Vor zwei Wochen erzählte mir unser Bassist das ein Gitarrist (Name wusste er nicht) mit Dave Weckl am Schlagzeug und Bassist Darryl Jones in Mainz spielt, da es vom Tag her funktionierte nahm ich diese Gelegenheit war mal eine andere Art von Konzert zu sehen. Oz Noy ist gebürtig aus Israel und war mir vorher selber nie ein Begriff. Darryl Jones hingegen schon da er nicht nur bei Joe Cocker ("Organic" Album) mitspielte sondern auch bei den Rolling Stones als Bassist tätig ist. Außerdem war er mit Miles Davis unterwegs und 1985 bei Sting den Bass bedient hat, als Sting auf seiner ersten Solotour Gitarre spielte. Die Bassläufe auf einigen Songs des "Bring On The Night" Albums sind wirklich klasse.
Dave Weckl spielte in den 80ern mit Chick Corea, nahm Soloalben auf um dann seine Dave Weckl Band zu gründen mit der er im Jazz/Fusion Bereich tätig ist. Nebenher macht er auch Workshops und gab verschiedene Lehrbücher raus. Zwei davon habe ich selber und zu einem Play-Along eines der Bücher stand ich 1998 zum ersten Mal vorm Publikum. 2000 durfte ich ihn zum ersten Mal live in Koblenz erleben.
Das Haus der Jugend ist eine kleine Location, naja für Jazzrock/Fusion ist das eher perfekt als schlecht. Es gab ein paar Stühle die sich die Leute nach und nach griffen und der Rest stand hintendran. Da die Leute aber nur vor der Bühne saßen stellten wir (meine Mutter und ich) uns seitlich direkt an die Bühne und so stand Daryl Jones einen Meter von mir weg und Dave Weck spielte nur ein paar Meter weiter davon weg, näher geht es wirklich nicht dran.
Eine Setlist kann ich nicht auffinden. Es wurden von Oz Noys Ansagen her viele Songs des Albums "Twisted Blues Volume One" gespielt. Ich schätze das es im Gesamten 9 oder 10 Songs gab, alle Instrumental, aber auch fast alle an die 10 Minuten. Nach der Hälfte gab es eine Pause und am Ende eine Zugabe.
Musikalisch ist das schon nicht einfach, meine Mutter (Respekt das sie sich das "angetan" hat) meine es fehle ihr halt der Gesang aber es sei interessant was man abseits der "normalen" Musik alles auf den Instrumenten machen könne.
Oz Noy hat viel mit Pedalen erzeugt, einmal ein Sitarsound auf der Gitarre, anderes mal sphärische Klangflächen. Darryl Jones spielte nicht so viel wie man denken würde das er bei der Richtung machen könnte, aber sein Stil (wenn man ihn gerade auf "Bring On The Night" gehört hat und dann live hört) ist schon irgendwie erkennbar, auch wenn er nicht viel spielt. Er hielt den Laden eher zusammen. Seine zwei Bass-Soli waren trotzdem klasse.
Dave Weckl spielt sehr flüssig, vor allem nachdem er vor Jahren bei Freddie Gruber Unterricht nahm, ein Lehrer der schon einige Drummer wie Rushs Neil Peart oder auch Steve Smith auf Vordermann gebracht hat. Daves Stil ist aber trotzdem immer noch sehr erkennbar und bei seinen Soli spielte er tolle Sachen und auch so spielte er sehr musikalisch aber auch nicht einfach, aber es sieht sehr einfach aus.
Vielmehr kann ich sonst zu dem Abend eigentlich nicht schreiben, danke auf jeden Fall an die Leute vom Haus der Jugend und allen Organisatoren das so ein Konzert möglich gemacht wurde. Einer der Mitarbeiter hielt zu Beginn eine Dankesrede in der erwähnte das die Stadt Mainz hier nichts mitfinanzierte, traurig aber wahr. Umso schöner ist es das es Leute gibt die solche Konzerte finanziell möglich machen. Besuchermäßig war es auf jeden Fall ein Erfolg.
Als ich nach dem Konzert daheim war habe ich mal gleich die Besetzung des Albums nachgeschaut. Ich dachte mir schon das Dave und Darryl nicht drauf sind, aber dann lese ich mal wieder den vertrauten Namen Vinnie Colaiuta und erfreue mich sehr daran