So, nun ein kleiner Bericht zu den Stockholm Shows.
Wir sind am Freitag Vormittag pünktlich gegen 9:20Uhr aus Hamburg kommend am Arlanda Airport gelandet. Direkt in die City zum HBF, kurzes Essen und dann ab ins Hostel (super günstig und super Zentral, ca. 500m vom HBF).
Nach der üblichen Vorgehensweise sofort mit unseren Mädels in Richtung Solna bzw. Friends Arena. T-Bahn fahren in Stockholm ist ein Erlebnis. Zu Anfang alles andere als durchschaubar. Aber nach dem 2. mal ging es.
Zwischendurch immer mal ne SMS/Anruf bekommen „RC ist beendet, gibt keine Nummern mehr“. Die ersten sollen ja schon am Mittwoch vorm Stadion gelungert haben. Jeder hat seinen Anspruch, ich kann diesem RC einfach nichts abgewinnen und es war auch nie unser „Ziel“ eine Nummer auf unseren Händen zu tragen. Pit reicht uns.
Am Stadion angekommen und kurzen Blick auf den Merching-Stand geworfen. Neu in der Kollektion ist nun ein T-Shirt „speziell“ für den Veranstaltungsort. Die Verkäuferin (eine deutsche Mitarbeiterin in der Deutschen Botschaft in Stockholm) konnte uns nicht genau sagen ob es für jedes beliebige Konzert ein solches T-Shirt geben wird (also z.B für Hannover, München od. Leipzig). Ich vermute einfach mal das aus wirtschaftlicher Sicht nur doppel oder Trippel-Shows für diese T-Shirts infrage kommen oder das in Deutschland anstatt der Stadt nur „Germany“ auf dem Shirt stehen wird. In München sind wir schlauer. Ein Foto des Shirts habe ich an eine andere deutschsprachige Fanseite geschickt, dieses ist über Facebook veröffentlicht worden. Preise T-Shirts 300SK, das „NEUE“ Tourbuch 150SK.
Gegen 16Uhr angestellt und was wir nach vorne beobachten konnten sah äußerst angenehm aus. Der erste RC wurde natürlich fairerweise zuerst reingelassen, dann der zweite (der unmittelbar vor uns stand).
Der gesamte Einlass war äußerst angenehm, auch wenn man nicht Richtung PIT laufen soll aber, hey, das macht doch jeder
Kurzes shake Hands, high five und wir hatten unsere Pitbändchen. Wir hätten es locker in die zweite/dritte Reihe vor dem linken Podest schaffen können, wollten dann aber lieber wie im letzten Jahr in Göteborg etwas weiter hinten direkt am Wellenbrecher stehen (perfekte Sicht über die ganze Bühne). Dort lässt es sich auch aushalten.
Über das Set wurde schon viel geschrieben, will es auch gar nicht vertiefen.
Ich fand es großartig. „Meeting .... „ hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt, ich konnte somit das BTR-Album schließen. Unseren Mädels hat es ebenfalls sehr gut gefallen. Für eine war‘s das vierte Bruce Konzert, für die andere das zweite. Beide hatten sichtlich viel Spass.
Jeder hat natürlich seinen Anspruch, wir Hardcore Fans haben doch schon so viele Konzerte gesehen. Natürlich sind diese Album Dinger vorhersehbar und ein „Thunder Road“ (oder auch Backstreets od. Jungleland) hab ich schon mind. 10-15 mal gesehen. Aus dieser Sicht fand ich es natürlich alles andere als toll. Aber er hat es eben so gemacht und wir waren beim Augenschließen auf der „Born to Run Tour“. Es war grandios. Einfach mal die Sachen davor und danach ausblenden, nur das schwarz weiße Cover von Bruce und Clarence vor den Augen und die Äuglein schließen. Ja, das war die Born to Run Tour und es fühlte sich grandios an.
Gute 3 Stunden hat er gerockt (für ein Hallenkonzert gar nicht mal so schlecht
).
Im Anschluss noch 3 Kilkenny in der Stadt getrunken und das ganze Sacken lassen.
Ein toller Auftakt für unsere Tour.
Der zweite Tag begann ähnlich wie der erste. Aufstehen, Frühstücken, fertig machen und ab zum Stadion. Angekommen gegen 14Uhr an der Arena. Diesmal ohne weibliche Begleitung. Eine reine Männer-Tour.
Auch an diesem Tag konnte ich dem RC nichts abgewinnen, er war eh schon durch. Also nach hinten in die Schlange. Dort tat sich lange Zeit gar nichts, Quasi bis zum offiziellen Einlass. Also nach ca. 20 min anstehen in den abgetrennten Bereich, hingesetzt und erst mal Füsse massieren.
Irgendwann kam eine Dunkelhaarige schwedische Schönheit auf uns zu. Speziell auf uns. Neben, über, unter uns saßen viele die einfach kein Bock hatten sich in die Schlange einzureihen. In dem getrennten Bereich war einfach genug Platz. Dort hätte ein Hubschrauber problemlos landen können.
Sie teilte uns mit das SIE die Organisatorin des zweiten RC sei und alle die keine Nummer haben doch bitte warten sollen bis sich der von uns besetze Raum gefüllt hat. „Kein Problem, wir halten uns zurück.Wir lassen euch vor, wollen wollen eh nur in den Pit“ war unsere Antwort. Und wir Hamburger sind so entspannt und Fair!!
Und so verstrich die Zeit. Jeder der an dieser Schlange vorbei in „unseren“ Bereich ging wurde von einer der mittlerweile drei Damen nach ihrer Nummer gefragt. Manche guckten wie‘n Teletubbi, manchen war‘s egal und gingen weiter und manche waren eingeschüchtert uns stellten sich an die mittlerweile 100m lange Schlange an.
Der erste RC wurde nun von einem Wellenbrecher zum anderen vorgelassen, die nachfolgenden wartenden wurden demnach auch eine Reihe weiter vorgelassen. Während sich auch nun unser Bereich etwas entleerte wurde die Fläche natürlich auch größer. Jetzt hätten zwei Hubschrauber dort landen können. Am Vortag war gegen 17:30 Einlass. Die Masse hinter dem von den Damen kontrollierten Bereich wurde nun langsam etwas unruhig, aber noch nicht hektisch. Jede Massenpanik fängt aber mit Unruhe an !! Die Mädels verteidigten fleissig und voller Hingabe ihre „RC Idee“ und glaubten scheinbar an das gute im Menschen. Jedenfalls wurde die Lage nun doch etwas kritischer, nachdem der erste RC ins Stadion durfte Stürmten die Zuschauer von allen Seiten diesen abgetrennten Bereich, binnen Sekunden war dieser komplett gefüllt. Nun hätte kein Hubschrauber dort mehr landen können. Dies war gegen 17:45Uhr.
Wir haben Rechtzeitig reagiert und durch unsere Beobachtung hat sich schon angebahnt das sich da was tut.
Die folgenden 25 Minuten waren grauenhaft. Der komplette RC war bereits im Stadion, uns standen nur noch die Wellenbrecher mit der Kontrolle im Wege. Es tat sich aber nichts. Mal kam ein Sicherheitsmann vorbei, ging aber wieder weg. Die Kontrolleure standen alle parat, aber es tat sich nichts. Irgendwann haben Zuschauer unsere Wellenbrecher quasi umgerissen und sind losgestürmt. Dies hatte zur Folge, dass jeder der warteten unbedingt und so schnell nach vorne wollte. Es wurde gequetscht, geschrien und geschlagen. Alle quetschen sich durch ein ca 40cm großes Loch und rannten wie von der Tarantel gestochen los. Beruflich hab ich schon viel Leid, Elend und Drama gesehen. Aber ein „Angstschrei“ einer 16 Jährigen die keine Luft mehr bekommt und angst hat zerquetscht zu werden, ist schon Krass.
Der Securety kam aus allen Himmelsrichtungen angelaufen und stoppte dieses „Durchmogeln“ (es waren plötzlich echt viele Serurety-Mitarbeiter dort“). Dies hatte wiederum zur folge, dass zwar die vordere Reihe „bescheid weiß“ , die hinteren aber nicht und daher weiter drückten. Die Mädels wurden inzwischen rausgezogen und irgendein Cleverer Typ hat dann endlich das Gatter komplett geöffnet und freigegeben.
In meinen Augen die komplett Richtige Entscheidung!
Soviel zum Thema „Ich mach mal eben nen zweiten RollCall“. Lasst diesen Kram einfach sein. Es reicht wenn es einen gibt. Einen zweiten brauch kein Mensch und das führt auf kurz oder lang nur zu Problemen. Das mag am ersten Abend wunderbar geklappt haben (auf einem Freitag wo noch viele Arbeiten), aber am zweiten (an einem Samstag) war das Ding überfüssig. Einfach nur Überflüssig. Und diese „Ich organisiere den RC, ich bin wichtig“-Mentalität ist zum kotzen. Die Mädels waren noch keine 25 und hatten wahrscheinlich nicht mal ihren ersten Orgasmus, aber Hauptsache sie halten die Leute davon ab sich anzustellen wo noch genug Platz ist. Immer diese Wichtigtuer! Setzen, 6!!
Am zweiten Abend also auch wieder im Pit, selber Platz wie am Vortag.
Bruce kam quasi zeitgleich auf die Bühne und nach dem 4 Song zeichnete sich ab das tatsächlich „Darkness ... „ gespielt werden könnte. Bis dahin keinen Song von Darkness.., das ließ hoffen.
Dann plötzlich der gleiche Ablauf wie am Vortag, kurze Ansprache und dann die magischen Worte „Darkness Record from start to finish“. Jawohl. Darkness ist ganz nebenbei MEIN Album, das hat der Typ in den 70ern nur für mich aufgenommen. Die Titel gehören mir und sonst niemandem!!! Man hab ich mich gefreut. Gestern auf der BTR-Tour, heute auf der Darkness-Tour.. Gigantisch Geil. Er wusste das ich vor Ort bin und hat es nur für mich gespielt!!! Ohne Worte. Da hat auch Badlands wieder richtig Spass gemacht. Genial. Racing war ein Traum und bei Streets of Fire war der Mann Böse, man hat er das geil gespielt.
Richtig Klasse. Alles was danach kam war Zugabe. Sau geil. Auch der heutige Abend wurde von den Zuschauern Grundsätzlich angenommen. Die Stimmung auf den Rängen schien tatsächlich etwas gedrückt zu sein, mir war‘s egal. Ich hab an beiden Abenden zu 2/3 meinen Seelenfrieden gefunden und bin gestern gut gelaunt en den Flieger nach Hamburg gestiegen.
Der Abschlusssatz „See you next week to the next Full Record Show“ ging runter wie Öl. Natürlich hätte man auch anstatt Stockholm 3. Show auch eines in -sagen wir mal Spanien- besuchen können. Flugpreis/Hotel/Verpflegung ist überall teuer. Aber wir haben uns aus gutem Grund vor einem halben Jahr für alle drei Stockholm Konzerte entschieden. Auch die einwöchige Pause zwischen der 2. und 3. Show ist mittlerweile Perfekt. Natürlich wärs toller gewesen alles an einem Wochenende bzw. alles in 4 Tagen zu erleben, aber so steigt jetzt die Vorfreude und wir können das erlebte erst mal Sacken lassen. Heute wieder Nachtdienst, da kann ich wieder runterfahren und am kommenden Samstag geht dann richtig die Post ab. Auch in Stockholm, die wissen das Bruce jetzt noch einmal kommt und sie ahnen das da etwas ganz großes auf sie zurollt. Ob es nun BitUSA oder The River ist, ist mir Grundsätzlich egal. Eine Nuance größer ist meine Vorliebe für TR. Aber mal abwarten. Dem Typen traue ich sogar ein Nebraska - Full Band zu. Bruce liebt Schweden und Schweden liebt Bruce, das hat er jetzt am letzten Wochenende gezeigt und das wird er nächste Woche noch mal Unterstreichen. Da bin ich bin so was von Sicher.
Ein schöner Ausflug nach Stockholm und auch ganz ganz tolle Menschen wiedergetroffen, schade das Berlin kein Stadtteil von Hamburg ist. Aber trotzdem lieber Bernt, lieber Zipp und geliebtes Zipp-Weib
, es war toll mit euch.
Eines steht für mich jedoch fest, Stockholm kann Göteborg in keinster Weise das Wasser reichen. Göteborg geht einfach nicht zu toppen. Aber das letzte Wochenende war auf seine eigene Art (Album-Shows usw.) ganz ganz aussergewöhnlich.
Und Zitate von Mr. „Raoul Duke“ (nicht aus Las Vegas, sondern aus Hamburg) und John Cusack: „Bruce hat an diesem Wochenende sämtliche vorherigen Konzerte egalisiert“. -- Dem ist nichts hinzuzufügen, -- „Danke Boss“.
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