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Elvis Costello – Secret, Profane & Sugarcane
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Autor:  reason [ 07.07.2009 21:55 ]
Betreff des Beitrags:  Elvis Costello – Secret, Profane & Sugarcane

Elvis Costello – Secret, Profane & Sugarcane

Als ich letztens im Plattenladen meines Vertrauens nach neuen Platten stöberte, fiel mir die neue CD von Elvis Costello in die Hand. Hatte lange nichts mehr gehört von den englischen Barden, nur von Heirat und Privatleben mit Jazzstar Diana Krall, nichts mehr musikalisches. Außerdem war und ist Herr Costello nicht gerade der Künstler, den ich mit viel Akribie und Leidenschaft sammele. Auf gut deutsch: Ich konnte ihn noch nie leiden.
Für mich hatte Costello immer so was Oberlehrerhaftes an sich und seine Stimme ist nun ja ein bisschen dünn. Seisdrum. Ich habe mir diese Platte trotzdem zugelegt. Vielleicht gefiel mir das Cover oder wegen dem Produzenten, ich weiß nicht.
Ab nach hause und... nein, Secret, Profane und Sugarcane brauchte ein paar Tage, bis der Silberling es schaffte in den CD-Player zu gelangen. Natürlich kommt jetzt auch die Floskel, dass die CD nahezu im Player kleben blieb.
Down among the Wines and Spirits
Ja, guter Beginn, mir sehr sympathisch, der Titel. Und die Musik dazu:
Bluegrass, toll produziert, Gitarre, Fiedel, Dobro, Kontrabass und eine Mandoline.
Diese Instrumentierung zieht sich durch das ganze Album, gespielt von Dennis Crouch, Stuart Duncan, Jerry Douglas, Mike Compton, Jeff Taylor, alle Meister ihres Faches.
Sie spielten schon auf Raising Sand von Robert Plant/Allison Krauss oder auf den preisgekrönten Moviesampler „O Brother, where art thou?“
Für die Produktion veranwortlich ist T-Bone Burnett, die wieder mal eine brillante Produktion hinlegte, die überaus luftig und dicht daher kommt.

Sie alle sorgen mit Costello für eine ganz lockere Atmosphäre, die sich in höchste musikalische Qualität auflöst, ich wähne mich irgendwo im mittleren Westen in einem Saloon und höre der örtlichen Band zu.

You're my all time doll I'm out of control it's broken my mind that's not all that you stole

Mal schnell gespielte Songs und Slowballads, zum süchtig werden.
Das einzige was vielleicht oder nicht nur vielleicht sondern ganz deutlich aus dem Rahmen fällt ist der Gesang, und der kommt mal nicht aus den Vereinigten Staaten sondern aus good old England und das hört sich teilweise sehr eigen an, ich erwarte etwas breites fast unverständliches und nicht einen Text den man deutlich verstehen kann. Da fehlt es an Feeling, dass der Plant auf Raising Sand besser löste, Costello kommt da nicht aus seiner Haut, er ist nun auch kein Bluessänger.
I dreamed of my old lover last night !
Toll oder banal? Die Texte passen zur Musik und Produktion.
Trough we danced for one moment and too soon we had to part, Iin that wonderful moment somethin'happened to my heart, So I'll keep changing partners till you're in my arms and then, Oh, my darlin' I will never change partner again.
Schön, lassen wir sie weiter tanzen und danken Meister Elvis C. für diesen musikalischen Glanzpunkt des Jahres und Herrn Burnett für seine tolle dichte Produktion.
Für alle die früher die Notting Hillbillies liebten, Bruce und den Bob mögen. Besonders Springsteens Seeger Sessions erinnern mich an das Feeling dieser Platte.
Ich bin froh, dass ich dieser Scheibe eine Chance gegeben habe und nicht wieder ins Regal gestellt habe, wie es sonst mir bei Costello-Scheiben geht.

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