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BeitragVerfasst: 20.06.2005 15:19 
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Das wird etwas längeres, ich will nun mal meine Gedanken zum besten geben:

Der Tag hat eigentlich schon mit der Pre-Party am Vorabend des 13.06.05 begonnen.
Spontan beschlossen Thunder und ich, ins Vollmond zu schauen und dort haben wir viele Tramps getroffen.
Von den Tramps die bereits vorhergehende Konzerte besucht haben, konnten wir schon mal etwas von der Atmosphäre aufnehmen die wir am nächsten Tag zu erwarten haben.
Später am Abend dann etwas aufgeregt ins Bett, denn wir hatten ja am nächsten Tag etwas vor. Nein, nicht etwa erst zur Arbeit gehen und abends aufs Konzert – wir hatten vor, Bruce vor dem Hotel abzupassen.
Ich hoffte, daß endlich mein lang gehegter (schon zur Jugendzeit erträumter) Autogrammwunsch in Erfüllung gehen würde.

Früh morgens sah es vom Wetter her ziemlich düster aus, um nicht zu sagen, es schüttete wie aus Kübeln. Doch es war anders als sonst, irgendwas lag in der Luft.
Als wir aus Olching losfuhren, riss es auf und die Sonne kam raus.

Ziemlich aufgeregt kamen wir dann am Bayrischen Hof an, dort regnete es gerade mal wieder heftig.
Nichtsdesto trotz hatten sich schon einige Fans vor dem Hotel aufgestellt. Alle wollten Bruce hautnah sehen.

Die Zeit verging, die Sonne kam wieder raus und es wurde wieder angenehm warm.

Schließlich kam Miami Steve mit der Gitarre zum Hotel und wir beschlossen Bruce aus dem Hotel zu singen.

Wir stellten uns genau gegenüber des Hoteleingangs auf und gaben einige Songs zum besten.
Wir gaben „The River“, „Thunder Road“, „Johnny 99“, „My Hometown“ und vieles mehr zum besten. Steve an Gesang und Gitarre und wir, Thunder, Sax-Jule, Jerseylady und ich haben unser bestes gegeben.
Eine Menge Passanten sind stehengeblieben einige haben uns begeistert beklatscht und zugesehen.

Der große Meister ließ sich jedoch nicht blicken.

Jedoch sahen wir als irgendjemand im 1. oder 2 Stock des Hotels uns aus einem Zimmer filmte. Was mit der Aufnahme passiert ist, werden wir wohl nie erfahren.

Schließlich kamen immer mehr Tramps dazu, BobbyJean und Marion, die Berchingers und Michaglasi.

Irgendwann wurde es ziemlich unruhig vorm Hoteleingang, wir ließen die Singerei nun sein und haben uns dort aufgestellt.
Anfangs ging es noch ganz gesittet zu, doch dann als die Mitarbeiter des Hotels Absperrungen aufstellten wurde es schon ziemlich eng, das Gedränge größer.
Irgendwann kam das Auto angefahren von dem sich rausstellen sollte daß Bruce hiermit abgeholt wird.
Ich hatte mich durchaus glücklich geschätzt direkt vor der Autotüre zu stehen.
Später wurde das Auto aber ca. 1m nach vorne rangiert so daß ich leider nicht mehr direkt bei der Einstiegstüre plaziert war.
Irgendwann, so gegen 16:30 Uhr war es so weit! Die Türe ging auf, Bruce kam raus!

„Ja endlich, jetzt bekomme ich ein Autogramm und kann Bruce wenigstens mal ins Gesicht gucken“ – dachte ich!

Es ging so wahnsinnig schnell, ich habe mir sagen lassen Bruce gab 2 Autogramme ( ich habe gar nichts mehr mitgekriegt vor lauter Gedränge – die Absperrungen nutzten nicht viel!) nur noch daß das mit dem Autogramm wohl nichts werden wird.
Bruce sah zu daß er Land gewinnt, d.h. er dem Rummel entkommt.
Es war offensichtlich zuviel Gedränge und zuviel Bruce-Rufe.

Als alles vorbei war, hörte ich er habe irgendwie arrogant gewirkt, nun ich konnte das gar nicht bestätigen oder bezweifeln – es ging ja soooo schnell.
Dennoch glaube ich, und ich möchte gar nicht glauben daß er arrogant ist, nach dem was ich schon alles Positives gehört und gelesen habe.
Ich persönlich schiebe es auf das Gedränge und Getue und auch einem Bruce Springsteen steht mal ein schlechter Tag zu!

Wie auch immer, wir sind dann zur U-Bahn und direkt zum Olympiazentrum gefahren.
Vor der Halle waren schon einige Bruce-Fans versammelt aber es war noch sehr übersichtlich. Wir sind gerade rechtzeitig zum Soundcheck angekommen.

Da München ja ein Dorf ist haben wir auch gleich jemanden getroffen den wir kennen, den Woody! Noch kurz „servus“ gesagt und einen schönen Konzert-Abend gewünscht.

Dann irgendwann war Einlaß, die Nervosität stieg an! Dann gleich beim Eingang, wie gesagt München ist ein Dorf, noch ein paar Tramps begrüßt, Ana, Ice und Frodo und schließlich des Weges gegangen und unseren Platz gesucht.

Wir hatten zwar einen Tribünen-Platz aber wir saßen ziemlich bühnennah und unterhalb so daß die Sicht ganz okay war.

Wir haben von oben noch Ana gesehen, Sax-Jule und Jerseylady und Iceman als sie noch kurz rausgingen ;-)

Dann war es soweit, der Gongschlag ertönte. Spannung, was passiert jetzt? Nun ja nach dem 3. Gongschlag war es soweit, Bruce kam auf die Bühne begrüßte das Publikum u.a. mit „servus“ und den Rest kennt man aus den ganzen Posts und Zeitungsberichten.



Das Konzert an sich war spitzenmäßig!

Wider Erwarten war ein super Klang in der Olympiahalle. Die Songs die er zum besten gegeben haben waren erste Sahne.

Besonders gefreut habe ich mich über „Point Blank“, ein absoluter Traum dieses Lied live zu hören und in der Art und Weise performed (ich sag nur ebay-Piano ;-).

Während des Konzertes habe ich zeitweise die Augen geschlossen nur um die Atmosphäre und Bruce’s Stimme zu genießen. Es war gigantisch, ich wünschte – I could have taken this moment into my hand – und nie mehr loszulassen.

Als es dann soweit war und Bruce von der Bühne ging kurz vor den Zugaben, habe ich entdeckt daß in unserem Block die Tribüne geöffnet wurde, d.h. die Kette wurde aufgemacht und man konnte ungehindert nach unten zur Bühne gelangen.
Ich habe nicht lange überlegt, habe nur noch zu Thunder gesagt, „gehen wir runter!“ So schnell konnte der Thunder gar nicht schauen schon war ich bei der Bühne.
Leider ich aber nicht schnell genug so daß ich einen Platz in den vordersten Reihen ergattern konnte, aber ein Platz, stehend auf der ersten Stuhlreihe war ideal für mich. Ich sah Bruce hautnah (und nicht nur die Köpfe vor mir).

Die Zugaben waren toll, besonders die Ramrod Polka und der Joke mit dem Handy haben mir gefallen. (Auch wenn das schon andere Musiker vor ihm bereits getan haben, ich fand es einen witzige Einlage von Bruce).

„Promised Land“ in dieser Version – hmmm ich denke daran werde ich mich nie gewöhnen können, damit komme ich nicht klar.

Umso schöner dafür der Rausschmeisser, „Dream Baby Dream“ so verträumt und sanft untermalt mit einer süßen Melodie (wer hat denn bloß dieses Harmonium bedient als Bruce aufstand und weitersang – begleitet mit Harmonium?). Der Text des Songs ist zwar einfach gestrickt, aber wenn ich das Lied höre gibt es mir das Gefühl als würde mir jemand sagen „Dream Baby Dream“ alles wird gut!

Mit diesem Gefühl mit dieser Atmosphäre hat das Konzert – leider – dann auch geendet.

Es war ein schönes Erlebnis live mit dabei zu sein.

Ein Bootleg kann diese Atmosphäre nicht bieten, man muß dabei sein und es genießen.

Ich weiß nun nicht, was mir besser gefallen hat, die beiden Stadion- Konzerte mit der E-Street-Band die ich auf der Rising-Tour miterleben durfte oder Bruce Solo?

Es kommt was ganz spezielles rüber bei Bruce solo, ich kann es nur nicht beschreiben was es ist!

Auf jeden Fall wäre ich so gerne noch bei einem weiteren Konzert dieser Tour dabei, aber das läßt sich wohl nicht machen.

Ich wünsche allen, die Bruce noch auf dieser Tour live erleben dürfen ganz viel Spaß und genießt es!

Petra


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BeitragVerfasst: 20.06.2005 17:10 
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Vielen Dank für deinen schönen Bericht Petra.

Auch die Zeit vor dem Bayrischen Hof hast du super beschrieben, das muß ich mir doch gleich alles ausdrucken. :wink:

Ich habe mich spontan entschlossen, jetzt noch nach Berlin zu fahren. Es dauert mir doch noch zu lange, der Tour mit E-Street-Band entgegenzufiebern. :wink:

Bis bald und LG
Linda

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jerseylady hat geschrieben:
Ich habe mich spontan entschlossen, jetzt noch nach Berlin zu fahren. Es dauert mir doch noch zu lange, der Tour mit E-Street-Band entgegenzufiebern. :wink:


Sehr weise Entscheidung! :lol: :lol: :lol:

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When I die I don't want no part of heaven,
I would not do heaven's work well,
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 Betreff des Beitrags: Herrlich
BeitragVerfasst: 20.06.2005 17:15 
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Hi,

ich habe mir jetzt echt die Zeit genommen und diesen Text durchgelesen. Ich kenne den Verfasser leider nicht persönlich, aber dieser Text ging mir nahe und ich stelle fest, dass ich die gleichen Gedanken zu München habe, nur bin ich nicht in der Lage, einen Text so emotional zu verfassen. Ich war zwar nicht vorm Hotel, was ich auch bedauere, aber ich denke ich kann Bruce da schon verstehen. Ich denke, auch wenn er schon hunderte Konzerte gegeben hat, hat er immer noch Lampenfieber. In einer Konzentrationsphase bedrängt zu werden, ist auch nicht für jeden etwas. Außerdem denke ich, dass Bruce sehr an seiner Frau und seinen Kindern hängt, die hatte er bestimmt in der einen Woche Tourpause auch besucht, dann ist man immer etwas down wenn man weiß, dass es wieder Wochen dauert, bis man die Menschen die man liebt wieder in den Armen hält. Ich kann Bruce voll und ganz verstehen und wenn wir richtige Fans sind, dann sollten wir das auch!

Ich danke nochmals der Verfasserin dieses Threads, beim lesen dieses Textes hatte ich das Gefühl Bruce wieder ein Stück näher zu sein.

Lieben Gruß
Jens

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You sit and wonder just who's gonna stop the rain.......


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BeitragVerfasst: 20.06.2005 17:15 
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MOSI hat geschrieben:
jerseylady hat geschrieben:
Ich habe mich spontan entschlossen, jetzt noch nach Berlin zu fahren. Es dauert mir doch noch zu lange, der Tour mit E-Street-Band entgegenzufiebern. :wink:


Sehr weise Entscheidung! :lol: :lol: :lol:


Jo - jeweils an die 10 Stunden Bahnfahrt, hoffen, dass der Zug dann auch bloss keine Verspätung hat... was macht man nicht alles für :bruce :wink:

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BeitragVerfasst: 20.06.2005 19:16 
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Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!@Jerseylady

Danke@Petra

Grüße@alle

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BeitragVerfasst: 20.06.2005 19:42 
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@Born2run/Petra
Danke für den schönen Bericht,hast mich auch erwähnt! :wink:

@Jerseylady
Gute Entscheidung für Berlin,es wird großartig!
Habe Dir doch gesagt Bruce fesselt die Massen ausser Ragman und Floyd!
:wink:



Woody :byebye :bruce :respekt

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 Betreff des Beitrags: Bruce am Parkplatz getroffen
BeitragVerfasst: 20.06.2005 21:44 
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Nach 20 Jahren Bruce: Habe in Düsseldorf erstmal nur ein Klo oder was ähnliches gesucht und Bruce läuft mir am Parkplatz hinter der Halle quasi vor die Füße. Kann es immer noch nicht glauben. Ich war in Frankfurt und in Düsseldorf wie in einer kaldeidoskopischen Zauberkugel gefangen, in der alle Erinnerungen vor mir abliefen und sich mit dem Jetzt verbunden haben. Der Gedanke der Frontier ist diesmal so stark: Packt nicht jeder jeden Tag wieder aufs neue seine hope and dreams in seinen persönlichen Planwagen und zieht los, auch wenn manchmal nur many shades of grey dabei rauskommen. Hey ho, Rock´n Roll, deliver me from nowhere. Und der Blues holte uns an diesen Abenden ein. Lasst uns so die nächsten 25 Jahre weiter machen. Ich habe in Frankfurt schon vor der Halle gedacht, als ich uns alle so ankommen sah: Den Augenblick will ich nie vergessen.
Hoffentlich kann man das Foto sehen (es lebe das Diensthandy, obwohl ich mir ein bisschen komisch in dem Moment vorkam, ihn zu fotografieren - Bruce war mir so vertraut in diesem Moment- ich schick es Dir mal per Email, ich weiß nicht, wie man es hier einstellt - und wie man sieht war er sehr gut gelaunt, als er uns traf): THIS WAS MY BEAUTIFUL REWARD! ... und nachher hat mich auch noch WDR interviewt: Weiß aber nicht, ob es gesendet wurde.
By the way, an unsere Kritiker - die Brucerufe waren da , wo sie hingehörten- es war alles perfekt, er fand das auch: It takes the two of us, sagte er, er meint uns und ihn, so funktioniert das halt. One, two, one , two, three, four... (Bin mit Blues und Country aufgewachsen- für mich ist das alles ein Homecoming).
Hey, an meinem Kleiderschrank stand übrigens mit 18 Jahren:I´m just a prisoner of Rock´n Roll. Habe daran geglaubt. Tu es immer noch.




[/img]

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BeitragVerfasst: 20.06.2005 23:31 
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Born2Run hat geschrieben:
Schließlich kamen immer mehr Tramps dazu, BobbyJean und Marion, die Berchingers und Michaglasi.


Bild
... du kannst Leute kennen ;-)

Da standen sogar Warnschilder "Achtung Tramps"...

Cheers und olè,
michaglasi


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BeitragVerfasst: 21.06.2005 11:37 
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@ michaglasi, Danke für's Foto, auch wenn ich da schau wia a Schweiberl wenn's blitzt! :D :D


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BeitragVerfasst: 21.06.2005 14:24 
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Born2Run hat geschrieben:
@ michaglasi, Danke für's Foto, auch wenn ich da schau wia a Schweiberl wenn's blitzt! :D :D


Was ist denn ein Schweiberl :?: :?: :?:
Aber die Tramps-Wahnschilder sind wirklich klasse :rofl !!! Standen die da vor 2Jahren auch schon rum???

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BeitragVerfasst: 21.06.2005 14:27 
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@michasglasi: auch von mir ein Dank fürs Photo

@born2run: beschweren sollte ich mich - ich plädiere für einen rauswurf dieses Photos aus dem Forum, aber bin ja kein spuelverderber - Hilfe hilfe

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@Ana
A Schweiberl ist eine Schwalbe. :wink:

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BeitragVerfasst: 21.06.2005 16:12 
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... aaaaahhhh, Danke für den Sprachkurs - man lernt halt nie aus, gell???

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Born To Run


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BeitragVerfasst: 04.07.2005 11:09 
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Für meine Freunde - die alten und neuen mit denen ich mal wieder ein Konzert besuchen durfte.
Aber vor allem für mein Schatzi - ohne die ich so viel versäumt hätte.

Hmmm, einen Bericht von der Show zu verfassen knapp drei Wochen nachdem sie in der Olympiahalle stattgefunden hat ist wohl nicht eben sehr spontan.
Um Das Bilderpuzzle in meinem Kopf wieder zusammen zu fügen lege ich das Bruceleg von der Show ein, aber mein Kopf weigert sich zu denken und meine Finger weigern sich über die Tasten zu gleiten um zu schreiben. Möchte mich nur zurücklehnen und still genießen. Also ziehe ich die Konsequenzen, drücke die Stoptaste und konzentriere mich wieder auf das Schreiben ......
Eigentlich muss man wohl schon am Sonntagabend beginnen bei dem Treffen in Vollmond, eine art Familientreffen mit den üblichen „Verdächtigen“
Wer so alles den weg nach München angetreten ist : Jerseylady, Frodo, Michaglasi, Ana und Ice sowie Sax-Jule, Jersey-Jünger und wie sie alle heißen.
Man hört mit großem Interesse den Geschichten zu die von denen erzählt werden die schon das ein oder andere Konzert der Tour gesehen und gehört haben. Die meisten Gespräche drehen sich um den folgenden Tag, was denn wohl gespielt wird und ob der Boss sich denn wohl am Hotel sehen lässt. Schnell wird deutlich das sich einige Tramps vor dem Hotel treffen und dort auf Bruce warten werden .
Am Montag gegen Mittag dann Aufbruch zur Olympiahalle um das Auto so zu parken das man anschließend wieder in den Vollmond einrücken kann
Also auf zum Bayrischen Hof um einen blick zu erhaschen, vielleicht ein Foto zu schießen und wenn man ganz viel glück hat ein Autogram zu bekommen.
Offensichtlich hatten noch dreißig oder mehr Tramps den gleichen Gedanken wie wir und warten ebenso auf die Dinge die dort geschehen wie wir selbst.
Mit dem auftauchen von Steve wird es Zeit den Standplatz zu wechseln und ein wenig Musik zu machen, um Bruce nach draußen zu locken – was uns leider nicht gelang.
Nach gut drei Stunden und diversen Musikstücken von uns wird es eigentlich für ihn – schließlich muss er ja noch den Sound checken, was in der Olympia Halle nicht soooooo einfach sein soll.
Und endlich kommt er raus, in Mantel mit Baseballcap und sehr dunkler Sonnenbrille.Aber trotzdem sind einige Kleinigkeiten zu erkennen. Er wirkt sehr viel fiter und ausgeruhter als bei der Rising tour und es fällt auf das er unrasiert ist.
„Mensch ist der klein“ denke ich bei mir habe aber wohl zu laut gedacht denn der Berchinger grinst mich breit an. Naja wir beide sind ja auch über 190 cm hoch
Bruce schreibt ein paar sehr wenige Autograme und verschwindet sehr schnell im geparkten VW Bus. Sein Auftritt war „Arschlochmässig“ fanden die meisten, zu schnell ist er im Auto verschwunden. Aber – es war wohl unsere eigene Schuld das er so schnell das weite suchte, zu bedrängt und zu viel „Lobhudelei“
Also schnell zur Olympiahalle um dort beim warten auf den Einlass noch einen alten Bekannten zu begrüßen : Woody
Irgendwann sitzen wir dann und warten auf den beginn der Show.
Als dann das Licht in der Halle erlischt und nur noch die Bühne mit einem einzeln Spot angeleuchtet wird steht er dort und wirkt auf mich – klein, schüchtern und fast ein wenig deplaziert. In seinem zerknitterten Sakko und einer Jeans spricht er ein „Serrvus!“ ins Mikro „Ich freue mich heute abend hierr zu sein ! Ich brauche heute sehr vieel ruhi um euch mein bästes zu gäben“
Dabei hat er doch seine Tricks um für Ruhe zu sorgen. Ohne den Applaus abzuwarten geht er nach hinten und setzt sich an die Orgel um > Into the fire < anzustimmen. Die Bühne ohnehin sehr dunkel gehalten wird nur in Violetten und gelben Tönen ausgeleuchtet. Man bekommt das Gefühl von Nähe, als wäre man bei ihm zu Gast. Ich fühle mich dem Boss unglaublich nahe, so als ob wir zusammen an einem Kneipentisch sitzen und er mir die Geschichten von Angesicht zu Angesicht erzählen würde. Es ist schwer die Stimmung der Leute oder die eigenen Gefühle zu beschreiben, alles sitzt sehr Andächtig fast wie in einer Messe und lauscht der neuen Version von > Reason to belive <
Noch bei der Rising Tour war es schwer für zwei Stücke die nötige und eingeforderte Ruhe zu bekommen – jetzt macht die Ruhe überhaupt keine Probleme.
Er wechselt zur Gitarre und spielt > Devils & Dust < er spilet es sehr eindringlich und man merkt seine Abneigung gegen den Irak Feldzug.
In einem wahnsinnigen Tempo reißt er >Lucky Town< runter, fast könnte man meinen er hat es eilig und muss dringend weg einen anderen Termin wahrnehmen.
long Time comin < ein Song für die Mamas und Papas, müsste ich mir jetzt de Ohren zuhalten ?? Aber ernutzt das Lied wer der Herr im Haus ist, immer wieder weicht er beim Singen vom Mikro zurück um so entgültig für die Ruhe zu sorgen die er einfordert. Die Zwischenrufe werden nach dem Song auf Humorige art von ihm kommentiert „Ich mag Anerkennung aber ihr braucht mich nicht an meinen Namen zu erinnern – schon gar nicht in der Mitte eines Songs !“
Jetzt hat es auch der letzte kapiert – das ist allein seine Show- und nur er bestimmt die regeln.
Weiter geht es mit > Black Cowboys < ein Lied das nach meiner Meinung wieder mal seine Stärke als Songschreiber zeigt – etwas anzuprangern ohne es direkt anzusprechen, in diesem fall den Drogenmissbrauch.
Er setzt sich an das Piano und erzählt uns das sein Vater immer behauptete das Liebeslieder nur Propaganda von der Regierung sind, wenn das wirklich so ist dann ist Bruce mit sehr vielen Regierungen auf der Welt gut befreundet ...es folgt the River
Danach dann >Book of Dreams< ebenso ein Liebeslied , aber in dem fall ohne Happy end aber wenigstens wird in dem Song geheiratet – aus freien Stücken.
Dann wechselt er wieder zur Gitarre und spielt > State Troper <
Ich glaube zu schweben und bin mir ganz sicher das ich ganz allein in der Halle bin – so wie die anderen 6999 Zuhörer auch.
Er macht mit > Marias Bed < weiter und vorsichtig klatschen wir beim Refrain mit, er wirkt ein wenig überrascht. Als wollte er die alte Ruhe und Aufmerksamkeit zurück spielt er nun das Titellied > Nebraska <
Wäre ich der Richter dem er im letzten Satz schulterzuckend zu verstehen gibt das es halt etwas böses in der Welt gibt – dann würde ich ihn nur einsperren.
Von >Nebraska< zu > Reno< für Bruce nur ein Katzensprung auseinander, und er nimmt uns mit in das Bordell, würde gern wissen wie Patty reagierte als sie den Song hörte....
Er setzt sich an eine Orgel die er bei ebay gekauft hat – und spielt einen weiteren Knaller, obwohl doch einer von den Tönen an dem frisch erworbenen Teil defekt sein soll, nach einem längeren Intro kommt > Point Blank < Man Bruce wenn du die Orgel nur für dieses Lied gekauft hat kannst du das Geld von mir zurückhaben !! Wahnsinn!!!! Mein Hals wird trocken und meine Augen ein wenig feucht als ich das Lied höre, ähhm, nein da täuscht meine Erinnerung...
Weiter geht es mit > Real World < dann >the Rising< und >further on < bis er wieder am Piano sitzend >Jesus was an only son< spielt und dabei die frage stellt was wenn Jesus lieber eine Kneipe mit Maria Magdalena aufgemacht hätte ...und das wo doch der Papst quasi ums Eck herum Zuhause ist .......
Danach kommt > Leah < und wieder klatschen wir mit, endlich folgt das Lied auf das ich gewartet habe. Noch bevor er mich mit dieser Show so sehr „Gefangen“ nahm war > the Hitter < das Lied auf das ich mich am meisten freute, jetzt ist es ein weiteres Highlight für mich. Es folgt > Matamores Banks < kaum kommt er zum Schluss des Liedes setzt der „Stage rush“ ein ,der mir, wenn ich die Wahrheit sagen soll überhaupt nicht gefällt, er tötet die Atmosphäre und – was ich besonders schlimm empfinde – es macht schmerzhaft deutlich das wir uns dem ende eines berauschenden Abends nähern....
Als zugaben spielt er >Ramrod, dann Bobby Jean, Land of Hope and Dreams und Promised Land um dann einen Megamäßigen „Rausschmeißer“ zu spielen >Dream Baby Dream <
Wie betäubt stehe ich vor der Bühne, ein wenig hoffend und wartend das er noch einmal zurückkommt, aber die Bühne bleibt dunkel. So schleichen wir dem Ausgang zu und ich weiß ganz genau das ich meine Meinung revidieren muss – er ist ein Riese, ein Gigant auf der Bühne. Und wenn ich vorher sagte das dieser Eintrittspreis die Schmerzgrenze darstellt dann weiß ich jetzt doch sehr viel besser ...
Als letzten Satz bediene ich mich bei einem Lied, das, immerhin wegen Bruce Springsteen entstand und dessen Sinn ich nach jedem Konzert besser verstehe
Killing me softly with his song, telling my hole life with his words ...
In diesem Sinne – bis zum nächsten Konzert

_________________
Meine Treu, was solls? Wir alle schulden Gott einen Tod und wer in diesem Jahr stirbt der braucht es nicht im nächsten!


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