Floyd hat geschrieben:
TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS – HYPNOTIC EYETOM PETTY AND THE HEARTBREAKERS veröffentlichten ihr Debütalbum im Jahr 1976 und haben seither über 60 Millionen Alben verkauft. 2002 wurden sie – im ersten möglichen Jahr – in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und setzten in den darauffolgenden Jahren ihre legendäre Erfolgsgeschichte weiter fort. Ihre Konzerte werden sowohl von Fans als auch von Kritikern zelebriert, und ihre Musik hat zahlreiche junge Bands und Musiker auf der ganzen Welt beeinflusst. Mit den Heartbreakers-Aufnahmen, seinen Solo-Alben und seiner Mitgliedschaft bei den Traveling Wilburys neben George Harrison, Bob Dylan, Roy Orbison und Jeff Lynne hat Tom Petty bis dato 18 Grammy-Nominierungen erhalten und wurde mit mehreren Auszeichnungen für sein Lebenswerk geehrt, darunter der Billboard’s Century Award, der ASCAP’s Founders Award und MTV’s Video Vanguard Award. Tom Pettys SiriusXM Radioshow „Tom Petty’s Buried Treasure“, in der er Lieblingsstücke aus seiner umfangreichen privaten Musiksammlung präsentiert, befindet sich mittlerweile in ihrer achten Season und zählt zu den beliebtesten und populärsten Shows im Satellitenradio. Mit den Heartbreakers an seiner Seite ist Tom Petty zu einer Rock&Roll-Ikone geworden, die von Musikerkollegen und Musikliebhabern auf der ganzen Welt gleichermaßen gefeiert wird.
RELEASE: 25. JULI 2014 / GENRE: RockHabe ein Review zu dem Album geschrieben und denke hier passt es ganz gut hin (bevor ich extra dafür ein eigenes Topic aufmache):
Tom Petty & the Heartbreakers – Hypnotic EyeIn den Medien wurde dieses Album als Rückkehr zu Toms Rock’n’Roll-Wurzeln beschrieben und der Vergleich zu den beiden ersten Alben aus den 70er-Jahren gezogen. Meiner Meinung blitzen diese Einflüsse allerdings nur in wenigen Songs auf und man sollte sich von diesen PR-Referenzen nicht blenden lassen. Es ist eher so, als hätten sich der Tom Petty, der 2008 mit MOJO ein erstklassiges, aber nicht so einfach zugängliches Blues-Album veröffentlicht hat, und der Tom Petty mit den großartigen Mitsing-Refrains der 80er- und 90er-Jahre zusammengesetzt und sich überlegt, wie man Beides zusammenbringen könnte. Gott sei Dank ist es nicht nur bei der Überlegung geblieben, sondern es kann Vollzug gemeldet werden. Das Album hat einen wunderbar natürlichen Sound, der beinahe wie live eingespielt wirkt und die Produktion ist kristallklar. Die Instrumente lassen sich heraus hören und jeder Musiker scheint an einzelnen Stellen des Longplayers ohne aufdringliche und ausufernde Soli zu spielen. Insbesondere Gitarrist Mike Campbell überzeugt durch sein songdienliches, facettenreiches und gefühlvolles Spiel.
Den Start bildet mit
„American Dream Plan B“ die erste Single, die ein wenig zusammengesetzt und konstruiert wirkt. Allerdings auf verdammt hohen Niveau. Was hier an Gitarren-Power aufgefahren wird, ist mehr als beachtlich. Allerdings ist mir Toms Stimme teilweise etwas zu sehr durch den Verzerrer gezogen.
„Faultlines“ ist eine spielerische Wucht. Steve und Ron spielen eine großartige Schlagzeug-Bass-Kombination und bilden die Grundlage für die restliche Band, um sich richtig auszutoben. Gitarren und Mundharmonika liefern sich ein Duell nach dem Anderen. Als wäre das nicht genug, schreibt Tom einen der besten Texte des Albums dazu:
„See those fault lines laid out like landmines / It’s hard to relax / A promise broken, the ground breaks open / Love falls through the cracks“. „Red River“ besticht mit Atmosphäre – insbesondere im träumerischen Mittelteil – und einem eingängigen Refrain, während
„Full Grown Boy“ sich in Jazz-Gefilde schleicht.
„All you can carry“ ist der ideale Song für die Landstraße. Ein gitarrengetriebener Midtempo-Rocker mit einem Refrain, der einem aufgrund der Melodie nicht mehr aus dem Kopf will.
„Power Drunk“ nickt dann den Songs der MOJO-Platte zu und überzeugt durch Mikes großartiges Gitarrenspiel. Lyrisch ist Tom hier wieder ganz der Underdog früherer Jahre, wenn er über den Mann singt, der mit der verliehenen Macht nicht umgehen kann:
“Pin on a badge and a man begins to change / Start believing that there's nothing out of his range / You and I are left in the wind / In the wake of a rich man's sin”.„Forgotten Man“ ist die Nummer, die am ehesten an die 70er-Jahre Referenz anknüpft. In 2:48 Minuten knarzt sich Tom verzweifelt durch den Song:
“Well, I feel like I'm forever down / Since your love is gone / No lust, no rage, no wicked thoughts / Just pain, that lingers on”. “Sins of my youth” ist ein ruhiger Punkt dieses Albums und wer Toms nöligen und immer etwas verspäteten Gesangs noch nie mochte, wird hier schreiend davon laufen. Alle anderen bekommen eine Ballade mit einer großartigen Melodie und hoffnungslos romantischen Text.
„U get me high“ ist der Ohrwurm des Albums. Einfach, geradeaus und vermutlich gerade deswegen einer der Matchwinner der Platte. Der Song stammt ursprünglich noch aus den Wildflower-Sessions Mitte der 90er-Jahre, fügt sich aber perfekt ein. Und wie viel erstklassige Gitarrenarbeit in so einen vordergründig so einfach gehaltenen Rocker passt, wird hier eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Anschließend geht es mit
„Burnt Out Town“ in die nächste Bar der Stadt, Benmont glänzt am Klavier und es wird gegroovt als gäbe es keinen Morgen mehr. Den Abschluss des Albums bildet das großartige
„Shadow People“. Diese Nummer sticht nicht nur wegen über 6 Minuten Spielzeit heraus, sondern ist für mich das Schlüsselstück des Albums. Tom hat einen Text geschrieben, der eine hohe gesellschaftliche Relevanz hat. Menschen verstehen einander nicht mehr, reden an einander vorbei und sind selbst nur noch ein Schatten ihrer selbst. Der akkustische Solo-Abschluss mit optimitschen Ausblick beschließt dann das Album:
„Waiting for the sun to be straight overhead / `Til we ain’t got no shadow at all“Hier noch ein Radio-Interview zum neuen Album und einigen anderen Themen:
http://www.npr.org/2014/08/04/336608432 ... t=20140804