MANDO DIAO - Never Seen the Light of Day
Tracklist:
01. If I don't live today, then I might be here tomorrow
02. Never seen the light of day
03. Gold
04. I don't care what the people say
05. Mexican hardcore
06. Macadam cowboy
07. Train on fire
08. Not a perfect day
09. Misty mountains
10. One blood
11. Dalarna
Infos:
Zitat:
Aus der Amazon.de Redation:
Mando Diao behalten ihr beachtliches Tempo bei und präsentieren mit Never Seen The Light Of Day bereits das vierte Album in nicht einmal vier Jahren.
Allein das jugendliche Ungestüm blieb bei ihrer rasanten Entwicklung auf der Strecke, und so werden nun allenfalls jene enttäuscht sein, die an Mando Diao in erster Linie die wilden Debüt-Kracher "Sheepdog" oder "The Band" mochten. Doch über das Brachial-Rock-Stadium ist die Band längst hinaus, die Gitarren bleiben heute meistens unverzerrt und statt simpler Riffs regieren komplexe Melodien. Der erste Song "If I Don’t Live Today, Then I Might Not Be Here Tomorrow" klingt wie die beschwingte Erkennungsmelodie eines Edelwesterns und auch "Mexican Hardcore", der erste Übersong auf dem neuen Album der Wahlstockholmer, verzaubert mit einer wunderbaren Tex-Mex-Gitarre. Und natürlich dem unverwechselbar mitreißenden Gesang von Björn Dixgård, der mühelos Ohren und Herzen schmelzen lässt. Sein gerne etwas schnodderiger Counterpart Gustaf Norén kann das ja auch: Derart eindringlich singen, dass es einem ganz egal ist, ob da gerade über große Gefühle gesungen oder eine Abhandlung über das Rosenzüchten runtergebetet wird. Bei den heißblütigen "Train Of Fire" und "One Love" hört man zudem Einsprengsel von nordöstlicher Folklore heraus, mit "Not A Perfect Day" wiederum schlägt die melancholische Ader der Schweden durch und der Ausklang "Dalarna" ist nur auf den ersten Blick ein etwas zu langatmiges Epos. Spätestens nach dem dritten Hören entfaltet der 8-Minuten-Song nämlich seine volle Wirkung, und das ganz ohne die Sangesqualitäten von Norén oder Dixgård, denn hier singen ausschließlich Frauen in einem seltsamen, nichtsdestotrotz höchst faszinierenden Singsang. Die Band war sich angeblich gar nicht sicher, ob der Song und der Rest dieser feinen Platte überhaupt veröffentlicht werden würde (daher auch der Titel), aber das dürfte kokettes Understatement sein. Denn auch wenn Never Seen The Light Of Day vielleicht nicht ihr bisher bestes Album ist, stecken Mando Diao die Konkurrenz auf dem hohen Niveau, das sie binnen kürzester Zeit erreicht haben, immer noch locker in die Tasche. -- Dirk Siepe
Zitat:
CD Kritik: Never Seen The Light Of Day von Mando DiaoVon Bettina Dunkel
28. Okt 2007, 08:57
Was will man erwarten von einer Band, die 14 Monate nach Veröffentlichung der letzten Platte den Nachfolger hinterher schmeißt? Die für die Aufnahmen gerade mal zwei Wochen Zeit hatte, weil sie sich permanent auf Tour befindet? Die mit ihrer Plattenfirma im Clinch liegt und nur noch eins möchte: raus aus dem Vertrag? Ein Album, das vom Hocker haut? Wohl nicht. Der erste Höreindruck ist kein guter. 'Never Seen The Light Of Day', das vierte Studioalbum von Mando Diao innerhalb von vier Jahren, enttäuscht. Touren macht müde, das hört man. Rock'n'Roll? Viel zu anstrengend. Lieber lassen es die fünf Schweden ruhig angehen, tauschen die Elektrogitarren gegen die Akustikklampfe, lassen der nordischen Melancholie freien Lauf. Ausgebrannt wirken sie, uninspiriert und tendenziell schwer gelangweilt von sich und dem Rest der Welt.
So weit zum ersten Durchlauf. Ist der Schock erst mal überwunden und gibt man dem drögen Ding mit seinem scheinbar durchs CNN-Nachtsichtgerät aufgenommenen Cover eine zweite und dritte Chance, dann gibt es tatsächlich das ein oder andere Schmuckstück zu entdecken. Mal abgesehen von 'One Blood', dem von Anbeginn herausragenden Monster von einem filmisch anmutenden Streitgespräch zwischen Gustaf und Björn. 'Gold' beispielsweise hat durchaus das Potenzial, mit seinen Uptempo-'Lalalas' das Mitsing-Zentrum zu aktivieren und zum Lagerfeuer-Luftgitarrenwettbewerb zu verführen.
Mit der ein oder andere Saite des Streicheraufgebots um den Kehlkopf geschnürt, vermag die traurige Geschichte vom depressiven Mädchen aus dem Titeltrack wirklich am eigenen Seelenunheil zu rühren. Und die Singleauskopplung 'If I Don't Live Today, Then I Might Be Here Tomorrow' entpuppt sich als etwas Größeres als der belanglos-psychedelische Zweiminuten-Zuckertrip vom ersten YouTube-Sichtkontakt.
Am Ende wirkt 'Never Seen The Light Of Day' gar wie die logische Fortsetzung des Konzeptalbums 'Ode To Ochrasy'. Es scheint den Zustand zu beschreiben, den Mando Diao nach Verlassen der halluzinogenen Zwischenwelt und zweiten Heimat namens Ochrasy empfinden. 'Dalarna', der finale Track auf dem neuen Album, wäre ein Hinweis für diese These. Schließlich ist er der friedvoll-verschlafenen Provinz gewidmet, aus der sämtliche Bandmitglieder kommen. Vernimmt man das von einem Flower-Power-Frauenchor intonierte Stück, erscheint automatisch eine Schwedenmama samt Kamillenblütenkranz im blonden Haar vor dem inneren Auge. Und die nimmt ihre müden Jungs bei der Hand und sagt: 'Macht mal Pause!' Muttis Ratschläge waren halt schon immer die besten.
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Quelle:
http://www.monstersandcritics.de/artike ... _36694.php
Meine Meinung:
Schon wieder was neues von Mando Diao. 14 Monate nach "Ode to Ochrasy" veröffentlichen die Schweden mit "Never Seen the Light of Day" ihr viertes und bisher abwechslungsreichtes Album. Neben den üblichen Rockhymnen findet man auf der neuen Scheibe auch tiefgründige Lieder, ruhige Balladen und einige Pop-Perlen. Tolles Album für kalte Winternächte!
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