönstes Konzert ever.


mir ging es genauso.. Berlin gestern steht gaaanz weit oben im Ranking, wenn nicht sogar auf Platz 1 - meine Favoriten waren gestern der Opener mit Adam, My Lucky Day, She's the One und Candys Room und und und... mir hats einfach gefallen

Ich hätte sehr großes Interesse an einem Fotobuch, sehr gern sogar 2

ich habe auch ein paar Fotos - stand am linken Steg. ich schick dir mal ne PN - sind nur Handyfotos und auch nicht viele.


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:18 
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Was für ein Konzert.
Dies Mal mit mehr Übersicht und nicht aus dem Pit.
Aber auf den Rängen war von Anfang an super Stimmung.
Der Sound zunächst grottig, dann: ging so. Schade, dass die das nicht besser in den Griff bekommen.
Der Boss: Von Anfang an gut drauf. Die ersten zehn/zwölf Stücke waren der Hammer, schon der opener Adam mutig, um dann gleich mit Badlands weiterzumachen
Später dann eine Greatest Hits Show. Ohne Punkt und Komma. Früher hat er mehr geredet zwischendurch. Hier gleich in einem durch. 3. 21 lang.
Zuerst war ich enttäuscht, als ich hörte, er spielt in Europa keine full album show. Im Nachhinein muss ich sagen: Er hat damit die Herzen vieler gewonnen, die nicht zu den hardcore-fans gehören.
Und: von meiner ersten Show – The River Tour Berlin 1981 – hat er immerhin etwa 10 Nummern gespielt. Von The River sind fünf übrig geblieben.
Richtig schade: auf den Seitenleinwänden war immer nur er selbst zu sehen. ich hätte gern auch etwas mehr von der E-Street-Band gesehen.
41 Shots aktuell und sehr bewegend, ebenfalls Thunder Road solo allein.

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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:22 
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Also mir persönlich ist es vollkommen Wurst ,ob einer 20,30 oder 40 Jahre Springsteen Fan ist. Fakt ist ,wenn sich Leute im PIT aufhalten die keine Ahnung von den Songs haben und sich bei ruhigen Liedern permanent unterhalten ist das einfach zum Erbrechen. Daher nochmal, mir sind die Fans von früher ,die schon morgens am Stadion waren um in den FOS Bereich zu kommen, wesentlich lieber, als die die sich die Tixs bei Viagogo oder sonstigen Scalpern leisten können,bei Eventim gab es ja kaum Chancen,und dann plärren ,weil er Zitat: Born to the USA nicht gespielt hat.( passiert 2012 oder 13).


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:24 
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http://www.berliner-zeitung.de/kultur/musik/bruce-springsteen-konzert-selig-sind-die--die-dabei-waren-24257916

http://www.tagesspiegel.de/berlin/konzert-im-olympiastadion-bruce-springsteen-gibt-vollgas-in-berlin/13757082.html

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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:29 
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Boss Stone hat geschrieben:
Ich hab noch paar Fragen an die Gemeinde :
-In Stoneskreisen werden auch Songsnippets immer in die Setlist aufgenommen, warum ist das hier nicht so ? Oder zählen nur komplette Songs ?
Gestern gabs wenn ichs noch richtig zusammenbekomme "Can I Get A Witness" und "People Get Ready"
-Die Candy Box hab ich zwar auf dem Screen groß gesehen aber fast nur auf das Innenleben geachtet (Boss, Led Zep, Dave Grohl Poster usw.) nun las ich irgendwo das die Box außen mit Kondomen oder Bonbons beklebt war.....kann das jemand bestätigen bzw. aufklären ? Ich hoffe mal es waren keine benutzten...... :lol:


OK die zweite Frage hat sich wohl erledigt, das waren am Candys Room wohl passenderweise doch Bonbons (Kondome hätten aber auch gepasst) :D

Dafür eine neue Frage.
Hab mir neben dem limitierten Eventshirt auch den Download-Code gekauft am Merchstand. Bin zwar angemeldet bei bruce.net weiß allerdings ncht wie lange es üblicherweise dauert bis es das Konzert dann dort als Download gibt

@ eastwood : An dem Fotobuch hätte ich auch Interesse, hab allerdings auch nur einige wenige Fotos und davon sind die meisten sicher schlechter als deine Pics von ganz vorn. An den Kosten würd ich mich natürlich beteiligen.
Schicke dir noch ne PN.


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:30 
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Tramp69 hat geschrieben:
fortuna95 hat geschrieben:
Muss ich jetzt wohl wieder der sein, der in die Suppe spuckt. Und nachdem ich jetzt meine erste Show auf der Tour gesehen habe, darf ich ja nun auch erster Hand meckern.

Ich fange mal so an: Als Bruce die E Street Band aufgelöst hat, hat er gesagt, er wolle vermeiden, dass sich die gleichen Rituale immer wiederholen. Für mich war das immer des Beste an Bruce, dass er immer was Neues versucht hat. Angefangen von der Tunnel of Love Tour, wo er auf dem Höhepunkt seines Erfolgs die Shows total umgebaut hat. Das ging weiter bis zu den Solo Tourneen und den Seeger Sessions. Man konnte immer drüber streiten, aber jede Tour hatte so ihre neue Idee.

Genützt hat das auch den E Street Shows. In den letzten Jahren waren die Konzerte musikalisch so viel vielseitiger, dass sie immer anders waren, immer Überraschungen, immer unberechenbar. So hat Bruce es vermieden, einer dieser alten Standard Rockstars à la Stones zu werden.

Tja, und die Tour jetzt und auch die Show gestern, das sind halt die alten Rituale. Bruce versucht gar nicht mehr, das anders zu machen. Es funktioniert halt. Aber es ist damit eben auch nur noch ein Event, bei dem man sich gegenseitig feiert. Weit hinter Bruces eigenen Ansprüchen - und meinen eben auch.

Das Kernproblem bleibt, dass er das Grundkonzept der Tour über den Haufen geworfen hat, ohne sich was anderes einfallen zu lassen. Einen Rahmen der Show durch die River Songs, das eine oder andere Outtake Man kann ja darüber diskutieren, wie das jetzt mit dem River Album in voller Länge im Stadion ist. Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass es Darlington County und Working On The Highway sein müssen, wenn es auch I'm A Rocker, Crush On You oder von mir aus Cadillac Ranch und Ramrod. So bleibt es eben bei den alten Ritualen, mit dem absoluten Tiefpunkt Sunny Day.

Ihre Momente hatte die Show trotzdem. Höhepunkt auf jeden Fall American Skin. Hier hat Bruce angedeutet, dass er immer noch mehr könnte, wenn er denn wollte. Auch Backstreets war fantastisch. Und Thunder Road akustisch für mich am Ende fast ein wenig versöhnlich. Und immerhin versucht er auch eine paar mehr neuere Songs einzubauen, wie My Lucky Day.

Wie an anderer Stelle gesagt, von der Tour erwarte ich nichts mehr. Bleibt mir auf das neue ALbum zu erwarten mit einer neuen Tour mit neuen Highlights.

Ich stimme Dir nach wie vor in Deiner grundsätzlichen Kritik zu. Ich habe mich längst damit abgefunden, dass dies nicht mehr die River-Tour ist, sondern lediglich eine Art Fortsetzung der letzten Touren, mittlerweile gänzlich ohne erkennbarem Konzept. Aber wenn man sich einmal damit abgefunden hat, kann man die Shows durchaus genießen und selbst diese Routine-Shows, die Bruce jetzt abliefert, übertreffen alles, was es sonst so an Live-Rock-Musik in dieser Größenordnung gibt. Ich hatte gestern auf jeden Fall sehr viel Spaß, was vor allem auch daran lag, dass 95 Prozent der Leute im Stadion wahrscheinlich nur dieses eine Konzert besuchen und alle begeistert waren, zumindest was ich so mitbekommen habe. Wir haben in Europa einfach das Pech, dass Bruce zu groß ist und daher mit sehr wenigen Ausnahmen nur in diesen Stadien spielt. So war dann auch die einzige Kritik, die ich so vernommen habe, dass der Sound wieder einmal in weiten Teilen des Stadions miserabel gewesen sein soll (bei uns im PIT war er OK, obwohl der Klang wiederum in M besser war). Ach ja, und dass Bruce nur noch so wenig erzählt, wurde auch mehrfach bedauert.

Ich brauche allerdings auch keine weitere Show dieser Tour aus den von Dir genannten Gründen mehr, sondern freue mich auf das lang erwartete Solo-Album und eine dann hoffentlich folgende Tour ohne E Street Band, muss wegen mir nicht zwingend solo sein, aber die E Street Band sollte er für die nächsten 5 Jahre in den Urlaub schicken und gerne mal mit anderen Musikern was machen, um endlich mal wieder etwas neues zu hören.


Stimme Dir bis zur 99% zu tramp69, das mit den 5 Jahren ohne E-Street Band aber nicht :wink:


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:37 
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Beiträge: 8
Tramp69 hat geschrieben:
Hier noch ein paar grundsätzliche Gedanken, die ich auch eben auf FB gepostet habe, dürft mich anschließend gerne "zerlegen" :devil :

Meines Erachtens war es ein großer Fehler, die Tour überhaupt nach Europa zu bringen. Natürlich erfreue auch ich mich daran, wenn Bruce auf Tour zu uns kommt. Nicht jeder kann sich einen Trip in die USA leisten. Aber ohne ein neues Album, macht eine Tour wenig bis keinen Sinn. So etwas kannte man bisher nur von anderen Classic Acts, die ihr 17. Best-Of-Album promoten wollen. Wenn die ursprüngliche Intention der (US-)Tour das Promoten der River-Box war, muss man schon ernsthaft hinterfragen, weshalb er dann keine Outtakes in den USA gespielt hat? Das macht doch überhaupt keinen Sinn?

Die Tour hätte in den USA beendet werden sollen, er hätte im Frühjahr oder im Laufe dieses Jahres das längst fertige Solo-Album herausbringen und dann dazu touren sollen. Niemand wäre überrascht gewesen, wenn es zu der Box keine Tour gegeben hätte.

Ich erkläre mir das jetzt Erlebte so, dass Bruce zu dem Zeitpunkt, als Bruce und Landau (habt Ihr gestern in Berlin gesehen, dass Landau zum Ende des Konzertes rechts am Bühnenrand stand und das eine oder andere Mal den Kopf geschüttelt hat, das ich so gedeutet habe, dass er auch heute noch von seinem Schützling absolut fasziniert ist) die Europa-River-Tour geplant haben, überhaupt noch nicht bewusst war, dass das Spielen des gesamten Albums mit der Zeit einfach zu langweilig wird. Dann waren irgendwann die Termine für Europa gemacht und Bruce war in einer Zwickmühle, was er jetzt machen soll. Hinzu kommt der Fakt, dass die E Streeters auch nicht jünger werden und Bruce jederzeit damit rechnen muss, dass ein weiteres Band-Mitglied nicht mehr sein wird. Also, noch schnell die Gunst der Stunde nutzen und noch einige Shows nach alter bewährter Rezeptur in Europa spielen. Es gab jetzt kein zurück mehr, also hat er sich entschlossen, vom River-Konzept abzuweichen, erst ein bisschen, dann immer mehr. Das Resultat sind Shows wie sie die Hardcore-Fans eigentlich nicht brauchen, alle anderen - und das ist die große Mehrheit - aber begeistern. Der casual Fan sieht ein Springsteen-Konzert wie jedes andere Konzert eines x-beliebigen Künstlers auch und will vor allem die Hits bzw. bekannteren Songs hören. Und genau das serviert ihnen Bruce nunmehr. Bruce sind die Hardcore-Fans auf dieser Tour weitestgehend egal. Er spielt jetzt mal nur für die Casuals!

Letztlich liefert er und 95 Prozent der Konzertbesucher gehen mehr oder weniger zufrieden nach Hause (wenn da nicht der oft miserable Sound wäre), weil sie genau das bekommen, was sie erwarten. Und dass Bruce, der ja eigentlich mit seinen 66 Jahren auch längst in Rente ist, "Dienst nach Vorschrift" macht , kann man ihm kaum verdenken. Er muss niemandem mehr etwas beweisen und hat derzeit mangels neuem Album auch nichts Relevantes zu sagen. Herauskommen Standard-Shows, in denen ein Song meist unstrukturiert an den anderen gepackt wird. Er macht sich ja auch keine großartige Mühe, irgendetwas Besonderes darzubieten, sondern setzt das Erfolgskonzept der Touren seit 2009 mehr oder weniger fort. Man kann das auch Bequemlichkeit nennen, was ich ihm ebenso wenig verdenken kann. Das macht er aber so gut und professionell wie kein anderer, aber wie oben beschrieben liegt der Kardinalfehler darin, dass es diese Tour nie hätte geben dürfen.

Es wird Zeit, dass die Tour zu Ende geht, endlich ein neues Album kommt mit einer Tour, die ein Konzept verfolgt und wieder frisch wirkt. Ich bin sicher, dass so etwas wieder kommt und er einmal mehr allen Kritikern und Nörglern beweisen wird, dass er auch noch andere Touren und Shows spielen kann als das, was wir momentan so seit 2009 erleben.

Und ja, ich habe vor allem gestrige Show in Berlin sehr genossen, obwohl es Standard war! Aber hätte ich wirklich etwas verpasst oder vermisst, wenn ich M und B 2016 nicht besucht hätte? Nicht wirklich (außer das Treffen bekannter Tramps :-) )!



Danke, das würde ich 1:1 unterschreiben! Ich vermisse seine Erzählungen und bin irritiert vom Runterrasseln eines Songs nach dem anderen. :(


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:51 
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Tramp69 hat geschrieben:
Hier noch ein paar grundsätzliche Gedanken, die ich auch eben auf FB gepostet habe, dürft mich anschließend gerne "zerlegen" :devil :

Meines Erachtens war es ein großer Fehler, die Tour überhaupt nach Europa zu bringen. Natürlich erfreue auch ich mich daran, wenn Bruce auf Tour zu uns kommt. Nicht jeder kann sich einen Trip in die USA leisten. Aber ohne ein neues Album, macht eine Tour wenig bis keinen Sinn. So etwas kannte man bisher nur von anderen Classic Acts, die ihr 17. Best-Of-Album promoten wollen. Wenn die ursprüngliche Intention der (US-)Tour das Promoten der River-Box war, muss man schon ernsthaft hinterfragen, weshalb er dann keine Outtakes in den USA gespielt hat? Das macht doch überhaupt keinen Sinn?

Die Tour hätte in den USA beendet werden sollen, er hätte im Frühjahr oder im Laufe dieses Jahres das längst fertige Solo-Album herausbringen und dann dazu touren sollen. Niemand wäre überrascht gewesen, wenn es zu der Box keine Tour gegeben hätte.

Ich erkläre mir das jetzt Erlebte so, dass Bruce zu dem Zeitpunkt, als Bruce und Landau (habt Ihr gestern in Berlin gesehen, dass Landau zum Ende des Konzertes rechts am Bühnenrand stand und das eine oder andere Mal den Kopf geschüttelt hat, das ich so gedeutet habe, dass er auch heute noch von seinem Schützling absolut fasziniert ist) die Europa-River-Tour geplant haben, überhaupt noch nicht bewusst war, dass das Spielen des gesamten Albums mit der Zeit einfach zu langweilig wird. Dann waren irgendwann die Termine für Europa gemacht und Bruce war in einer Zwickmühle, was er jetzt machen soll. Hinzu kommt der Fakt, dass die E Streeters auch nicht jünger werden und Bruce jederzeit damit rechnen muss, dass ein weiteres Band-Mitglied nicht mehr sein wird. Also, noch schnell die Gunst der Stunde nutzen und noch einige Shows nach alter bewährter Rezeptur in Europa spielen. Es gab jetzt kein zurück mehr, also hat er sich entschlossen, vom River-Konzept abzuweichen, erst ein bisschen, dann immer mehr. Das Resultat sind Shows wie sie die Hardcore-Fans eigentlich nicht brauchen, alle anderen - und das ist die große Mehrheit - aber begeistern. Der casual Fan sieht ein Springsteen-Konzert wie jedes andere Konzert eines x-beliebigen Künstlers auch und will vor allem die Hits bzw. bekannteren Songs hören. Und genau das serviert ihnen Bruce nunmehr. Bruce sind die Hardcore-Fans auf dieser Tour weitestgehend egal. Er spielt jetzt mal nur für die Casuals!

Letztlich liefert er und 95 Prozent der Konzertbesucher gehen mehr oder weniger zufrieden nach Hause (wenn da nicht der oft miserable Sound wäre), weil sie genau das bekommen, was sie erwarten. Und dass Bruce, der ja eigentlich mit seinen 66 Jahren auch längst in Rente ist, "Dienst nach Vorschrift" macht , kann man ihm kaum verdenken. Er muss niemandem mehr etwas beweisen und hat derzeit mangels neuem Album auch nichts Relevantes zu sagen. Herauskommen Standard-Shows, in denen ein Song meist unstrukturiert an den anderen gepackt wird. Er macht sich ja auch keine großartige Mühe, irgendetwas Besonderes darzubieten, sondern setzt das Erfolgskonzept der Touren seit 2009 mehr oder weniger fort. Man kann das auch Bequemlichkeit nennen, was ich ihm ebenso wenig verdenken kann. Das macht er aber so gut und professionell wie kein anderer, aber wie oben beschrieben liegt der Kardinalfehler darin, dass es diese Tour nie hätte geben dürfen.

Es wird Zeit, dass die Tour zu Ende geht, endlich ein neues Album kommt mit einer Tour, die ein Konzept verfolgt und wieder frisch wirkt. Ich bin sicher, dass so etwas wieder kommt und er einmal mehr allen Kritikern und Nörglern beweisen wird, dass er auch noch andere Touren und Shows spielen kann als das, was wir momentan so seit 2009 erleben.

Und ja, ich habe vor allem gestrige Show in Berlin sehr genossen, obwohl es Standard war! Aber hätte ich wirklich etwas verpasst oder vermisst, wenn ich M und B 2016 nicht besucht hätte? Nicht wirklich (außer das Treffen bekannter Tramps :-) )!


Als ich mitbekommen habe, das er auch nach Europa kommt, habe ich gehofft, das es eine reine Hallen Tour wird, so wie 1992 oder 2007, aber dann wären die Schwarzmarktpreise explodiert.
Wie du schon mal erwähnt hast, ist Bruce in Europa angesagter als in den USA, bis auf den US Ost Küsten Städten Philly, Boston und New Jersey.
Die Europa Tour macht er vielleicht nur aus einem einzigen Grund, die nächste E-Street Band Tour wird es erst 2019/20 wieder geben und eine diesjährige Tour ohne Europa wäre eine lange Durststrecke für uns Europäer gewesen ( 2013 bis 2019 bedeutet 7 Jahre keine Tour in Europa und das wollte Bruce uns nicht antun :)).


Zuletzt geändert von Santafe am 20.06.2016 17:57, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 20.06.2016 17:52 
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Tramp69 hat geschrieben:
Es wird Zeit, dass die Tour zu Ende geht, endlich ein neues Album kommt mit einer Tour, die ein Konzept verfolgt und wieder frisch wirkt. Ich bin sicher, dass so etwas wieder kommt und er einmal mehr allen Kritikern und Nörglern beweisen wird, dass er auch noch andere Touren und Shows spielen kann als das, was wir momentan so seit 2009 erleben.


Bei einem Soloalbum wäre ich bei Dir. Wenn`s ein E Street Album wird würde die Tour genauso ablaufen wie die aktuelle Tour...mit vielleicht 2-3 neuen Songs...wenn man Glück hat :wink:

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Ehrensheriff


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 18:25 
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Ich möchte gerne die Waiting on a sunny day Diskussion wieder eröffnen :

https://www.youtube.com/watch?v=_L4_8Lz-sKc

:D :D :D

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Was für ein tolles Konzert. Es hat auch einfach alles gestimmt. Schon die Leute vorm Stadion waren alle super gut drauf und wir haben echt nette Leute kennen gelernt. Dann gleich vorne, hinter der Absperrung im Innenraum, fand ich den Sound viel besser als in München. Dort auch wieder super gut gelaunte Leute um mich herum. Z. B. drei Besucher, die zum ersten Mal beim Bruce-Konzert waren und die absolut begeistert waren. Da hat sich wieder mal bewahrheitet: Es gibt Bruce Springsteen Fans und solche, die noch nie auf einem Konzert von ihm waren :D . Ihre Begeisterung fand ich sehr erfrischend. Und, #eastwood, auch ich liste es unter eines der besten Konzerte, die ich live erlebt habe. Es kamen auch gleich Erinnerungen an Frankfurt 2012 auf :D . Einfach großartig.


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BeitragVerfasst: 20.06.2016 19:18 
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youngest fan hat geschrieben:
Ich möchte gerne die Waiting on a sunny day Diskussion wieder eröffnen :

https://www.youtube.com/watch?v=_L4_8Lz-sKc

:D :D :D


unfassbar geil!!!

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"This goes to show, the E Street Band is 100% live!"
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