Bruce Springsteen And The E Street Band, Udine, 23.07.09 –
mein Abschluss der Working On A Dream Tour
… oder wie Bruce es geschafft hat, mir doch wieder dieses Gefühl des Glücks und Traurigkeit gleichzeitig zu geben.Ich hatte schon drei wunderbare Konzerte im Vorfeld, mein Dreierpack mit Bern, München und dem sagenhaften Konzert in Frankfurt. „Überdosis Bruce“, wie bereits andernorts erzählt. Ich war mit diesen Konzerten eigentlich schon rundum zufrieden, dennoch hab ich mich gefreut, noch mal Bruce und E Street Band auf der laufenden Tour sehen zu können. Es war auch etwas ganz Spezielles, denn diesmal habe ich dem Namen „Tramp“ wohl noch mehr Ehre gemacht, als „Hotel“ hat mein kleiner Getzi hergehalten, auch den Rollcall mitgemacht, von Mitternacht des Vorabends an.
Habe am Mittwoch noch einen ganz normalen Arbeitstag gehabt, war schon etwas müde, aber dennoch gabs doch das gewisse Bruce-Adrenalin, das mich gut wach gehalten hat, während meiner Anfahrt nach Udine. Gegen 18 Uhr von zu Hause aufgebrochen und die Anreise war schon ein richtiges Abenteuer. Erst hat mich das Navi schon bei Brixen von der bequemen Autobahn rausgelotst. Es ging durchs schöne Pustertal, kam dann wieder durch heimatliche Gefilde, fuhr durch Osttirol, um dann, es war schon nachts, mich über den Plöckenpass zu kämpfen. Gegen diese Strecke sind alle anderen Pässe, die ich bisher überquert habe, richtige Autobahnen. Schmale Straße, meist sehr holprig, Serpentinen ohne Ende. Aber, so blieb man natürlich wunderbar wach. Schließlich war ich dann wieder in „bella Italia“ und so ca. 50 km vor Ankunft durfte ich dann sogar noch mal auf eine Autobahn. Dann gings zügig voran und um 23.30h hatte ich meinen Zielpunkt erreicht, das „Stadio Friuli“ in Udine. Rund ums Stadion gabs massenhaft Parkplätze, hab das Auto erstmal auf einem noch ziemlich leeren Parkplatz abgestellt. Man sah dort auch ein riesengroßes Bruce-Konzertplakat, an dem ich mich wieder orientieren wollte. Dann bin ich mal losgelaufen, um zu Gate 14 zu kommen. Drumdani hatte mir bereits gesmst, dass an diesem Gate der Rollcall abgehalten würde. Ich war aber am entgegengesetzten Ende, musste um das ganze Stadion laufen, aber dann wurde es lauter und da sah man schon einige Tramps, einen weiteren Parkplatz, wo schon einige Autos und Campingbusse abgestellt waren. Hin zu Gate 14 und es gab die Nummer 290. Ich war mal zufrieden, hatte mir schon gedacht, dass es für eine ganz niedrige Nummer auch mitternachts in Italien nicht reichen wird.
Dann drumdani getroffen, liebe Begrüßung, mein Auto wieder geholt und in Gate 14 Nähe abgestellt – es waren vielleicht 50 m zwischen Auto und Einlass (sowie Dixi-Klo *g*), also absolut klasse, kann jedem, der plant im/am Auto zu nächtigen, wenn er an ein Konzert will, dieses Stadion als Konzertort nur empfehlen.
Um 6.00 Uhr sollte der nächste Rollcall stattfinden. Das Nachtlager mal vor dem Auto aufgeschlagen, es war eine wunderbar laue Nacht. Brucige Klänge gabs zum Einschlafen, rundum wurde noch gefeiert. Kurz vor 6.00 Uhr dann nach einem Kaffee aus der Dose, Frischmachen mit Wasser, das ich flaschenweise dabei hatte, wieder hin zum Rollcall. Wir hatten vorsorglich uns unsere Nummern auf italienisch aufschreiben lassen, drumdani und ich. Meine war ja wirklich leicht zu merken „duecentonovanta“, das wird mir jetzt wohl immer gut im Gedächtnis bleiben...
Nächster Rollcall dann um 9.00 Uhr hieß es dann und vielleicht dann auch schon News, wann man mit den Bändern rechnen könne.
Wieder zurück, noch mal hingelegt und ein bisschen geschlafen. Um 8.00 Uhr dann wieder aufgewacht. Die Anzahl an Autos und Tramps, die so ankamen, wurde immer mehr. Diesmal hab ich auch für brucige Beschallung gesorgt, hab das Mailand-Konzert 2003 eingelegt, mit dem wunderschönen Morricone-Intro, das hat uns dann endgültig wachgerüttelt, die Vorfreude stieg jetzt schon gewaltig an. Auch nette Gespräche mit italienischen Fans wurden gehalten, gegenseitig von bereits erlebten Konzerten berichtet.
Dann zum nächsten Rollcall und diesmal hieß es, dass man gegen 11.00 Uhr sich den Nummern nach aufstellen solle, es würde dann wohl auch die Wristbands geben. Die Zeit dazwischen genützt, noch mal ums Stadion zu laufen. Jede Menge Stände wurden geöffnet, die Flüssig- und auch feste Nahrung anboten. Und natürlich in Italien viele Stände mit Shirts, diesmal gabs auch Strohhüte, bei selbigen mussten wird natürlich auch zuschlagen, die haben dann auch gute Dienste bei der Hitze geleistet. Naja, wir wurden dann zwar noch auf einen Fehler aufmerksam, denn statt „Springsteen“ war nämlich auf den Hüten„Sprengsteen“ aufgedruckt *rofl. Aber was solls, typisch italienisch halt, oder soll ich wohl besser schreiben, typisch chinesisch...
Shirts gekauft, drei um den Preis von einem der offiziellen. Auch das große Bruce-Plakat wurde noch fotografiert. Fotos sollten noch hinzugefügt werden, habe aber nur welche vom „drumherum“, am Konzert selber hab ich nicht fotografiert.
Ein paar bekannte Wiener Tramps getroffen, ein bissl geplauscht. Andere Foren-Member konnten wir an dem Tag keine sichten.
Um 11.00 Uhr hieß es dann tatsächlich, sich den Nummern nach aufzustellen. Und es gelang bestens. Gegen mittags wurden dann auch die Bänder (übrigens sehr schöne, in gelb, mit Aufschrift) verteilt. Man erhielt die Infos, dass man wohl gegen vier Uhr nachmittags von der Security in den Pit geleitet wird, man aber in Zweierreihen sich aufstellen und auf keinen Fall laufen soll. Es sollte auch über eine schmale Treppe in den Pit gehen und die Security machte darauf aufmerksam, wer trotzdem laufen würde, dem würde ohne Konsequenz das Pitband durchgeschnitten werden.
Dann wurde der heiße Nachmittag noch überbrückt. Die Sonne strahlte nur so herunter, ich glaube, diesmal wars für mich wohl das heißeste Bruce-Konzert ever. Aber auch da wurde wunderbar für die wartenden Fans gesorgt, ein Wasserwagen kam, wo man sich immer frisch machen und Wasser trinken konnte. Sogar die Feuerwehr rückte an und hat immer wieder in die wartende Menge Wasser gespritzt. Auch ich hab mir des öfteren so eine Dusche gegönnt und es wurde auch mit viel Freude und Gejohle von den Tramps angenommen. Es war so doch eine recht entspannte Wartezeit, ab und an auch mal einen schattigen Platz aufgesucht, so gut es ging, Schattenplätze waren eher knapp.
Gegen halb vier fing man dann an, sich zu formieren. Ich war erstaunt, wie mühelos das alles vonstatten ging, jeder stellte sich der Nummer entsprechend an. Und dann wurde man wie angekündigt in den Pit geführt, nicht EINER ist losgelaufen, ganz gemütlich wanderte man in den Pit und wirklich jeder dürfte dann auch seiner Nummer entsprechend einen Platz gefunden haben. Als ich in den Pit kam, waren die Podien bereits alle gut besetzt, so bin ich weiter gegen Mitte und da hab ich dann auch drumdani wieder gefunden. Wir standen dann dritte Reihe zwischen Mittel- und linkem Steg, direkt unter Clarence positioniert. Ein toller Platz! Mein Abschlusskonzert, da würde ich mal die ganze Bühne gut überblicken können, supernah und vor allem direkt bei meinem Liebling Big Man stehen. Klasse!
Etwas erschwerend war jetzt halt, dass man noch gut 5 Stunden im Pit auszuharren hatte und den Platz an solch vorderer Front wollte man auch nur ungern wieder verlassen. Aber auch da wurde man laufend von der Security mit Wasser versorgt, es gab Wasserduschen für die Fans und auch flaschenweise Wasser wurde verteilt. Außerdem haben mir an dem Tag Traubenzucker und Kreislauftropfen gute Dienste geleistet, so konnte ich auch diese Wartezeit gut überstehen. Gegen 18.30 ging dann auch die Sonne unter und es bahnte sich ein wunderschöner, lauer Sommerabend an.
Drumdani und ich haben auch die Requestschilder begutachtet, da wäre ja einiges wieder dabei gewesen, u.a. hab ich einem Fan seinen Request für „Hearts of Stone“ abgenommen. Er hatte viele Requests vorgefertigt, er selber wolle „Iceman“ versuchen, meinte er, ich dachte mir, na gut, kannst ja „Hearts of Stone“ mal hochhalten, schaden kanns ja auch nix.
Es roch auch sehr nach „Thundercrack“ oder „The Fever“ an dem Abend, da wurden auch klasse gestaltete Requests gesichtet. Aber doch sollte dann alles wieder anders kommen...
Um 20.30h wäre ja der Konzertbeginn lt. Ticket, natürlich wußte man, es würde später werden. Aber ab diesem Zeitpunkt war einiges los auf der Bühne, letzte Vorbereitungen wurden getroffen. Die Beleuchter wurden mit tosendem Applaus bedacht, als sie sich die Leiter hoch hangelten, sind schon immer wieder artistische Einlagen. Ja, das ist halt auch Italien, nur im Süden kriege ich so lauten Beifall mit, wenn die Beleuchter ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Auch wurden Versuche der Laola gestartet, gelangen aber nicht wirklich. Vielleicht mag es auch daran gelegen haben, dass die Tribünen, vor allem im hinteren Bereich, ziemlich leer geblieben sind, kein Vergleich gegen das zweimal ausverkaufte San Siro Stadion, 2003 und 2008, blieb es für italienische Verhältnisse auf den Tribünen im Stadio Friuli auf weiten Teilen ziemlich leer. Auch die vielen brucigen Banner, die ich in Mailand immer auf Konzerten auf den Tribünen sehen konnte, gingen mir hier diesmal ab. Naja, vielleicht standen genau diese Fans diesmal auch im Innenraum. Die Setliste wurde, so glaube ich, dreimal ausgetauscht, es schien sich ein wirklich wieder spezieller Abend anzubahnen.
Und dann, nachdem die Musik vom Band sich bereits zu wiederholen begann (hab zweimal z.B. CCR’s „Long as I can see the light“ hören können, war aber auch kein Schaden, meine Entschädigung, dass ich es von Mr. Fogerty ein paar Tage vorher nicht zu hören bekommen habe), die Uhr zeigte wohl auf kurz nach neun, dann gingen die Lichter aus... und es kamen Nils, Charlie und Roy, alle drei mit Akkordeon, auf die Bühne. Ein Volkslied aus dem Friaul wurde angestimmt, hatte für mich schon eher einen slowenischen Einschlag (der Friaul grenzt aber eben auch an Slowenien und sicher ist da das Liedgut im italienischen Friaul bereits sehr ähnlich). Hörte sich sehr gut an.
Dann kamen nach und nach die anderen Bandmitglieder und schließlich Big Man gemeinsam mit Bruce auf die Bühne, Küsschen von Bruce dem Big Man und los gings. Ich hab mich dann auch so gefreut, ein Gefühl, des daheim seins, wenn ich sie alle versammelt auf der Bühne sehe. Und: dann wurde Sherry Darling angestimmt! Hätte einfach nicht besser zu diesem Sommerabend passen können (auch das sagte ich drumdani bereits bei der Wartezeit, heute liegt „Sherry Darling“ in der Luft – es gab auch ein schönes Request dafür) – und siehe da, es wurde der Opener! Den Request hat sich Bruce dann auch gleich geholt. Und Nils, Charlie und Roy blieben am Akkordeon, es war eine wunderschöne Variante, ansonsten fullband, ein toller Start, mit schönen Sax-Einlagen von Big Man (selbiger hatte mich dann den Verlauf des Abends noch öfters am Sax beeindruckt und ich sage: er ist unersetzbar!), „I got some beer and the highway is free...“, da brodelte bereits das Stadion. Dann folgte wieder „Badlands“, aber ich merkte bei Badlands schon, dass ich heute wohl gemäßigter sein müßte, was das Hüpfen und Tanzen anbelangt. Es war zwar trotz dritter Reihe vorne doch noch einiger Platz dafür, aber es war einfach die ganze Anstrengung im Vorfeld, die Mörder-Hitze. So ging ich das Konzert dann auch gemäßigter an, was mir dafür aber auch umso intensiveren Genuss beschert hat. Teilweise kam es mir vor, ich würde das ganze nur träumen, dann hab ich mich bemüht, ja alles in mir aufzusaugen, nicht nur auf Bruce zu achten, auch auf die anderen Bandmitglieder und vor allem auf Big Man.
Weiter gings dann mit Hungry Heart, dem Outlaw Pete – und dann für mich wieder eine Änderung, Darlington County, gefolgt von Something in the night. Welch fulminanter Beginn. Hab mich gefreut, Something in the night nochmals auf der Tour zu hören, wieder eine sehr intensive Version dieses Songs. Working on a dream mit der fulminanten Ansprache zwischendrin und dann Murder Incorperated. Wow, war auch klasse dargeboten. Seeds dafür rausgeflogen, konnte ich auch verschmerzen. Dann „Johnny 99“, das einfach klasse Partycharakter hat und wirklich zur Stadiontour passt, gefolgt von „No surrender“. Da wurde es mir feucht um die Augen, auf der Leinwand sah man viele schöne Fotos von Bruce und E Street Band, dazu die Erinnerung speziell an Mailand 2003... „Bloodbrothers on a stormy night“, grad ist mir wieder ein bissl schwer ums Herz...
Darum gleich weiter. Es folgte die Schildereinsammelei bei den Klängen von „Raise your Hand“. Da hab ich auch „Hearts of Stone“ hochgehalten, wurde aber nicht mitgenommen, nun vielleicht eine Idee für den Meister für ein anderesmal... Lustig fand ich auch eine kleine Bruce-Puppe, die hat dann auch für einige lustige Einlagen herhalten dürfen. Der erste Request war dann „Summertime Blues“, au ja! Sehr gerne angenommen, hat auch super zu dieser Sommernacht gepasst, gefolgt von „Be True“, das waren schon zwei tolle Highlights. Und dann... da kam wieder so ein kurzer „Herzsetztaus“-Moment. Er zeigte es erst der Band, dann den Fans, das Schild von, ich konnte es nicht glauben, „Streets of Fire!“. Wahnsinn! Auch darüber plauderten drumdani und ich im Vorfeld, dass ein Request für diesen Song auch mal eine tolle Idee wäre. Wir beide hatten nämlich auch nur noch diesen Song vom Darkness-Album noch nie live hören können und ich malte mir überhaupt geringe Chancen dafür aus, dass er ihn in Europa auspacken würde. Aber gut, „Jersey Girl“ gabs ja jetzt auch in Wien... es ist sowieso oft alles anders, als man erwartet. Und dann DER Request und was für eine tolle Version! Nils durfte mal wieder ein beeindruckendes Solo raushaun, der Derwisch war da auch wieder zugange (war auch lustig anzusehen, wie Bruce Nils so richtig nach vorne zum Solo zitiert hat und Nils auch erst mal noch die Gitarre einstimmen mußte. Das macht aber gerade die Livequalitäten aus, auch einen unvorhergesehen Song noch so beeindruckend darzubieten). Von dem Zeitpunkt an wußte ich schon, es hatte sich rundum gelohnt, die ganzen Strapazen auf sich zu nehmen – was hätte ich mich daheim geärgert (ich hab mich auch schon ein wenig geärgert beim Lesen der Turin-Setliste), wenn ich doch nicht gefahren wäre.
Und auch was dann noch kam, hat mir noch einiges an auf dieser Tour noch nicht Gehörtem beschert, wie „My love will not let you down“ bzw. einer weiteren Premiere für mich „American Skin“, war auch grandios, hätte ich auch nie geglaubt, das auch mal live hören zu dürfen. Aber er packt diesen Song jetzt öfters mal aus, Bruce scheint ihn wieder so richtig neu entdeckt zu haben, gar kein Schaden, wie ich finde. Nach „Lonesome Day“, „The Rising“ und „Born to run“ wieder eine Stadion-Premiere für mich: Born in the USA, fullband!!! (auch eine Erfüllung eines sehr originellen Requests gewesen). Und – es IST ein Stadionkracher! Auch wenn er den Song live eher verschmäht, vielleicht, weil er auch großteils zu sehr missverstanden wird, kanns nicht sagen – aber wie beeindruckend der Song in einem Stadion wirkt, da sag ich nur: Grazie Bruce! Grazie E Street Band. Speziell bei diesem Song kommt die Kompaktheit von Bruce und der Band so richtig zur Geltung. Ein unglaublicher Max Weinberg on drums. Das Stadion ist da wohl übergekocht.
Dann neigte sich das Set auch bereits dem Ende, mit American Land, Bobby Jean (auch darüber hab ich mich so richtig noch mal gefreut und auch der Song hat noch ein paar Tränen fließen lassen), danach Dancing in the Dark, wo wieder ein Mädl ein Tänzchen mit Bruce auf dem Mittelpodium machen durfte und sie dann von Bruce hochgehoben und wieder zurückgetragen wurde (das dürfte wohl auch ein Moment sein, den man dann sein Leben nicht mehr vergißt). Dieses Mädchen hatte mich mit ihren kurzen schwarzen Haaren auch ein bißchen an Courtney Cox vom Dancing-Video erinnert, vielleicht auch Bruce selber, dass er sie ausgewählt hatte. Denn ein anderes, sehr gut aussehendes Mädl mit Plakat „Bruce please dance with me“ kam dann nicht in den Genuss... Dann noch der Stadium-Breaker „Twist and Shout“ und die Show war zu Ende. Keine drei Stunden Spieldauer, aber durchaus ausreichend, wenn man bedenkt, welche Hitze es auch noch abends hatte und man so durchaus an körperliche Grenzen ging, Bruce, die Band und auch die Fans. Bruce ist auch noch lange auf der Bühne geblieben, wie wenn er noch überlegt hätte, doch noch was raus zu haun, aber es dann doch nicht mehr getan hat...
Dafür erklang und das brachte dann wieder feuchte Augen mit sich, als Outro diesmal die Erkennmelodie von „Once upon a time in the west“... Ich stand da und hab gelauscht, ums Herz wurde da einem schon ein wenig schwer. Aber dann kam drumdani, wir sind dann Arm in Arm aus dem Stadion, da ist es schon sehr gut und fein, wenn man dann eine verwandte Seele wieder bei sich hat... Und an der Stelle ein großes Dankeschön an drumdani für den gemeinsam verbrachten, wunderbaren bruuucigen Tag!
Ja, danach haben wir dann nicht mehr viel gebraucht. Sind ziemlich gleich zurück zum Auto, ein bissl frisch gemacht. Ein wenig über das Erlebte noch gesprochen, aber auch das Sprechen wollte nicht mehr so wirklich gelingen, es kam einfach eine Zeit, wo nichts mehr ging, wo man einfach nur mehr in Gedanken dem Erlebten nachhängen wollte...
Nach einem kurzen Schlaf im Auto dann um halb sechs drumdani zum Bahnhof gebracht. Von ein paar italienischen Fans verabschiedet. Wieder auf die Autobahn, noch eine kurzer Stop zum Frischmachen an einer Raststätte. Cappuccino und Croissant weckten nochmals Lebenskräfte. Dann gings wieder heimzu, über 3 Pässe, den abenteuerlichen Plöckenpass, diesmal bei Tag, den dafür sehr entspannten Felbertauern und den Pass Thurn. Immer Bruce im Ohr und immer wieder gegen Tränen ankämpfend, gelang nicht immer. Ich wollte es diesmal vermeiden, in diesen Blues zu verfallen, konnte es doch nicht verhindern. Wieder ist eine Tour mit E Street Band für mich beendet. Wieder weiß man nicht, was danach kommt. Ich bin unendlich dankbar, für alles Erlebte und gleichzeitig traurig, weil es ja das letzte Mal gewesen sein könnte. Daran mag ich zwar nicht glauben, aber man kann solche Gedanken einfach nicht verhindern.
„Jersey Girl“ erklang, als ich wieder zu Hause angekommen bin. Die Uhr zeigte auf 12 Uhr mittags. Um dann nur mehr ins Bett zu fallen und zu hoffen, alles noch mal zu träumen. Ich weiß es nicht, ob es mir gelungen ist, erinnere mich leider kaum an Träume, aber heute fühle ich mich wie gestern, glücklich und traurig zugleich.
Es war wieder eine unvergessliche Zeit.
Thank you Bruce. Thank you E Street Band. I hope to be continued...
…faith will be rewarded.
Ein Schild ist mir den Verlauf des Abends immer wieder aufgefallen, kann dem nur zustimmen, was drauf stand:
“Bruce Almighty”.
jerseylady