Bruce Springsteen Forum

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BeitragVerfasst: 12.07.2009 13:44 
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Ein Kotelette eröffnet seinen eigenen Thread! :mrgreen:

Hier nun nach mehr als einer Woche mein Bericht vom München-Frankfurt-Trip, den ich mit Smutje absolviert habe. Der Berg kreißte und gebar eine Maus.

Den Bericht erhalten auch einige meiner Freunde außerhalb der Springsteen-Fangemeinde, daher ist einiges enthalten, das ich im Forum bereits geschrieben habe, und ich habe einiges hinzugefügt, was für Springsteen-Fans selbstverständlich ist (z. B. von welchem Album welcher Song ist).

Etwas lang geworden - Ihr kennt mich ja! :oops:
Ich wünsche eine vergnügliche Lektüre. Vergesst nicht: Es ist meine ganz subjektive Sicht der Ereignisse. Die Tomaten dürft Ihr latürnich trotzdem hervorholen. :tomato

_________________
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BeitragVerfasst: 12.07.2009 13:46 
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Waldorf & Statler im Boss-Rausch
oder
Von zwei hanseatischen Fußballfans, die auszogen, dem Rock ’n’ Roll zu huldigen


Von Hamburg nach München

Donnerstag, 2. Juli 2009 – um 5.55 Uhr klingelt der Wecker. Zwei anstrengende Tage liegen vor Kotelette. Warum gebe ich mir das? Wie konnte ich mich nur von Smutje überreden lassen? Und dann auch noch weit nach vorn in den Pit – zu all den Fanatikern und religiös verklärten Anhängern Bruce Springsteens. Ach, was soll der Geiz – ein Kotelette schafft das schon. Um 7 Uhr steht Smutje vor der Tür. Er wundert sich über den Kinder-Rucksack mit HSV-Logo, den ich ihm zu Ehren mitnehme. Der war latürnich das Geschenk eines St.-Pauli-Kumpels. Wer solche Freunde hat… Kurz darauf geht’s auf die A 7 gen Süden.

Zu Beginn wandert eine von mir zusammengestellte CD Volkers Live-Favoriten mit Konzert-Preziosen Bruce Springsteens in den Player (Liste siehe Seite 9 des Top-Ten-Threads im Subforum Bruce Songs). Später geben wir uns seinen 1978er-Auftritt im Agora Ballroom von Cleveland – Top-Aufnahme übrigens, da Radiomitschnitt. Die ersten Stunden und paar 100 Kilometer vergehen wie im Fluge. Der HSV und der FC St. Pauli sind eher selten Thema. Immerhin ist Smutje bass erstaunt, dass ich in der Phase meiner fußballerischen Sozialisation (sprich: als Dreikäsehoch) sogar den Rothosen zugeneigt war. Die anschließende Debatte endet erwartungsgemäß mit einer Schlägerei auf dem Rastplatz Allertal, die für uns beide keine Verletzungsfolgen hat – unsere Faustschläge sind einfach zu schwach. Wir vertragen uns schnell wieder, allerdings aus reinem Opportunismus: Smutje hat die München-Tickets, ich die Frankfurt-Eintrittskarten.

Fortan geht es meist um unser gemeinsames Objekt der Begierde: Bruce Springsteen & The E Street Band. Auf halber Strecke erreicht uns eine SMS von Lasse: Vaya con dios Kotelette und Smutje und viel Surprise Surprise heute abend, wir sehen uns morgen in FFM. Greetings aus Hamburg, Lasse. Schon jetzt sei erwähnt: Der Surprise-Surprise-Kelch ist an beiden Abenden an uns vorübergegangen – auch wenn’s auf der anderen Seite witzig gewesen wäre, ausgerechnet diese Banalität eines Springsteen-Songs um die Ohren zu bekommen.

Zwischenstopp an einer Raststätte in Hessen oder Franken; Junk Food in Form von Fleischbrötchen einer königlichen Burger-Kette muss her! Der Restaurant Manager – ein gewisser Herr Salmi – wirkt leicht genervt. Als sich hinter uns eine Horde Minderjähriger einreiht, tritt seine Haltung Vorsicht, Kunde droht mit Auftrag! deutlich zum Vorschein. Sein Mitarbeiter ist obendrein völlig unfähig, die Tabletts so zu befüllen, wie es an sich recht deutlich auf den Kassenzetteln vorgegeben ist.

Zurück auf der Autobahn, kann ein wenig musikalisches Kontrastprogramm nicht schaden. Smutje möchte bekehrt werden. Ich entscheide mich für das Live-Album Haarp der grandiosen Muse – ein Fehler, der Bursche wird nicht ganz warm mit den Briten. Ich bin beleidigt und strafe zum Ausgleich den von Smutje vorgestellten Peter Fox mit Verachtung. Schwarz zu blau hat Gesicht, aber mit Haus am See kann ich nicht viel anfangen. Und Springsteen ist auch doof – das hast Du nun davon.

In der Münchner Innenstadt stellt Smutje den Navi ab. Ein Fehler, nun irren wir 20 Minuten lang rund ums Stadion, ohne es zu erblicken. Die Parksituation ist erbärmlich und jeder Großstadt unwürdig, aber was wollen wir von der Hauptstadt des Freistaats erwarten? Etwas nach 15 Uhr steht das Auto endlich auf dem Parkplatz, jeder packt sich zwei Bier und seine Regenjacken – ab zum Olympiastadion.

Deinen ersten Rollcall vergisst Du nie

Wo gibt’s denn hier ’ne Nummer? Ein Fan der wichtigen Art verteilt sie, wir ergattern zwei Nummern im 300er-Bereich, werden in die Reihen 1 und 2 im Bereich rechts des Häuschens eingeteilt und platzieren uns.

Exkurs für Uneingeweihte – der Rollcall (Erläuterungen im Forum gemopst, danke dafür, Magic): Sinn des Rollcalls ist es, einen geregelten Einlass in den Innenraum dergestalt zu organisieren, dass diejenigen Fans zuerst hinein dürfen, die am längsten warten, weil diese es verdient hätten, in der ersten Reihe zu stehen. Deshalb ergreifen bei Springsteen-Konzerten meist zwei oder mehr Fans die Initiative. Es handelt sich dabei stets um solche, die selbst zehn Stunden und länger (bis zu zwei Tage) anstehen, um ganz vorn dabei zu sein. Ob sie den Rollcall organisieren, um die Wartezeit zu überbrücken, ihren Erste-Reihe-Platz zu sichern oder aus reiner Nächstenliebe, sei dahingestellt. Wie auch immer – die Organisatoren verteilen an eintreffende Fans Nummern (meist auf den Unterarm) in der Reihenfolge der Ankunft und tragen die Namen in eine Liste ein. Zu festgelegten Zeiten wird die Liste abgefragt – vormittags vielleicht alle zwei Stunden, später stündlich. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht die ganze Zeit über im meist recht ungemütlichen Einlassbereich aufhalten, sondern nur zu den Rollcalls dorthin begeben muss, um bei Aufruf seiner Nummer durch Zuruf seine Anwesenheit kund zu tun. Wer seinen Aufruf verpasst, verwirkt seinen Rang, die Nummer wird in dem Fall gelöscht. Die Organisatoren des Rollcalls klären im Lauf des Tages ab, ob und wie die örtliche Security gewillt ist, so mitzuwirken, dass allen Nummerierten in der richtigen Reihenfolge Einlass gewährt wird, bevor die Nichtnummerierten hinein dürfen. Soweit die Theorie, die glaubhaften Berichten zufolge in diversen europäischen Ländern wunderbar in die Praxis umgesetzt wird.

Zurück zum Tourbericht: Bislang kannte ich lediglich vier Forenmitglieder nicht nur virtuell, sondern auch in Richtigkeit (!): Lasse, Smutje, Homebhoy und – am längsten – TimH, der fast zeitgleich mit Smutje und mir aufläuft und sich mit seinem Bruder Jens zu uns gesellt. Jens hat auf seinem Request Sign Pony Boy stehen und es mit einem Foto seines einige Wochen alten Sohns Max verziert. Wir äußern Skepsis, ob Bruce diesen Wunsch erfüllen wird. Kurz darauf erblicken meine geschulten Augen ein T-Shirt mit dem Aufdruck Silver Palomino. Ist’s der Silver Palomino aus dem Forum? Er ist es! Smutje hat derweil am linken Einlassbereich melissa und MayBritt entdeckt, mit denen wir auch ein paar Worte wechseln. Langsam bekommt das Forum Gesichter. Schön!

Die mitgebrachten Biere sind wech, der Durst bleibt. Smutje holt Nachschub, während sich langsam die Ordner formieren. Wird der Einlass nach Nummern klappen? Meine Zweifel wachsen, zumal sich mittlerweile etliche Konzertgänger ohne Nummer um uns herum tummeln. Also den schmalen Oberkörper etwas aufplustern und bereithalten, alles niederzurennen und zu -knüppeln, was sich mir in den Weg stellt. Gemach, Gemach – ich bleibe gelassen, ist München doch nur ein Testlauf für Frankfurt, wo Smutje und ich es ganz nach vorn schaffen wollen.

17 Uhr und ein paar zerquetschte – Minuten, nicht Fans: Zeit für den Einlass. Von einem Moment auf den anderen ist klar: Wer wie wir auf der rechten Seite steht, hat die Arschkarte gezogen. Die linken Eingänge sind geöffnet, die Horden strömen zur Treppe Richtung Innenraum, und wir schauen zu. Großes Gebrüll ist die Folge, latürnich brülle ich mit, ist ja klar, Baby, oder? Insgeheim amüsiere ich mich. Mein erster Rollcall ist grandios gescheitert. Kurz darauf haben unsere Ordner ein Einsehen. Ich renne gemächlich los. Die Treppen zum Innenraum sind steil, bloß nicht stürzen. In den Pit – auch Front of Stage Area genannt – zu kommen, gelingt Smutje, TimH, seinem Bruder Jens und mir problemlos. Wir schieben uns bis etwa zur zehnten Reihe vor, auf Höhe des Bühnenbereichs links, wo sich Clarence Clemons platzieren wird. Gute Plätze! Wir setzen und entspannen uns. Ein Plausch mit den Nebenleuten ist angesagt – anschleimen, um in der Wartezeit Klo- und Biergänge absolvieren zu können, ohne den Platz zu riskieren. Der Pit füllt sich zusehends; wer ihn verlässt, kriegt von den Ordnern ein Bändchen ums Handgelenk und darf wieder rein. Das Stadion ist bei weitem nicht ausverkauft, was schon an den ins Bodenlose gefallenen Ticketpreisen bei Ebay abzulesen war. Im Pit ist das jedoch ohne Belang. Spannung und Vorfreude wachsen. 19.30 Uhr steht auf den Tickets, wir rechnen mit 20 Uhr.

München – das Konzert

Etwas nach 20 Uhr (Beobachtungen schwanken zwischen 20.10 und 20.22 Uhr) – Jubel bricht los: Nils Lofgren betritt mit Akkordeon die Bühne und stimmt instrumental die deutsche Volksweise Muss i denn an. Exkurs für Uneingeweihte: Bei dieser Tour lässt Bruce gern mit einem Volkslied aus dem jeweiligen Land beginnen. Am 28. Juni in London etwa gab’s London Calling – so ’ne Art Volkslied. Während Lofgren das Schifferklavier bedient, entert der Rest der Band die Bühne. Ohrenbetäubender Jubel ist ein harmloser Ausdruck für die Begeisterung, die das auslöst.

01. Badlands (vom Album Darkness On The Edge Of Town, 1978): Der erwartete, da bei dieser Tour gewohnte Einstieg. Ein kraftvoller Klassiker, der Abend geht gut los. Auf welcher Tour mag sich wohl das Publikums-Ooooh-Oooh-Ooh-Oooh-Ooooh kurz vor dem Finale etabliert haben?

Die Band ist topfit und spielfreudig. Habe ich etwas anderes erwartet? Latürnich nicht! Max Weinberg (Schlagzeug), Garry W. Tallent (Bass), Professor Roy Bittan (Klavier), Steven van Zandt (Gitarre und Mandoline), Nils Lofgren (Gitarre, auch Steel Guitar) – Namen, die jedem Springsteen-Fan auf der Zunge zergehen. Soozie Tyrell (Violine, Akustikgitarre) ist längst als Bandmitglied etabliert und ersetzt einmal mehr die abwesende Springsteen-Gemahlin Patti Scialfa. Stellen Bruce Springsteen eigentlich heutzutage noch Groupies nach? Oder stellt Bruce Springsteen heutzutage selbst noch Groupies nach? Aber lassen wir das… Den verstorbenen Keyboarder Danny Federici (RIP) ersetzt Charles Giordano, der 2006 auf Springsteens Folk-Album We Shall Overcome: The Seeger Sessions und der dazugehörigen Tour mitgewirkt hat. Mit seiner sympathischen Ausstrahlung und guten Laune gefällt er mir ausgesprochen gut. Auch das ebenfalls von der Seeger-Sessions-Tour bekannte Background-Gesangsduo Cindy Cindy Mizelle und Curtis King weiß optisch und akustisch zu gefallen. Ihre Namen musste ich allerdings für diesen Bericht kurz recherchieren, deshalb gibt’s für mich dafür keine Freakpunkte (dazu mehr im Rahmen der Heimfahrt-Berichterstattung). Soviel vorerst zur Band – über Clarence „Big Man“ Clemons werde ich mich im Rahmen meiner Frankfurt-Kritik auslassen.

02. My Lucky Day (Working On A Dream, 2009): Klar, auf den Song kann ich verzichten, aber egal. Im Pit gehe ich mit, was soll ich auch sonst tun? Dass einige Gurken vom aktuellen Album kommen, stecke ich locker weg.

03. No Surrender (Born In The U.S.A., 1984): Auch diesen Titel spielt Springsteen gern und oft. Kein Protest meinerseits, klasse! Überraschungen wird’s heute und morgen genug geben. With a wide open country in my eyes, and these romantic dreams in my head – Well, we made a promise, we swore we’d always remember, no retreat, baby, no surrender!

04. Outlaw Pete (Working On A Dream): Einer der wenigen Songs des aktuellen Albums, die mir gefallen. Die epische Western-Ballade eines Gesetzlosen, der schon im Alter von sechs Monaten drei Monate im Knast verbracht hat. Ein klitzekleiner Teil des Liedes klingt auffällig nach I Was Made For Lovin’ You von KISS, aber egal.

05. Spirit In The Night (Greetings From Asbury Park, N. J., 1973): Well now, Hazy Davy got really hurt, he ran into the lake in just his socks and a shirt. Me and Crazy Janey were making love in the dirt, singing our birthday songs. Noch ein gern gespielter Klassiker – langsam wird’s langweilig. Nein, das war ein Scherz! Während die Band den Titel anspielt, bemerkt Springsteen ein Request Sign mit eben diesem Song im Publikum. Er lässt sich den Zettel geben und faltet ein Papierflugzeug daraus. Dessen Flugeigenschaften sind erbärmlich; der Song klappt zum Glück besser.

06. Working On A Dream (von welchem Album wohl?): Das hatte ich befürchtet, aber ich bin tapfer und stehe es durch. Der legendäre deutsche Journalist und Blattmacher Henri Nannen hat mal gesagt: Schlechte Bilder muss man groß bringen. Ob Springsteen WOAD aus ähnlichen Motiven so sehr in die Länge zieht, weiß nur er selbst, aber seine Rede im Mittelteil ist immerhin mitreißend: We’re gonna build a house, right here, right here on this field. We’re gonna take the fear that’s out there every day, and we’re gonna build a house of love tonight. We’re gonna take the despair that’s with the fear out there every day, and we’re gonna build a house of hope tonight. We’re gonna take the doubt that’s out there, and we’re gonna build us a strong house of faith tonight. And we’re gonna take the blues and the sadness, and tonight we’re gonna build us a house of joy and of happiness. That’s right, that’s our job. And we’re gonna take the cruel (hier fehlen mir zwei Wörter), and we’re gonna build us a house tonight of sexual healing. Is there anybody ready for some sexual healing tonight? Keine Frage, dass Springsteen die Massen damit in den Bann zieht. Auch ich kann mich dem schwer entziehen (warum auch?), der Rest des Songs holt mich latürnich schnell wieder auf den Boden zurück.

07. Seeds (Live 1975-1985 von 1986): Der bodenständige Rocksong bereichert die Setlist, auch wenn er nicht zu meinen Favoriten gehört.

08. Johnny 99 (Nebraska, 1982): Klasse! Der Song gewinnt sehr durch die zurückhaltende Instrumentierung gegen Ende (ab Judge, Judge, I had debts, no honest man can pay), die sich beginnend mit Max Weinbergs mächtigem Schlagzeug zum I-hear-a-train-Outro steigert.

09. Atlantic City (Nebraska): Für mich einer der Höhepunkte, den Titel kann ich immer wieder hören. Zentraler Bestandteil ist Max Weinbergs monoton hämmerndes Schlagzeug, das den Song vorantreibt.
Now, I been lookin’ for a job, but its hard to find.
Down here it’s just winners and losers and don’t get caught on the wrong side of that line.
Well, I’m tired of comin’ out on the losin’ end,
so, honey, last night I met this guy and I’m gonna do a little favor for him.


Es folgt das spätestens seit dem vergangenen Jahr obligatorische Einsammeln von Request Signs. Bruce erledigt dies, während die Band Raise Your Hand instrumentiert, den Steve-Cropper/Eddie-Floyd-Klassiker von 1966, den Springsteen auch auf Live 1975-1985 veröffentlicht hat. Die Zahl der Request Signs ist mittlerweile Legion, Jens’ Pony-Boy-Schild hat aus der zehnten Reihe keine Chance, und auch ich schätze die Aussichten für mein Schild morgen in Frankfurt gering ein. Springsteen sammelt etliche Schilder ein und erfüllt insgesamt vier Requests:

10. Seven Nights To Rock (Cover-Song von Moon Mullican): Eher ein Alibi-Request, da von Springsteen immer mal wieder intoniert, wenn ich mich nicht irre. Ein recht simpler Stampfer, aber die gehören nun mal dazu.

11. This Hard Land (Bonustitel der Greatest Hits von 1995): Jawoll! 2005 in Hamburg durfte ich diesen grandiosen Song zum ersten Mal live hören – seinerzeit aber in der Solo-Akustik-Fassung. Nun gibt’s für mich erstmals die Fullband-Version. So muss ein Request sein – dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.

12. Pretty Woman (Cover-Song von Roy Orbison): Das vielleicht auffälligste Request Sign ist Roy Bittan gewidmet, der heute 60 Jahre alt wird. Das Foto einer leicht bekleideten Dame auf dem überdimensionalen Pappplakat trägt womöglich etwas dazu bei, dass Springsteen es auswählt – ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Bruce ziert sich: We don’t know that song! Ob’s dem Zeitgewinn dient, damit ein Roadie derweil kurz den Text aus dem Internet ziehen kann? Nils Lofgren begibt sich zum Boss und erläutert die Tonlage (o. ä.). Und siehe da: Es klappt! Die mit Humor gewürzte Coverversion bereitet Band und Publikum sichtlich Spaß.

13. Because The Night (Live 1975-1985, auch bekannt durch Patti Smith): Daumen hoch! Grandioser Titel, klasse intoniert. Nils Lofgren darf ein wenig seine Fähigkeiten an der Gitarre ausspielen. Because the night belongs to lovers, because the night belongs to us.

14. Waitin' On A Sunny Day (The Rising, 2002): Ein solider Gute-Laune-Song – nicht mehr und nicht weniger. Die Meute hält offenbar mehr von dem Lied als ich, die Stimmung steigt. Mir soll’s recht sein. Gegen Ende hält Springsteen Ausschau nach einem Kind im Pit, das er den Refrain singen lassen kann. Seine Wahl fällt auf einen Knirps in Springsteen-Shirt und Born-In-The-USA-Schirmmütze. Der Junge hat sichtlich Spaß daran, die Zeilen ins Mikro zu trällern: I’m waitin’, waitin’ on a sunny day, gonna chase the clouds away, waitin’ on a sunny day. Na ja – freut Euch auf ein paar Gedanken meinerseits zum Thema Kinder in Reihe 1 in meiner Frankfurt-Kritik.

15. The Promised Land (Darkness On The Edge Of Town): Oft gehört, nie überhört. Gehört einfach dazu und passt immer.

16. The River (The River, 1980): Springsteens Monster-Ballade trifft wie immer mitten ins Herz jedes einzelnen Zuhörers. Is a dream a lie, if it don’t come true, or is it something worse? Gänsehaut!

17. Kingdom Of Days (Working On A Dream): Springsteen richtet Grüße von seiner Frau aus. Der vierte und letzte heute gespielte Titel des aktuellen Albums. Drei Songs von WOAD gefallen mir ausgesprochen gut, einen davon habe ich heute gehört, von den drei anderen heute gespielten finde ich immerhin lediglich einen so richtig fürchterlich. Nicht auszudenken, hätte der Boss außer dem Titelsong auch noch Queen Of The Supermarket und Surprise, Surprise gesungen. So oder so – damit kann ich leben.

18. Lonesome Day (The Rising): Kleine Durststrecke für mich, denn auch dem Album The Rising kann ich nicht im Übermaße viel abgewinnen. Bin ich überhaupt ein Springsteen-Fan?

19. The Rising (The Rising): Nun reicht’s aber. Aus Protest bleibt mein rechter Fuß unbeweglich.

20. Born To Run (Born To Run, 1975): Schlagartig bin ich versöhnt. Tramps like us, baby we were born to run!

21. Tenth Avenue Freeze-Out (Born To Run): Gleich noch ein Klassiker von dem Album, das Springsteen zum Star machte. Was will man mehr?

Hm – soll jetzt schon Schluss sein? Die komplett in Schwarz gekleidete Band platziert sich am Bühnenrand und winkt ins Publikum (oder war’s einen Song später? Mein Gedächtnis…).

22. Hard Times (Coversong von Stephen C. Foster von 1854): Springsteen versteht es, alte Folksong-Perlen zu entdecken, zu entstauben und sie für heute relevant zu machen. Das hat er mit den Seeger Sessions bewiesen, das beweist er auch mit diesem wunderbaren Lied. Hard times, hard times, come again no more!

23. Bobby Jean (Born In The U.S.A.): Geht’s um eine Liebesbeziehung oder um eine tiefe Freundschaft, gar um den seinerzeitigen Weggang von Little Steven? Egal – bei Springsteen zieht sich jeder das heraus, was er gerade braucht. Mit dem Lied durfte gerechnet werden, aber das macht gar nichts.

24. American Land (We Shall Overcome: The Seeger Sessions – American Land Edition, 2006): Die Eigenkomposition von Springsteens Folk-Album lässt auf der Bühne die Post abgehen.

25. Detroit Medley (No-Nukes-Live-Sampler, 1979): 21 Jahre und neun Springsteen-Konzerte hat’s gedauert, bis ich diesen Live-Klassiker endlich mal zu hören bekomme. Devil With A Blue Dress On, Good Golly Miss Molly, Jenny Take A Ride, C. C. Rider – das legendäre Medley aus vier Rock’n’Roll-Coversongs legt die Messlatte für morgen noch etwas höher.

26. Glory Days (Born In The U.S.A.): Passt, wackelt, hat Luft. Alles richtig gemacht.

27. Dancing In The Dark (Born In The U.S.A.): Der erwartete Rausschmeißer. Gern gehört, aber irgendwie verbinde ich den Titel doch sehr mit dem unsäglich gekünstelten 80er-Jahre-Pseudo-Live-Video, in dem Springsteen auf der Bühne herumhampelt und sich von Courteney Cox anhimmeln lässt. Macht nix – jetzt ist ohnehin langsam Runterkommen angesagt, und Courteney-Cox-Blicke kriegt Springsteen ja heute noch bei jedem Konzert vielfach aus den ersten Reihen zugeworfen. Unter dem Jubel der Massen verschwindet die Band von der Bühne. Ein großartiger Rock’n’Roll-Abend ist vorüber.

Von München nach Frankfurt ist nur ein Katzensprung

Smutje und ich finden wieder zusammen. Der Bursche hatte sich zwischenzeitlich bis in die zweite Reihe vorgeschoben. Auch er ist zufrieden, äußert aber die Ansicht, echte Höhepunkte hätten irgendwie gefehlt. Ich stimme ihm zu. Standard-Setlist eben – nichts ist schöner als Jammern auf hohem Niveau, höchstens Jubeln auf niedrigem Niveau. Wir verabschieden uns von TimH und seinem Bruder. Auf dem Weg hinaus erstehe ich ein Tour-Shirt (Motiv Guitar, Farbe Silver), nun geht’s ab zum Auto. Die Parkplatz-Ausfahrt erweist sich als Kombination aus Nadelöhr und Flaschenhals, sodass wir erst nach Mitternacht die Autobahn gen Frankfurt erreichen. Kurz vor Nürnberg legen wir eine Rast ein, die von 2 bis 7 Uhr morgens zum Knacken genutzt wird. Schön, wie weit man die Rücklehne im Passat herunterkurbeln kann. Ich schlafe überraschend gut, auch wenn Smutje mich nicht in den Schlaf singt, der Schuft.

Frankfurt, wir kommen! Die letzten 300 Kilometer bis in die Heuschrecken-Metropole reißen wir auf einer Arschbacke ab. Die zweite Arschbacke geht allerdings bei der Suche nach den Parkplätzen drauf. Vielleicht sind Smutje und ich geistig zu schlicht, um Parkleitsysteme südlich der Elbe zu begreifen. Wir parken schließlich vorerst in einem unweit des Stadions gelegenen Parkhaus. Dort werden die Hemden gewechselt. Smutje geht in attraktivem Blau (mit Raute, BP-Logo vorn und Nummer 7 für Kevin Keegan auf der Rückseite), ich streife mir wie vereinbart ein schmuckes braunes Totenkopf-T-Shirt mit St.-Pauli-Schriftzug über. So sind wir an sich für all die anderen Foren-Kapeiken gut erkennbar.

Zwei Rollcalls sind zwei zu viel

Nun heißt es: Rollcall, Kotelettes zweiter Versuch. Die Betreiber der Commerzbank-Arena hatten mir vor einigen Tagen auf E-Mail-Anfrage mitgeteilt, dass die Eingänge E5 und E3 für Innenraumgäste geöffnet werden sollen, daher schlendern wir zum nahe gelegenen Eingang E5 und holen uns dort gegen 11 Uhr schon einmal Rollcall-Nummern (156 + 157) ab. Smutje hat mittlerweile per Handy Kontakt zu MayBritt aufgenommen, die nach Konzertende mit uns zurück nach Hamburg fahren wird. MayBritt befindet sich an E3, dahin machen auch wir uns auf. Dort gibt’s erneut Nummern (222 + 223). Alter Landsertrick: für jeden Eingang ’ne Nummer. Seltsam? Aber so steht’s geschrieben…

An E3 herrscht entspannte Stimmung, wir treffen ein paar weitere Forenmitglieder, aber weniger als gedacht. Wo ist XXX? Kein Surprise-Surprise-Request-Sign weit und breit. Auf meinem Request Sign steht extra auch mein Forenname, damit ich besser erkannt werde. (Boss, the day Kotelette’s number comes in, he ain’t never gonna ridin’ no USED CARs again). Ist Kotelette doch persona non grata im Forum? Hat man Angst vor Smutje? Vielleicht stimmt’s, was Smutje am Vortag bemerkt hat, und ich bin zu sehr der Anwalt von Geronimo.

Für 12 Uhr ist ein Rollcall angesagt. Er findet statt und scheint zu klappen. Bei einigen aufgerufenen Nummern meldet sich niemand, die Rollcaller vermerken dies. Wir rücken gedanklich weiter nach vorn. Heiterkeit verursacht die Bemerkung bei einer Nummer, bei dem notierten Namen Wolf handle es sich hoffentlich nicht um Wulfgäng. Anmerkung für Uneingeweihte: Gemeint ist Wolfgang Niedecken, der bei einigen deutschen Springsteen-Konzerten der vergangenen Jahre als Gastmusiker auf der Bühne war, was manch elitärer Springsteen-Fan für Blasphemie hält.

Die Rollcall-Organisatoren wirken engagiert. Sollte es diesmal klappen? Ich bleibe skeptisch: Sofern sich die Nummerierten brav vor die acht Einlässe sortieren lassen, ergibt das eine schöne Schlange und links von dieser einen großen Freiraum, in den sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Nichtnummerierte begeben werden. Ohne zusätzliche Absperrungen, die Nummerierte von Nichtnummerierten trennen, wird’s ein großes Gedränge geben. Angeblich ist die Security willens, den Rollcall beim Einlass zu respektieren. Sie will wohl auch konsequent das Rennen in den Innenraum unterbinden, weil es gestern in München Verletzte gegeben habe. Und: E3 soll etwas früher aufgemacht werden als die anderen Eingänge.

Gegen 13 Uhr findet eine erste probeweise Aufstellungsrunde statt, die bis zur Zahl 100 auch klappt. Da es nur ein Test ist, wird danach abgebrochen. Mir fällt auf: Die Nummern werden ohne Blick auf die Liste vollständig aufgerufen, somit auch die Teilnehmer, die beim 12-Uhr-Rollcall gefehlt und an sich ihren Platz verwirkt haben. Allein damit ist der Rollcall ad absurdum geführt. Wenn man sich nur frühmorgens eine niedrige Nummer holen muss und den Tag dann gemütlich im Hotelbett, Schwimmbad oder Bumslokal verbringen kann, kann niemand mehr Schlangestehern ohne Nummer plausibel machen, warum Nummerierte es mehr verdient haben sollen, zuerst in den Pit zu kommen.

Smutje und ich haben nun Zeit, das Auto umzuparken. Wir fahren zum Waldparkplatz, wo sich vor einer Einfahrt eine lange Autoschlange gebildet hat, vor einer anderen jedoch gar keine. Smutje ist schlau (da Fan vom HSV) und stellt den Wagen unmittelbar an die leere Einfahrt. Warum die bereitstehenden Herren die Parkplatzöffnungszeit von 14 Uhr strikt einhalten und nicht zehn Minuten früher öffnen, bleibt ihr Geheimnis, aber um kurz nach 14 Uhr platziert Smutje das Auto taktisch clever auf dem Parkplatz nahe einer Ausfahrt, und wir begeben uns zum gerade öffnenden Bierstand. Dort stehen bereits zwei Engländer, Fans von Tottenham Hotspur, die den HSV kennen, den FC St. Pauli leider nicht. Smutje schüttet all seinen Spott über mich aus, nicht einmal meine Tränen hindern ihn daran. Er ist glücklich, seinen Heißhunger endlich am Wurststand stillen zu können.

15 Uhr, Zeit für die endgültige Rollcall-Platzierung. Doch der Organisator am Eingang E3 redet wirr. Von der Bitte, sich auch zu den anderen Eingängen zu begeben, ist die Rede, davon, womöglich nur die ersten 100 Nummerierten aufzureihen. Nach mir die Sintflut, scheint die Devise zu sein. Die Aufstellung unterbleibt schließlich völlig. Noch etwa zwei Stunden bis zum Einlass, es gilt, sich vorzubereiten. Mit meinem Brotmesser spitze ich die Ellenbogen an, ich halte Hand- und Fingergelenke geschmeidig, übe den bösen Blick. Als gerade keiner hinschaut, trete ich zur Probe einmal das Dixi-Klo um. Oh, da saß jemand drin, schnell weg.

ATTACKE!

17 Uhr verstreicht, der Rollcall ist längst Geschichte. Danke für nix! Vor E3 stehen Nummerierte und Nichtnummerierte eng bei- und wild durcheinander. Mitten im Gewühl: ein Paar mit zwei Kindern. Merken die noch was? Dann geht’s los, die Einlässe werden geöffnet. Das Drängeln potenziert sich hoch. „Vorsicht, hier sind Kinder“ höre ich unmittelbar neben mir. Hallo? Jemand zu Hause? Ich verteile ein paar gedankliche Ohrfeigen an Eltern, die ihre Kinder unbedingt mit in den Pit nach ganz vorn nehmen müssen. Aber flugs gilt meine Konzentration wieder dem eigenen Vorankommen. Smutje und ich werden nach vorn gedrückt; ohne viel zu tun, gelangen wir früher als befürchtet durch den Einlass. Beine in die Hand! Meine Hose rutscht. Der Weg in die Commerzbank-Arena ist weit. Die Ordner führen die zuerst hineingekommenen Fans doch tatsächlich am Seil ins Stadion, sprich: Die Meute ist von Ordnern umringt, die vorn ein langes Seil gespannt haben. Smutje und ich schließen auf und uns der Horde an.

Im Tunnel zum Innenraum wird das Seil kollektiv überwunden; nun ist ein langer Sprint angesagt. Meine Hose rutscht. Dennoch komme ich gut voran. Eine alte Frau mit Krückstock steht mir im Weg – sie bleibt blutend und bewusstlos zurück. Eine Minderjährige will mich überholen. Dass das ein Fehler ist, wird ihr klar, als sie mit gebrochenen Fingern ihre Zähne vom Boden aufsammelt. Ein Kleiderschrank von einem Ordner will mich aufhalten. Glücklicherweise habe ich in den Wochen zuvor an meiner Spezialtechnik gefeilt: Roundhouse Kick aus vollem Lauf. Chuck Norris wäre stolz auf mich, der Ordner geht den Weg alles Irdischen. Meine Hose rutscht. Smutje zieht an mir vorbei. Gerade will ich zu meiner berüchtigten Blutgrätsche ansetzen, da fällt mir ein: Der Kerl nimmt Dich ja mit zurück nach Hamburg. Ich verschone ihn, bin ohnehin gut im Rennen und von Natur aus ebenso generös wie gnädig veranlagt. Wir platzieren uns an der linken Bühnenseite, Smutje an der Frontseite des Stegs ins Publikum, ich rechts davon an der inneren Ecke. Zweite Reihe, Tuchfühlung zur Absperrung und zum Steg – perfekt.

Kurz nachdem ich meinen Platz erkämpft habe, meldet sich Lasse per SMS; er steht eher rechts im Pit, vielleicht 15 Meter von der Bühne. Ich stehe auf und recke mein Request Sign hoch. Da isser ja – mit The Promise. Später smst mir Lasse, er habe ein Request Sign mit dem Michael-Jackson-Hit Black Or White entdeckt. Auf was für Gedanken manche Leute kommen. Ich selbst erblicke ein Schild mit Billie Jean. Michael Jackson ruhe in Frieden, aber solche Wunschtitel in einem Springsteen-Konzert – absurd. Es kehrt Ruhe ein. Smutje schlägt vor, ein Bier trinken zu gehen. Das ist mir heute jedoch zu riskant, ich bleibe. Nach einer Weile die Sensation der gesamten Tour: Ein HSV-Fan bringt einem St.-Pauli-Fan ein Bier in den Pit ganz nach vorn. Ich will gerade mit ihm anstoßen, da fährt es mir durch den Kopf: Ist’s vielleicht ein perfider Trick Smutjes, mich zur Pinkelpause zu nötigen, um meinen Platz einzunehmen? Egal, ich riskiere es, zumal ich die Technik des freihändigen Büxnassmachens beherrsche. Drei Stunden Wartezeit im Pit vergehen.

Frankfurt – das Konzert

Kurz vor 20.30 Uhr betritt Nils Lofgren wie gestern mit Akkordeon die Bühne, um uns mit Muss i denn zu begrüßen, derweil der Rest der Band aufläuft. Clarence Clemons wird per Hebebühne auf die Bühne befördert. Wie gestern geht er am Stock, den er – einmal an seinem Platz angekommen – demonstrativ einem Roadie zuwirft.

01. Badlands Bereits gestern gespielte Titel werde ich nicht weiter kommentieren. Die Stimmung ist grandios, was dort, wo ich stehe, nicht weiter überraschend ist. Aber gelegentliche Blicke ins ausverkaufte Rund überzeugen mich davon, dass das Publikum heute deutlich mehr abgeht als gestern.

02. Adam Raised A Cain (Darkness On The Edge Of Town): Beim zweiten Titel gleich die erste Änderung gegenüber gestern. Es geht gut los. Kraftvoll!
In the Bible Cain slew Abel,
and East of Eden he was cast.
You're born into this life
paying for the sins of somebody else's past.
Daddy worked his whole life for nothing but the pain.
Now he walks these empty rooms looking for something to blame.
You inherit the sins, you inherit the flames – Adam raised a Cain.


03. The Ties The Bind (The River): Die nächste Setlist-Änderung folgt auf dem Fuß. Obwohl mir die gestern gespielten No Surrender und Spirit In The Night etwas besser gefallen als Adam Raised A Cain und The Ties That Bind ist Abwechslung auch in diesem Fall etwas Feines.

Bei welchem Song entert Springsteen erstmals den Steg, an dem ich stehe? Ich weiß es nicht mehr, weiß nur noch, dass die Massen dorthin wogen. Bruce genießt das Bad in der Menge. Ich möchte ihm die Hand schütteln, sie ist aber unter etlichen anderen Händen verschwunden; deshalb beschränke ich mich darauf, ihm auf den Arm zu klopfen. Holla ho – ich habe den Boss berührt!

04. My Lucky Day
05. Outlaw Pete

06. Hungry Heart (The River): Immer wieder gern genommen.

07. Working On A Dream
08. Seeds
09. Johnny 99

Es folgt der magische Moment des Konzerts, jener Moment, in dem klar wird, dass wir heute nicht nur einem gewöhnlich großartigen Springsteen-Konzert beiwohnen, sondern einem außergewöhnlich großartigen: Mighty Max Weinberg gibt bereits mit seinen Schlagstöcken den Takt vor, um mit dem Schlagzeug Atlantic City zu beginnen, da gebietet der Boss ihm mit einer Handbewegung Einhalt. Band und Publikum halten inne und harren seiner Entscheidung:

10. Factory (Darkness On The Edge Of Town): zum Niederknien! Nicht ganz so kongenial wie 1999 in Bremen, weil heute Lofgrens Steel Guitar etwas zurückhaltender rüberkommt, dennoch grandios ohne Wenn und Aber. Die Tristesse eines Arbeiterlebens – perfekt und tieftraurig mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht.
End of the day, factory whistle cries,
men walk through these gates with death in their eyes.
And you just better believe, boy, somebody’s gonna get hurt tonight,
it’s the working, the working, just the working life.


11. Something In The Night (Darkness On The Edge Of Town): Noch einmal pure Melancholie – vom selben Album. Wahnsinn, auch wenn ich nun die Chancen für meinen Used-Cars-Request noch geringer einschätze – zu ähnlich die Stimmung, die mein Wunschtitel transportiert (speziell zu Factory).

Nun ist auch in Frankfurt Zeit für die Requests. Ob Springsteen meinen ganz übersieht oder sich nach kurzem Blick dagegen entscheidet, kriege ich nicht mit. Er sammelt jedenfalls wieder etliche Plakate ein – meins nicht, da hilft’s auch nicht, dass ich meinen Courteney-Cox-Blick aufsetze. Immerhin berühre ich ihn noch einmal. Sein Schweißband ist klatschnass. Igitt!

12. I'm Goin' Down (Born In The U.S.A.): Großartige Wahl! Habe ich den Titel überhaupt schon mal live gehört?

13. Ramrod (The River): Vergleichbar mit dem gestrigen Seven Nights To Rock: ein simpler Stampfer, eher ein Alibi-Request, da in den vergangenen Jahren gelegentlich gespielt. Die Menge geht sowieso ab, und ich feiere mit.

14. Trapped (Coversong von Jimmy Cliff, Springsteen-Live-Version erstmals auf dem Benefiz-Sampler We Are The World veröffentlicht): Langsam wird klar: Mein zehntes Springsteen-Konzert gehört zu den besten, die ich erlebt habe.

15. Because The Night
16. Waitin' On A Sunny Day

Gleiches Spiel wie gestern: Springsteen sucht sich Kinder zum Mitsingen. Ob er das tut, weil er Kinder mag, oder weil bei Kindern die Gefahr geringer ist, einem fanatischen Stalker zu begegnen? Springsteen bemerkt den Knirps von gestern, sucht sich aber der Fairness halber zwei andere Jungen aus. Die haben den Text vermutlich von ihren Eltern eingebläut bekommen, Verzeihung: mit Freuden auswendig gelernt und singen die paar Zeilen brav runter. Große Freude vermag ich in den Augen nicht zu erkennen, besonders nicht beim zweiten – dem Publikum außer Kotelette gefällt’s trotzdem.

Dieser Programmpunkt Springsteens bei Waitin’ On A Sunny Day verleitet offenbar manche Eltern dazu, ihrem Nachwuchs den Text einzuimpfen und ihn im Springsteen-Konzert bis in die erste Reihe zu schleppen. Ein solches Verhalten hat für mich sehr viel mit Geltungsdrang Springsteen-fanatischer Eltern zu tun und überhaupt nichts damit, seinem Nachwuchs ein tolles Erlebnis zu bescheren. Ich verachte das! Meine Frau und ich werden Charlotte und Josephine während ihrer Kindheit einen Haufen toller Erlebnisse bescheren – ein Springsteen-Konzert im Pit gehört nicht dazu. Es mag Kinder geben, die dafür robust genug sind. Aber was ist mit denen, die es nicht sind? Wer Mama und Papa aus dem Pit herausquengelt, muss daheim womöglich mit einer Tracht Prügel rechnen.

Diese Gedanken habe ich zum Glück schon vor meiner Springsteen-Doppelpack-Tour zu Ende gedacht, daher lasse ich mir das Konzert nicht vermiesen. Zur Abwechslung folgt wieder ein Klassiker:

17. The Promised Land

18. Point Blank (The River): Es wird wieder tieftraurig und hoffnungslos. Auch diesen Song höre ich heute erstmals im Konzert. Nicht zum ersten Mal breitet sich Gänsehaut aus.
I was gonna be your Romeo you were gonna be my Juliet.
These days you don't wait on Romeo's, you wait on that welfare check
and on all the pretty things that you can't ever have and on all the promises
that always end up point blank, shot between the eyes…


Dummerweise steht einen Meter zu meiner Rechten ein Beppo, der während des Songs unbedingt x-mal die Leinwand zu meiner Linken fotografieren muss und mir deshalb ständig ins Gesicht blitzt. Ich unterdrücke den Impuls, ihm seinen Fotoapparat dorthin zu drücken, wo die Sonne niemals scheint. Darüber hinaus befinden sich in meiner unmittelbaren Umgebung glücklicherweise kaum wahnhafte Fotografierer – mit einer weiteren Ausnahme: Direkt an der Absperrung zur Bühne steht ein Pärchen, dessen Motivation zur ersten Reihe offenbar ausschließlich von der Frau ausging. Die einzigen Regungen ihres Partners bestehen während des gesamten Konzerts darin, ständig Fotos zu machen (mit ständig meine ich: ständig). Ansonsten ist er unbeweglicher als Clarence Clemons auf der Bühne. Solche Konzertgänger werden mir immer ein Rätsel bleiben. Vielleicht hat ihm seine Holde für den Konzertbesuch nebst Fotoalbum die Erfüllung ausgefallener sexueller Gefälligkeiten zugesagt oder bei Zuwiderhandlung den Entzug ebensolcher angedroht. Leg Dich gehackt! Unmittelbar vor mir steht ein HSV-Fan, der mich bei irgendeinem Titel bittet, ihn mit der Bühne im Hintergrund zu fotografieren. Die Bitte erfülle ich ihm gern. Da staunt Ihr, was?

19. Kingdom of Days
20. Lonesome Day
21. The Rising Zum sechsten Mal höre ich den Titelsong des 9/11-Albums live – sechs Mal zu viel. Der übrigen Meute im Rund gefällt er, also füge ich mich und täusche Gefallen vor. Mit mir nicht!
22. Born To Run
23. Hard Times

Nun holt der Boss das letzte Request Sign des Abends hervor:

24. Jungleland (Born To Run): Der große Mittsiebziger-Favorit vieler Fans – früher oft, heute selten im Programm. Ich hätte auch gern mal wieder Thunder Road gehört, aber Jungleland zum ersten Mal live ist mehr als ein adäquater Ersatz. Ich wundere mich etwas über die Erfüllung dieses Wunsches, ist das Lied doch relativ Saxophon-lastig. Wie wird sich Clarence schlagen? Die Antwort: wacker! Dennoch: Die Arthritis samt diverser Operationen an Hüfte, Knien und Wirbelsäule hat ihn gezeichnet. Sein bei Nahaufnahmen auf der Leinwand zu beobachtender starrer Blick macht mich stutzig: Steht er so sehr unter Schmerzmitteln? Im Interview hat er das verneint. Wie auch immer – dass er die Tour mitmacht, nötigt mir Respekt ab. Seinem Saxophonspiel fehlt allerdings die Dynamik vergangener Tage.

25. American Land
26. Bobby Jean
27. Dancing In The Dark

Das war’s! Die beiden deutschen Springsteen-Konzerte der WOAD-Tour sind Geschichte. Oder doch nicht? Der Boss schaut ins Publikum, will mehr. Er winkt den Kameramann zu sich heran, der ihn anfangs falsch versteht und nur den Zoom aufzieht. Schließlich packt Springsteen ihn, dreht ihn zur Menge und zeigt auf etwas im Publikum, das ihm aufgefallen ist. Der Kameramann schwenkt sein Gerät dorthin, und wir erkennen auf der Leinwand ein großes Transparent mit einem weiteren Request:

28. Twist & Shout (Original von den Top Notes, auch Isley Brothers, Beatles uvm.) Was für ein Konzertende! Der erste Song, den Springsteen auf der Gitarre spielen konnte. Erinnerungen werden wach ans Reitstadion München-Riem 1988 – mein erstes Springsteen-Konzert, das ebenfalls mit diesem Titel zu Ende ging. Großartig! Der Boss spielt eine gewohnt ausufernde Version, auch wenn er diesmal auf den Do-you-love-me-Part verzichtet. Dafür gibt’s im Mittelteil die La-Bamba-Einlagen des Publikums, bei denen Springsteen mit A-little-bit-softer- und A-little-bit-louder-Anweisungen virtuos an unseren Lautstärkereglern dreht.

Ende Gelände, Schluss, aus und vorbei! Bruce Springsteen & The E Street Band verabschieden sich ein letztes Mal und verlassen endgültig die Bühne. Welch denkwürdiger Abend! In einer Top-Ten-Liste meiner zehn Springsteen-Konzerte würde ich Frankfurt 2009 sicher im vorderen Bereich platzieren. München gestern war klasse, wurde aber von Frankfurt locker überboten.

Smutje ist nicht zu sehen, also schlendere ich durch den sich langsam leerenden Pit, um Lasse und The Promise zu finden. Wir wechseln ein paar Worte, dann geht’s gen Innenraum-Ausgang. Dort stoße ich zu Smutje, kurz darauf finden wir Forenmitglied Rosie, die sich zwecks Rückfahrt nach Hamburg bei uns eingeklinkt hat. Nun noch an E3 MayBritt einsammeln, und ab auf die Autobahn, was einmal mehr eine Weile dauert.

Heim!

MayBritt gibt sich gewohnt wortkarg (hüstel), während Rosie von ihren Erfahrungen im hinteren Innenraum berichtet. Sie stand offenbar neben ein paar Normalos (also Nicht-Springsteen-Fanatikern) und wurde aufgrund einiger rudimentärer Kenntnisse für einen Freak gehalten – etwa der Zusammensetzung der Band. Es entsteht eine leidenschaftliche Debatte darüber, was aus einem gewöhnlichen Springsteen-Fan einen Springsteen-Freak macht. Ist’s das Wissen, wie alt seine Kinder sind (Freakpunkte für MayBritt)? Ist’s das Wissen, welchen Song Springsteen zuerst auf der Gitarre spielen konnte (Freakpunkte für Kotelette und MayBritt)? Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? Wir diskutieren ein wenig über Groupies (Smutje ist ja so ’ne Art Boss ihm sein Groupie). Rosie freut sich auf das Konzert im dänischen Herning in wenigen Tagen.

Es folgt eine Phase schlechter Witze, über die ich besser den Mantel des Schweigens decke, gefolgt von einem von Smutje erdachten heiteren Prominente-Raten. Meine Nofretete bleibt unerreicht! MayBritt will sich immer wieder in Morpheus’ Arme begeben, wird von uns aber erfolgreich daran gehindert. Schließlich bricht die Dämmerung an, und irgendwann gegen 5 Uhr morgens ist Hamburg erreicht. Schluchzend heißt es Abschied nehmen. Hat Spaß gemacht, die zwei Tage mit Smutje zu verbringen. Es war anstrengend, aber eine gute Entscheidung, die Tour doch mitzunehmen. Ab ins Bett!

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Ich lache Tränen, Kotelette, das ist einfach herrlich geschrieben. :D Freue mich jetzt umso mehr auf unser Duett im September in Hamburg. :lol: Hoffe, daß Smutje dirigiert :wink:

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Klasse Bericht - aber eines ist falsch, das Frankfurter Jungleland ist das beste aller Zeiten, hör es mal richtig laut und schließe die Augen, dann verstehst Du was ich meine :D

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E 13 hat geschrieben:
aber eines ist falsch, das Frankfurter Jungleland ist das beste aller Zeiten, hör es mal richtig laut und schließe die Augen, dann verstehst Du was ich meine
Werde ich tun, verweise aber auf den vorletzten Satz in meinem Eröffnungs-Posting. :wink:
Außerdem habe ich gewisse Zweifel, dass Du ausnahmslos alle jemals von Springsteen intonierten Live-Versionen des Songs kennst.
Und nur dann kann man wohl ein Urteil das beste aller Zeiten abgeben, nicht wahr? :mrgreen:

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Super Bericht, Kotelette!
An einigen Stellen hatte ich fast Tränen in den Augen vor Lachen.

War schön, Dich zumindest kurz mal kennengelernt zu haben.
Für ein längeres Gespräch ist bestimmt im September beim Treffen Zeit.

Ich hab mich übrigens für das gleiche Merchandising-Produkt schon in Stockholm
entschieden, über das meine Frau gerade vorhin sagte:
"Das ist aber keine dolle Qualität, das verzieht sich schon nach dem ersten Waschen!"
Naja, Frauen halt! :wink:

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Kotelette hat geschrieben:

Außerdem habe ich gewisse Zweifel, dass Du ausnahmslos alle jemals von Springsteen intonierten Live-Versionen des Songs kennst.
Und nur dann kann man wohl ein Urteil das beste aller Zeiten abgeben, nicht wahr? :mrgreen:[/quote]

natürlich werde ich nicht alle Live-Versionen kennen, aber ich war so gespannt auf Deine Antwort :wink:

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E 13 hat geschrieben:
natürlich werde ich nicht alle Live-Versionen kennen, aber ich war so gespannt auf Deine Antwort :wink
Verdammt, hier weiß mittlerweile jeder, wie er mich zu einer Reaktion provozieren kann. 8) :wink:
Aber ich hör's mir auf jeden Fall mal an.

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BeitragVerfasst: 12.07.2009 15:01 
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:rofl Wie geil ist das Ding denn?? :rofl

Aber danke, jetzt weiß ich wieder, wofür wir Beide Freakpunkte bekommen haben. :lol: :lol: Das wusste ich nämlich nicht mehr. :mrgreen:
Und ganz ehrlich? Mit euch würd ich jederzeit wieder so eine Autofahrt machen. :lol:

Und dann das hier:
Zitat:
MayBritt gibt sich gewohnt wortkarg (hüstel)
:rofl
So viel gesabbelt hab ich nun auch wieder nicht. :mrgreen:

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Kotelette hat geschrieben:
E 13 hat geschrieben:
natürlich werde ich nicht alle Live-Versionen kennen, aber ich war so gespannt auf Deine Antwort :wink

Aber ich hör's mir auf jeden Fall mal an.



... und wirst mir zähneknirschend Recht geben :P

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BeitragVerfasst: 12.07.2009 15:05 
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Zitat@ the_promise
"Das ist aber keine dolle Qualität, das verzieht sich schon nach dem ersten Waschen!"
Naja, Frauen halt!


Obwohl ich selber eine "Waschfrau" bin..... solch ein Teil würde ich nie meiner Holden anvertrauen. :mrgreen: Selbst ist der Mann, und so etwas wird gaaaanz vorsichtig handwarm durch eine milde Lauge gezogen, 2mal klar gespült und vorsichtig im Liegen getrocknet. Dann zuppelt es auch nicht. :idea:

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BeitragVerfasst: 12.07.2009 15:11 
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bruceeta hat geschrieben:
Zitat@ the_promise
"Das ist aber keine dolle Qualität, das verzieht sich schon nach dem ersten Waschen!"
Naja, Frauen halt!


Obwohl ich selber eine "Waschfrau" bin..... solch ein Teil würde ich nie meiner Holden anvertrauen. :mrgreen: Selbst ist der Mann, und so etwas wird gaaaanz vorsichtig handwarm durch eine milde Lauge gezogen, 2mal klar gespült und vorsichtig im Liegen getrocknet. Dann zuppelt es auch nicht. :idea:


Bis jetzt kann ich mich über die Waschkünste meiner Frau nicht im geringsten beschweren.
Auch die Tour-Shirts von 99 sehen noch gut aus! :wink:

Wenn ich es erstmal wieder an habe, dann zieht sich das schon hin! :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 12.07.2009 15:20 
@ Kotelette!

Sehr unterhaltsam geschrieben :thumbs1

Ich hatte übrigens kein Request von Surprise,Surprise in Frankfurt, stand auch am Eingag E 4, da hättest du es sowieso nicht sehen können.
Meines war auch ein ganz anderes, welches ER noch nicht einmal sehen konnte, weil es in dem riesigen Schilderwald förmlich unterging. :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 12.07.2009 15:58 
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was ist das den für ein genialer bericht ?????!!!!!!!!!!!............ich hab tränen gelacht !!!!

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BeitragVerfasst: 12.07.2009 16:30 
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@ Kotelette

Hab mich selten so amüsiert. Ein total lebendiger Bericht, solltest unter die "Schreiberlinge" gehen, würde mir garantiert ein Buch von Dir kaufen. Wir "Nordlichter" sind doch nicht so "trocken", wie von uns behauptet wird. Einfach klasse!!!!!
:D :D :D

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