Auch wenn ich über jedes Konzert im vergangenen Monat einen ausführlichen Bericht geschrieben habe möchte ich hier nocheinmal eine Art Zusammenfassung bieten. Geplant war diese Konzertdichte innerhalb dieser Zeit nicht. Durch die Bekanntgabe der Tourdaten der Bands hat es sich so ergeben. Das erste war Herbert Grönemeyer in Frankfurt. Zuletzt kam dann Bob Dylan in Mainz dazu.
Da ich gerne auch mit dem Zug zum Konzert fahre, und auch kein Problem damit habe nachts die Rückfahrt anzutreten hatte ich mir sogar ein Hotel gespart. Zu meinem Glück (dafür vielen Dank) gingen bis auf zwei Konzerte mindestens eines meiner Elternteile mit ins Geschehen. In Wiesbaden hörten sie von außen zu, wie schon bei Leonard Cohen passiert. Somit war nur Roger Waters in Düsseldorf ein bisschen aufwendiger, selbst dies klappte reibungslos.
Nicht zu vergessen zu erwähnen möchte ich auch den Tod von Bruce Springsteens Saxophonist Clarence Clemons. Das geschah genau zwischen dem Eagles und Roger Waters Konzert. Wie in dem Gesamten Monat war auch hier vor allem große Dankbarkeit zu spüren. Gleichzeitig war es auch eine Art "Message": Nichts ist ewig, lebe den Moment. Das habe ich im Laufe dieses Monats sicher getan.
Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung der Konzerte mit den jeweiligen Setlists:
29.05. Rush, Frankfurt, Festhalle
Der einzige Deutschlandgig der Kanadier in der nicht ganz ausverkauften Festhalle wird zur Feierstunde. Neben dem kompletten Moving Pictures Album gab es auch andere Raritäten ihrer Kariere und natürlich viele Klassiker. Visuell sehr ansprechend und mit brachialer Spielfreude spielten sie sich knapp 3 Stunden durch ihr Werk. Alleine Drummer Neil Peart mal live zu sehen war es schon wert.
Part1:The Spirit Of Radio/Time Stand Still/Presto/Stick It Out/Workin' Them Angels/Leave That Thing Alone/Faithless/BU2B/Freeweill/Marathon/Subdivisions
Part2: Tom Sawyer/Red Barchetta/YYZ/Limelight/The Camera Eye/Witch Hunt/Vital Signs/Caravan/Drumsolo (Love 4 Sale)/Closer To The Heart/2112 (Overture/The Temples Of Syrinx)/Far Cry
Encore: La Villa Strangiato/Working Man
11.06.2011 Herbert Grönemeyer, Frankfurt, Commerzbank Arena
Bei tollem Open Air Wetter gibt auch Grönemeyer mit seiner Band 3 Stunden alles. (Wäre die Sperrstunde nicht gewesen hätte Gröni uns noch etwas mehr um die Ohren gehauen) Die Stimmung im Stadion ist bombig, die Laola Welle schwappt mehrmals vor dem Konzert durch die Arena. Durch die Bühne hat die Band Bewegungsfreiheit und nutzt diese auch aus. Neben den Hits gibt es auch fast das komplette neue Album "Schiffsverkehr" zu hören.
Schiffsverkehr/Kreuz meinen Weg/Fernweh/Halt mich/Bochum/Musik nur, wenn sie laut ist/Stück vom Himmel/Deine Zeit/Zu Dir/Männer/Was soll das?/Der Weg/Auf dem Feld/Kopf hoch, tanzen/Wäre ich einfach nur feige/Alkohol/Mensch/Bleibt alles anders/Zum Meer
Encore: Land unter/Demo (Letzter Tag)/Zeit, dass sich was dreht/Flugzeuge im Bauch/Glück/So wie ich/November/Lass es uns nicht regnen/Vollmond/Unfassbarer Grund
18.06.2011 Roger Waters, Düsseldorf, Esprit Arena
Unvergesslich, weil es visuell einmalig war und auch habe ich noch nie einen solchen Sound (vor allem in einem überdachten Stadion) vernommen. Lange hatte ich gebraucht um Zugang zu dem Album zu bekommen, in den letzten zwei Jahren hat es sich dann nach und nach zum Positiven entwickelt. Die Tour kam also genau richtig. Neben dem emotionalen Konzert selbst habe ich auch zwei nette Fans getroffen.
Part1: In The Flesh?/The Thin Ice/Another Brick In The Wall Part1/The Happiest Days Of Our Lives/Another Brick In The Wall Part2/Mother/Goodbye Blue Sky/Empty Spaces/What Shall We Do Now?/Young Lust/One Of My Turns/Don't Leave Me Now/Another Brick In The Wall Part3/The Last Few Bricks/Goodbye Cruel World
Part2: Hey You/Is There Anybody Out There?/Nobody Home/Vera/Bring The Boys Back Home/Comfortably Numb/The Show Must Go On/In The Flesh/Run Like Hell/Waiting For The Worms/Stop/The Trial/Outside The Wall
Hierzwischen sei noch die Nachtfahrt erwähnt und das Warten mit einem netten Fan am HBF in Düsseldorf. So kann man sich die Wartezeit auch verkürzen, danke nochmals! Weiterhin einen Gruß an den laut schnarchenden im ersten Zug, dem Einzigen wo ich hätte (3 Std Fahrt) ein bisschen schlafen können
(Ebenso an den Schaffner der die Ansagen in einer Mörderlautstärke brachte das man immer zusammenzuckte) Der Zug ging bis Bingen (hatte langen planmäßigen Aufenthalt in Köln und Koblenz), dann von dort bis Kaiserslautern und dann nach Homburg.
Nach ein paar Stunden Schlaf daheim (und der vernommenen Nachricht des Todes von Clarence) ging es dann direkt weiter, im Auto Bruce Springsteens "Greatest Hits" gehört und tiefste Dankbarkeit für all die tollen Konzerte empfunden.
19.06. The Eagles, Wiesbaden, Kurgelände Bowling Green
Auch wenn das Publikum wirklich besch... eiden war. Die Eagles als Gruppe waren fantastisch. Alleine der Harmoniegesang ist atemberaubend und wenn man dann noch Joe Walsh dabei hat kann die Party beginnen (in dem Fall halt, hätte können). Trotzdem ein toller Abend, zusätzlich als Überraschung zum zweiten Mal Claudia Koreck im Vorprogramm gesehen. Unvergessen auch Joes Widmung von "Life's Been Good" an Clarence.
Seven Bridges Road/How Long/Take It To The Limit/Hotel California/Peaceful Easy Feeling/I Can't Tell You Why/Witchy Woman/Lyin' Eyes/Long Road Out Of Eden/Walk Away/The Boys Of Summer/In The City/The Long Run/Life's Been Good/Dirty Laundry/Funk #49/Heartache Tonight/Life In The Fast Lane
Encore: Take It Easy/Rocky Mountain Way/Desperado
Die Rückfahrt sei noch Erwähnt von Wiesbaden nach Hause denn es fiel mir sehr schwer einzuschlafen, trotz des Geringen Pensums zuvor. Im Zug in der Nacht zuvor gab es die lauten Ansagen an die ich mich in der Zeit so gewöhnt hatte das ich nach dem Eagles Konzert immer kurz vorm einschlafen auf die Durchsage wartete ...
22.06. Elton John, Mannheim, SAP Arena
Ich kann nur den Fan zitieren der neben mir bei Roger Waters saß als ich erzählte das ich zu Elton gehe: "Der spielt in einer eigenen Liga". Ein super Sound, eine tolle Setlist (3 neue Songs, 3 Songs vom "Madman Across The Water" Album), tolle Improvisationen und eine super Band machen den zweieinhalbstündigen Abend zu etwas ganz Besonderem.
Funeral For A Friend/Love Lies Bleeding/Saturday Night's Alright For Fighting/Levon/Madman Across The Water/Tiny Dancer/Philadelphia Freedom/Goodbye Yellow Brick Road/Sacrifice/Rocket Man (I Think It's Going Be A Long, Long Time)/I Guess That's Why They Call It The Blues/Hey Ahab/Gone To Shiloh/Monkey Suit/Sad Songs (Say So Much)/Take Me To The Pilot/Sorry Seems To Be The Hardest Word/Don't Let The Sun Go Down On Me/Are You Ready For Love?/Bennie And The Jets/The Bitch Is Back/Crocodile Rock
Encore: Your Song
25.06. Bob Dylan, Mainz, Volkspark
Ein chaotischer Einlass machte den Beginn. Nochmals Danke an die Fans die die Absperrung vor sich und uns selbst geöffnet haben, wer weiß was sonst passiert wäre. Trotz alledem ein super Abend mit einem wirklich gläzend aufgelegten Bob Dylan der sehr aktiv ist und sich mit interessanten Versionen quer durch sein Werk spielt, Schwerpunkt in dieser Setlist (im Gegensatz zu Saarbrücken 2009 wo es sehr viel neueres Material gab) waren die 60er, vor allem die Alben "The Freewheelin' Bob Dylan" (3 Songs), "The Times They Are A-Changin' " (2 Songs) sowie "Highway 61 Revisited" (vier Songs!). Kurz: Der perfekte Abschluss des Monats.
Rainy Day Women #12 & 35/Don't Think Twice, It's All Right/Things Have Changed/Girl From The North Country/Beyond Here Lies Nothin'/The Lonesome Death Of Hattie Carroll/Summer Days/Tangled Up In Blue/The Levee's Gonna Break/Ballad Of Hollis Brown/Highway 61 Revisited/Desolation Row/Thunder On The Mountain/Ballad Of A Thin Man
Encore: Like A Rolling Stone/All Along The Watchtower/Blowin' In The Wind
Im Gesamten sind meine Eindrücke sehr positiv und diese Erlebnisse kann mir keiner mehr nehmen. Auch musikalisch waren es viele Lehrstunden die jetzt erst einmal einwirken müssen. Mein Dank gilt an alle die ich im Laufe der Zeit getroffen habe oder die irgendwie an den Konzerten beteiligt waren, und natürlich an euch für das Lesen und Feedback meiner Berichte.
Seeya on the road
Daniel