Die Scheibe muss man haben:Die 51-Tracks starke 3-CD-Collection spannt einen Bogen von Dylans 1962`er Debutalbum bis 2006 erschienenen Album "Modern Times".
Bestellmöglichkeit findet ihr hier .Die DVD ist auch nicht schlecht:Zitat:
Bob Dylan spricht! Nach zwei Jahrzehnten, in denen er sich vor laufenden Kameras nur durch Schweigen äußerte, öffnet sich der große Folk-Poet in einem dreieinhalbstündigen Film dem großen Regisseur Martin Scorsese.
Scorsese, der vor allem durch Spielfilme wie Goodfellas, Gangs Of New York oder Aviator zu Weltruhm gelangte, hatte schon immer ein Faible für Musikthemen. Er arbeitete an der Woodstock-Dokumentation mit, drehte den Meilenstein The Last Waltz über das letzte Konzert der Folk-Blueser The Band und sorgte zuletzt mit seiner grandiosen siebenteiligen Reihe The Blues für Schlagzeilen. Das halbwegs aktuelle Interview mit Dylan hat er zwar nicht selbst geführt (das erledigte dessen Manager), aber Scorseses einfühlsame Bildregie trägt nicht unerheblich dazu bei, dass der über 200 Minuten lange Streifen, dessen Schwerpunkt auf den Jahren 1961 bis 1966 liegt, zu keiner Sekunde langweilig wird. Man verfolgt anhand verschiedenster, teils noch nie zuvor gezeigter zeitgenössischer Aufnahmen die schrittweise Entwicklung Dylans vom jungen, naiven Woody-Guthrie-Fan Robert Zimmermann aus dem verschlafenen Hibbing in Minnesota zur Greenwich-Village- und schließlich Weltlegende, die mit ihren Songtexten das Lebensgefühl ihrer Generation treffender wiedergab als jeder andere Künstler. Man bekommt frühe Vorbilder wie Gene Vincent und Muddy Waters zu Gesicht, ist bei frühen Auftritten Dylans dabei, taucht in den einzigartigen kulturellen Schmelztiegel Greenwich Village ein und wird Zeuge, wie Dylan in Pressekonferenzen die Journalisten mit schnodderigen Gegenfragen in den Wahnsinn treibt. Die neuen Interview-Sequenzen mit ihm sind zwar durchaus interessant (manchmal lacht der große ernste Schweiger sogar), über sein Privatleben verrät Dylan aber nach wie vor nichts, die ebenfalls aktuellen Gespräche mit Zeitgenossen wie Joan Baez, Allen Ginsberg, Al Kooper und Pete Seeger erhellen die Person Dylan deutlich besser. Und es gibt auch - das wird den mundfaulen Dylan freuen - viel Musik zu hören. Einer der Schwerpunkte des Films sind die immer wieder eingeschobenen Auszüge aus einem 1966er Konzert in London, bei dem der gottgleich verehrte Folk-Barde ausgebuht wurde, weil er elektrisch verstärkt und mit einer Begleitband auf die Bühne ging. Diese Streiflichter und die Ausschnitte aus den Newport Folk Festivals der Jahre 1963 bis 1965 mit Musikern wie Howlin´ Wolf und Johnny Cash gehören zu den Höhepunkten eines zu keinem Zeitpunkt schwachen Films, der ein wenig aufräumt mit dem Mythos Dylan, aber nie den exponierten künstlerischen Stellenwert des größten singenden Dichters des 20. Jahrhunderts in Frage stellt.
No Direction Home existiert nur in einer englischsprachigen Fassung, die allerdings in zahlreichen Sprachen (u.a. Deutsch und Englisch) untertitelt werden kann. Der 5.1-Sound kann durchweg überzeugen, und auch die Bildqualität ist selbst bei den in Privatarchiven entdeckten Amateuraufnahmen stets exzellent. Als Bonus enthält die Doppel-DVD noch u.a. sieben komplett ausgespielte Live-Aufnahmen, darunter die TV-Tracks "Blowin´ In The Wind", "Girl Of The North Country" und "Man Of Constant Sorrow", "Mr. Tambourine Man" vom Newport Folk Festival 1964 und - musikalisch am interessantesten - die 1966 mit der hervorragenden Backing-Band in London gespielten Versionen von "Like A Rolling Stone" und "One Too Many Mornings".
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