Billy hat geschrieben:
Big Bad WolfIch erwartete einen ordentlichen B-Movie mit ein paar Schock- und Splattereinlagen garniert mit einer Portion nackten Brüsten und wurde nicht enttäuscht.
Habe schon schlechteres gesehen.
Da bin ich beruhigt. Aber ich hatte den Film ja ehrlich beschrieben, und mittlerweile müsste jeder wissen, wie meine Beurteilungen zu lesen sind. Hätte mich gewundert, wenn ausgerechnet Du Dich da verschätzt hättest.
Weiter im Text mit meinem Konsum:
308 – 24.:
Vier Brüder, deutscher Titel:
Four Brothers (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Action-Drama, USA 2005 (Regie: John Singleton, mit Mark Wahlberg, Tyrese Gibson)
Sehenswerter Rache-Thriller im Detroiter Gang-Milieu, angelehnt an den John-Wayne-Western
Die vier Söhne der Katie Elder.
Dezember309 – 04.:
The Big Sky , deutscher Titel:
Der weite Himmel (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Western-Abenteuer, USA 1952 (Regie: Howard Hawks, mit Kirk Douglas, Dewey Martin, Arthur Hunnicut)
Herrlicher Schwarzweiß-Schinken mit Pioniertaten, Abenteuern und Männerfreundschaften.
310 – 05.:
Tatort: Familienbande (TV-Premiere im Ersten)
TV-Krimi, D 2010 (Köln, mit Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt)
Unspektakulär, aber vielleicht gerade deshalb gelungen. Ein im positiven Wortsinn bedächtiges Beziehungsdrama.
311 – 06.:
Vantage Point, deutscher Titel:
8 Blickwinkel (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Thriller, USA 2008 (Regie: Pete Travis, mit Dennis Quaid, Sigourney Weaver, Forest Whitaker)
Ebenso tempo- wie actionreiches Spannungskino, das ein wenig daran krankt, dass diverse Szenen mehrfach wiederholt warden – wenn auch gewollt und mit neuen Aspekten. Ließ sich mit Fieber ganz gut weggucken, da fielen ein paar Logiklöcher nicht auf.
312 – 06.:
So weit die Füße tragen (DVD – Heftbeilage einer TV-Zeitschrift)
Flüchtlings-Drama, D 2001 (Regie: Hardy Martins, mit Bernhard Bettermann, Michael Mendl)
Freie Verfilmung des Josef-Martin-Bauer-Romans, die etwas zu glattlackiert daherkommt. Irgendwie funktioniert der Film zwar, nervt aber mit mal dramatischem, mal schwülstigem Soundtrack. Und auch wenn es in Ordnung war, zur Erleichterung nach mehr als zwei Stunden Filmflucht die Heimkehr zu den Lieben zu zeigen, hätte man das nicht bei einem weihnachtlichen Gottesdienst inszenieren müssen. Das Original mit dem jüngst verstorbenen Traumschiff-Kapitän Heinz Weiss hab' ich nie gesehen.
313 – 06.:
Tatort: Wie einst Lilly (VHS – aus dem TV aufgenommen)
TV-Krimi, D 2010 (Hessen, mit Ulrich Tukur sowie Martina Gedeck, Fritzi Haberlandt, Vadim Glowna)
Zum Jubiläum
40 Jahre Tatort ist einer der meiner Ansicht nach besten deutschen Schauspieler zum
Tatort-Ermittler geworden – Ulrich Tukur, der einen an einem Hirntumor leidenden LKA-Ermittler spielt. Tukur wird vermutlich nur eine Folge pro Jahr drehen, zumal der HR mit dem neuen Frankfurter Duo Joachim Krol / Nina Kunzendorf ein weiteres hochkarätiges Eisen im
Tatort-Feuer hat. In dieser Folge ging’s um einen Mord, der offenbar mit einem RAF-Attentat Ende der 80er Jahre zusammenhängt. Dank ausgezeichnet besetzter Gastrollen, der gegen den üblichen
Tatort-Strich gebürsteten Inszenierung – Stichwort beispielsweise die Wahrnehmungsstörungen der Tukur-Figur – und der intelligenten Auflösung gepaart mit einer Prise Verschwörungstheorie ein überaus gelungener TV-Krimi. Kaum eine Sendeanstalt der ARD dreht derzeit
Tatort-Folgen auf dem Niveau des HR.
314 – 07.:
Auge in Auge – Eine deutsche Filmgeschichte (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Dokumentarfilm, D 2008
Zehn deutsche Filmgrößen vor und hinter der Kamera stellen ihre deutschen Lieblingsfilme vor, darunter Michael Ballhaus, Doris Dörrie, Andreas Dresen, Dominik Graf, Wim Wenders. Dazu gibt’s Betrachtungen einzelner Aspekte des deutschen Films. Für Filmfans eine hochinteressante Doku. Für mich war’s besonders spannend, was Tom Tykwer über einen meiner Lieblingsfilme zu sagen hatte – „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, F. W. Murnaus Stummfilmklassiker von 1922. Die Doku will keine Bestandsaufnahme sein, sondern vielmehr sinnliche Erfahrungen auch in kleinen Details vermitteln. Das gelingt vorzüglich. Der Film machte Lust, diverse der thematisierten Werke mal wieder zu schauen, mit einem hab’ ich gleich angefangen:
315 – 07.:
Rocker (VHS – aus dem TV aufgenommen)
TV-Milieu-Drama, BRD 1972 (Drehbuch & Regie: Klaus Lemke)
„Mach dich grade!“ … „Bist ja doch ’n feiner Kerl.“ Mit unter ihren eigenen Namen auftretenden Laiendarstellern hat Klaus Lemke dieses Hamburg-Kleinod inszeniert. An sich ist der Streifen nach allen gängigen Maßstäben als schlecht zu bezeichnen, aber er hat was und fängt in einzelnen Sequenzen meiner Ansicht nach zutreffend Milieu-Befindlichkeiten ein, besonders, wenn’s um Verlierertypen und die spießbürgerliche Gesellschaft geht. Ein in der Tiefe sehr trauriger Film, der seine oft unfreiwillige Komik durch die improvisierten Dialoge erhält. Seinerzeit bei TV TODAY hab’ ich ihn – aufgrund Platzmangels stark verkürzt – wie folgt beschrieben: Selten im Fernsehen: Klaus Lemkes Kultfilm – ja, dies ist einer – über den Alltag einer motorisierten Horde in Lederkluft. Die Darsteller rekrutierte Lemke aus Hamburger Rockern. Auch eine Story gibt’s: Ein Knirps taucht in die Rockerszene ein. Fazit: Grobe Kamerafahrten, Laiendarsteller, prollige Dialoge – Trash mit viel Rocker- und Hamburg-Atmosphäre. Diesen Film hasst man oder liebt man; wir lieben ihn – allein schon wegen „Sister Morphine“ von den Stones.
316 – 07.:
Tales of Terror, deutscher Titel:
Der grauenvolle Mr. X (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Episoden-Horror, USA 1962 (Regie: Roger Corman, mit Vincent Price)
Drei Edgar-Allan-Poe-Kurzgeschichten, mehr Kuriosum des Gruselgenres als Horror. Speziell die zweite Episode
The Black Cat gerät eher zur Posse, wenn sich Vincent Price – grimassierend wie eh und je – als versnobter Weinexperte von einem dahergelaufenen Säufer vorführen lässt. Die Adaption der Kurzgeschichten zum Drehbuch erfolgte durch den großartigen Autor Richard Matheson.
317 – 07.:
The Premature Burial, deutscher Titel:
Lebendig begraben (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Horror, USA 1962 (Regie: Roger Corman, mit Ray Milland)
Ebenso wie der vorherige und der folgende lief dieser Corman-Film jüngst bei 3sat im Rahmen der Halloween-Nacht. Die ihm zugrunde liegende Poe-Kurzgeschichte ist eher ein Gedankenspiel über den Horror des Lebendig-Begraben-Werdens denn eine stringente Erzählung. Der Film ist eine Perle des B-Horrors mit herrlicher Studioatmosphäre, waberndem Kunstnebel und einem Ray Milland, der seine Mimik immerhin etwas mehr im Zaum hält als Vincent Price.
318 – 07.:
The Masque of the Red Death, deutscher Titel:
Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie (VHS – aus dem TV aufgenommen)
Horror, USA 1964 (Regie: Roger Corman, mit Vincent Price)
Ein visueller Prachtschinken über einen verkommenen Adligen (Price), der sich mit seinem Hofstaat im Schloss verschanzt und dekadenten Feiern frönt, während draußen der Rote Tod grausame Ernte hält. Roger Corman hat sieben Mal Edgar Allan Poe verfilmt – dieser Streifen gilt als gelungenster.
319 – 08.:
World Trade Center (DVD)
Katastrophen-Drama, USA 2006 (Regie: Oliver Stone, mit Nicolas Cage, Michael Pena, Maria Bello, Jay Hernandez, Maggie Gyllenhaal)
Keine Frage, ein Regisseur wie Oliver Stone weiß, an welchen Stellschrauben er zu drehen hat, um bei seinen Zuschauern Wirkung zu erzielen. Dennoch bleibt offen, was er über 9/11 wirklich zu sagen hatte – außer, dass es Helden gab.
320 – 08.:
When Trumpets Fade, deutscher Titel:
The Sound of War – Wenn Helden sterben (DVD)
TV-Kriegs-Drama, USA 1998 (Regie: John Irvin, mit Ron Eldard, Dwight Yoakam, Timothy Olyphant)
Vom US-Pay-TV-Sender HBO produzierte Umsetzung der Schlacht im Hürtgenwald (auch: Allerseelenschlacht), der im Herbst 1944 auf beiden Seiten zigtausende Soldaten zum Opfer fielen. Dem Film sieht man seine TV-Machart und das damit verbundene, im Vergleich zu Kinofilmen geringe Budget an; sehenswert ist er dennoch, als DVD-Sammelobjekt allerdings eher Kriegsfilm-Komplettisten ans Herz zu legen, so es denn solche gibt.