Billy hat geschrieben:
Wobei die von dir angesprochenen Filme (und ich gehe davon aus, dass du die meinst) für mich eher keine Horror-Filme im eigentlichen Sinne sind, da es vordergründig weniger um den Horror an sich als um deftige Effekte, Blut, Gedärm und sonst irgendwas geht.
Interessanter Aspekt. Aber was sind Horrofilme im eigentlichen Sinne? Was ist der eigentliche Sinn eines Horrorfilms? Einfachste Antwort: Ein Horrorfilm soll beim Zuschauer Grauen und Schrecken auslösen. Das kann sehr gut funktionieren, ohne dass die diesen Schrecken auslösenden Ereignisse und Taten bis ins letzte blutige Detail gezeigt werden. Es kann aber auch mittels derben Splatters funktionieren. Freunden gepflegten Gores wird gern mal das Dasein als Horrorfilmversteher abgesprochen. Aber unter den blutigen Gewaltexzessen seit Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre befindet sich auch viel derber Stoff, der dennoch den Horror gut rüberbringt.
Ein Film, der die Tür des modernen Horrorfilms ganz weit aufgestoßen hat, erhält übrigens anscheinend endlich eine würdige Blu-ray-Veröffentlichung:
http://www.amazon.de/Night-living-dead- ... 620&sr=8-1Hab' latürnich bereits eine anständige DVD-Veröffentlichung:
http://www.amazon.de/Night-Living-Dead- ... 620&sr=8-5Der Film hat gleich ein ganzes Subgenre erschaffen: den modernen Zombie-Schocker. In früheren Zombiefilmen - viele sind's nicht - ist ein Zombie noch eher die Gestalt aus der Voodoo-Mythologie der Karibik: ein Toter, der von einem Magier ins Leben zurückgeholt worden ist, um als willenloses Geschöpf Frondienste zu leisten. Beispiele:
I Walked with a Zombie (sehr stimmungsvoll),
White Zombie (mit dem grimassierenden Bela Lugosi) und der wunderbare
The Plague of the Zombies (Hammer Studios, deutscher Titel:
Nächte des Grauens). Erst in
Night of the Living Dead wird der Zombie zum von der Gier nach Menschenfleisch angetriebenen Untoten. Die richtige Welle dieser Zombiefilme trat Romeros Nachfolger
Dawn of the Dead los. Ich hab' logischerweise eine Menge Zombiefilme gesehen, darunter befand sich viel Schrott. Manche Filme allerdings mag ich trotz offenkundigster Mängel wie schlechter Schauspielkunst, mieser Story, üble Logiklöcher oder ähnlichen Kinken. Die Fulci-Filme beispielsweise haben zum Teil haarsträubende Macken. Gefallen tun sie mir trotzdem.
Als einer meiner All-Time-Favorites ist latürnich ein Blu-ray-Upgrade von
Night of the Living Dead angedacht. Sofern das Mediabook das hält, was die
Deadline verspricht, und es bis zum hoffentlich baldigen Ende eines temporären pekuniären Engpasses noch lieferbar ist, wird's gekauft.
Ein weiterer Klassiker (jawohl) ist endlich vom Index runter und kriegt sogleich eine würdige Veröffentlichung:
http://www.amazon.de/Chainsaw-Massacre- ... 256&sr=1-1Ich hab' allerdings schon die limitierte Blu-ray-Edition aus Österreich in vergleichbarer Aufmachung. Die neue Veröffentlichung soll zwar mehr Bonusmaterial haben. Aber sofern das Bild identisch ist, muss das nicht sein.
Anders als viele Filmfreunde glauben, ist das
Blutgericht in Texas - so der deutsche Verleihtitel - kein Splatterfilm, hat aber ebenfalls ein ganzes Subgenre begründet: den Backwoods-Horror.
Zitat:
Wenn ich das richtig interpretiere geht Schloss des Schreckens dann doch eher in die Richtung, die für mich eher Gruselfilm ist. Geht mir persönlich deutlich mehr an die Nieren als die anderen. Richtiger Grusel ist mein Ding nicht,
Das verstehe ich nicht ganz. Echte Gruselfilme - wie auch immer du sie definierst - gehen dir zwar an die Nieren, sind aber nicht dein Ding? Bei mir gilt's genau andersrum: Wenn mir ein Horrorfilm an die Nieren geht, ist er mein Ding. Das kann extrem blutig sein - oder auch nicht.
Zusätzlich mag ich auch Funsplatter, Partyfilme und Horror-Trash, der mir nicht an die Nieren geht, sondern lediglich gut unterhält - mit Freunden, Bier, Chips, dummen Sprüchen etc.
Zitat:
da bin ich ehrlich. Auch mir selbst gegenüber.
Ich hingegen belüge am liebsten mich selbst.