Bruce Springsteen Forum

Das Review ist immer noch und bleibt offenbar unter "Stadtbezirk Lindenthal" stehen. Zusammen mit dem Wochenmarkt in Widdersdorf....

ksta - online, der Offenbarungseid des Kölner Journalismus....

Und in der Kölnischen Rundschau fand Bruce bisher (zumindest online) überhaupt nicht statt.

Aus irgendeinem Grund geht es mir genauso.
Das Konzert war gut, keine Frage. Bruce war stark bei Stimme und bester Laune, die Band war meiner Meinung nach in toller Spiellaune, auch wenn es keine ausgedehnten Solis gab, es gab Songs, bei denen ich berührt war und Pippi in den Augen hatte, aber

aber... irgendetwas hat emotional gefehlt... Ich hatte zum ersten Mal nach einem Bruce-Konzert nicht das Gefühl etwas Phantastisches erlebt zu haben - und ich weiss immer noch nicht warum.

Zwar fand ich sie Setliste auch nicht soooo besonders, aber das ist es nicht. Ich hab im Vorfeld auch eine Brucikalische Pause eingelegt, kann also nix totgedudelt haben...

Die Boots der Tour, die ich mir seitdem Konzert gezogen habe gefallen mir, also liegt es nicht grundsätzlich an der Musik... irgendwie bin ich ein wenig ratlos.

Nach 4 Tagen muss ich dann auch mal meine Eindrücke vom Konzert loswerden. Von allen 14 Konzerten bei denen ich bisher war für mich sicher das emotionalste.

Am Nachmittag Little Steven im Hotel getroffen. Allein das war schon unglaublich. Er war super nett und wir haben uns kurz unterhalten. In dem Gespräch habe ich dann auch einen Songwunsch für den Abend genannt zu dem er nur sagt "That's a good idea"... Trotzdem erwartet man ja nicht, dass er am Ende vielleicht wirklich zu Bruce geht und ihm sagt " Ich hab da dieses Mädchen getroffen und die hat sich Song X gewünscht..."

Jedenfalls, das Konzert fängt an und ich war schon sehr begeistert vom Opener. Bruce spielt und spielt und miteinem Mal passiert es- die ersten Töne von Darlington County. Der Song, den ich mir am Nachmittag gewünscht hatte.
Natürlich kann es Zufall sein, dass es in die Setlist genommen wurde und es nichts mit meinem Wunsch am Nachmittag zu tun hatte. Aber trotzdem war ich in dem Moment der glücklichste Mensch der Welt. Und bin dementsprechend auch gar nicht in der Lage das Konzert neutral zu betrachten....

Grüße von einem Tramp aus vergangenen Tagen zurück. Schade, wäre schön gewesen, sich mal wieder zu treffen.

Zumindest schien mir Darlington County nicht wirklich geplant (der Mix mit Honky Tonk Woman, da bin ich mir nicht sicher, ob das so geplant war). Immer schön, wenn sich solche Wünsche erfüllen. Erinnert mich an München 2003 - als ein lieber Tramp Bruce einen Zettel mit "Backstreets" zugesteckt hat (da haben wir ihn vor dem Hotel kurz gesehen und unter anderem auch Nils, Patti und den Big Man getroffen *seufz*) - und dann kam Backstreets am Konzert. Lauer Sommerabend in München, Sherry Darling der Opener - auch ein unvergeßlicher Abend.

Muenchen 2003 war doch Born In The USA Solo Acoustic Opener oder nicht? War zwar nicht da, aber Sherry Darling kam spaeter. (In Udine war es dafuer sechs Jahre spaeter Opener)


(Falls sich jemand ueber die fehlenden Umlaute wundert, schreibe von Italien, geht net anders)

Ja, wirklich geplant wirkte es nicht. Aber es ist einfach unvorstellbar, dass Steve es ihm gesagt hat. Und selbst wenn nicht, die Vorstellung, dass Little Steven in dem Moment vielleicht dran denkt, dass jemand in dieser Menschenmasse noch glücklicher ist als alle anderen ist auf der einen Seite unglaublich auf der anderen total schön.

Aber die Illusion und die Erinnerung an das alles kann mir jetzt keiner mehr nehmen und ich bin einfach nur unendlich dankbar für diesen Tag.

Deine Geschichte ist auch toll Ich finde es einfach immer wieder wahnsinnig schön, wie sehr Bruce auf sowas eingeht. 90% aller anderen Bands und Musiker sind so Wünsche ja eher egal...

Du hast recht! Wirklich, schön langsam krieg ich auch alles durcheinander.

Schöne Grüße nach Italia! Übrigens, hier wird an der Lotterie gezweifelt, falls du was genaues hörst, bitte im Milano-Thread posten, mille grazie.

Stimmt, auch das macht Bruce und die E Street Band aus.

Danke, ich schaue als mal rein, werde aber trotzdem erst morgens da sein, sage Dir aber bescheid

@BornToRun75: Ich kann Dir das natürlich auch nicht erklären. Vielleicht hilft es aber, dass es mir irgendwie ähnlich geht. Ich bin keineswegs enttäuscht oder so, aber irgendwie fehlt mir was. Ich erkläre mir das aber tatsächlich mit einer gewissen Übersättigung. Es vergeht kaum ein Monat, in dem ich nicht die Hyde Park schaue und immer wieder total berührt bin, obwohl das ja auch keine soooo außergewöhnliche Setlist ist. Ich habe es ja heute schon mal gepostet, das ständige Setlist-Watching oder noch "schlimmer" die YT-Videos von jedem noch so ggf. einmaligen Moment nimmt einem jede Überraschung. Du sagst, bei Dir liegt es nicht daran. Dann muss es vielleicht etwas anderes sein: Ist es das Fehlen des Big Man? Ich weiß es nicht. Die Setlist? Nicht wirklich, Abwechslung ist ja durchaus garantiert.
Für mich gibt es noch eine andere eventuelle Erklärung: Ich finde den strukturellen Aufbau der Shows nicht optimal. Bruce-Shows steigern sich in der Regel mit Dauer des Konzerts und ein Höhepunkt ist meist die Vorstellung der Band, die mit MCOR eigentlich bestens umgesetzt wird aber m. E. viel zu früh kommt. Auch solche völlig kindische Performances wie Ramrod (Live in NYC), Light of Day (NYC) oder diese unbändige Spielfreude von American Land oder Glory Days auf Live at Hyde Park oder solch hochemotionalen Momente wie bei Jungleland (Hyde Park), Racing (ebenda) oder Drive all Night (River-Show MSG 2009) fehlen mir einfach. Momente, wo ich mit offenem Mund dasitze und einfach nur baff bin. Der emotionalste Moment war bisher gestern Thunder Road. Da war wieder diese Gänsehaut. Auch der immer gleiche Schluss ist m. E. suboptimal. Ich finde die Hommage an den Big Man großartig und emotional, so wie ich es mir wünsche. Aber danach sollte er mindestens noch einen typischen Show-Closer bringen, der einfach nicht enden will so wie 2008 Twist and Shout in Barcelona. Mit 10th Av. schließt mir das Konzert zu plötzlich, zu aprupt. Das sind alles so Kleinigkeiten, die in der Summe aber zu dem oben Beschriebenem führen.
Natürlich freue ich mich auf meine beiden weiteren Shows und sie werden auch wieder großartig werden, aber ob sich dieses Gefühl dann wirklich einstellt, glaube ich nicht, sofern sich an diesen Kleinigkeiten nichts ändert.

Oha, da geht es uns ziemlich ähnlich. Auch ich hab noch zwei Shows vor mir, auch ich freue mich sehr darauf, aber genau das was du schreibst, das gewisse "etwas" hat sich einfach noch nicht eingestellt (zumindest nicht in dem Ausmaß als bei den anderen Konzerten mit E Street Band) - das wirkliche Gänsehaut Erleben. Ein solcher Moment war für mich auch in Frankfurt da - bei Thunder Road - oder auch bei Promised Land - da hatte ich dieses Gefühl, das ich eigentlich nur bei Bruce Konzerten empfinden kann und nirgends sonst. Irgendwie fehlt mir da auch noch was an der Tour. Und ich bezweifle, ob es sich noch einstellen kann, da eben die ganze Tour etwas anders aufgebaut ist (und bei mir halt auch dazu kommt, dass mich die neuen Songs auch nicht wirklich mitreißen können).

Erstaunlich, mir geht es bei dieser Tour ganz anders.
Ich habe selten eine Tour so intensiv erlebt, wie diese (bin seit 1985 "on the road").
Übersättigung? Ja, das Gefühl kenne ich nur zu gut. hatte bei mir den Effekt, daß ich nach dem Rom Konzert 2009 kaum noch Bruce-Musik gehört hatte. Auch den Crash meiner Festplatte mit allen verfügbaren Bootlegs (zumindest die Beste einer jeden Show) der Magic und der WOAD-Tour, was mich früher an den Rand eines Herzkaspars gebracht hätte, habe ich erstaunlich gut verkraftet. Dann der Tod von Clarence, die natürlich auch bei mir eine tiefe Traurigkeit ausgelöst hat, aber "keep the moments we shared and look forward to the moments to come".
Ich habe nach vorne geschaut und mich unbändig gefreut, als die Mitteilung über ein neues bevorstehendes Album mit anstehender Tour anstehen würde. Und da war es wieder- das Gefühl, die Freude an der Planung, Tickets über verschiedene Kanäle zu besorgen, Quartiere suchen, Flüge buchen. Ich hatte nie die Zuversicht verloren, dass auch die neue Tour was ganz Großes wird, auch ohne Clarence...
Da habe ich Bruce vertraut, dass er einen Weg findet, mit diesem schmerzlichen Verlust auch auf der Bühne angemessen umzugehen.
Jetzt, nach vier miterlebten Shows, kann ich für mich feststellen, er hat mich nicht enttäuscht.
Bruce hat es geschafft mein Feuer wieder zu entfachen, und - was ist das spannend zu beobachten, wie Bruce mit 16 Musikern auf der Bühne es schafft, diese wieder zu einer kraftvollen Einheit zu verschmelzen, allen voran Jake Clemons!
Ich prophezeie, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er als "the little Big Man Jake Clemons" vorgestellt wird und auch noch die letzte Hürde "Jungleland" fällt.
Mag sein, dass die Setliste ein wenig starr ist. Ich finde es nicht schlimm, Wrecking Ball ist für mich ein recht starkes Album und die "Urgewalt" mit der dieses live in mein Ohr gedrückt wird hat mich bis jetzt viermal umgehauen.
Auch mit meiner Konzert-/ Ticket-und anschließender Platzwahl habe ich mir für mich so viel Abwechslung geschaffen (Barcelona/Frankfurt/Köln/ Pit vorne, Pit hinten, Sitzplatz), dass es mir bisher zu keiner Zeit langweilig werden konnte.
Jetzt steht Italen an, meine erste "Lottery" und ich bin gespannt ob und wie das in Europa funktioniert.
I've got my spark to start the fire - thank you Bruce and the E Street Band!

Schön, dass Du es anders empfindest, wobei ich ganz deutlich sagen muss, dass ich alles andere als enttäuscht bin. Das ist es nicht! Ich bereue auch nicht einen Cent, nicht eine Sekunde! Ich hatte bei meinen bisher zwei Konzerten (Köln und Berlin) richtig viel Spaß, es war großartig und Bruce bleibt für mich unerreicht, live sowieso. Es sind eben für mich zu wenige "Ahhhh-Momente", zu wenige Gänsehaut-Momente, wie sie eben nur Bruce bei mir auslösen kann. Natürlich gab es die auch hier, sogar gleich zu Beginn "meiner" Tour mit No Surrender und Two Hearts. Aber im Vergleich zu den letzten Touren gab es von diesen Momenten bisher eben deutlich weniger. Glaube sogar, dass man mit den jeweiligen Songs der K- und B-Setlisten mehr dieser Gänsehautmomente hätte erzeugen können, wenn wie oben beschrieben die Dramaturgie etwas anders wäre. Vielleicht waren aber auch einfach meine Erwartungen zu groß. Mein bis dato letztes Konzert war die "River-Show" im Madison Square Garden, wo z. B. die Setlist wegen der "Album-Show" ja total vorhersehbar war, aber das Konzert hatte so viele dieser Gänsehautmomente. Ebenso die Hyde-Park-Show, trotz mehr oder weniger Standardsetlist. Mit den Erinnerungen dieser beiden Shows bin ich nach Köln und Berlin, die beide zwar ordentlich gerockt haben, aber - ich wiederhole mich - eben zu wenige dieser Momente hatte. Die neuen Songs sind daran übrigens nicht Schuld, glaube ich zumindest.

Ich werde jedenfalls bis zu meiner nächsten Show in Florenz keine Setlists mehr beobachten, vielleicht hilft das etwas. So lange ist das ja auch nicht mehr. Das muss ich jetzt mal aushalten!

Das man keine Setlists mehr verfolgen möchte sagt sich immer so leicht und dann schaut man trotzdem wieder nach. Ich schwöre mir jedes Mal, dass ich vor meinem Konzert vorher nichts geguckt habe und nicht weiß, dass hat aber noch nie geklappt