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Unheilig, Losheim, 26.08.2011 https://asbury-park.de/forum/viewtopic.php?f=29&t=17382 |
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Autor: | drumdani [ 27.08.2011 17:17 ] |
Betreff des Beitrags: | Unheilig, Losheim, 26.08.2011 |
Eagles, Dylan, Sting ... Unheilig, hä? Vor einem Jahr hätte ich auch nicht gedacht mir Unheilig live anzuschauen. Den Ausschlag gaben meine Eltern die Ende letzten Jahres selber in Trier auf einem Konzert waren und begeistert die Halle verließen. Als ich mich darauf mit der Musik befasste merkte ich das "Geboren um zu leben" nicht das Lied gewesen wäre um mich darauf zu bringen. Als dann feststand das Unheilig im Standbad Losheim, eine Stunde von uns entfernt, ein Open Air gibt war klar dass ich die Gelegenheit nutze. Meine Mutter wollte ebenfalls nochmals hin. Da ich aufgrund meines neuen Jobs erst um 15:30 Uhr daheim war und dann auch noch ein Stau alles verzögerte haben wir den ersten Act Mina Harker nicht gesehen. Als wir im Gelände waren fiel uns auf das hier nur Gras als Boden diente. Aufgrund des Gewitters welches im Laufe des Tages über das Saarland hinwegzog stand sogar noch nicht mal fest ob das Konzert stattfindet. Es gab ja Unwetterwarnungen, aber das Unwetter war dann vor Einlass über das Gelände gezogen, mit Regen sollte man aber rechnen, genauer gesagt mit "vereinzelten Schauern". Als wir im oberen Bereich einen Platz suchten und durch die Menge gingen meinte meine Mutter wir könnten doch hinter die Absperrung oben. Dort sind wir auch hin und eine Frau hatte auf Fragen meiner Mutter gesagt wir können hier bleiben. OK, es stellte sich heraus wir waren im Kinder und Behindertenbereich. Aber wir blieben dort (es hat auch keiner kontrolliert auf der Seite) weil es davor laufend Leute gab die durch zwei Reihen wollten da sie alle von dem einen Eingang gaben aber Stehplätze eher auf der anderen Seite frei waren. Die erste Band die wir mitbekamen waren Letzte Instanz von denen ich noch nichts musikalisch gehört habe aber der Name und das Genre ungefähr ein Begriff waren. Da mir keine passende Beschreibung einfällt zitiere ich hier die Beschreibung von Wikipedia für die Leute die noch nie etwas von der Gruppe gehört haben: "Letzte Instanz ist eine Rockband aus Dresden, die Einflüsse aus Folk-Rock und Klassik miteinander vermengt". Ich fand sie ganz nett, auch wenn der Sound ein bisschen leise hinten bei uns war. Die zweite Band war Schandmaul, einer Band aus München welche mir eher ein Begriff war. Musikalisch geht es ungefähr in die gleiche Ecke wie Letzte Instanz. Beide Bands singen auf deutsch und kamen beim Publikum vorne gut an. Schandmaul hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen aber man konnte sie sich anhören und vielleicht werde ich mir mal etwas von ihnen zulegen. Die Mischung der Stile hat auf jeden Fall war. Bis dahin war das Wetter ok. Es kühlte zwar die Stunden zuvor extrem ab, war es Mittags knapp 30 Grad stand das Thermometer nun auf 18 Grad. Es tröpfelte immer mal wieder kurz, aber halt kurz. Naja mit den Regenjacken waren wir gerüstet. Um kurz vor 21:00 Uhr hörte man das Nebelhorm vom Intro "Das Meer" und es kam die Durchsage "wir legen in wenigen Minuten ab". Darauf erklang "Rür mich soll's Rote Rosen regnen" von Marlene Dietrich und danach ging es auch los. Das Meer: Das Intro vom (noch neuen) "Große Freiheit" Albums ertönte, auf der Leinwand sah man Einspielungen vom Grafen (bürgerlicher Name nicht bekannt) und die Band kam auf die Bühne um den zweiten Teil selbst zu spielen. Der Sound war mir ehrlich gesagt noch immer zu leise und blieb das auch noch über weite Strecken. Aber vielleicht hatte das zu tun weil man das ganze sehr familiär aufgezogen hat (Kinderbereich) etc und die Lautstärke in Grenzen halten wollte. Seenot: Nach dem Intro sprang der Graf zum eigentlichen Opener auf die Bühne und drehte direkt mal auf. Von den neueren Songs sicher einer meiner Favoriten. Mit "Feuerengel" folgte dann ein älterer Songs bevor es mit "Schenk mir ein Wunder" dann schneller wurde. Im Laufe dieser ersten Viertelstunde fing es dann an zu regnen, mal mehr mal weniger, mal Schauer mal tröpselte es. Das sollte ja ein lustiger Abend werden. Der Graf selbst ging trotzdem immer wieder auf den Laufsteg in der Mitte und trotzte dem Regen. Danach folgte ein Videointerlude wo der Graf am Strand mit einem Koffer verschiedene Gegenstände einsammelte. Ähnliche Videos, mit Koffer, am Strand oder auch im Wald, zogen sich durch das ganze Konzert und führten es visuell zusammen. Leider kam dann "Sternbild", einer der Songs des letzten Albums welche mit nicht so zusagen. Ein paar Songs darauf sind mir zu poppig/balladesk. Ein guter Weg: Die erste von zwei Nummern des kommenden Studioalbums "Lichter der Stadt" welches 2012 erscheinen wird gab es nun zu hören. Da man zwei neue Songs versprach hoffte ich das man ein schnelleres Spielen würde. Dieses hier ist wieder eines der Marke langsam. Sage Ja!: Direkt gab es noch eine Klavierballade und mir schoss es durch den Kopf "bitte wieder schneller". Da ich mal kurz geschaut hatte was die Setlist im Gegensatz zum Vorjahr für Änderungen hatte, aber eben auch nur kurz überflogen, war mir diese Nummer des allerersten Albums "Phosphor" aufgefallen die eigentlich schnell ist. Umso überraschter war ich das man daraus eine Klavierballade gemacht hat. Irgendwie hatte diese Version dann doch etwas für sich. Halt mich: Leider spielte man dann direkt wieder eine Mid-Tempo Nummer des letzten Albums die mir ein bisschen zu banal rüberkommt. Danach meinte der Graf das er im Kinderkanal im Rahmen der Sendung "Dein Song" Pate für eine der Kandidaten Namens Sarah Pisek war, die dann auch gewann. Diese Sarah Pisek stammt ursprünglich aus dem Saarland und durfte sich den Traum erfüllen nun in ihrer Heimat ihren selbstkomponieren Song "Endlich frei" zu spielen. Die Stimme hatte sicher was und auch das Lied war nicht schlecht, es gab auf jeden Fall viel Applaus für sie danach. Freiheit: ENDLICH gab es dann etwas schnelleres und gleichzeitig auch etwas älteres. Der Regen war mittlerweile sehr prominent aber trotzdem hatte ich meinen Spaß gehabt und genoss den Song. Die Regenjacke war nass und die ersten Leute um uns herum machten sich bereits auf den Heimweg. An Deiner Seite: Von den Balladen gehört diese Nummer noch am ehesten zu meinen Favoriten. Von daher genoss ich die Darbietung auch sehr. Große Freiheit: Von den Singles des letzten Albums ist diese wohl mein Lieblingstitel und ab hier wurde der Sound dann auch besser und es knallte auch mehr rein. Brenne auf: Der zweite Brandneue Song war dann auch etwas schnelles und machte Laune. Sicher besser als "Ein guter Weg". Ich gehöre mir: Nun hatte man die ganzen schnellen Tracks, von denen ein oder zwei in der Setmitte vielleicht mehr Dynamik reingebracht hätten, am Stück ausgepackt. Der Text spricht für sich. Abwärts: Wie der Vorgänge einer der Songs vom letzten Album die mich gepackt hatten. Eigentlich ist das ja nicht so meine Richtung, aber ich finde bei Unheilig die lauten Sachen besser als viele der Balladen. Am Ende gab es noch eine "Aktion" wo wir tief in die Hocke gehen sollten um dann hochzuspringen, so gut das bei dem Wetter ging taten wir das auch Maschine: Ein "Oldie" vom Album "Das zweite Gebot" lies es erneut scheppern und machte Spaß da das Publikum mitmachen konnte, was es auch sehr gut tat trotz des anhaltenden Regens. Geboren um zu leben: Naja, es musste ja sein. Hier sang dann wohl jeder mit. Mir kams so vor als das viele dachten "na endlich auch mal was was ich kenn". Ok im Kinderbereich glaube ich kaum das die Kinder ihn mit seinen älteren Sachen kennengelernt haben. Ich habe mich dem Gesang aber enthalten, es war ganz nett aber wie gesagt, mit dem Song hätte man mich eher nicht zu Unheilig gebracht. Nach Songende verließ man zum ersten Mal die Bühne. ------------ Für immer: Hatte ich mit 20 Songs gerechnet und wusste was jetzt noch kommt hat mich der Titel überrascht, den hatte ich ja ganz vergessen. Nach dem großen Hit auf jeden Fall was schnelles und auch besseres, für mich zumindest. Unter Deiner Flagge: Es folgte eine Ansage wie schwer es ist Veranstalter zu überzeugen wenn man Kinder unter 10 und Leute ab 65 kostenlos reinlassen möchte und auch wie schwer es ist sie zu überzeugen 200qm zur für das Unheilig Kinderland zur Verfügung zu stellen in denen die Kinder vor der Show umsonst sich austoben können. Die Veranstalter fragen immer "Warum?" und "Wieso?", die Antwort "weil uns die Menschen wichtig sind". Ein weiterer Hit, der mir wieder ein bisschen zu balladesk ist, folgte. Während der Nummer ließ man diverse rote Tücher runterhängen. Danach verbeugten sich alle und verließen die Bühne. ------------ Ich hatte damit gerechnet das man aufgrund des Wetters die Setlist kürzte, und auch sollte um 23 Uhr Schluss sein. Meine Mutter dachte auch das es vorbei sei und wollte schon gehen aber da ich immer warte bis zum Schluss musste ich lachen als es weiterging, "Könnt ihr noch?", ja klar. Lampenfieber: Zum Ende noch was knallendes kann nicht schaden, da ich ja selbst Musik mache kann ich den Text sehr gut nachvollziehen. Mein Stern: Auch die traditionelle Ballade zum Abschluss gab es noch zu hören wo der Graf, wie schon bei ein paar Songs zuvor auf der Requisitenschiff in der Mitte ging um von dort aus zu singen. Am Ende schwenkte er eine Unheilig Flagge und mit dem leisen Ende des Songs verlies es das Schiff und wünschte uns unter großem Dank eine gute Fahrt nach Hause. ("Es war unser feuchtestes Konzert bisher, aber ein sehr schönes") Fazit: Auch wenn mir im ersten Teil zu viele langsame Songs am Stück folgten war es ein tolles Konzert. Daneben gab es immer mal lustige Ansagen. Im ersten Showteil meinte er dass "viele Leute garnicht wüssten wie es ist wenn man berühmt ist, man sieht kaum was von einer Stadt und wenn man mit einem Interview fertig ist gibt man ein Interview. Wenn das fertig ist gibt man wieder eins. (oooh) Dann schreibt man als mal ein neues Lied (aaah) und abends gibt man ein Konzert (Jubel)". Oder er fragte was man in Losheim so machen könne. Ein weiblicher Fan hatte ihm Angeboten zu ihr nach Hause zu kommen. Darauf meinte er "Gibt es da was zu essen? Bekomm ich einen Kaffee", der Fan "was willst Du denn essen?", der Graf "ja Fleisch" "Kannste das für 75 Leute machen ich bringe meine Leute nämlich immer mit" Wenn eins im Hintergrund blieb war es die Band. Sie spielten zwar songdienlich aber mit Ausnahme des Keyboarders bei "Sag Ja" am Klavier waren sie nicht wirklich zu vernehmen. Den Drummer konnte ich von meiner Position aus nicht sehen, außer ein paar Mal auf der Leinwand. Für die Zukunft wäre das ein Ansatz, denn es ist ja eine Band und kein Soloprojekt. Aber auch so war es ein gelungener verregneter Abend der aber sehr verregnet endete. Völlig durchnässt trockneten wir jedenfalls unsere Jacken im Auto, um 01:15 Uhr fiel ich ins Bett um 05:10 Uhr wieder für einen neuen Berufstag aufzustehen. |
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