Smutje hat geschrieben:
Sehe ich ähnlich wie Billy. Warum ist ein de Niro eine Karikatur seiner selbst wenn er Charaktere wie John Byrns spielt?
Ich würd's auch weniger als Karikatur bezeichnen, sondern eher als Parodie. Allerdings sind sowohl
Analyse This und
Meet the Fokkers mit ihren Sequels gute Beispiele für die Berechenbarkeit Hollywoods und mittlerweile eben auch De Niros. Neue Facetten dieses Komödiengenres und seiner Schauspielkunst sind in den Fortsetzungen nicht zu erwarten, man bekommt exakt das, was man erwartet. Das ist für ein Kaliber vom Schlage De Niro letztlich zu wenig. Er nimmt die Gage mit und hat Spaß beim Dreh - es sei ihm gegönnt. Hat uns schon genug gegeben.
Zitat:
Der Sinn der Aussage erschließt sich mir nicht! Schauspielerisch sind seine Rollen in der Pate und in den Fokker Filmen von der Qualität her, denke ich, auf einem Niveau.
Ich weiß nicht recht. Speziell die Fokkers-Filme zeichnen sich ja eher durch groben Humor aus. Du brauchst für die Art Film zündende bis brachiale Gags, als Schauspieler wird ein wenig herumgrimassiert und -gehampelt - wo da die große Schauspielkunst liegt, weiß ich nicht. Da gibt's ganz andere Komödien, die die Darsteller fordern.
Zitat:
Der Film ansich (Pate) ist halt ein ganz anderer Schnack. Ich denke, dass die 1a Schauspieler erst richtig gefordert werden, wenn sie Menschen mit Krankheiten oder Problemen spielen: Siehe Hanks als Aids Kranker oder Gestrandeter, Hoffmann als Autist, Bullock als Alkoholikerin, Rourke als Wrack, die Darstellerin aus Million Dollar Baby, beide Darsteller aus Brokeback Mountain oder halt de Niro in Zeit des Erwachens oder Boxer.
Natürlich werden nicht nur die 1a-Schauspieler erst richtig gefordert, wenn's solche problematischen Rollen geht, sondern auch die 1b, 2a etc. Die allerdings versagen dann im Gegensatz zu den großen gern mal. Allerdings ist es in Hollywood üblich, Schauspieler mit Lobeshymnen zu überschütten, die sich hässlich machen, Behinderte, Sterbenskranke oder sonstwie problembehaftete Figuren spielen. Ob diese Lobeshymnen immer so berechtigt sind? Klar, Hanks als AIDS-Kranker, Hoffman als Rain Man, Hilary Swank als Boxerin/Gelähmte (als Transsexuelle in
Boys Don't Cry war sie auch ganz groß!) - erste Sahne. Aber war Rourkes Leistung als Wrestler wirklich so grandios? Musste er sich letztlich nicht nur selbst spielen? Sandra Bullock als Alkoholikerin (
28 Days) hat mich nicht vom Hocker gerissen. Hat sie dann später den Oscar für ihre große Schauspielkunst in
The Blind Side erhalten oder weil Hollywood der Ansicht war, dass sie als sympathische Deern und everybody's darling mal dran war (und der Film als typisch US-amerikanische Geschichte eines Aufstiegs von ganz unten nach ganz oben Preise hergab)? War Sean Penn (den ich sehr mag) in
I am Sam grandios? Oder ist es vielleicht doch gar nicht so schwer, einen solchen geistig Behinderten zu spielen, wenn's die eine oder andere Grimasse schon hergibt? Der Film war ohnehin eher rührselig.
Außerdem geht es nicht immer nur darum, die großen Gefühle rüberzubringen. Auch in Nuancen zeigt sich, wer's drauf hat.
Oft liegt's übrigens auch am Regisseur, der in der Lage ist, seine Schauspieler gut zu führen und Höchstleistungen aus ihnen herauszukitzeln - oder eben nicht. Adrien Brody etwa schätze ich sehr. Aber was er in Dario Argentos
Giallo abgeliefert hat - erbärmlich. Ich hab' selbst von einer Nichtschauspielerin wie Jenny Elvers schon eine gute Leistung als Schauspielerin gesehen.
Zitat:
Aber wie sagte de Niro so schön: "Ich könnte alles spielen - sogar ein Schnitzel"
Hat er das eigentlich wirklich gesagt? Ist das Zitat verbürgt? Oft verselbständigen sich solche Sprüche ja - erst recht im Zeitalter des Internet.