wir mussten es platzbedingt online kürzen, daher für euch die volle story. ja, auch mit bruce als thema. *********************************************************************
A CURIOUS THING Amy MacDonald
Amy MacDonald: Ein ganz normaler Star
Amy MacDonald ist ein Phänomen im heutigen Musikbusiness. Die erst 22jährige schottische Songwriterin hat mit ihrem Debütalbum “This is the Life” vor zweieinhalb Jahren einen Millionenseller gelandet und könnte ein Celebrity-Dasein in sonnigen Gefilden führen. Statt dessen lebt die erfolgreichste UK-Newcomerin der letzten zehn Jahre weiterhin in einer schottischen Kleinstadt bei Glasgow, geht immer noch in das kleine Tonstudio dort und freut sich, ein normales Leben abseits von Paparazzi und Jet-Set-Glamour fortführen zu können.
Nach ihrem ersten Album, das sich sage und schreibe 36 Wochen in den Top Ten der Albumcharts hielt, drei Millionen Mal europaweit verkaufte und allein in Deutschland viermal Platin erhielt, legt sie nun mit ihren Nachfolgewerk “A Curious Thing” nach. Satter Gitarrenpop mit Folk-, Country- und Rockelementen lässt schon beim ersten Hören keinen Zweifel daran, dass man es hier nun mit einem temporeicheren, erwachseneren Sound zu tun hat. Authentische, eingängige Lieder mit ausdrucksstarken Texten, in denen die ihr verhasste Glamourwelt einen gehörigen Dämpfer abbekommt (“This pretty face”), aber auch sehr gefühlvolle Songs, die ihrem Freund, dem Fußballprofi Steve Lovell, gewidmet sind (“Troubled Soul”, “Your Time Will Come”). Alles in ihrem liebenswerten schottischen Akzent - der es bei ihren Liveauftritten aber auch manchmal erschwert, ihre kleinen Anekdoten, die sie so gerne einstreut, auf Anhieb zu verstehen...
Wir haben die Sängerin mit der unverwechselbaren Stimme getroffen und zu diesem fast schon unheimlichen Erfolg, ihrem Plan B und ihren eigenen musikalischen Helden befragt.
Interview AMY MACDONALD
Hi Amy, du hast einen tollen Karrierestart hingelegt, davon träumt jeder Musiker. Gibt es für Dich bislang einen persönlichen Meilenstein? Da gibt es zu viele, um einen einzigen zu nennen. Mein eigenes Album herauszubringen, ist für mich schon ein großes Privileg und ich freue mich, dass die Leute meine Musik hören wollen.
Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du von Deiner allerersten Nummer 1 in den Charts erfahren hast? Ich glaube, die erste Nummer 1 war in Großbritannien, ... (überlegt kurz) ... mit meinem Album im Januar 2008, ja, ich fuhr in meinem Auto und musste anhalten, mein Manager erzählte mir “Du bist Nummer 1". Ich war richtig geschockt. Den Freitag davor war ich Nummer 3, tausende Verkäufe hinter Radiohead, die Nr.1 waren, und hinter Take That. Ich war so happy, in Begleitung solcher Riesenbands gelistet zu sein, das war unglaublich für mich.
Nach einem solchen Nummer 1 Erfolg kann der Druck für das zweite Album enorm sein. Wie bist Du damit umgegangen? Ich dachte auch, der Druck würde groß sein und habe mir ziemliche Gedanken darüber gemacht. Als ich die Songs schrieb, war ich sicher, dass das sehr schwierig werden würde. Aber das war es nicht. Die Songs kamen ziemlich einfach und schnell zustande, die Aufnahmen haben Spaß gemacht. Da waren keinerlei Schwierigkeiten, die man erwartet und von denen die Leute immer reden. Eigentlich ist jetzt der schwierigste Part, weil ich mein Bestes gegeben habe und nur noch hoffen kann, dass die Leute die neuen Songs mögen.
Es gibt ja so gut wie immer eine Geschichte hinter den Songs. Kannst Du einen auswählen und uns was dazu erzählen? Meine Songs entstehen immer aus einem Gefühl heraus. Dieses Gefühl z.B sechs Monate später zu erklären, ist schwierig. Das schöne an Musik ist, dass jeder so seine eigenen Emotionen hat, die er mit dem Song verbindet. Einer meiner Lieblingssongs ist “No Roots”, es ist ein Lied über das “Auf-Tour-sein”, und das merkwürdige Leben, das meine Band und ich in der Zeit führen. Es ist ein Song, der den Titel des Album beeinflusst hat mit der Zeile “this life I lead is a curious thing, but i can´t deny the happiness it brings”. Das beschreibt es perfekt. Einer unserer Lieblingssongs ist “What happiness means to me”... Danke (lacht)... hey, ich finde es immer super, wenn man mir den persönlichen Lieblingssong verrät! Das ist immer so unterschiedlich, genau so soll es aber auch sein, das ist sehr wichtig für mich. Stell dir mal die schreckliche Situation vor, mir würde jeder den gleichen nennen. Da heißt es dann irgendwann “Oh Gott, die hat nur einen einzigen guten Song...”
Kannst Du immer noch in einen Pub gehen, ohne erkannt zu werden? Wie privat ist Dein privates Leben noch? Es ist sehr privat. Ich werde nicht verfolgt und so gut wie nicht erkannt. Ich lebe ein sehr sehr normales Leben. Die Leute scheinen darüber immer ein wenig schockiert zu sein, aber mir ist es wichtig, das so beizubehalten. Ich liebe Musik und war nie auf der Jagd nach dem Berühmtsein. Ich war immer in der Lage, mein Privatleben so beizubehalten, wie ich es auch früher gehabt habe.
Da gibt es einige Personen, bei denen das anders ist.... Ein Teil von Dir muss es auch so wollen. Es gibt bestimmte Promis, die von vorneherein viele Leute um sich herum haben wollten und es gar nicht anders kennen, das ist mir gottseidank nicht passiert. Lady Gaga z.B. wüsste wahrscheinlich gar nicht, was sie mit ihrer Zeit machen sollte, wenn da keiner ist, der ihr hinterher läuft. Ihre ganzen verrückten Outfits rufen ja auch geradezu nach Aufmerksamkeit. Für jemanden, der dieses Image pflegen „muss“, macht sie das sehr cool, eine einzigartige Person. Ich hoffe, dass sie so weitermacht!
Manchmal bedeutet Ruhm auch, ein wenig abzuheben. Bei dir ist das ganz offensichtlich nicht der Fall. Was oder wer hilft Dir am meisten dabei, am Boden zu bleiben? Ich habe eine gute Gruppe von Leuten um mich herum. Meine richtige Familie natürlich, und dann auch meine “Tour-Familie”. Meine Band und Crew. Wir führen ein recht normales Leben auf Tour, mit viel Spaß dabei. Meine Crew hat mir erzählt, dass es eine Menge Künstler gibt, die noch nicht mal mit ihnen oder der Band ein Wort wechseln! Aber da hätte ich doch überhaupt keinen Spaß - ohne sie, die Fans, und die Späße, die wir machen. Ja, und dann gibts natürlich meine Eltern, meine Schwester, meinen Freund und meine ganzen Freunde, die ich schon so lange kenne. Das hilft mir sehr.
Was ist für dich die beste und was die schlechteste Begleiterscheinung, die mit dem Promi-Dasein einhergeht? Eigentlich berührt mich das gar nicht so, weil ich mich selbst gar nicht als Berühmtheit sehe... Aber das beste ist, dass so viele Leute meine Musik hören können. Das schlechte an diesem Dasein ist, dass es viele Falschmeldungen in der Öffentlichkeit gibt. Zitate, die Du gar nicht gesagt hast und die Leute sagen dann “warum sagt sie das bloß”. Das bleibt dann ewig an dir kleben.
Du hast anfangs in kleinen Locations gespielt, jetzt sind es die Riesenhallen - was macht Dir mehr Spaß? Es macht mir viel mehr Spaß, in großen Hallen zu spielen! Da kommt so vieles zusammen, du hast mehr Raum, man kann alle Instrumente ausspielen, das ist immer total aufregend für mich.
Mit wem würdest Du gerne mal zusammen auf der Bühne stehen? Mit Bruce Springsteen. Ich finde, er ist ein so großartiger Songwriter und Künstler. Mit ihm zusammenzuarbeiten, wäre für mich wie ein Traum, der wahr wird.
Was würdest Du machen, wenn Du keine Musikerin geworden wärst? Du hast einmal etwas von einem “Plan B” erzählt... Das hier war eigentlich mein Plan B. Mein Plan A war es, zur Uni zu gehen! Ich war gerade dabei, mich dort einzuschreiben, ich wollte Geographielehrerin werden. Aber dann ist alles anders gekommen und mein Plan A wurde zu Plan B... ich hoffe, dass sich das nicht mehr ändern wird!
Du hast einen Profi-Fußballer als Freund, Steve Lovell. Wie schafft ihr es, Eure Beziehung trotz Reisen, Termine, Tour und ständiger Entfernungen aufrecht zu erhalten? Ich fliege wöchentlich heim. Im Moment ist das recht einfach, jedes Wochenende zuhause zu sein, weil ich “nur” auf Promotour bin. Wenn ich auf Livetour bin, ist das schwieriger. So, wie meine Touren bislang geplant waren, hatte ich aber jedesmal ein paar Tage zwischen den Auftritten frei. So konnte ich immer zwischendurch heimfliegen.
Du hast unerwartet einen Tag lang frei - keine Show, keine Journalisten, keine Interviews. Wie würdest Du den Tag verbringen? (Lacht und antwortet wie aus der Pistole geschossen)... Ich würde den ganzen Tag in meinen Pyjamas versumpfen und fernsehen. Mit Schokolade und Süßigkeiten!
Wann können wir Dich hier wieder live sehen? Das ist im Moment noch in Planung. Wir werden definitiv bald wieder herkommen. Ich hoffe, im Sommer einige Festivals zu spielen und danach auf jeden Fall meine nächste eigene Tour machen!
Was möchtest Du deinen Fans noch sagen? Ich möchte gern danke sagen für Euren Wahnsinnssupport in Deutschland. Es ist ein Land, wo ich immer supergerne hinkomme, ich werde hier immer so herzlich empfangen. Danke!
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