don corleone hat geschrieben:
Was für ein beeindruckendes Konzert in Basel.
Ein, gesetztes und hochkonzentriertes Publikum, das ergriffen den verhaltenen Tönen lauscht. Standing Ovations am Schluß dieses Konzerts.
45 Minuten sind viel zu kurz!
Knopfler hat mittlerweile ein Niveau erreicht, das seine Soloalben nahtlos an solch beeindruckende Alben wie "Cal" oder "Local Hero" anschließen läßt.
In reizüberfluteten und hyberaktiven Zeiten in denen 60jährige den Affen auf der Bühne spielen , in Zeiten in denen jeder schreit und mit Pyrotechnik auffährt, wirkt seine Kunst wie eine Musik aus vergangenen Zeiten. Erinnerungen an Schwarzweissfotografien an Mimimal Art und japanische Kalligraphie werden wach. Dazu braucht es Ruhe und Konzentration, vielleicht auch etwas "Reife". Aber auf jeden Fall Geduld und die Fähigkeit "Stille aushalten zu können". Musilk die einen die Zeit verfliegen läßt.
Mit diesen minimalistischen "Weniger ist Mehr" Konzerten wird Knopfler so langsam zu einer der "Zenmeister der leisen Töne". Brilliant!
Schön auch der Vergleich mit dem anschließenden "P.U.L.S.E." Konzert von Pink Floyd. Knopfler wirkt wie der schlecht gelaunte große Bruder von David Gilmour. Fast identisch aber die (Nicht)action der Gitarristen auf der Bühne.
Komisch-Knopfler erreicht den gleichen Effekt auch ohne große Show!
Auch wenn die Seitenhiebe nicht zu überlesen sind
...aber dieses Mal muß ich Dir Recht geben.
Wobei die Fähigkeit, die Stille auszuhalten, natürlich durch diese Clubatmosphäre mit Tischchen und Kerzchen unterstützt wurde
... bei einem 2-Stunden-Konzert in großer Halle bringt er schon eine auch lichttechnisch durchgestylte Mischung aus seinen ruhigen Songs und alten Dire Straits-Brechern auf die Bühne (zumindest 2005 war's so)...nicht ohne sich dabei ein Täschen Tee auf die Bühne bringen zu lassen
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Der Vergleich mit Pink Floyd / Gilmour drängte sich mir genauso auf...beide Shows genial mit völlig unterschiedlichen Mitteln
Und noch ein Vergleich kam mir dabei in den Sinn...die riesige, doppelt besetzte Schlagzeug-Front bei Pink Floyd im Gegensatz zu Mr. Weinbergs kleinem Geschoß, mit dem er gerade unterwegs war
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