Bruce Springsteen beeinflusste nicht nur The Gaslight Anthem, Titus Andronicus und Coldplay, sondern auch die aus Philadelphia, PA stammende Indie-Rockband
.
Die vierköpfige Band wurde 2005 gegründet und bei vielen Songs hört man den Einfluss diverser Songwriter wie Bob Dylan, Tom Petty und Bruce Springsteen heraus. Ihr Sound ist ausserdem geprägt von psychedelischen Elementen, klassischem Folk- und rauem Postrock.
The War on Drugs veröffentlichten bisher zwei Studioalben. Ihr letztes Werk
wurde 2011 released und mit viel Kritikerlob überschüttet.
Mit Slave Ambient” gelingt The War On Drugs ein Album, das zwischen Kraut- und Classic Rock, Ambient und Dreampop einen Punkt hinter Zeitgeist setzt. Seit er mit “Smoke Ring For My Halo” international Wellen schlug, kennen viele Kurt Vile. Zu Unrecht steht seine einstige Band The War On Drugs im Hintergrund.
Bis 2008 übte er sich in Philadelphia im Kollektiv als Songwriter, bevor es ihn schließlich auf Solopfade zog und er ausstieg. Mit “Slave Ambient” hat die Gruppe um Sänger Adam Granduciel allen Grund aus dem Schatten zu treten. 2008 erschien mit “Wagonwheel Blues” ihr gelungenes Debüt, auf dem noch deutlicher Anklänge von Country Pop, Blues und noisige Elemente zu hören waren. Seit ihrem Erstling haben The War On Drugs jedoch an allen Ecken und Kanten ihrer Inspiration in penibler Milimeterarbeit geschliffen, sodass das Puzzle nun nahtlos zusammenpasst.
So fließend gehen die verschiedenen Einflüsse ineinander über, dass man sie kaum mehr erkennt, was das Album so eigen wie ungreifbar macht und seinen schwebenden Eindruck nur noch verstärkt. Angeführt von “The Animator” finden sich vier rein instrumentale Ambient-Tracks auf dem Album, die wie Zwischenspiele die Stücke miteinander verbinden und die Grenzen weiter verwischen. Im Hörerleben wirkt “Slave Ambient” deshalb fast wie ein einziger Song.
Dafür zeichnet sich vor allem der Gesang verantwortlich: die Assoziation zu Bruce Springsteen schleicht sich an und als Inspirationsquelle ist klar der Classic Rock zu erkennen. Dies kommt vor allem im Rock’n'Roll-Track “Taking The Farm” gut zur Geltung, ebenso wie im orgelgeladenen “Baby Missiles”, in dem sich ganz typisch Springsteen’sche, stotternde, auf einem Ton vorgetragene Gesangspassagen in enthusiastischen “Yeah”-Rufen entladen. “Your Love Is Calling My Name” trägt die Züge eines weiteren Einschlags: Krautrock.
“Slave Ambient” ist ein Album, das psychedelischen Flair mit ungeheurem Schwung verbindet, elektronische Experimente mit klassischem Rock synthetisiert und trotz Referenzen an vergangene Genres und deutlichen Vintage-Sounds vollkommen gegenwärtig wirkt. Auf ihre völlig unprätentiöse Weise ist The War On Drugs ein Album gelungen, das den Americana gänzlich ins Heute holt – eine Zeit in der die geschundene Arbeiterschicht nicht mehr wie in seinen Ursprüngen besungen auf staubigen Felder rackert, sondern nun auch mit der vielleicht genau gleichen Sehnsucht nach Freiheit in städtischen Büros versauert.
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15. Juni 2012 – Melt! Festival – Gräfenhainichen
09. August 2012 – Haldern Pop Festival – Haldern