Kotelette hat geschrieben:
Anscheinend glauben manche Leute, man dürfe als zahlender Kunde keine Kritik äußern bzw. sei als kritischer Kunde sogleich einer dieser typischen Deutschen.
Ja, der Vorwurf des "dauernörgelnden Deutschen" kommt sehr schnell, sobald man Fragen hat und etwas Infrage stellt.
Ich gehe z.B. unheimlich gerne zum Fußball (Dauerkarte St. Pauli). Trotzdem gefällt mir die zunehmende Durchkommerzialierung des Fußballs nicht und das bringe ich auch zum Ausdruck. Der Fußball ist auf dem besten Weg irgendwann zu einer beliebigen Opernveranstaltung zu werden. Da geht man dann mal hin und dann lässt man es wieder für längere Zeit. All das ist eine Folge einer unkritischen Masse, die nur konsumiert, Party machen will und ansonsten die Klappe hält (oder zu halten hat).
Bei Konzerten, und Köln ist bisher mein persönlicher "Höhepunkt" der dreisten Profitmaximierung ohne Mehrwert für den Kunden, läuft die Entwicklung ähnlich ab. Ein Bereich wird abgetrennt, dann noch einer, und noch einer... Am Ende hat man dann das, was man eigentlich schon immer hatte, nur viel teurer. Hauptsache Party und den Kopf ausschalten.
Ändert aber alles nichts an der Tatsache, daß ich das Konzert super fand, Bruce bei mir immer noch einen extrem hohen Stellenwert einnimmt und weiterhin auch den Fußball und "meinen" Verein lieben werde. Das alles ist kein Widerspruch, nur weil man Kritik an den Abläufen und den Geschäftspraktiken übt. Eher im Gegenteil: Weil es mir wichtig ist und ich auch weiterhin diese tollen Erlebnisse haben möchte (und sie auch bezahlbar sein sollten), muß man Kritik üben. Eigentlich müsste bei DBE das Postfach überlaufen. Ich befürchte allerdings, die meisten haben es einfach geschluckt. Kein gutes Signal an die anderen Veranstalter im Land.
Sorry wenn ich den ein oder anderen damit langweile, aber dieses Thema (nicht nur auf Köln bezogen) lässt mich einfach nicht los.