Ragman hat geschrieben:
Ach, wenn nur ein hervorragendes Lied auf Working on a Dream drauf ist, hat es sich gelohnt, das Album zu machen. Wenn mir der Rest nicht gefällt, brenn ich mir halt aus den letzten vier Alben seit The Rising ein Album mit den besten Liedern zusammen auf eine CD und hab eine astreine CD. Auf jeden Fall besser als wenn er gar nix rausgebracht hätte. Mal angenommen, er würde nicht so schnell veröffentlichen, was würde denn dann passieren? Er würde mehr Lieder zur Auswahl haben, die er auf das dann irgendwann erscheinende Album packen kann, aber wer sagt denn, dass er da genau die aussucht, die ich oder Du oder sonstwer am besten findet?
Sei mir nicht böse, aber sowas kann ich mit den CDs von DJ Bobo oder Mariah Carey machen.
Aber bei Künstlern vom Kaliber eines Bruce Springsteen, Bob Dylan oder Neil Young schnibbel ich nicht einfach irgendwelche Songs raus und brenne mir ne eigene MP3 CD.
Dafür habe ich einfach viel zu viel Respekt vor dem Album als Gesamtkunstwerk.
Und wer schönerweise noch wert auf Vinyl legt, für den kommt dies sowieso nicht in Frage.
Und meine Erwartungshaltung an Springsteen so weit runterzuschrauben, dass ich mich schon mit nur einem ordentlichen Song auf der Platte zufrieden gebe, kommt ebenfalls nicht in die Tüte.
Was das Thema Leistungsabfall angeht, so kann man dies nach den bisherigen 3 Singles leider nur bestätigen. Niemand hier wird allen ernstes behaupten können, dass Bruce das Optimum aus diesen Songideen herausgeholt hat.
Natürlich muss viel Zeit nicht immer gleichbedeutend mit besserer Musik sein, im Gegenteil, viele Meisterwerke wurden in wenigen Tagen aufgenommen.
Aber bei den WOAD Tracks merkt man doch ganz deutlich, dass man mehr aus ihnen hätte rausholen können.
Alleine die Saxofon und Gitarrensoli klingen dermaßen uninspiriert und substanzlos dahingeschludert, dass es weh tut.
Und was die Produktion angeht, so wäre es vielleicht mal eine Idee, die Band überhaupt nicht zu produzieren. Eine Nicht Produktion quasi, dass heisst die Band live spielen zu lassen und dies ungeschliffen auf Platte zu bannen. Und dabei insbesondere wieder mehr Platz für das Piano von Roy Bittan zu lassen, der in den letzten Jahren deutlich zu kurz gekommen ist. Was unheimlich schade ist, da doch gerade sein süßlich, romantisches Pianospiel einen Großteil der E Street Magie ausgemacht hat.