John_Rambo hat geschrieben:
Ich denke nicht dass das schauspielerische Können und Talent ausschließlich von der Original-Stimme abhängt. Das ist absurd.
Richtig. Ich hatte das allerdings gar nicht behauptet. Zu guter Schauspielkunst gehören Sprache, Mimik, Gestik und ein paar andere Dinge, die letztlich beim Betrachten nur schwer oder indirekt zu beurteilen sind - beispielsweise die Frage, ob und wie sehr der Schauspieler an der Formung und Charakterisierung seiner Rolle und der Formulierung seiner Dialoge mitgewirkt hat. Hier kann zu Stallone sicher konstatiert werden, dass Rocky und Rambo seine Babys sind.
Dennoch: Die Sprache ist ein ganz zentrales Element der Schauspielerei. Insofern ist eine umfassende Beurteilung der darstellerischen Fähigkeiten eines Schauspielers ohne Anhören und Verstehen des Originals schwierig und limitiert.
Zitat:
Das mit den "Ersatztiteln" ist in der Tat oft so dass diesen die deutschen Verleiher leider nahtlos verfehlen. Gutes Beispiel hierfür ist auch der Gibson Film "We were Soldiers" (zu deutsch: "Wir wahren Helden"), da sagt der deutsche Titel schonmal was ganz anderes aus wie der originale und verschafft einem von Haus aus ein ganz anderes Bild.
Wobei Du jedoch einen falschen deutschen Titel des Gibson-Films nennst. Ist zwar nur ein Buchstabe, vermutlich ein Tippfehler, aber er wirkt sinnentstellend (sonst hätte ich nicht drauf hingewiesen). In der Sache hast Du aber recht - die deutschen Titel sind oft suboptimal. Allerdings frage ich mich, weshalb Du dann hier für ihren Gebrauch wirbst.
Zitat:
Dennoch sehe ICH mir meine Filme lieber entspannt im Kinosessel mit deutscher Synchro an
Unbenommen. Ich schaue entspannt im Original. Gestern hab' ich sogar einen Argento-Klassiker (Profondo rosso) im italienischen Original gesehen - mit deutschen Untertiteln. Für mich ist's einfach schöner, wenn man die echte Stimme der Personen hört, die man auf dem Bildschirm sieht. In der Regel schaue ich allerdings nichtenglische Auslandsfilme auch eher synchronisiert.
Zitat:
(welche wie ich finde wenn man sie mit anderen Ländern vergleicht sehr gelungen ist)
Um das beurteilen zu können, müsstest Du verschiedene Sprachen anderer Länder sprechen und Dir diverse Filme in der Synchronfassung dieser Länder angesehen haben. Da Du einräumst, schon englischsprachige Filme eher in deutscher Fassung anzuschauen, hab' ich gewisse Zweifel, dass das der Fall ist, lasse mich jedoch gern eines Besseren belehren. Grundsätzlich bin ich aber ebenfalls der Ansicht, dass es in Deutschland eine recht gelungene Synchronisationskultur gibt.
Zitat:
als sich unbedingt anstrengen zu müssen um jedes einzelne Wort zu verstehen und auf jeden Fehler und Kleinigkeit zu achten um später als Einfallspinsel den Film zu analysieren
Es sei denn, dein Englisch ist so gut dass sich absolut nichts fehlt.
Absolut ist mir zu absolut. Ich hab' irgendwann damit angefangen, Filme und Serien aus dem angelsächsischen Sprachraum ausschließlich in der Original-Sprachfassung zu schauen. Das übt ungemein.
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Dann muss ich aber ehrlich gesagt zugeben dass ich dich ein wenig beneide
Ich verstehe und spreche sehr gut Englisch. Wenn wir daheim schauen, müssen wir aufgrund der schlafenden Kleinen leider die Lautstärke beschränken, daher schalten wir nach Möglichkeit englische Untertitel zu. Die Tonspuren von DVDs und Blu-rays sind mittlerweile so dynamisch, dass der Unterschied zwischen leisen Dialogen und lauten Actionszenen bzw. übertriebenem Soundtrack (überhand nehmende Unsitte) recht groß ist. Deutsche Untertitel stören mich bei englischsprachigen Filmen eher.
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Nur bin ich fest davon überzeugt, dass das bei den allermeisten Leuten hierzulande nicht der Fall ist.
Wie gesagt: Kann jeder halten wie er will. Albern wäre es, Filme im Original ohne Untertitel zu schauen und kein Wort zu verstehen. Aber wer das möchte ...