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 Betreff des Beitrags: Marlon Brando ist tot !
BeitragVerfasst: 02.07.2004 16:56 
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Freitag, 2. Juli 2004
"Unberechenbarer Rebell"
Marlon Brando tot


Nach bislang unbestätigten Medienberichten soll Hollywood-Star Marlon Brando am Donnerstag in Los Angeles gestorben sein. Das meldete der n-tv Partnersender CNN.

Brando ging es in den vergangenen Monaten nicht gut. Bereits kurz nach seinem 80. Geburtstag soll es ihn schwer getroffen haben, behauptet die Biografie "Brando in Twilight" von Patricia Ruiz, die im Herbst in den USA erscheinen sollte. Brando lebte demnach hochverschuldet von einer mageren Staatspension. Er soll sogar zwei Oskars versteckt haben, damit sie nicht gepfändet werden.

Laut Ruiz litt Brando, der zuletzt 160 Kilogramm wog, an Fressattacken und verbrachte die meiste Zeit im Bett.

Sein gesamtes Vermögen hatte er verloren, weil er die Verteidigung für seinen Sohn Christian gezahlt hatte. Dieser hatte den Freund seiner Halbschwester Cheyenne 1990 umgebracht. Christian Brando landete wegen fahrlässiger Tötung im Gefängnis und ließ seinen Vater auf einem Schuldenberg von sieben Millionen Dollar sitzen. Cheyenne wurde zwar der Mittäterschaft verdächtigt. Das zuständige Gericht in Papeete auf Tahiti stellte das Verfahren im Mai 1993 ein. Cheyenne Brando, die jahrelang unter Depressionen litt, nahm sich im April 1995 das Leben

Brando hatte angeblich seiner Familie und seinen Freunden im vergangenen Jahr gesagt hatte, er sei bereit zu sterben.

Rebellischer Star und Charakterdarsteller

Brando war am 3. April 1924 in Omaha/Nebraska geboren worden. Von 1939 bis 1941 besuchte er die Shattuck Military Academy in Minnesota. Vorzeitig wurde er jedoch verwiesen, nachdem er gegen den Drill an der Anstalt rebelliert hatte.

Nach der Schauspielausbildung am berühmten Actors' Studio in New York bei Lee Strasberg und Elia Kazan bekommt er 1947 ein Engagement in der Broadway-Inszenierung von "Endstation Sehnsucht", die ihm als Charakterdarsteller zum Durchbruch verhilft. Ein Filmvertrag bringt ihn nach Hollywood, wo er sich rasch als "rebellischer" Star und hochkarätiger Charakterdarsteller etabliert. Es Folgen Rollen in "Viva Zapata", "Julius Caesar" und "Die Wilden". 1954 wird er als bester Schauspieler für seine Rolle des Terry Malloy in Kazans "Die Faust im Nacken" mit dem Oscar ausgezeichnet.

In den 60er Jahren wird es etwas stiller um Brando. Doch 1971 feiert er ein fulminantes Comeback mit der Rolle des Don Corleone in "Der Pate". Den ihm verliehenen "Oskar" als "Bester männlicher Schauspieler" lehnt er unter Verweis auf die Unterdrückung der Indianer in den USA ab. 1972 folgt der Skandal- und heutige Kultfilm "Der letzte Tango in Paris", 1979 das umstrittene Vietnamdrama "Apocalypse Now".

Anschließend zog sich der als schwierig und unberechenbar bekannte Brando, der für vierzig Minuten Darstellung die damals unerhörte Summe von 10 Millionen Dollar kassierte, mehr und mehr vom Filmgeschäft zurück.1991 verabschiedete sich Brando offiziell in den Ruhestand. Dennoch stand er auch in den letzten Jahren gelegentlich noch vor der Kamera.

Bloß kein Grab in Hollywood

Brando betonte erst im April, nicht in Hollywood begraben werden zu wollen. Von einer Grabstelle in der Filmmetropole, die dann von Touristen besucht würde, halte er gar nichts. Stattdessen wünschte sich Brando, dass seine Asche auf der Südseeinsel Tetiaroa verstreut wird. Auf der kleinen Privatinsel im Südpazifik leben neben seinem Sohn auch die frühere Geliebte des Schauspielers und Partnerin in dem Film "Meuterei auf der Bounty".

Bild

Adresse:
http://www.n-tv.de/5260331.html

Seine Filme:

1950 - 1959

1. Die Männer (The Men) 1950
2. Endstation Sehnsucht (A Streetcar named Desire) 1951
3. Viva Zapata 1952
4. Julius Caesar 1953
5. Der Wilde (The Wild One) 1954
6. Die Faust im Nacken (On The Waterfront) 1954
7. Desirée 1954
8. Schwere Jungs - Leichte Mädchen (Guys and Dolls) 1955
9. Das kleine Teehaus (The Teahouse of the August Moon) 1956
10. Sayonara 1957
11. Die jungen Löwen (The Young Lions) 1958
12. Der Mann in der Schlangenhaut (The Fugitive Kind) 1959

1960 - 1969

13. Der Besessene (One-Eyed Jacks) 1961 Regisseur
14. Meuterei auf der Bounty (Mutiny on The Bounty) 1962
15. Der häßliche Amerikaner (The Ugly American) 1963
16. Zwei erfolgreiche Verführer (Bedtime Story) 1964
17. Kennwort - Morituri 1965
18. Ein Mann wird gejagt (The Chase) 1966
19. Südwest nach Sonora (The Appaloosa) 1966
20. Die Gräfin von HongKong (Countess from Hong Kong) 1967
21. Spiegelbild im goldenen Auge (Reflections in A Golden Eye) 1967
22. Candy 1968
23. Am Abend des folgenden Tages (The Night of The Following Day) 1968
24. Queimada - Insel des Schreckens (Burn!) 1969

1970 - 1989

25. Der Pate (The Godfather) 1972
26. Der letzte Tango in Paris (Ultimo Tango a Parigi) 1972
27. Das Loch in der Tür (The Nightcomers) 1972
28. Duell am Missouri (The Missouri Breaks) 1976
29. Superman 1978
30. Apocalypse Now 1979
31. Die Formel (The Formula) 1980
32. Weiße Zeit der Dürre (A Dry White Season) 1989

Ab 1990

33. Freshman 1990
34. Christopher Columbus - Der Entdecker ( - The Discovery) 1992
35. Don Juan De Marco 1995
36. DNA - Die Insel des Dr. Moreau (The Island of Dr. Moreau) 1996
37. The Brave 1997
38. Free Money 1998
39. The Score 2001


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BeitragVerfasst: 02.07.2004 19:29 
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Ich bin geschockt... er war einer der Allergrößten... in jeder Hinsicht...

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BeitragVerfasst: 03.07.2004 08:05 
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Seine Filme werden nun öfter zu sehen sein, denks!

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BeitragVerfasst: 03.07.2004 10:19 
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Zu diesem traurigen Anlass noch ein Nachruf (zu finden unter http://www.in-ticker.de/ansicht/62.php ):

Der Don ist tot

Es gibt nicht mehr viele wahre Heroen der Filmgeschichte. Zwei aus der Neuzeit heißen Robert De Niro und Al Pacino, gemeinsam hatten sie ein Idol. Zusammen mit ihm, dem Größten, dem personifizierten Godfather, spielten sie in der Puzo-Verfilmung "Der Pate". Nun ist er tot - Marlon Brando starb 80-jährig in Los Angeles.


Die größte Tageszeitung der USA, die USA Today, fragte einen Tag nach Marlon Brandos Tod nach seiner besten Rolle. 64% stimmten für den Paten, auf den zweitplatzierten Film "A Streetcar Named Desire" (Endstation Sehnsucht) fielen gerade mal 9%. Das war sicherlich der Scoop in Marlon Brandos wechselhafter Karriere: Seine famose Wiederauferstehung in Francis Ford Coppolas monumentaler Mafia-Saga aus dem Jahre 1971. Die Anfangssequenz gehört zu den bekanntesten und eindringlichsten der Filmgeschichte. Vito Corleone, der Godfather, sitzt, umringt von seinen Söhnen, hinter seinem massiven Schreibtisch, krault eine Katze (wieder mal improvisierte Brando), hört nur zu, zieht die mit Watte ausgestopften Mundwinkel weit nach unten, voller Verachtung. Eine einzige Handbewegung, und alles ist klar. Dann sein sizilianischer Singsang, dieses unverständliche Kauderwelsch, das diejenigen, die diesen Film im Original gesehen haben, in den Wahnsinn trieb. Mit der Hauptrolle in "The Godfather" feierte Marlon Brando nach Jahren, in denen man überhaupt nichts (Gutes) mehr von ihm gehört hatte, ein triumphales Comeback, vielleicht das triumphalste der Filmgeschichte überhaupt. War Mario Puzos Roman schon ein absoluter Klassiker, Brandos Darstellung des Don war eine cineastische Meisterleistung, die seither niemand mehr toppen konnte. Der Oscar für diese Rolle war das Mindeste, was Hollywood tun konnte, und wenn sie diesen Querschädel noch so sehr hassten. Marlon Brando war der Gottvater, er war der Pate. Er spielte ihn nicht, er schien im Leben nie etwas anderes gewesen zu sein als ein alter, gewiefter, charismatischer italienischer Mafioso.
Es gab dann noch den letzten Tango mit einem vögelnden Brando, schauspielerisch wieder eine Wucht, aber doch schon Galaxien von seiner Vorstellung im Paten entfernt. Marlon hatte sich vor Jahren schon, nach der "Meuterei auf der Bounty", eine Insel in der Südsee gekauft, zog sich aus dem Filmgeschäft, für das er ohnehin nie etwas anderes als abgrundtiefe Verachtung hegte, zurück - und fraß sich einen Fettwanst an. Vor die Kamera trat er nur noch, wenn die Kohle stimmte, er machte sich zur Hure. Für einige Minuten in "Superman" kassierte er Millionen Dollar, nach dem Paten und dem letzten Tango überstrahlte er alle anderen nur noch in einem Film, in "Apocalypse Now". Das war 1979. Regie führte wiederum Francis Ford Coppola.

Marlon Brando, der Anfang der Fünfziger so gottverdammt cool und sexy und maskulin war wie niemand je zuvor, der schwitzend und schreiend ("Steeeeeella!") und T-Shirt tragend durch Elia Kazans Tennessee-Williams-Verfilmung "Endstation Sehnsucht" über Nacht berühmt wurde, der - ein wenig lächerlich - den Wilden mimte und - großartig - die "Faust im Nacken" spürte und damit seinen ersten Oscar errang, dessen Stil erst James Dean und später immer mehr Schauspieler imitierten bzw. zu imitieren versuchten - dieser Koloss von Schauspieler starb letztendlich vereinsamt. Die Personifizierung des Method Acting, des Einswerdens mit einer Rolle, also des Nicht-nur-Spielens, sondern des die Rolle Lebenden, setzte Maßstäbe, hinterließ Spuren, in die nach ihm nur noch wenige treten konnten. Und doch machte er sich wenig aus seiner Kunst. Ein Gemälde, ein Stück von Mozart, ja, das sei Kunst, aber doch keiner seiner Filme. Er wollte irgendwann nichts mehr wissen vom Business. Marlon Brando war immer schon ein Einzelgänger, am Ende war er ein Eremit, lebte in seiner eigenen Welt. Private Tragödien machten ihn bitter, nur ab und zu ließ er sich noch kurz in Hollywood blicken, gab bemerkenswerte Interviews, verachtete einerseits seine Zunft, bereitete andererseits jedoch - welch Ironie - sein eigenes Begräbnis vor. Jack Nicholson, so sein Wunsch, solle die Trauergemeinde anführen. So wird es nun sein.

Nach "The Score" (2001), wo ein anderer ganz Großer, Robert De Niro, mit ihm spielte, ward er nicht mehr gesehen. Man konnte sich denken, dass es irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft zu Ende gehen würde mit ihm, was einerseits traurig war, weil Brando trotz einiger Fehltritte der Schauspieler überhaupt war. Andererseits aber wusste man auch immer - und das beruhigte - das beruhigt -, dass einer wie Brando niemals wirklich sterben wird. So viel Schlechtes kann er gar nicht gemacht haben, so viel Schlechtes kann gar nicht über ihn geschrieben werden, als dass das, was er in "The Godfather" geleistet hat, jemals überstrahlt werden könnte.

Ciao, Don Corleone!


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BeitragVerfasst: 03.07.2004 11:49 
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Beiträge: 9300
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I never wanted this for you. I work my whole life - I don't apologize - to take care of my family, and I refused to be a fool, dancing on the string held by all those bigshots. I don't apologize - that's my life - but I thought that, that when it was your time, that you would be the one to hold the string. Senator Corleone; Governor Corleone. Well, it wasn't enough time, Michael. It wasn't enough time.
(Marlon Brando “Don Corleone” aus “The Godfather”)

To grasp the full significance of life is the actor's duty, to interpret it is his problem, and to express it is his dedication. (Marlon Brando)

:cry:


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BeitragVerfasst: 03.07.2004 21:09 
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Beiträge: 2360
Wohnort: Bei Neu-Ulm/Bayern
Ragman hat geschrieben:
Ich bin geschockt... er war einer der Allergrößten... in jeder Hinsicht...

Stimme Dir zu! :!:
Schauspielerisch und auch als Typ ein ganz Großer,nicht angepasst aber auch schwierig!
Bild

Woody :cry:

_________________
This machine kills fascists


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BeitragVerfasst: 06.07.2004 00:09 
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Beiträge: 9117
Wohnort: Bad Münstereifel
ZUwei Anökdötchen!!

Zu seinen Broadwayzeiten soll er einer seiner zahllosen Eroberungen Theaterkarten geschenkt haben.
Die wirft ihm darauf hin vor "Meine Familie hat nix zu fressen und du schenkst mir Theaterkarten!"
Brandos Antwort: "Wenn du Brot willst,bums nen Bäcker!" :lol:

Als die ne Besetzung für den Streifen "Flucht in Ketten" (besetzt wurden sie dann mit Tony Curtiz und Sidney Poitier) gesucht wurde soll Robert Mitchum gesagt haben "Ich spiele nicht mit Negern!",Kirk Douglas "Aber nur wenn ich beide Rollen spielen darf!" und Brando " Ich will den Neger spielen!" :lol:


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BeitragVerfasst: 29.07.2004 15:04 
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Ist schade das so ein guter Schauspieler (Meuterei auf der Bounty) gestorben ist.
Dieses war nach meiner Meinung der beste Film von ihm.
Gruß Peter


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