Tramper hat geschrieben:
Und so klingt die Musik des 66-jährigen Sängers aus New Jersey ja auch – wie in schweisstreibender Arbeit aus dem Rockbergwerk gehauen. Das ist Bruchwerk aus klobigen Riffs und Grooves, geschöpft mit Händen, die ihre Schwielen stolz herzeigen. Und dazu werden Hymnen gesungen; wuchtige, ungestüme Hymnen von Akkordarbeitern, die sich auf der Bühne gern um ein einziges Mikrofon scharen, um im Refrain jenes kameradschaftliche Ethos zu beweisen, das sich unter schuftenden Männern geziemt. Alle für einen und einer für alle, so hält man locker auch drei Stunden durch und mehr.
...und was spricht dagegen???? Bedarf es immer eines priesterlichen X.Naidoo-Zeigefingerhebers? Muss es immer diese Bombastbühnenshow a la U2 sein? Muss denn immer Adele-Glitzer vom Bühnenhimmel regnen wenn sich im Hintergrund 500 Streicher die Seele aus dem Laib fiedeln? Ist denn nur alles in Ordnung wenn Helene im leuchtenden Zitronenfummel durchs Stadion fliegt?
Was ist sooooo schlimm an handgemachtem, schweißgetränktem RocknRoll?
Vielleicht weil Herr Feldmann nicht länger als 1 Stunde durchhält???
Genau das obige Zitat meine ich, was ich an anderer Stelle als Arroganz der Mittelschichtschnösel bezeichnet habe. Ich wurde da missverstanden in dem Sinne, dass ich alle Leute aus der Mittelschicht für Schnösel halte. (Siehe den Beitrag "Bruce Springsteen und die kapitalistische Musikindustrie".) Aber solche Typen wie Feldmann sind Schnösel. Sie verachten nicht nur Bruce Springsteen, sondern auch die Arbeiterklasse. Sie verachten Springsteen dafür, dass er nicht vergessen hat, wo er herkommt.