Mir hat Teil III ganz ausgezeichnet gefallen - ein würdiger Abschluss/gelungenes Bindeglied der Sixtologie und der beste Teil der neuen Trilogie.
Vieles, was zu Recht an den neuen Filmen kritisiert wird, kann man auch an der alten Trilogie kritisieren:
Hayden Christensen ist ein Hauptdarsteller ohne jedes Charisma?
Das war Mark Hamill ebenfalls.
Die Handlung ist zu simpel?
Episode IV bis VI zeichnen sich auch nicht gerade durch einen komplexen Handlungsfaden aus. Das gesamte Epos ist letztlich eine sehr einfach gestrickte Gut-gegen-Böse-Saga. Und die Jedi-Philosophie "Furcht führt zu Zorn, und Zorn ist der Pfad zur dunklen Seite der Macht" ist auch nicht gerade durchdacht.
Die Dialoge sind trivial?
Schaut euch mal wieder Episode IV bis VI an - sind die Dialoge einen Deut besser? Einschränkung: In Episode II das Rumturteln am Comer See ist wirklich fürchterlich.
Der fürs Kinder-Merchandising konzipierte Jar Jar Binks nervt?
Derlei Figuren gab's auch in den alten Filmen, z. B. die Ewoks.
@Mister Y: Dir war's zu wenig Count Dokuu - das verstehe ich. Andererseits passte sein Tod meiner Ansicht nach genau dorthin, wo er geschehen ist. Am Rande: In Episode I gab's für mich zu wenig Darth Maul - dem rot gescheckten falschen Hasen hätte George Lucas ruhig etwas mehr Entfaltung geben können. Der durfte ja nur ein paar Jedis jagen und am Ende in einem Lichtschwertduell draufgehen.
@MurderInc: Dich hat C3PO in Episode II genervt? Nach meiner Erinnerung benimmt er sich in den alten Filmen nicht viel anders - ein leicht zu verunsichernder Protokoll-Droid, der durch die Gegend tapst und "Oh je, oh je" murmelt. Aber zugegeben: Die Sequenz, in der C3POs Kopf auf einen Droiden-Soldat gepflanzt wird und sein Rumpf einen Droiden-Soldatenkopf bekommt, ist schon sehr klamaukig.
Mir hat im Übrigen General Grievous sehr gut gefallen - aber das ist natürlich Geschmackssache.
Mich hat die Schlacht zu Beginn nicht gestört. Klar, konstruiert, weil durch die Geschichte bedingt am Ende keine stattfindet - war mir egal.
Sehr schön: die zusammengeschnittenen Lichtschwert-Duelle zwischen Yoda und Palpatine bzw. Obi-Wan und Anakin.
Anakins Beinah-Ende - grandios. Sehr wirkungsvoll inszeniert auch seine Operation zu Darth Vader und der letzte Blick, bevor er den Helm aufbekommt.
Schönes Detail: die letzte Szene, in der Darth Vader und der Imperator den im Bau befindlichen Todesstern betrachten, und kurz links neben ihnen im Bild taucht ein Typ auf, der aussieht wie ein junger Peter Cushing und so ganz klar als Moff Tarkin zu identifizieren ist.
Große Szene, wenn auch meiner Ansicht nach nicht ganz ausgereizt: das Ende des Jedi-Ordens. Hier hätte man etwas dramatischere Musik nehmen und noch mehr zwischen den einzelnen Außenposten, wo die Klonkrieger hinterrücks die Jedi-Ritter ermorden, und der Szene, in denen Anakin im Jedi-Palast metzelt, hin- und herwechseln können. Natürlich ist klar, dass nicht gezeigt wird, wie Anakin die Jünglinge tötet, aber es gab sicher genug Erwachsene im Palast.
Generell (als nicht nur in diesem Forum) habe ich den Eindruck, dass viele, die seinerzeit mit Episode IV bis VI groß geworden sind, enttäuscht sind, weil sie die alten Filme etwas zu sehr glorifizieren - Stichwort Jugenderinnerung.
Achtung, Pauschalisierung: Die heutigen Teenager haben sowieso keine Ahnung.
Gewisse Erwartungshaltungen konnten auch gar nicht befriedigt werden. "Episode IV" hat damals (vielleicht nicht allein) mehr oder weniger das Zeitalter der Blockbuster-Filme eingeläutet. Ein derartiges Spezialeffekt-SF-Abenteuer hatte es noch nicht gegeben. Einen solchen Einfluss auf das Kommerz-Kino aus Hollywood können Episode I bis III gar nicht haben.