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 Betreff des Beitrags: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 23.05.2012 12:09 
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Nachdem ich kürzlich The Fighter gesehen habe,in dem mich der von vielen so hoch gelobte,und für diese Leistung oscarprämierte ,Christian Bale endlich mal überzeugen konnte,ging mir durch den Kopf,das dies wohl auch daran lag,das es eine "dankbare" Rolle war.
Wie auch in The Machinist,spielt er einen gestörten Menschen und scheint für die Rolle einiges auf sich genommen zu haben. Man neigt dazu ,Schauspieler ,die für ihren Beruf scheinbar alles zu tun bereit sind,besonders zu schätzen. Das sich Robert de Niro für Raging Bull erst in Topform brachte,und Boxen lernte,um sich dann die Pfunde wieder doppelt und dreifach anzufressen,schmälert keinesfalls seine grossartige Darstellung Jake LaMottas,fliesst aber dennoch in die Beurteilung mit ein. So verhält es sich meiner Ansicht nach auch im Falle von Christian Bale in The Machinist,wo er sich auf ungesunde 20 Kilo :wink: runterhungerte.

Offensichtlich ist es für einen Schauspieler besonders günstig einen Behinderten, Kranken,wozu ich auch Drogenabhängige zähle,oder Bösewicht ,im günstigsten Falle einen Psychopathen,der alles in sich vereint,zu spielen.
Selbstverständlich muss man um eine solche Rolle glaubwürdig rüberzubringen etwas von seinem Fach verstehen,aber ich persönlich finde es beeindruckender, wenn es einem Schauspieler gelingt Durchschnittstypen,den Kerl von nebenan,zu verkörpern.
Ein wirklich guter kann natürlich beides.
Ab und zu passiert es aber auch, das wirklich gute Schauspieler Gefahr laufen zu "overacten",zu übertreiben und die Darstellung zu einer Karikatur verkommt.
Als Beispiel empfinde ich,die die eigentlich über jeden Zweifel erhabenen,Daniel Day Lewis in Gangs of New York,und Robert de Niro in Cape Fear.
Daniel Day Lewis wurde allerdings auch für die wirklich herausragende Darstellung eines Behinderten in My Left Foot 1990 mit dem Oscar ausgezeichnet.

Peter Lorre wird dem Filmfreund wohl immer als verhuschter irrer Kindermörder (M-Eine Stadt sucht einen Mörder) in Erinnerung bleiben..Gert Fröbe als fieser Goldfinger,oder unheimlicher Kindermörder in Es geschah am hellichten Tag.
Der grossartige Henry Fonda war besonders beeindruckend in einer seiner ganz wenigen Bösewicht-Rollen,als Frank in C'era una volta il West und Jack Nicholson sieht so manch einer mit der Axt durch den verschneiten Park laufen (wobei der eigentlich immer Irre spielt :D ).

Viele,auch ich, waren gespannt,wie der bis dahin ausschliesslich als "netter Kerl" bekannte Tom Hanks,die Rolle eines Auftragskillers in The Road to Perdition,ausfüllen würde. Mit Bravour.
Somit gehört Tom Hanks,dessen vielleicht bekannteste Darstellung auch die eines Minderbemittelten ist, auch eindeutig zu den Besten seiner Zunft.
Und auch der manchmal als Schönling verunglimpfte Brad Pitt fiel mir das erstemal 1993 in California auf.
Es gibt auch Schauspieler die auf die Rolle des Psychopathen/Fieslings aboniert zu sein scheinen bzw. schienen...Klaus Kinski sei hier mal ein Beispiel. Weil der eigentlich nur Irre spielte,bzw. das gar nichtmal zu spielen brauchte,blieb der für mich auch den Beweis, ein wirklich guter Filmschauspieler (seine Arbeit auf der Theaterbühne kann ich nicht beurteilen) zu sein,schuldig.
Auch Jack Nicholson,so sehr ich ihn auch schätze,hat mich erst wirklich überzeugt, als er einen realtiv normalen alten Mann in About Schmidt spielte. So grossartig seine Darstellungen in z.B. One Flew Over The Cuckoo’s Nest auch waren.
Viele Stars trauten bzw. weigerten sich aus Imagegründen derartige Rollen zu spielen..James Stewart und Robert Redford z.B. hatten Bedenken,das man ihnen solche Figuren nicht abnehmen würden.

Hier noch einige Beispiele für mit dem Oscar ausgezeichnete Darstellungen Behindeter/Kranker/Drogenabhängiger bzw. Psychopathen/Bösewichte.

Javier Bardem /No Country for old Man
Christoph Waltz /Inglorious Bastards
Heath Ledger /The Dark Knight
Forrest Whittaker / The Last King of Scotland
Charlize Theron / Monster
Denzel Washington / Training Day
Nicolas Cage / Leaving Las Vegas
Angelina Jolie / Girl, Interrupted
Al Pacino / Scent of a Woman
Joe Pesci / Goodfellas
Anthony Hopkins /The Silence of the Lambs
Kathy Bates / Misery
Jack Lemmon / Days of Wine and Roses
Anne Bancroft / The Miracle Worker
Jane Wyman/ Johnny Belinda
Ray Milland / The Lost Weekend

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 23.05.2012 21:14 
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Noch zu erwähnen ist Leonardo Dicaprico/Jim Carroll (In den Strassen von New York und die Musik ist auch Klasse (The Cult/Soundgarden/Pearl Jam/The Doors)

Geronimo: Diese Filme sagen mir erst mal nichts?Jack Lemmon / Days of Wine and Roses
Anne Bancroft / The Miracle Worker
Jane Wyman/ Johnny Belinda
Ray Milland / The Lost Weekend
Sonst toller Beitrag könntest du mal eben, zu den genannten kurze Statements abgeben,danke.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 23.05.2012 21:25 
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Joe hat geschrieben:
Sonst toller Beitrag könntest du mal eben, zu den genannten kurze Statements abgeben,danke.


Könntest du nicht googeln? :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 26.05.2012 08:54 
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Geronimo hat geschrieben:
Charlize Theron / Monster
Für diese Rolle kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Wenn sich eine nach Hollywood-Maßstäben attraktive Frau für eine Rolle hässlich macht, sind Filmschaffende und -konsumenten gern geneigt, diesen vermeintlichen Mut als Bonus in die Bewertung ihrer Darstellung einfließen zu lassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 07.06.2012 07:43 
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Ich setze "dankbare Rolle" mal mit "auf den Leib geschnitten" gleich. Unabhämgig von irgendwelchen Auszeichnung fallen mir folgende Rollen ein:

Javier Bardem in Perdita Durango
Michael Clarke Duncan in The Green Mile
Uma Thurman in Kill Bill


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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 07.06.2012 10:14 
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Ich vertrete von jeher die Auffassung, dass es leichter ist, einen Psychopathen bzw. einen körperlich und/oder geistig Beeinträchtigen zu spielen als einen normalen 08/15 Alltagstypen, mit dem sich fast jeder indentifizieren kann.

Zu den oben angeführten Beispielen wären vermutlich noch viele zu nennen (wenn auch nicht Oscarprämiert). Hier nur mal einige, die mir gerade einfallen:

Dustin Hofman - Rain Man
Tom Cruise - Geboren am 4. Juli
Ashley Judd - Helen
Edward Norton - Zwielicht
Brad Pitt - Twelve Monkeys
Peter Maffay - Der Joker *lol* :mrgreen:

uswusf.

Und auch noch kurz zu zwei von dir genannten:
Tom Hanks ist für mich einer der größten und besten Schauspieler, da er fast jede Rolle so spielen kann / könnte, dass man sie ihm ohne weiteres abnimmt. Den großen Unsympathen hat er allerdings noch nicht gegeben, selbst bei Road To Perdition war er es ja nicht wirklich.

Brad Pitt ist für mich in der breiten Masse der, der auf die wenigsten Rollen reduziert wird, wie zB in Mr. & Mrs Smith oder eben auf seine Rolle als Frauenschwarm. Dabei hat er schon relativ viele tw. sehr anspruchsvolle Rollen ausgefüllt. Nicht nur in California (zu dem Zeitpunkt hatte er glaube ich das Schönling-Image noch gar nicht, das dürfte erst mit Interview mit einem Vampir Einzug gehalten haben) sondern in auch in Sieben, Die Ermordung des Jesse James, Tree of Life oder im oben erwähnten Twelve Monkeys , Sleepers, Sieben Jahre in Tibet usw.
Auch er kann sehr glaubhaft jedeweden Charakter verkörpern, den absoluten Bösewicht genauso wie den sensiblen Familienmensch oder den Krieger/Kämpfer.

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„So eine schöne Grätsche an der Außenlinie, kann ja auch etwas Magisches haben.“ Florian Dick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 07.06.2012 12:56 
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Billy hat geschrieben:
Ich vertrete von jeher die Auffassung, dass es leichter ist, einen Psychopathen bzw. einen körperlich und/oder geistig Beeinträchtigen zu spielen als einen normalen 08/15 Alltagstypen, mit dem sich fast jeder indentifizieren kann.

Zu den oben angeführten Beispielen wären vermutlich noch viele zu nennen (wenn auch nicht Oscarprämiert). Hier nur mal einige, die mir gerade einfallen:

Dustin Hofman - Rain Man
Tom Cruise - Geboren am 4. Juli
Ashley Judd - Helen
Edward Norton - Zwielicht
Brad Pitt - Twelve Monkeys


Gute Beispiele...Hoffman bekam für seine Autistenrolle sogar den Oscar.

Billy hat geschrieben:
Und auch noch kurz zu zwei von dir genannten:
Tom Hanks ist für mich einer der größten und besten Schauspieler, da er fast jede Rolle so spielen kann / könnte, dass man sie ihm ohne weiteres abnimmt. Den großen Unsympathen hat er allerdings noch nicht gegeben, selbst bei Road To Perdition war er es ja nicht wirklich.


Dem gibt es wenig bis nichts hinzuzufügen.

Billy hat geschrieben:
Brad Pitt ist für mich in der breiten Masse der, der auf die wenigsten Rollen reduziert wird, wie zB in Mr. & Mrs Smith oder eben auf seine Rolle als Frauenschwarm. Dabei hat er schon relativ viele tw. sehr anspruchsvolle Rollen ausgefüllt. Nicht nur in California (zu dem Zeitpunkt hatte er glaube ich das Schönling-Image noch gar nicht, das dürfte erst mit Interview mit einem Vampir Einzug gehalten haben) sondern in auch in Sieben, Die Ermordung des Jesse James, Tree of Life oder im oben erwähnten Twelve Monkeys , Sleepers, Sieben Jahre in Tibet usw.
Auch er kann sehr glaubhaft jedeweden Charakter verkörpern, den absoluten Bösewicht genauso wie den sensiblen Familienmensch oder den Krieger/Kämpfer.



Auch hier bin ich bei dir. Für mich ist Pitt vielleicht der beste seiner Generation.
Das Schönlingsimage hatte er aber im Grunde seit seinem Auftritt als Mr.Sixpack in Thelma & Louise

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 07.06.2012 20:26 
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Geronimo hat geschrieben:


Auch hier bin ich bei dir. Für mich ist Pitt vielleicht der beste seiner Generation.
Das Schönlingsimage hatte er aber im Grunde seit seinem Auftritt als Mr.Sixpack in Thelma & Louise


NOCH zu erwähnen wäre Snatch – Schweine und Diamanten Der irische Pavee „Mickey O’Neil“ oder auch „One Punch Mickey“, der in „Bare-Knuckle“-Kämpfen – Boxen ohne Boxhandschuhe – boxt, wird von Brad Pitt dargestellt. Mickey spricht mit nur sehr schwer verständlichem Akzent (im Film als Gypsy-Kauderwelsch bezeichnet), und man kann nur mit Mühe einzelne Wörter aus dem Gewirr herausfiltern.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 07.06.2012 21:26 
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Joe hat geschrieben:
Mickey spricht mit nur sehr schwer verständlichem Akzent (im Film als Gypsy-Kauderwelsch bezeichnet), und man kann nur mit Mühe einzelne Wörter aus dem Gewirr herausfiltern.
And me ma still needs a caravan. I like to look after me ma.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 08.06.2012 07:26 
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Geronimo hat geschrieben:
Das Schönlingsimage hatte er aber im Grunde seit seinem Auftritt als Mr.Sixpack in Thelma & Louise


Oh ja, stimmt, der war noch vor California.

Snatch war wieder so ein typischer Fall bei mir, auf den ich mich vollkommen unvorbereitet eingelassen habe. Nach ca. 45 Minuten habe ich abgeschaltet. :mrgreen: Kommt bei passender Gelegenheit aber nochmal dran.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dankbare Rollen
BeitragVerfasst: 08.06.2012 20:37 
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Billy hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
Das Schönlingsimage hatte er aber im Grunde seit seinem Auftritt als Mr.Sixpack in Thelma & Louise


Oh ja, stimmt, der war noch vor California.

Snatch war wieder so ein typischer Fall bei mir, auf den ich mich vollkommen unvorbereitet eingelassen habe. Nach ca. 45 Minuten habe ich abgeschaltet. :mrgreen: Kommt bei passender Gelegenheit aber nochmal dran.

:shock: :lol: Der ist der Hammer.....Genau wie BUBE DAME KÖNIG,gras mit Jason Statham (glaub so die ersten Rollen).

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