Bruce Springsteen Forum

Wir hatten ja letztens hier in einem anderen Thread die Diskussion über das überharte und vorschnelle Eingreifen der Polizei in New York, die den Schwarzen auf offener Straße niedergestreckt hat. Wir waren uns - glaube ich - einig, dass das übertrieben war. Der gestrige Tatort hat mich an diese Diskussion erinnert: Beim Showdown fuchtelt der Degner mit der Knarre um sich, einer der Täter liegt verwundet auf dem Boden. Der Degner steht da völlig unbedrängt (zu dem Zeitpunkt hatte er noch keine Geisel), zielt auf den Mann (Winkler?) und man wusste, dass er bereits einen Menschen getötet hat (den Polizisten Maurer), musste damit rechnen, dass er den am Boden liegenden WInkler auch jeden Moment erschießen würde, d.h. die Gefahr des Mannes war allen bekannt. Und was macht die Polizei? Schaut seelenruhig zu, anstatt den Degner von den Scharfschützen erschießen zu lassen, was sie später ja dann unter viel schwierigeren Bedingungen auch gemacht hat. OK, das war ein Film und ggf. der Dramaturgie geschuldet. Aber das Schlimme daran ist, dass ich mir gut vorstellen kann, dass die Polizei hier bei uns tatsächlich so zurückhaltend handeln würde. Die Szene hat mich übrigens stark an die Geiselnahme von Gladbeck 1988 erinnert. In den USA hätten sie den Typ schon vorher niedergestreckt und in dem Fall m. E. sogar zu Recht.

Zu dem Zeitpunkt war das SEK aber noch nicht vor Ort. Da standen nur die Streifenwagen und selbst die waren doch ziemlich weit entfernt.